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Veröffentlicht am 02.08.2018

Durchwachsen

Familienboot
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In "Familienboot" geht es um eine vierköpfige Familie (Vater, Mutter, Sohn mit Asperger (4.Klasse) und Tochter (1. Klasse)), die ein Jahr die Welt umsegelt, angefangen von Europas Mittelmeerküste, bis ...

In "Familienboot" geht es um eine vierköpfige Familie (Vater, Mutter, Sohn mit Asperger (4.Klasse) und Tochter (1. Klasse)), die ein Jahr die Welt umsegelt, angefangen von Europas Mittelmeerküste, bis hin zu Gran Canaria und von dort aus mit der ARC nach St. Lucia über den Atlantik.


Hin und wieder sind weitere Segler mit an Bord, die Großelterngeneration oder Freunde.

Inhaltlich geht es leider viel zu selten um das Segeln und die Orte, die besichtigt werden, da kommt wenig Urlaubsfeeling auf.

In den Beiträgen der Mutter:

Viel zu oft geht es um die Hausaufgaben, die die Kinder nicht machen wollen und die Eltern frustriert und überfordert erscheinen. (Da sie über 50 sind und Kleinkinder haben - kein Wunder, aber selbst Schuld für solch eine Entscheidung?) Als Baldrentner haben sie wohl einfach nicht mehr die Kraft und Energie von Eltern, die 30+ sind...daher mit Kindern in dem Alter sich auf solch eine Abenteuerreise zu begeben, erscheint mir verantwortungslos, selbstsüchtig und ungerecht den Kindern gegenüber, die in dem Alter wohl vielmehr auf Sicherheit und einen geregelten Alltag mit Gleichaltrigen benötigen, um Freundschaften aufbauen zu können.

Weiterhin erzählt sie viel zu oft über das Essen, was hier gut, teuer, schlecht etc. war, ohne aber das Restaurant zu nennen...was bringt das? Außerdem erzählt sie auch viel zu oft, dass sie sich Hosen kaufen, Lebensmittel kaufen und dann mit ihnen kochen und essen - auch nicht gerade spannend.

Beiträge des Vaters:

Sehr kurze, sehr seltene und insgesamt geht es um iwas, was am Schiff kaputt ist und repariert werden muss.

Beiträge der Kinder:

Nichtssagend.

Fazit:

Wenn man es wirklich durchziehen will: Eine Segelreise mit Kindern veranstalten will: nett zu lesen, man erhält ein bisschen Einblick in den Alltag, ich persönlich würde aber weder solch eine Reise mit Kindern empfehlen, noch das Buch...es hat mich einfach nicht wirklich packen können.

Die Fotos darin haben auch meist nicht die Qualität, die man von heutigen Kameras erwarten würde (ja, sie sind keine Fotografen, aber dennoch - das sind all die Insta Berühmtheiten auch nicht). Und man sieht leider auf vielen Fotos kaum etwas...

Ich bin etwas enttäuscht.

Veröffentlicht am 24.04.2024

Männerfantasien

Agnes
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Das Buch habe ich zum Welttag des Buchs gratis durch die Schule erhalten. Ich habe es aus Langeweile tatsächlich gelesen. Es hat mir nicht gefallen. Eine reine Männerfantasie in meinen Augen. Eine junge ...

Das Buch habe ich zum Welttag des Buchs gratis durch die Schule erhalten. Ich habe es aus Langeweile tatsächlich gelesen. Es hat mir nicht gefallen. Eine reine Männerfantasie in meinen Augen. Eine junge Frau trifft in der Bibliothek einen Mann im Alter ihres Alters und wirft ihm lange ausdauernde, schöne Augen, sodass er eines Tages den Mut aufbringt, sie anzusprechen. Es folgt Kaffeedate und Sex... Ich habe oft mit den Augen gerollt und gehofft, dass bitte nicht alle Männer wirklich so denken, wie es Peter Stamm beschreibt. Ich habe daher um ehrlich zu sein nicht wirklich verstanden, warum das für das Abitur gefordert wurde, aber im Deutschunterricht liest man generell komische Texte...

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Ausbaufähig

Austrian Psycho Jack Unterweger
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Im kurzen Buch gibt es am Anfang viel trockene Materie über die Justiz, welches mich irritiert hat, da ich in der Einleitung mehr über die Kindheit Unterwegers erwartet hatte. Quasi erst die Kindheit, ...

Im kurzen Buch gibt es am Anfang viel trockene Materie über die Justiz, welches mich irritiert hat, da ich in der Einleitung mehr über die Kindheit Unterwegers erwartet hatte. Quasi erst die Kindheit, dann seine Entwicklung und die Morde und schließlich die Gerichtsverhandlung zum Schluss.

Das Buch ist mit Gedichten von Unterweger untermalt zur Analyse Herwigs. Man erkennt, dass Herwig sich für das Thema sehr interessiert und auch viel gelesen und recherchiert hat. Allerdings wirkt das alles sehr unkoordiniert und ungeordnet.

Resozialisierung funktioniert bei Mördern nicht. Ich hoffe, die Menschheit wird aus diesem Fall die Botschaft verstehen und solche gravierenden Fehler in Zukunft meiden und die folgerichtige Konsequenz ziehen.

Stilistisch ist das Buch zudem merkwürdig, da ein Ich-Erzähler berichtet und dabei sowohl Unterweger als auch Herwig stets erwähnt. Erst in der Anmerkung am Ende des Buchs beleuchtet Herwig das näher. Das hat für mich beim Lesen aber leider für Verwirrung gesorgt. Das hätte ich lieber am Anfang gelesen.

Fakten sind dabei eher nebensächlich erwähnt und hier wird nicht sehr in die Materie und Tiefe eingegangen. Die Frauen werden nur namentlich erwähnt, sodass die Opfer in Vergessenheit geraten und der Mörder im Fokus steht. Dabei hätte ich gerade in den Fällen viel mehr Interesse gehabt.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Wenig Humor

Das hat er nicht von mir!
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Giammarco erzählt offen und ehrlich über seine ersten Vaterfreuden, die nicht unbedingt nur positiv ausfallen. Nach Kapitel 1 driftet er schnell in seine eigene Vergangenheit ab und berichtet autobiografisch ...

Giammarco erzählt offen und ehrlich über seine ersten Vaterfreuden, die nicht unbedingt nur positiv ausfallen. Nach Kapitel 1 driftet er schnell in seine eigene Vergangenheit ab und berichtet autobiografisch über seine Kindheit, Jugend und sein Erwachsenenleben.

Das hatte dann wenig mit den Vaterfreuden und -leiden zu tun, sodass ich eher enttäuscht über eine quasi reine Biographie war, von einem mir zugegeben eher unbekannten Mann Mittel/Ende 30, der dann tatsächlich auch kein besonders spektakuläres und aufregendes Leben hatte.

Eine Szene hat mich besonders irritiert. Er erzählt ausschweifend von seinen Alkoholeskapaden und reflektiert, dass ihm ein kotzender Sohn lieber als ein abstinenter ist. Durch das Komasaufen sind inzwischen ein paar Jugendliche gestorben, aber eventuell weiß er das als Journalist nicht.

Empfehlenswert für Kenner und Männer.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Berlins Abgründe

Lindy Girls
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Unter dem Klappentext hatte ich einen fröhlichen Roman erwartet, bei dem sich 4 Freundinnen zu einer erfolgreichen, spaßhabenden Tanzgruppe entwickeln und alle dabei parallel auch die große Liebe finden ...

Unter dem Klappentext hatte ich einen fröhlichen Roman erwartet, bei dem sich 4 Freundinnen zu einer erfolgreichen, spaßhabenden Tanzgruppe entwickeln und alle dabei parallel auch die große Liebe finden und dies dann spannend umgesetzt wird, da sie alle in kleinen Maßen ihre Probleme haben würden. Stattdessen entwickelte sich der Roman absolut in eine komplett andere Richtung. Die Gruppe wurde recht schnell formiert und tanzte gemeinsam in Berlin, aber gleichzeitig wurden Abgründe aufgetan, die mich absolut überrascht haben, die ich nach dem Klappentext und dem Cover auf keinen Fall erwartet hatte. Es wird exzessiv getrunken, geraucht und weitere Drogen genommen. Es folgen mehrere Ableben, ohne tiefer ins Detail zu gehen, um Spoiler zu vermeiden. Außerdem gibt es auch noch lesbische Züge, die ich jetzt auch nicht unbedingt in die 20er des letzten Jahrhunderts eingeordnet hätte.

Das war mein erster Anne Stern Roman. Fans werden sicher begeistert sein, wenn das ihr klassischer Stil ist, einen Roman aufzubauen. Ich war jedoch eher entgeistert und negativ überrascht. Ich lese zwar ab und zu gern auch Tragödien und co. Aber hier war ich auf das alles absolut nicht vorbereitet.

Ansonsten ist der Roman stilistisch sehr einfach gehalten und daher zügig zu lesen. Allerdings hätte sie in meinen Augen mehr auf die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere eingehen können, statt so viele einzubauen, die einen erschlagen können. Ich war recht schnell verwirrt, da ihnen charakterliche Tiefe fehlten, um sie gut auseinanderzuhalten.

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