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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2018

✎ Magret Kindermann - Und dein Leben, dein Leben

Und dein Leben, dein Leben
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Über das vorliegende Buch habe ich eine Weile nachgedacht, ehe ich meine Gedanken niederschreiben konnte. Und ich habe es sogar 2x gelesen.

Magret Kindermann hatte mich von Anfang an mit ihrem Schreibstil ...

Über das vorliegende Buch habe ich eine Weile nachgedacht, ehe ich meine Gedanken niederschreiben konnte. Und ich habe es sogar 2x gelesen.

Magret Kindermann hatte mich von Anfang an mit ihrem Schreibstil abgeholt. Er ist locker-leicht und trotzdem schwingt unterschwellig irgendetwas mit, was ich nicht greifen konnte und was mich daher fesselte.

Auch die Geschichte an sich ist eine, die ich so noch nicht gelesen habe. Sie wirft viele Fragen auf, gibt einige Antworten, lässt jedoch vor allem Raum für eigene Gedanken.

Von mir gibt es an dieser Stelle daher ganz klar eine Leseempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 02.07.2018

✎ Matthias Lanin - Ein Fiebelkorn

Ein Fiebelkorn
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Was ich von der Geschichte hätte erwarten sollen, weiß ich nicht. Mich hat einfach der Klappentext angesprochen und irgendwann habe ich es zur Hand genommen und drauf los gelesen.

"Leise und unaufgeregt" ...

Was ich von der Geschichte hätte erwarten sollen, weiß ich nicht. Mich hat einfach der Klappentext angesprochen und irgendwann habe ich es zur Hand genommen und drauf los gelesen.

"Leise und unaufgeregt" - genau so habe ich den Schreibstil des Autors empfunden. Man gleitet durchs Geschehen, ohne gehetzt zu werden. Und trotzdem erhält man einige Informationen.

Johanna und Wilfried sind zwei Charaktere, die ich gerne begleitet habe. Dabei werden keine 0815-Figuren verarbeitet, sondern ich hatte das Gefühl, dass Matthias Lanin sich ernsthaft Gedanken gemacht hat, uns die beiden nahe zu bringen. Auch die Nebenfiguren erscheinen nicht blass, sondern haben Stärken und Schwächen, mit denen man sich identifizieren kann.

Bis zu einem bestimmten Punkt in der Geschichte, habe ich den Eheleuten einfach zugehört. Dann jedoch kommt eine Wende und meine Gefühle wurden angesprochen. Ich habe mitgelitten, konnte die Gedanken völlig nachvollziehen und wäre am liebsten manchmal in das Geschehen eingedrungen, um die Leute einfach mal zu umarmen.

Dennoch verliert die Stille, die sich durch das ganze Werk zieht, keinen Moment an Kraft. Und gerade das hat mir hier besonders zugesagt.

Der Autor hat meinen Nerv 100%ig getroffen. Zumal man eine Liebesgeschichte dargeboten bekommt, die man nicht bereits gefühlte 1000x gelesen hat. Daher gibt es von mir auch eine absolute Leseempfehlung. Vor allem an diejenigen, die sich gerne mal auf andere Sachen einlassen möchten.

©2018

Veröffentlicht am 30.05.2018

✎ Audrey Harings - Knax der Katastrophenvogel

Der Katastrophenvogel
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Wieder einmal ist es der Autorin gelungen, dass ein weiteres ihrer Bücher unser Regal verziert.

Mit "Knax der Katastrophenvogel" haben wir ein paar schöne Lesestunden verbracht und es wird sicher noch ...

Wieder einmal ist es der Autorin gelungen, dass ein weiteres ihrer Bücher unser Regal verziert.

Mit "Knax der Katastrophenvogel" haben wir ein paar schöne Lesestunden verbracht und es wird sicher noch öfter in die Hand genommen werden. Audrey Harings' Schreibstil ist einfach, kindgerecht und dem Alter angepasst. So macht das Vorlesen eine Menge Spaß, aber auch Erstleser werden keine Probleme haben, der Geschichte folgen zu können. Zudem zieren fast jede Seite Zeichnungen, sodass das Umblättern immer wieder eine Freude ist.

Wie bereits in anderen Publikationen der Schriftstellerin werden auch hier wieder einige Werte anschaulich vermittelt. Keiner steht mit erhobenem Zeigefinger da, sondern es fließt wunderbar in das Geschehen ein.

Ich empfehle das Werk gerne weiter, denn hier wird nahe gebracht, wie wichtig es ist, hinter die Fassade zu schauen und die Wahrheit zu sagen.

©2018

Veröffentlicht am 15.05.2018

✎ Manfred Mai & Martin Lenz - Pokki 2 Pokkis Abenteuer in Afrika

Pokki
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Ich war bereits von 'Pokkis Traum' schwer angetan und somit war für mich direkt klar, dass ich das zweite Abenteuer vom kleinen Pinguin ebenfalls lesen werde.

Auch dieses Buch ist mit der großen Schrift, ...

Ich war bereits von 'Pokkis Traum' schwer angetan und somit war für mich direkt klar, dass ich das zweite Abenteuer vom kleinen Pinguin ebenfalls lesen werde.

Auch dieses Buch ist mit der großen Schrift, den vielen Bildern und der Länge der Kapitel absolut kindgerecht aufgemacht. Als Vorlesebuch oder für Erstleser ist es ideal.

Kinder werden das Hardcover mögen. So kann das Werk immer wieder in die Hand genommen werden, ohne dass es zu schnell kaputt geht. Außerdem sind das Lesebändchen und der farbige Einband ein echter Hingucker - und optisch an den Vorgänger angepasst.

In dieser Erzählung hat Pokki ebenfalls einen Vorbildcharakter. Dabei ist er nicht frei von Fehlern, sondern lernt immer wieder dazu. Durch sein Erlebtes und die Bilder möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Es ist nicht zwingend erforderlich, den ersten Band zu kennen, aber um Pokkis Geschichte und seine Entwicklung nachvollziehen zu können, würde ich es dennoch raten, mit diesem zu beginnen.

Von mir gibt es wieder eine ganz klare (Vor)Leseempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 30.04.2018

✎ Cathy Rentzenbrink - Das letzte Zeichen unserer Liebe

Das letzte Zeichen unserer Liebe
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Cathy Rentzenbrink hat ein Buch von emotionaler Tiefe geschrieben.

Wir begleiten die Autorin durch die (schwere) Zeit, die sie erlebte, als ihr Bruder ins Koma fiel und nicht mehr aufwachte. Dies erstreckt ...

Cathy Rentzenbrink hat ein Buch von emotionaler Tiefe geschrieben.

Wir begleiten die Autorin durch die (schwere) Zeit, die sie erlebte, als ihr Bruder ins Koma fiel und nicht mehr aufwachte. Dies erstreckt sich über Jahre und manchmal erlebt sie tolle Sachen mit ihm, aber meistens sind es doch eher nervenzerrende Ereignisse, die sie immer wieder zweifeln lassen.

»Jemand, der so innig geliebt wurde, konnte doch sicher nicht sterben?« (S. 34)

Sie erzählt, wie ihre Eltern diese Periode wahrnahmen, aber vor allem schildert sie ihre Sicht und ihre Gefühle, die man mit jeder Zeile intensiv spürt.

»Es stellte ein Scheitern dar, und ich fühlte mich beschämt.« (S. 137)

Anfangs wird Matthew zu Hause betreut, aber irgendwann geht dies nicht mehr und er wird liebevoll in professionelle Hände gegeben. In solchen Momenten möchte man am liebsten die Arme ausstrecken und den Angehörigen Halt anbieten. Aber sie schöpfen selbst Kraft und merken, dass nicht immer alles schlecht ist und es kein Scheitern darstellt, wenn man sich Hilfe holt.

»Die tägliche Pflege dem Heim zu übertragen gab mir die Gelegenheit, anzufangen, um Matthew zu trauern.« (S. 137)

Als dann die Entscheidung ansteht, ob man den Bruder weiterhin am Leben halten oder ob man die Qualen beenden möchte, hielt ich für einige Augenblicke immer wieder die Luft an. Ich persönlich kann mir im Moment nicht vorstellen, solch einen Schritt zu wagen. Den Kampf mit sich selbst konnte ich daher gut nachvollziehen.

»Nichts in meinem Leben hatte mich auf die Aufgabe vorbereitet, niederschreiben zu müssen, dass ich meinen Bruder sterben lassen wollte.« (S. 130)

Bis zum Schluss war ich tief traurig über dieses Schicksal, jedoch bewunderte ich ebenso die Energie, die hier aufgebracht wurde und die Liebe, die zwischen den Worten steckt.

»Es macht einen Unterschied, ob man glaubt, dass jemand die Musik nicht hört, oder ob man aufhört, sie für ihn zu spielen.« (S. 203)

Für mich eines der emotionalsten Bücher, die ich bisher in diese Richtung gelesen habe.

©2018

weitere Zitate:

»Ich hatte noch nicht gelernt, dankbar für die Abwesenheit von Albträumen zu sein.« (S. 35)

»Die Ärzte erklärten uns, dass sie Matty nicht länger behalten könnten, da sie das Bett für hoffnungsvollere Fälle benötigten.« (S. 71)

»Hatte einen Trauerfall ohne einen Toten.« (S. 135)

»Ich hatte ein Gefühl von Erleichterung erwartet [...], dass Matty endlich habe sterben dürfen, aber ich verspürte sie nicht.« (S. 158)

»[...] während ich mich fragte, wie ich je darüber hinwegkommen sollte, dass ich meinen Bruder hatte sterben lassen wollen.« (S. 172)

»Ich versuche nicht mehr, alles zu sein - ich bin einfach nur ich, und das ist ziemlich gut.« (S. 211)