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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2019

Kulinarisch ausgefallen

WW - Genial saisonal!
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"Genial saisonal! von WW" von Andi Schweiger ist ein Kochbuch von WW.

Meinung: Ich habe das Punktesystem nicht verstanden. Aber ich nehme das Buch nicht zum Abnehmen. Ich gehe davon aus, dass die Menschen, ...

"Genial saisonal! von WW" von Andi Schweiger ist ein Kochbuch von WW.

Meinung: Ich habe das Punktesystem nicht verstanden. Aber ich nehme das Buch nicht zum Abnehmen. Ich gehe davon aus, dass die Menschen, die das Buch aufgrund von WW kaufen, sich mit dem System auskennen und die, die es nicht tun, interessiert es höchstwahrscheinlich nicht.

Inhaltlich gibt es Rezepte mit: 10 Meeresfrüchten/Fisch; 20 Fleisch/Geflügel; 20 Vegetarisch und 10 Vegan. Außerdem ist das Buch wie der Titel schon voraussagt in Jahreszeiten unterteilt, sodass man das Buch in 4 Kategorien einteilen kann: Frühling, Sommer, Herbst, Winter. So kann man saisonal kochen und der Umwelt gleichzeitig etwas Gutes tun.

Kritik: Auf Seite 13 erklärt Schweiger, dass er am liebsten Bärlauch im Wald sammelt: Ich halte es für keine gute Idee, dass er das in dem Buch so anspricht, denn so klingt es als wäre es einfach - dabei ist gerade bei Bärlauch die Verwechslungsgefahr hoch und so auch die Gefahr groß, dass man sich selbst aus Versehen vergiftet!

Außerdem bestehen viele vegane Gerichte aus Smoothies und Suppen...aber ich gehe davon aus, dass man bei der relativen eingeschränkten Wahl als Veganer bei diesem Buch eher einen Bogen machen würde.

Positiv: Es gibt QR-Codes mit denen man auf YouTube weitergeleitet wird und die Rezepte so visuell mit Hilfestellung nachkochen kann (bei 7 Rezepten zumindest).

Fazit: Solange man kulinarisch absolut offen ist, ist das Buch wärmstens zu empfehlen. Ich bin aber Vegetarierin...so fallen schon die Hälfte der Rezepte weg für mich.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Wissenschaftliche Analyse über Gott

Gott
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"Gott" von Reza Aslan ist eine Monographie über das Thema Gott.

Positiv: Er beginnt seine Recherche mit dem klassischen, was jeder am Anfang über Religion und Glauben im Westen lernt: Adam und Eva. Allerdings ...

"Gott" von Reza Aslan ist eine Monographie über das Thema Gott.

Positiv: Er beginnt seine Recherche mit dem klassischen, was jeder am Anfang über Religion und Glauben im Westen lernt: Adam und Eva. Allerdings rezitiert er nicht wie man sofort erwartet einfach nur die großen Buchreligionen, sondern geht tiefer in die Materie. Er nutzt Höhlenforschung. Beziehungsweise die Malereien, die noch bis heute erhalten sind.

Aufschlussreich: Er rezitiert Sagen wie Noahs Arche, die in vielen Religionen den Weg gefunden haben und warum dies so sei. Zudem schreibt er, dass die aktuelle Deutung von Götzenanbetern falsch sei. Nicht die Steine, sondern die Seelen, die in den Steinen saßen, wurden angebetet.

Negativ: Leider fasst er sich manchmal sehr kurz, indem er schreibt: "Wissenschaftler deuten...." ohne Erklärung und Begründung, warum sie das denn so deuten.

Außerdem geht es gerade am Anfang mir viel zu lange und zu sehr um Adam und Eva und nicht direkt um Gott. Mittig bis zum Schluss rezitiert er viele Sagen/Prophetengeschichten und erklärt jeweils deren "Götter"-Verständnis. Möglicherweise ist das für Religionsinteressierte etwas langweilig, denn es könnte einem wie eine schon zuvor gelesene Wiederholung vorkommen - für diejenigen, die sich mit der Bibel bzw. mit den Geschichten schon einmal auseinandergesetzt haben. [Denn es sollte für keinen gebildeten Menschen etwas Neues sein, dass alle abrahamitischen Religionen einen Ursprung haben.] Aber es kommen auch die Pharaonen und Zoroaster vor [Buddhismus, Hinduismus, Sikh nicht leider].

Er endet mit seiner persönlichen Idee von Gott, die mir sehr neu vorkam und von der ich bisher noch nicht sehr viel gelesen und gehört hatte.

Fazit: Empfehlenswert für alle tiefreligiösen Menschen, ganz egal welcher Religionsgruppe sie angehören. Selbst Atheisten empfehle ich das Buch ausdrücklich, man erfährt sehr viel über die Menschheitsgeschichte und deren Erkenntnisse/Gedanken über Gott.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Ehemaliger Lieblingsroman

Stolz und Vorurteil
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Jeder kennt das übliche Konzept einer Liebesgeschichte. Mister benimmt sich unerhört und Miss kann ihn nicht ausstehen. Durch einen abstrusen Schicksalsschlag – in den meisten Fällen wird das so dargestellt, ...

Jeder kennt das übliche Konzept einer Liebesgeschichte. Mister benimmt sich unerhört und Miss kann ihn nicht ausstehen. Durch einen abstrusen Schicksalsschlag – in den meisten Fällen wird das so dargestellt, dass er sie vor jeglichem Schaden rettet - verwandelt Mister sich in einen Gentleman, bei dem Worte kaum existieren, um ihn zu beschreiben. Alles andere außer „perfekt“ würde ihm einer Beleidigung würdig. Und natürlich endet es darin, dass Miss sich sofort in Mistress.
Lange Zeit war ich geblendet, bis es mir mit 25 Jahren wie vor die Augen gestoßen ist. Jede amerikanische romantische Komödie war auf dieses Konzept aufgebaut. Jedes Liebesdrama einer türkischen Serie – und hier geht es nicht einmal nur um verbale Beleidigungen. Hier wird es meist sogar handgreiflich.
Es dauerte dennoch einige Wochen, bis ich mir die Frage gestellt habe: Worin genau besteht denn nun eigentlich der Unterschied zwischen all den Filmen und Serien, die sich niemals zu Klassikern entpuppen werden wie eben Jane Austens Meisterwerk „Stolz und Vorurteil“? Warum mochte ich plötzlich keinen niveaulosen „romantischen“ Schund sehen und der Griff zu besagtem Roman war seit 10 Jahren mein absoluter Favorit an schlechten Tagen?
Und dann fiel es mir auf: Gar nichts! Mr. Darcy ist ein arroganter Schnösel, der Ms. Bennett wie das letzte behandelt und so den Hass ihrerseits gewinnt. Anschließend kommt es zu einem schicksalsverändernden Punkt und beide können sich nicht mehr vorstellen ohne einander jemals wahres Glück im Leben zu erfahren.
Jane Austen – die Vorzeigedame schlechthin, die, die zu Zeiten, in denen Frauen kaum etwas zu sagen hatten, Bücher geschrieben, Geld verdient und sich selbst gegen eine Heirat entschieden hat, - ist nun diejenige, der wir alle dieses Konzept zu verdanken haben?
Fazit: Ich bin im Zwiespalt. Ich würde dieses Buch nicht mehr hoch und heilig jedem empfehlen. Und dennoch weiß ich ganz genau, dass, sollte ich mich irgendwann wieder mies fühlen, ich zu diesem Buch greifen werde. [Immerhin ist der Roman stilistisch von hohem Niveau!]

Veröffentlicht am 18.05.2019

Vom Leben eines Bergsteigers

Ich oben allein
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"Ich oben allein" von Jost Kobusch ist ein autobiographischer Roman über einen Bergsteiger. Kobusch war bei dem verheerenden Erdbeben in Nepal 2015 auf dem Everest Base Camp, sein Video wurde millionenfach ...

"Ich oben allein" von Jost Kobusch ist ein autobiographischer Roman über einen Bergsteiger. Kobusch war bei dem verheerenden Erdbeben in Nepal 2015 auf dem Everest Base Camp, sein Video wurde millionenfach gesehen.


Inhaltlich erzählt Kobusch kurz von seiner Kindheit, wie er zum Klettern kam und was ihn geprägt hat. Anschließend berichtet er von all seinen Klettererfahrungen in Kirgisistan, Frankreich, Deutschland, Norwegen, Kenia, Nepal und Japan. Seinen Fokus setzt er natürlich auf das große Erdbeben, dem er mehrere Kapitel widmet.

Stilistisch: Sehr einfach gehaltene Sprache, flüssig zu lesen.

Kritik: Er erscheint auf Papier einsichtig, allerdings kann man als Leser manches nicht ganz nachvollziehen, da er sich reumütig zeigt, allerdings eigentlich eher den Eindruck erweckt, als sei er trotz all der Nahtoderfahrungen der alte, der den besonderen Kick sucht und niemals gesättigt ist, geblieben.

Fazit: Empfehlenswert für junge Bergsteiger, die ihr Hobby zum Beruf machen wollen. Er schreibt sehr lebensnah ohne zu beschönigen.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Selbsthilfebuch für Anfänger als auch für Fortgeschrittene

Selbstfürsorge
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"Selbstfürsorge" von Franziska Muri ist ein Selbsthilfebuch, in dem es wie der Titel vorausahnen lässt - um das Thema "Selbstfürsorge" geht.

Stilistisch: Sprachlich sehr einfach gehalten, rasant zu lesen. ...

"Selbstfürsorge" von Franziska Muri ist ein Selbsthilfebuch, in dem es wie der Titel vorausahnen lässt - um das Thema "Selbstfürsorge" geht.

Stilistisch: Sprachlich sehr einfach gehalten, rasant zu lesen.

Inhaltlich ist das kurze Buch in 7 Kapitel unterteilt, die jeweils einen Kern aufgreifen wie beispielsweise: Liebe. Mit diesen 7 sogenannten Geheimnissen des liebevollen Umgangs mit dir selbst, wird aufschlussreich erklärt, wie man zu mehr Selbstfürsorge gelangen kann.

Sehr hilfreich dabei sind die aufgeführten Beispiele und hilfreichen, praxisnahen Tipps, die man im Alltag integrieren kann, um mehr zu sich zu kommen. Zentrale Themen, die sie hier aufgreift sind: Meditation, Ruhe, Selbstfindung, Entspannung, Glücksgefühl, Freiheit. All dies lässt sich durch beispielsweise Yoga, Waldbaden, Atmung, Digital Detox durchführen. Einige Themen waren mir schon bekannt, über anderes war ich verwundert und erstaunt, da ich es noch nicht wusste. Manch anderes wiederum konnte ich nicht ganz nachvollziehen, aber das ist sicherlich persönliche Geschmackssache.

Kritik: Etwas sehr viel Eigenwerbung für ihre älteren Selbsthilfebücher. Ich kann es zwar nachvollziehen, denn jeder will/muss Geld verdienen. Allerdings hätte es sicherlich ausgereicht ihr Werk einmal zu erwähnen. Zudem widerspricht sie sich ein paar Mal, was mich ein wenig gestört hat. Einerseits wirbt sie für Digital Detox und andererseits gibt sie bei vielen anderen Problemen immer wieder den Hinweis, dass es eine App gibt, die einem hier und da helfen kann.