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Veröffentlicht am 06.03.2021

Mord an der Ostsee?

Krabben-Connection
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Carmen lässt sich beim Einkauf mit ihren beiden Kindern von einem Angebot auf einer Müslipackung ködern, das einen kostenlosen Familienurlaub verspricht, wenn man 25 Packungen des Müslis kauft. Wie mit ...

Carmen lässt sich beim Einkauf mit ihren beiden Kindern von einem Angebot auf einer Müslipackung ködern, das einen kostenlosen Familienurlaub verspricht, wenn man 25 Packungen des Müslis kauft. Wie mit gesundem Menschenverstand bereits zu vermuten war, gibt es in den Sommerferien der Kinder dann natürlich nirgends mit dem Gutschein buchbare Unterkünfte, bis sie schließlich doch noch etwas in einer Pension an der Ostsee finden. Im Kleingedruckten steht dann aber nach der Buchung, dass auf den Gutschein noch einmal viel zu viel Geld für die verpflichtende Halbpension draufgelegt werden muss und bei der Ankunft vor Ort entpuppt sich die Unterkunft noch dazu als total heruntergekommen.

Dort in Hohwacht an der Ostsee verschwindet dann aber ein Münchener Geschäftsmann aus seinem Hotelzimmer und Kommissar Oke Oltmanns geht schnell von einem Mord aus, da der Tote für ein umstrittenes Bauvorhaben im idyllischen Örtchen verantwortlich war, gegen das sich auch eine Bürgerinitiative einsetzte. Zusätzlich sorgt die Urlauberin Carmen auch immer wieder für Unruhe im Polizeirevier.

Für meinen Geschmack hätten Carmen und ihre Familie aber auch weiter in den Hintergrund treten müssen, ich wurde ganz warm mit ihr, weil sie recht naiv rüberkommt und auch etwas anstrengend ist. Das war nicht alles mein Humor. Gut gefallen haben mir der Lokalkolorit durch den den Dialekt und die anschaulichen Schilderungen und natürlich der Naturschutzaspekt, da es ja weiterhin ein großes Thema ist, dass schöne Flecken Natur für Bauprojekte geopfert werden, egal ob an der Küste oder anderswo. Das ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema. Und auch der Kriminalfall war spannend, er hätte eben nur noch mehr im Mittelpunkt stehen können.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Spannendes Thema, die Umsetzung überzeugt mich aber nicht voll

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Der Klappentext hat mich wirklich neugierig auf das Buch gemacht, da es zwar in naher Zukunft spielt, es aber um Szenarien geht, die nicht allzu unrealistisch sind, wenn der Mensch die Klimaerwärmung weiter ...

Der Klappentext hat mich wirklich neugierig auf das Buch gemacht, da es zwar in naher Zukunft spielt, es aber um Szenarien geht, die nicht allzu unrealistisch sind, wenn der Mensch die Klimaerwärmung weiter vorantreibt.

Während in Deutschland gerade Flüsse über die Ufer treten und der ansteigende Meeresspiegel dazu führt, dass auch viele deutsche und europäische Städte unbewohnbar werden, stirbt der Forscher Jakob Richter, weil seine Forschungsstation in der Aktis aufgrund der schmelzenden Eismassen zusammenbricht. Seiner schwangeren Freundin Leela in Deutschland hat er kurz zuvor noch per E-Mail verschlüsselte Daten zukommen lassen, die geheime Informationen über Konzerne und Politiker enthalten, die mit ihrem Verhalten zur Erderwärmung beitragen. Leela soll diese Daten den richtigen Personen zukommen lassen, sie und ihre Unterstützer geraten aber schnell ins Visier eines Killers, der sie zum Schweigen bringen soll. In weiteren Handlungssträngen geht es dann noch um riesige Flüchtlings ströme aus Afrika, da die Heimat der Menschen dort unbewohnbar geworden ist, um neue Rechte, die an die Macht kommen wollen, eine christliche Endzeitsekte, um Politiker und um radikale Klimaschützer, die mit allen Mitteln kämpfen.

Soweit klingt das alles sehr spannend. Auf manchen Handlungsstrang und manche Person hätte aber auch verzichtet werden können. Einerseits tragen die häufigen Perspektivwechsel mit Cliffhangern am Ende zwar zum Spannungsaufbau bei, zu viele Handlungsstränge zerreißen die Geschichte für meinen Geschmack aber zu sehr. Auch hätte ich eine realistischere Herangehensweise gewünscht, manche Geschehnisse und Verhaltensweisen der Protagonist:innen sind dann doch zu übertrieben oder zu abstrus. Mich persönlich hätte dich Geschichte noch viel mehr gepackt, wenn ich durchgehend das Gefühl gehabt hätte, dass dies alles in wenigen Jahrzehnten wirklich Realität in Deutschland sein könnte. Der Schreibstil des Autors ist jedoch gut lesbar und auch anschaulich.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Viele fundierte Informationen, aber nicht immer ganz neutral und alltagstauglich

Der Elternkompass
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Nicola Schmidt kam auf die Idee, ihren "Elternkompass" zu verfassen, nachdem ihr erstes Kind geboren war und ihr immer wieder Menschen mit mehr Erfahrung ungefragt hilfreiche Tipps geben wollten, wie sie ...

Nicola Schmidt kam auf die Idee, ihren "Elternkompass" zu verfassen, nachdem ihr erstes Kind geboren war und ihr immer wieder Menschen mit mehr Erfahrung ungefragt hilfreiche Tipps geben wollten, wie sie sich in welchen Situationen mit dem Baby verhalten sollte. Sie begann nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu allen möglichen Bereichen der Kindererziehung zu suchen und verschiedene Studien zu vergleichen und zu hinterfragen. Das alles mit dem Hintergedanken, dass sie sich wünscht, dass aus den Kindern verantwortungsbewusste, resiliente Erwachsene werden sollen, die in ihrer Kindheit ein gesundes Urvertrauen entwickeln konnten.

Beginnend mit der Schwangerschaft und den verschiedenen Möglichkeiten der Geburt stellt sie Erkenntnisse aus der Forschung vor, welche Untersuchungen und Verhaltensweisen notwendig sind und welche eher kontraproduktiv. Dabei spielt ihre eigene Einstellung natürlich trotz aller Wissenschaftlichkeit eine gewisse Rolle.
Anschließend geht es um alle möglichen Punkte, die Eltern von Babys und Kleinkinder beschäftigen, inklusive aktueller Trends zur Ernährung oder zum "sauber werden", Kinderbetreuung ja oder nein, die Vor- und Nachteile von Geschwistern und viel mehr. Anschließend wird auch das Schulalter im Zusammenhang mit dem lebenslangen Lernen noch kurz angesprochen, wobei hier hauptsächlich deutlich wird, dass die Autorin (vielleicht auch zurecht) wenig vom deutschen Schulsystem hält (was Studien ja auch teilweise belegen).

Hauptsächlich ist das Buch sicher für (werdende) Eltern interessant, die sich dann je nach Entwicklungsphase des Kindes im Elternkompass informieren können, was wissenschaftliche Aussagen zu diesem Punkt sind, um anschließend selbst zu entscheiden, wie sie persönlich es handhaben wollen. Die Autorin rät schließlich auch selbst dazu, dass man sich ruhig mehr auf sein Gefühl als auf das, was andere sagen, verlassen soll. Allzu viele handfeste Tipps, wie etwas konkret im Familienalltag umgesetzt werden kann, sollte man aber nicht erwarten.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Young Adult Roman um den Traum von einer Musical-Karriere

One Last Song
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Rileys großer Traum ist es, Musicaldarstellerin zu werden, ihr Bruder glaubt an sie und bestärkt sie darin, diesen Traum zu verfolgen, ihr selbst mangelt es jedoch etwas an Selbstvertrauen und auch ihr ...

Rileys großer Traum ist es, Musicaldarstellerin zu werden, ihr Bruder glaubt an sie und bestärkt sie darin, diesen Traum zu verfolgen, ihr selbst mangelt es jedoch etwas an Selbstvertrauen und auch ihr Vater gibt ihr nur zwei Jahre, bis sie es geschafft haben muss, auf eigenen Beinen zu stehen und diese Zeit neigt sich schon langsam dem Ende entgegen. Da New York sehr teuer ist, jobbt Riley nebenbei in Bars, wo sie nicht immer besonders gut von den Chefs und Gästen behandelt wird. Dann bekommt sie aber einen Kellnerjob im Bistro einer renommierten Musikschule und lernt dort Julian kennen, dessen Band gerade in New York auftritt und beide fühlen sich voneinander angezogen. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht Julians Vergangenheit und Rileys Traum vom Musical, der langsam endgültig zu platzen droht.

Meiner Meinung nach handelt es sich bei diesem Roman um eine typische Young Adult Geschichte, deren Protagonistin in diesem Fall den großen Traum hat, Musicaldarstellerin zu werden. Diesen Weg verfolgt sie für meinen Geschmack etwas zu naiv und manches entwickelt sich dann einfach recht vorhersehbar und es werden auch immer wieder Klischees bedient. Ich denke aber, Liebhaber:innen des Genres werden Gefallen an der Handlung und der Protagonistin finden und auch der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar. Zudem entführt sie ihre Leser:innen in die pulsierende Metropole New York, ein interessanter Schauplatz, zu dem man so wenigstens beim Lesen in Gedanken reisen kann, wenn es in echt schon aktuell nicht möglich ist.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Kreative Rezepte mit teilweise doch recht ausgefallenen Zutaten

Super fresh
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Als ich das Kochbuch zum ersten Mal in der Hand hielt, war ich doch etwas über den recht instabilen Paperback-Einband trotz des relativ hohen Preises überrascht. Hier hätte ich mir gerade bei einem Kochbuch, ...

Als ich das Kochbuch zum ersten Mal in der Hand hielt, war ich doch etwas über den recht instabilen Paperback-Einband trotz des relativ hohen Preises überrascht. Hier hätte ich mir gerade bei einem Kochbuch, das manchmal ja doch etwas strapaziert wird, eine höherwertige Ausstattung erhofft.
Das Konzept des Kochbuches der australischen Köchin und Bloggerin Donna Hay, tolle Aromen und gesunde Komponenten in die Alltagsküche zu integrieren, klingt aber toll und auch die Fotos zu den Rezepten sind sehr appetitanregend. Die Rezepte werden verschiedenen Kategorien zugeordnet und zwar nicht "klassisch" Suppen, Vorspeisen, Hauptspeisen, Desserts, etc., sondern "Aus Pfanne und Ofen", "Ruck-Zuck-Dinner", "Einfach ausgetauscht", "Die Big Bowl", "Quick Fix", "Ab in den Tiefkühler" und "Süßes".

Die Rezepte enthalten dann auch wirklich eine Menge interessanter Kombinationen und wirken so, als ob am Ende tolle Aromen zu schmecken sind. Für meinen Geschmack ist aber noch etwas zu häufig Fleisch Bestandteil der Speisen und die Zutaten sind auch nicht alle und vor allem nicht zu jeder Jahreszeit im erstbesten deutschen Supermarkt auf dem Heimweg von der Arbeit zu bekommen, wodurch die Alltagstauglichkeit für mich nicht voll gegeben ist. Vieles bietet sich, auf Grund des Aufwands doch eher für ein Abendessen mit Gästen an.

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