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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2023

Das verrückte Fußballinternat

Die Zauberkicker, 1, Anpfiff!
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Ben, der in seiner Fußballmannschaft immer wieder hinter dem angeberischen Sohn seines Trainers zurückstecken muss, wird zu seiner eigenen Überraschung zu einer Probewoche ins Fußballinternat Terkerwald ...

Ben, der in seiner Fußballmannschaft immer wieder hinter dem angeberischen Sohn seines Trainers zurückstecken muss, wird zu seiner eigenen Überraschung zu einer Probewoche ins Fußballinternat Terkerwald eingeladen wird. Er hat gehörigen Respekt vor dem, was ihn dort erwartet, da er selbst sich nicht gerade als Ausnahmetalent einstufen würde. Doch auch das Internat selbst mit seinem etwas skurrilen Leiter, dem unkonventionellen Trainer und dem sprechenden Waschbär-Maskottchen entpuppt sich dann nicht gerade als eine klassische Fußballschule, zumindest abgesehen von einigen anderen jungen Spielern, die sich für etwas Besseres halten, was Ben aber ja schon aus seinem Heimatverein kennt.

In diesem Buch, das ich etwa für Zweit- bis Viertklässler:innen empfehlen würde, mischen sich also Fußball und Fantasyelemente und all das in einem nicht ganz normalen Internat, was zusätzlich für interessante Vorkommnisse sorgt. So werden verschiedene Interessensgebiete der jungen Leser:innen abgedeckt. Immer wieder finden sich auch Illustrationen, die für Auflockerung sorgen und Elemente aus der Geschichte veranschaulichen. Der Schreibstil ist teils humorvoll und so, dass auch Grundschüler:innen keine Verständnisprobleme haben sollten. Außerdem handelt es sich um den ersten Teil einer Reihe, sodass man sprichwörtlich am Ball bleiben muss, wenn man wissen möchte, wie es mit Ben und dem Internat weitergeht.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Von Rache getrieben

With All My Heart
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Jane hatte viel Pech, erst wurde sie zur Adoption freigegeben, dann verlor sie im Kindesalter auch noch ihre Adoptiveltern bei einem Unfall. Mit den verschiedenen Pflegeeltern machte sie nicht die besten ...

Jane hatte viel Pech, erst wurde sie zur Adoption freigegeben, dann verlor sie im Kindesalter auch noch ihre Adoptiveltern bei einem Unfall. Mit den verschiedenen Pflegeeltern machte sie nicht die besten Erfahrungen. Als Teenager lernt sie in der Nachbarschaft ihrer neuesten Pflegefamilie aber die McKennas kennen, drei Geschwister, von denen die älteste sich um ihren jüngeren Bruder Jamie und ihre Schwester, die in Janes Alter ist, kümmert. Zunächst freunden die beiden Gleichaltrigen sich an, aber Jane fühlt sich bei den McKennas auch grundsätzlich geborgen und bald auch zu Jamie hingezogen. Als sie fast volljährig ist, werden beide ein Paar und könnten nicht glücklicher sein, bis es zu einer Tragödie kommt, die alles kaputt macht und beide schließlich auch auseinanderbringt. Dafür möchte Jamie später Rache nehmen und die Wege der beiden kreuzen sich wieder.

Mir war in dem Roman vor allem Jane sympathisch, wie sie trotz aller schwierigen Rahmenbedingungen ihren Weg geht und schon früh sehr erwachsen wirkt. Jamie ist mir teilweise zu dominant ihr gegenüber und zu unberechenbar, auch wenn er zugleich eine sehr empathische Seite hat. Mit ihm wurde ich nicht vollständig warm. Die weiteren Personen tauchen eher sporadisch auf und bleiben, bis auf Jamies ältere Schwester, etwas blass. Der Schreibstil der Autorin ließ sich gut lesen, für mich persönlich hätten die Sexszenen aber auch weniger explizit ausfallen dürfen. Andererseits ist das wohl typisch für Samantha Young und viele Leserinnen mögen es sicher. Die Geschichte selbst enthält sicher nicht nur vollkommen alltägliche und realistische Elemente, aber das erwartet man bei diesem Genre auch nicht.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Kriminalroman mit 20er Jahre Atmosphäre

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Der zweite Teil der Reihe um die junge Telefonistin Alma Täuber spielt im mondänden Baden-Baden im Jahr 1924. Im Kurhaus wird Aida aufgeführt, dafür ist extra ein bekanntes Gast-Ensemble angereist und ...

Der zweite Teil der Reihe um die junge Telefonistin Alma Täuber spielt im mondänden Baden-Baden im Jahr 1924. Im Kurhaus wird Aida aufgeführt, dafür ist extra ein bekanntes Gast-Ensemble angereist und Einwohner:innen und Kurgäste sind im Ägypten-Fieber. Nach der Premierenfeier wird allerdings der Tenor tot aufgefunden und August, der Verehrer von Almas Freundin Emmi gerät unter Tatverdacht. Dadurch muss Alma natürlich auch selbst Nachforschungen anstellen und will nicht alles Kriminalkommissar Ludwig Schiller und seinen Kollegen überlassen.

Dem Autorinnenduo ist es, wie schon im ersten Teil, sehr gut gelungen, die Stimmung in der bekannten Kurstadt in den recht wilden 20er Jahren einzufangen. Und auch Almas Zwiespalt zwischen ihrem Beruf und ihrer Freiheit und dem Wunsch trotzdem irgendwann einmal zu heiraten wird sehr gut dargestellt. Politische Ereignisse der Zeit spielen ebenfalls immer wieder eine Rolle. Der Kriminalfall selbst und dessen Auflösung erscheinen für meinen Geschmack aber etwas zu konstruiert, auch wenn lange unklar bleibt, was dahinter steckt. Der Schreibstil der Autorinnen ließ sich sehr gut lesen und sie fangen die Besonderheiten der 20er Jahre sehr anschaulich ein. Auch die Covergestaltung passt sehr gut zu diesem Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Wilde Jahre

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Die Schriftstellerin Erica Falck und ihr Mann Patrik Hedström sind beide in einen neuen Mordfall in Fjällbacka involviert. Zunächst wird ein recht bekannter Fotograf aus einer Künstler-Clique rund um den ...

Die Schriftstellerin Erica Falck und ihr Mann Patrik Hedström sind beide in einen neuen Mordfall in Fjällbacka involviert. Zunächst wird ein recht bekannter Fotograf aus einer Künstler-Clique rund um den designierten Nobelpreisträger Henning Bauer und seiner Frau ermordet und später kommt es noch zu weiteren Tötungsdelikten in deren Umfeld. Die Intellektuellen-Clique war in den 80er-Jahren viel im Stockholmer Nachtleben unterwegs und mit einer Trans-Frau namens Lola befreundet, die damals ermordet wurde, ohne, dass die Polizei herausgefunden hat, wer dahinter steckte, was Erikas Neugier weckt, sodass sie versucht, mehr über deren damaliges Leben und Umfeld herauszufinden. Und auch privat gibt es bei Erika und Patrick einige Turbulenzen.

Der Krimi bleibt auf jeden Fall recht lange spannend, lange bleibt offen, ob und wie alles miteinander in Verbindung steht. Perspektivwechsel tragen ebenfalls zum Spannungsaufbau bei. Ich persönlich war allerdings etwas mit den vielen verschiedenen Namen und Personen überfordert, bis ich alle auseinanderhalten konnte und fand, was die Mordfälle anging, manches am Ende dann doch zu sehr konstruiert. Erika und Patrik sind mir als Protagonist:innen aber sehr sympathisch und ich würde gerne auch künftig verfolgen, wie es mit ihnen weitergeht und welche Fälle noch auf sie warten. Eine gewisse Dosis Lokalkolorit ist ebenfalls vorhanden, wie man es von einem Schwedenkrimi erwartet.

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Veröffentlicht am 24.12.2022

Verschiedene Welten

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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Die 19-jährige Architektur-Studentin Mira ist behütet bei ihrem Vater in der amerikanischen Kleinstadt Maple Creek aufgewachsen. Durch einen Zufall findet sie heraus, dass sie einen Zwillingsbruder in ...

Die 19-jährige Architektur-Studentin Mira ist behütet bei ihrem Vater in der amerikanischen Kleinstadt Maple Creek aufgewachsen. Durch einen Zufall findet sie heraus, dass sie einen Zwillingsbruder in New York hat, von dem sie nichts wusste und dieser steht auch bald darauf mit seinem besten Freund Joshka vor ihrer Tür, weil dies seine einzige Chance ist, nicht ins Gefängnis zu müssen, nachdem er in New York immer wieder gegen das Gesetz verstoßen hat. Joshka beschützt ihn einerseits, ist aber selbst alles andere als ein unbescholtener Bürger, was Mira früh feststellt. Dennoch lässt er sie nicht kalt.

Der Autorin gelingt es gut, die Atmosphäre im Herbst in Maple Creek einzufangen. Die Geschichte selbst hat mich aber nicht voll überzeugt. Teilweise wirken die Protagonist:innen reifer als man es von ihrem Alter her erwarten kann und es erscheint mir auch etwas unrealistisch, dass Mira so wenig über ihre Mutter weiß und ihr Vater ihr den Zwillingsbruder bewusst verheimlicht hat. So wie man sie ansonsten erlebt, würde ich erwarten, dass sie schon im Teenageralter versucht hat, mehr über ihre Mutter herauszufinden. Auch die Sache mit den starken Verwicklungen von Joshka in die New Yorker Gang-Szene erscheint mir etwas dick aufgetragen. Der Schreibstil der Autorin war aber gut lesbar und die verschiedenen Personen sind mir ansonsten recht sympathisch.

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