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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2020

Inspizierende Persönlichkeit

Ich weiß, ich war's
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Ich war von "so schön wie hier kann's im Himmel gar nicht sein" so unglaublich begeistert. Ich habe mit Schlingensief mitgefiebert und mitfreut und mitgelitten. Oft hat er mir aus dem Herzen gesprochen. ...

Ich war von "so schön wie hier kann's im Himmel gar nicht sein" so unglaublich begeistert. Ich habe mit Schlingensief mitgefiebert und mitfreut und mitgelitten. Oft hat er mir aus dem Herzen gesprochen. Und dieses Niveau noch einmal zu erreichen, schafft "ich weiß, ich war's" einfach nicht. Interessante Passagen haben sich mit uninteressanteren abgewechselt. Provokateur, Vordenker, Künstler durch und durch und ein überaus sensibler Mensch: Christoph Schlingensief schreibt zwar über sich selbst, dass er nicht der geworden ist, der er sein wollte. Aber mit dem was er geleistet hat, blieb er dennoch sich selbst treu. Schlingensief hält Rückschau auf seinen Lebensfindungsprozess und sein Künstlerdasein, das geprägt ist von kreativer Schaffenskraft und ständiger Selbstreflexion. Dabei hat der Künstler immer das große Ganze im Blick. Sehr interessantes Buch. Spannende Einblicke in das Leben des Christoph Schlingensief. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Lustige Lyrik

Holger, die Waldfee
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Bin in einer Talkshow auf Lars Ruppel aufmerksam geworden. Diese Art von Gedichten ist sehr witzig und ganz speziell. Richtige Geschichten werden hier erzählt - und wenn man schon begeistert klatschen ...

Bin in einer Talkshow auf Lars Ruppel aufmerksam geworden. Diese Art von Gedichten ist sehr witzig und ganz speziell. Richtige Geschichten werden hier erzählt - und wenn man schon begeistert klatschen will, dann wird noch eins drauf gesetzt. Lässt sich schwer beschreiben - muss einfach gelesen werden. Diese meisterlich gedichteten Interpretationen landläufiger Redensarten, über deren Herkunft und Bedeutung man sich in der Regel keine Gedanken macht, zaubert einem ein Lächeln nach dem anderen ins Gesicht. Der deutsche Poetrie-Slam-Meister 2014 kann es halt. Wärmstens zu empfehlen und ein (fast) immer passendes kleines Geschenk.

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Wildkräuter neu entdeckt

Der Giersch muss weg!
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Unkräuter wachsen schnell und nerven den Hobbygärtner. Eindringlinge! Störenfriede!Schluss mit der Jammerei.

Lasst sie uns als Wildkräuter betrachten. Zu einem schmackhaften Essen hinzufügt, bekommen ...

Unkräuter wachsen schnell und nerven den Hobbygärtner. Eindringlinge! Störenfriede!Schluss mit der Jammerei.

Lasst sie uns als Wildkräuter betrachten. Zu einem schmackhaften Essen hinzufügt, bekommen sie einen gewissen Charme.Es enthält 54 sehr leckere Rezepte, die von ansprechenden Fotos untermalt werden und einem dadurch das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Auch erfährt man die Erkennungsmerkmale, bevorzugten Standorte und Inhaltsstoffe jeder der 28 vorgestellten Pflanzen und kann sie durch die sehr guten Pflanzenfotos auch tatsächlich in der Natur wiedererkennen. Gut finde ich auch eine Übersichtstabelle über 7 verschiedene Geschmacksrichtungen (mild, kräftig, bitter, kohlig-scharf, kratzig-scharf, würzig, sauer) der im Buch vorgstellten Pflanzen. Allgemeine Tipps zum Sammeln, Ernten und Verarbeiten der Pflanzen helfen in der Praxis. Eine Einführung zum Thema "Unkraut oder Wildkraut" runden das Buch ab. "Loswerden oder lieber nutzen" wird auch bei jedem Pflanzenportrait thematisiert. Freue mich schon aufs Nachkochen!

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Wohlfühlroman

Dünentraumsommer
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Emil der Sohn von Mareike hat Astma, ein äußerst kritischer Anfall veranlasst sie dazu nach St. Peter Ording zu ziehen. Und sie hat ausgesprochen Glück, immer beim Lesen kam mir in den Sinn ……den Mutigen ...

Emil der Sohn von Mareike hat Astma, ein äußerst kritischer Anfall veranlasst sie dazu nach St. Peter Ording zu ziehen. Und sie hat ausgesprochen Glück, immer beim Lesen kam mir in den Sinn ……den Mutigen gehört das Glück.
Sie findet ein supertolle Wohnung und einen Job der ihr gerecht wird. Sie betreut Senioren. Ihre Vermieterin hat das Herz am rechten Fleck und eine liebe zum Backen. Schnell merkt Mareike, dass es noch mehr ältere Menschen gibt die einsam sind und die einen Schatz an alten Backrezepten im Herzen tragen. eine tolle Idee wächst in Mareike heran….ein Backclub für Senoiren.
Ich bin gut in die Geschichte reingekommen und Marieke und ihr Sohn Emil waren mir sofort sympathisch. Mich hat die Geschichte der beiden, mit dem verstorbenen Ehemann und Vater sowie der Asthmaerkrankung von Emil, sehr berührt und ich habe mit den beiden mitgefiebert und mitgelitten. Ich fand den Roman unheimlich erfrischen und einfach nur gut für die Seele, die tolle Landschaft von SPO war stets bei mir, ein Appetit auf Kuchen machte sich breit beim Lesen und ich war einfach glücklich und gutgelaunt bei diesem Buch. Ich vergebe 5 Sterne für diesen tollen emphatischen Wohlfühlroman.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Erkenne dich selbst

Erkenne dich selbst
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Im 2. Teil seiner Philosophiegeschichte behandelt Precht die Zeit von der Renaissance (ab ca. 1450) bis Hegel (um 1830). Zunehmend wird erkannt, dass die Welt nicht einfach so da oder von Gott erschaffen ...

Im 2. Teil seiner Philosophiegeschichte behandelt Precht die Zeit von der Renaissance (ab ca. 1450) bis Hegel (um 1830). Zunehmend wird erkannt, dass die Welt nicht einfach so da oder von Gott erschaffen ist, sondern im Bewusstsein erscheint. Daher passt der Titel „Erkenne dich selbst“, auch wenn der Spruch eigentlich aus der griechischen Antike stammt. Die Idee der Selbstreflexion entwickelt sich nicht gradlinig. Es gibt Vorläufer im Mittelalter wie Ramon Lull (1232-1316) und die typischen Vertreter wie Immanuel Kant, dazwischen aber auch Hardliner wie Newton, die darauf beharren, dass Raum und Zeit unabhängig vom Subjekt existieren. Und davon gehen wir ja auch heute meist noch aus. Dem Autor gelingt es, diesen zentralen Gedanken der „Kopernikanischen Wende“ als eine Art roten Faden durch die Jahrhunderte der Geistesgeschichte in Europa aufzuzeigen und nachvollziehbar zu machen. Dabei werden die Philosophen, auch etliche weniger bekannte – als Menschen mit ihren Eigenarten lebendig. Dieses Buch hatte ich bereits kurz nach dem ersten Band „ Erkenne die Welt“ vorbestellt. Ich kenne schon mehrere Bücher von R. D. Precht und finde die klare, auch für nicht Abiturienten, verständliche Sprache herausragend. Die Qualität steht seinen anderen Büchern in nichts nach. Ganz im Gegenteil. Ermüdend finde ich die, in schierer Fülle, genannten Fakten. Denn bei Abschnitten in welchen ich keine Vorbildung hatte musste ich den roten Faden manchmal erarbeiten, aber das macht mir ausgesprochen Freude. Die 620-Seiten sind spannend zu lesen, ein bleibender innerer Gewinn

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