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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2020

Ruhiger Krimi

Inspector Swanson und die Bibliothek des Todes
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Frederick Greenland fährt mit seiner Familie für ein paar Tage nach Oxford. Die Urlaubsstimmung endet in der Bodleian Library, denn dort liegt ein Toter. Der Literaturprofessor Hargraves wurde offensichtlich ...

Frederick Greenland fährt mit seiner Familie für ein paar Tage nach Oxford. Die Urlaubsstimmung endet in der Bodleian Library, denn dort liegt ein Toter. Der Literaturprofessor Hargraves wurde offensichtlich mit einer Statue erschlagen. Greenlands Freund Inspector Swanson reist mit Sergeant Phelps nach Oxford, um die dortige Polizei zu bei den Ermittlungen zu unterstützen. Dabei stößt er unter anderem auf ein geheimnisvolles Buch, das seit dem Mord spurlos verschwunden ist ...

"Inspector Swanson und die Bibliothek des Todes" ist der siebte Band aus der Reihe der viktorianischen Krimis. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man die Vorgängerbände nicht unbedingt kennen muss. Ich habe bisher nur den sechsten Band gelesen und hatte nicht das Gefühl, dass mir entscheidendes Vorwissen gefehlt hat. Gelegentlich wird auf frühere Ereignisse Bezug genommen, aber nie so, dass die Auflösung eines anderen Falles verraten wird.

Der Krimi hat mich wunderbar ins viktorianische England des Jahres 1895 versetzt und greift den damaligen Zeitgeist gelungen auf. Dazu passt auch die als Nebenhandlung eingeflochtene tatsächliche Begebenheit um Oscar Wilde, dem wegen seiner Homosexualität der Prozess gemacht wird. Die eigentliche Krimihandlung verläuft größtenteils eher ruhig, aber ich fand das Buch dennoch kurzweilig. Es endet mit einem Klassiker: Der Ermittler versammelt alle Verdächtigen in der Bibliothek. Trotzdem hatte das Ende seine ganz eigene Note und wich von dem üblichen Muster ab. Die Auflösung fand ich überzeugend, aber nicht gerade spektakulär.

Fazit: Ruhiger Krimi, der auf interessante Weise ins viktorianische England eintauchen lässt, vier Sterne.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Wohlfühlkrimi

MacTavish & Scott - Der verschwundene Gärtner
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Finola MacTavish zieht nach Edinburgh, um dort in der Privatdetektei von Anne Scott zu arbeiten. Der erste Auftrag für die frischgebackene Detektivin ist eine Beschattung. Sie soll herausfinden, ob eine ...

Finola MacTavish zieht nach Edinburgh, um dort in der Privatdetektei von Anne Scott zu arbeiten. Der erste Auftrag für die frischgebackene Detektivin ist eine Beschattung. Sie soll herausfinden, ob eine Freundin ihrer Chefin von ihrem Mann betrogen wird. Doch bald wird mehr aus diesem Routineauftrag, denn ein Familienmitglied verschwindet und schon steckt Finola in ihrer ersten richtigen Ermittlung ....

"Der verschwundene Gärtner" ist der Auftakt zu der Krimiserie MacTavish & Scott.

Die Figuren und das Setting haben mich von der ersten Minute an in ihren Bann gezogen. Ob Finolas Verkleidungen bei Beschattungen, die köstlichen Cupcakes im nahegelegenen Café oder die schottische Landschaft - alles war so plastisch beschrieben, dass ich es mir wunderbar vorstellen konnte. Bei so viel Atmosphäre habe ich mich nicht sehr daran gestört, dass der für die Ermittlungen entscheidende Hinweis ein alter Hut ist und die Auflösung nicht gerade spektakulär war. Ich hätte am liebsten gleich den nächsten Band gelesen, aber der erscheint leider erst im Dezember 2020.

Fazit: Ein kurzer Schottland-Krimi zum Wohlfühlen, vier Sterne.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Die Mantonis in der Mailänder Modewelt

Mord in Milano
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Carlina und Stefano sind endlich verheiratet. Doch die Freude über die reibungslos verlaufene Trauung währt nur kurz. Noch während der Hochzeit wird Dorothea, die neue Freundin von Carlinas Bruder Enzo, ...

Carlina und Stefano sind endlich verheiratet. Doch die Freude über die reibungslos verlaufene Trauung währt nur kurz. Noch während der Hochzeit wird Dorothea, die neue Freundin von Carlinas Bruder Enzo, erschossen. Polizeichef Cervi schießt sich sogleich auf Enzo als Verdächtigen ein, denn Dorothea war die unfassbar reiche Besitzerin einer Mailänder Modefirma und Enzo ist ihr Erbe. Carlina und Stefano sind fest von Enzos Unschuld überzeugt und reisen deshalb nach Mailand, um den wahren Täter zu finden. Als Unternehmensberater getarnt, schleichen sie sich in die Firma ein und ermitteln inmitten der intriganten Modewelt ...

"Mord in Milano" ist der siebte Band der Reihe "Florentinische Morde". Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man die Vorgänger nicht zwingend gelesen haben muss. Die weit verzweigte Familie Mantoni und die Beziehung zwischen Carlina und Stefano entwickelt sich jedoch über die Bände hinweg weiter. Deshalb empfehle ich, möglichst die Reihenfolge einzuhalten.

Der Krimi ist, wie von dieser Reihe gewohnt, leicht und humorvoll. Obwohl Carlina und Stefano diesmal nicht in Florenz, sondern in Mailand ermitteln, kommen die einzigartigen Mitglieder der Familie Mantoni trotzdem zu ihren größeren und kleineren Auftritten, meist nicht zur Freude von Carlina und Stefano. Gut gefallen hat mir auch, wie Carlina und Stefano versuchen, ihre Ermittlungen geheimzuhalten, vor allem vor Polizeichef Cervi, der Stefanos Vorgesetzter ist. Der Kriminalfall selbst wird am Ende etwas zufällig, aber überraschend aufgelöst.

Fazit: Ein humorvoller Krimi mit der chaotischen Familie Mantoni, der Carlina und Stefano diesmal nach Mailand und in die Modewelt führt, vier Sterne.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Atmosphärischer Krimi

Stille Nacht in der Provence
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Nicola und Andreas Kantor sind ein Hamburger Paar mit Eheproblemen. Die beiden reisen über Weihnachten in die Provence, um das Ferienhaus eines Freundes zu hüten. Der Ort Miramas-le-Vieux ist im Winter ...

Nicola und Andreas Kantor sind ein Hamburger Paar mit Eheproblemen. Die beiden reisen über Weihnachten in die Provence, um das Ferienhaus eines Freundes zu hüten. Der Ort Miramas-le-Vieux ist im Winter sehr ruhig, viele Häuser stehen leer und Nicola und Andreas sind die einzigen Touristen. Die beiden hoffen, in dieser Idylle fernab vom Alltag wieder zueinander zu finden. Doch kurz nach ihrer Ankunft beginnt es heftig zu schneien. Als Andreas morgens von einem Poltern aufgeschreckt aus dem Haus tritt, entdeckt er, dass durch die Schneelast ein altes Kellergewölbe eingestürzt ist. Doch das Schlimmste: Der Einsturz hat einen Sarg mit einem Toten darin freigelegt. Entsetzt läuft Andreas ins Dorf, um Hilfe zu holen. Aber als er zurückkehrt, ist sein grausiger Fund verschwunden ...

Dieses Buch zeigt eine Seite der Provence, die in den üblichen Krimis selten geschildert wird. Das Dorf Miramas-le-Vieux, das im Sommer von Touristen bevölkert wird, ist im Winterschlaf erstarrt. Die ruhige, winterliche Atmosphäre, die manchmal ins Gruselige umschlägt, kommt sehr gut rüber und hat mir an diesem Buch besonders gefallen.

Die Kriminalgeschichte selbst verläuft in weiten Teilen eher ruhig. Erst zum Ende hin kommt etwas Spannung auf. Obwohl im ganzen Buch nur wenige Personen vorkommen und mir einige Zusammenhänge früh klar waren, konnte mich die Auflösung dennoch überraschen.

Fazit: Ein ruhiger Krimi, der die Atmosphäre der winterlichen Provence sehr schön rüberbringt, vier Sterne.

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Humorvoller Kreuzfahrtkrimi

Lady Arrington und die rätselhafte Statue
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Krimischriftstellerin Lady Mary Elizabeth Arrington geht wieder auf ihrem Lieblingsschiff Queen Anne auf Kreuzfahrt. Diesmal führt ihre Reise sie von Hongkong über Ho-Chi-Minh-Stadt nach Singapur. Doch ...

Krimischriftstellerin Lady Mary Elizabeth Arrington geht wieder auf ihrem Lieblingsschiff Queen Anne auf Kreuzfahrt. Diesmal führt ihre Reise sie von Hongkong über Ho-Chi-Minh-Stadt nach Singapur. Doch schnell wird Mary aus ihren Urlaubsfreuden gerissen und in einen Kriminalfall verwickelt, denn an Bord geschieht ein Mord und eine chinesische Drachenstatue verschwindet ...

"Lady Arrington und die rätselhafte Statue" ist der dritte Kreuzfahrtkrimi aus der Reihe. Man muss die Vorgänger nicht zwingend kennen, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen. Mary trifft aber an Bord alte Bekannte wieder, die sich von Buch zu Buch weiterentwickeln.

Das Highlight an diesem Buch waren für mich die humorvollen Dialoge, die die schlagfertige Mary mit allen führt, die sich ihr bei ihren Ermittlungen in den Weg stellen wollen. Außerdem hat es mir wie in den Vorgängerbänden gut gefallen, dass die Geschichte an Bord eines Kreuzfahrtschiffes spielt und man in jedem Buch etwas über die Destinationen erfährt, die man gemeinsam mit Mary bereist. Das dürfte gerne noch etwas mehr in den Vordergrund gerückt werden.

Das Buch war größtenteils kurzweilig, wenn es auch an einigen wenigen Stellen Längen hatte. Der Kriminalfall war etwas dick aufgetragen mit einem fragwürdigen Motiv, aber das hat mich bei diesem humorvollen Krimi nicht so sehr gestört.

Fazit: Ein humorvoller Kreuzfahrtkrimi mit der schlagfertigen Lady Arrington, der für Urlaubsfeeling sorgt, vier Sterne.

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