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Veröffentlicht am 21.12.2021

✎ Claire A. Nivola - Das blaue Herz des Planeten

Das blaue Herz des Planeten
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Mir ist dieses Buch bereits mehrfach aufgefallen. Ich war jedoch hin- und hergerissen, ob es tatsächlich etwas für uns ist. Als ich es in der Bibliothek sah, lieh ich es kurzerhand aus.

Die Altersangabe ...

Mir ist dieses Buch bereits mehrfach aufgefallen. Ich war jedoch hin- und hergerissen, ob es tatsächlich etwas für uns ist. Als ich es in der Bibliothek sah, lieh ich es kurzerhand aus.

Die Altersangabe von 6 - 8 Jahre ist sicher angebracht. Ich habe es versucht, mit meiner 3 1/2 Jährigen zu lesen, doch für sie waren die Texte teilweise zu lang. Mit ihr zusammen habe ich nur die letzte Seite immer wieder angeschaut, weil da einige Wasserlebewesen mit Namen abgebildet sind.

Leider ist der Informationsgehalt des Werkes nicht sehr hoch - vor allem in Hinblick auf die angestrebte Altersgruppe. Es geht vorwiegend darum, wie Sylvia Earle zur Meeresforschung kam - also wirklich nur die Anfänge. Auf einer Doppelseite wird ganz schnell abgehandelt, welche größeren Stationen sie bewältigte. Das war es dann aber auch schon.

Mit dieser Lektüre werden Kinder nur ein wenig neugierig auf die Meeresbiologin gemacht. Alles andere müssen sie sich dann in anderen Büchern oder im Internet zusammensuchen. Das ist schade. Denn so hat "Das blaue Herz des Planeten" schnell ausgedient und wird ebenso schnell durch interessantere und vor allem tiefgründigere Werke ersetzt.

Ich denke, 5 - 6 Jährige sind an den wunderschönen Bildern interessiert, werden jedoch ohne intensive Begleitung nicht am Buch hängen bleiben. Für ältere Kinder finde ich es zu oberflächlich, da sie mit Sicherheit gehaltvollere Informationen suchen.

Schade, aber mehr als einmal lesen werden wir "Das blaue Herz des Planeten" nicht.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 19.12.2021

✎ Caroline Eriksson - Die Vermissten

Die Vermissten
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Ich hatte das Buch schon einmal gehört. Beim jetzigen Hören sind mir dann auch ein paar Dinge bekannt vorgekommen. Doch der Großteil war "neu" für mich. Das spricht dafür, dass dies kein Thriller ist, ...

Ich hatte das Buch schon einmal gehört. Beim jetzigen Hören sind mir dann auch ein paar Dinge bekannt vorgekommen. Doch der Großteil war "neu" für mich. Das spricht dafür, dass dies kein Thriller ist, der lange im Gedächtnis bleibt. Auch nach dem 2. Hören wird er in ein paar Tagen schon vergessen sein.

"Die Vermissten" fängt in meinen Augen gut an: Der Plot ist interessant und die Erzählperspektive ist unterhaltsam. Den Schilderungen von Greta konnte ich ohne Probleme folgen.

Dann verliert sich die Handlung jedoch in Nebenschauplätzen. Sie sind absolut unrelevant für den Verlauf und stören eigentlich nur.

Dennoch gibt es immer wieder Punkte, bei denen ich mir sagte, dass Caroline Eriksson ein gutes Händchen für Psychothriller hat. Sie schafft es, trotz der langweiligen Erzählung zwischendurch, die Protagonistin interessant erscheinen zu lassen, sodass ich immer wissen wollte, was genau denn nun geschehen ist.

Der Schluss gab der Lektüre nochmal einen Aufschwung. Wendungen, die so nicht vorhersehbar waren, gaben dem Ganzen einen Extrakick. Dennoch konnte er das Ruder nicht so richtig herumreißen.

Man kann sich "Die Vermissten" mal anhören. In ein paar Tagen werde ich jedoch wieder vergessen haben, worum es überhaupt ging.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 13.12.2021

✎ Rebecca Reed - Pip 1 rettet den Wald

Pip rettet den Wald
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Uns hat Pip leider nicht so gut gefallen ...

Das Cover ist ein Hingucker. Mit dem schwarzen Eichhörnchen sticht es heraus, denn ich denke, noch nicht viele Kinder haben ein schwarzes Exemplar in der Natur ...

Uns hat Pip leider nicht so gut gefallen ...

Das Cover ist ein Hingucker. Mit dem schwarzen Eichhörnchen sticht es heraus, denn ich denke, noch nicht viele Kinder haben ein schwarzes Exemplar in der Natur zu sehen bekommen. Ein bisschen befremdlich ist der grüne Schimmer auf dem Fell. Das lässt vielleicht eine Fantasy-Geschichte vermuten, ist es jedoch nicht, auch wenn die Tiere (untereinander) sprechen können.

Die Geschichte an sich ist lehrreich. Sie zeigt auf, was der Klimawandel im Wald anstellen wird und es geht um Mut, Freundschaften und Zusammenhalt. Themen, die die angegebene Altersgruppe von 8 Jahren verstehen kann.

Bedauerlicherweise ist die Umsetzung in unseren Augen nicht so toll gelungen.

Die Ereignisse sind quasi durchweg düster. Es gibt kaum Lichtpunkte. Das finde ich in diesem Alter etwas schwierig. Daher wäre es für mich kein Buch, welches mein Kind alleine lesen könnte. Es bräuchte eine Begleitung, bei der man über die im Werk erwähnten Folgen des Klimawandels reden kann. Aber auch, um Ängste, die bei Kindern während des Lesens unwillkürlich auftreten, aufzufangen.

Ebenso ist die Ausdrucksweise nicht immer ganz angemessen. Dadurch wirkt vieles noch aggressiver, als es sowieso schon ist. Auch hier gibt es Ansatzpunkte, um darüber zu sprechen.

Ob ein Cliffhanger in einem Kinderroman, der ab 8 Jahre deklariert ist, klug gesetzt ist, ist wahrscheinlich individuell. Ich jedoch finde eine abgeschlossene Geschichte immer besser - auch wenn es mehrere Bände gibt.

Der Titel "Pip rettet den Wald" hingegen setzt falsche Erwartungen. Denn das passiert in diesem Teil definitiv nicht - sonst bräuchte es keinen Dreiteiler.

Meine Empfehlung geht eher in die Richtung ab 9 Jahre. Zumindest von der Düsterheit und Kompaktheit her. Auch wenn der Schreibstil tatsächlich dem angeführten Alter entspricht.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 10.12.2021

✎ Rosie Walsh - Ohne ein einziges Wort

Ohne ein einziges Wort
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Zuerst einmal muss ich sagen, dass es mich echt irritiert hat, dass auf dem Cover des Hörbuchs nur Britta Steffenhagen erwähnt wird, obwohl Steffen Groth auch einen erheblichen Text hat. Das ist das Cover, ...

Zuerst einmal muss ich sagen, dass es mich echt irritiert hat, dass auf dem Cover des Hörbuchs nur Britta Steffenhagen erwähnt wird, obwohl Steffen Groth auch einen erheblichen Text hat. Das ist das Cover, welches ich 3 Jahre nach Erscheinen auf allen gängigen Plattformen finde und auch im Bloggerportal von Penguin Random House herunterladen kann.

Ich war so gespannt, welchen Grund die Autorin anführt, um mich zu überraschen. Denn es musste einfach etwas Besonderes sein. Eine Banalität wäre dem Klappentext nicht gerecht geworden.

Die ersten Kapitel fand ich leider nicht so herausragend. Es wird ständig in der Geschichte hin und her gesprungen. Es passiert auch nicht wirklich etwas. Beim Lesen hätte ich an dieser Stelle eventuell bereits abgebrochen. (bei Hörbüchern fällt es mir leichter, dran zu bleiben)

Dann kommen ein paar echt gute Wendungen.

Die Schreiberin hat sich Gedanken gemacht, sie hat verpackt, sie hat dem Verlauf eine andere Richtung gegeben. Ich war angefixt, wollte unbedingt hören, wie es weitergeht. Wollte, dass Rosie Walsh mich immer wieder überrascht. Wollte eine Liebesgeschichte, die trotz schwachem Anfang ewig in meinem Kopf bleiben wird.

... und dann kam der Schluss ...

Puh, was für ein Schmarrn! Den hätte ich selbst beim Hören fast abgebrochen, weil er sooo vorhersehbar war. Da spürte ich nichts mehr von der Fantasie der Verfasserin. Es war einfach nur laaangweiiiliiig.

Schade, aber so kann ich das Hörbuch nicht empfehlen. Es sei denn, man lässt den Anfang und das Ende weg. Dann hat man tatsächlich einen Roman, der einem den Atem stocken lässt.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 06.12.2021

✎ Sina Butenuth - Natürlich gut: Brot backen

Natürlich gut: Brot backen
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Bevor ich dieses Büchlein verschenke, habe ich selbst erstmal einen genaueren Blick hineingeworfen, um zu schauen, inwieweit es sich lohnt. Ich muss dazu sagen, dass ich kein Anfänger bin. Im Gegenteil, ...

Bevor ich dieses Büchlein verschenke, habe ich selbst erstmal einen genaueren Blick hineingeworfen, um zu schauen, inwieweit es sich lohnt. Ich muss dazu sagen, dass ich kein Anfänger bin. Im Gegenteil, ich bin gelernte Bäckerin und wir machen unser Brot zu Hause immer selbst.
Doch weil Brotbacken ein wirklich komplexes Thema ist und man das nicht einfach so weitergeben kann, habe ich gedacht, "Natürlich gut: Brot backen" würde zumindest schon mal ein Anfang sein.

Der Aufbau ist recht übersichtlich:
Zuerst gibt es ein bisschen Grundwissen für Einsteiger, dann kommen allerlei Brotrezepte und ihre Zubereitung, danach Brotaufstriche und Brotgewürze und zum Schluss eine kleine Länderreise.

Im Grundwissen ist wirklich eine Menge hinterlegt. Mehlsorten und die Bedeutung der Zahlen auf den Mehltüten. Wissenswertes zu Hefe. Und sogar der Sauerteig wird super erklärt.
Leider fehlt eine Erklärung zum Kneten. Gerade bei den Weizenteigen ist eine lange die Teigführung wichtig, damit sich die Klebereiweiße gut ausbilden können. Vielleicht können Beginner erstmal nicht viel damit anfangen. Wenn sie jedoch dann ein wenig Erfahrung gesammelt haben, verstehen sie dies immer besser.

Als es dann jedoch an die Rezepte ging, war ich ein wenig enttäuscht.
Zum Beispiel finde ich 1/2 (manchmal sogar ein ganzer) Würfel Hefe auf 500g Mehl einfach zu viel! Ja, der Teig geht dadurch schneller auf, aber er hat auch weniger Zeit, Aromastoffe zu bilden. Und das Brot ist dadurch weniger gut verdaulich. Außerdem schmeckt es dadurch sehr "hefig" - was nicht jedermanns Geschmack ist.
Des Weiteren wird angegeben, dass man einfach mehr Mehl zum Teig gibt, wenn er zu klebrig ist oder mehr Wasser, wenn er zu fest ist. Ein Brot schmeckt richtig gut, wenn man das Verhältnis der (Grund)Zutaten zueinander weitestgehend einhält. Am besten, man gibt das Wasser nur nach und nach zu.
Die Angabe "Zimmertemperatur" ist mir leider zu ungenau. Wenn sie am Anfang des Buches definiert worden wäre, könnte man damit arbeiten. So aber muss man selbst schauen, wie sich der Teig entwickelt und gegebenenfalls die Garzeit anpassen. Für einen Anfänger nicht ganz so ideal.
Die Mehlsorten, die angegeben sind, sind leider nur für Deutschland anwendbar. Für andere deutschsprachige Länder / Regionen muss man dies dann anpassen.
Es wird nirgends darauf eingegangen, dass man Brot eigentlich entweder mit dem Schluss nach oben in ein Gärkörbchen legt und dann aufs Blech stürzt. Oder es zum Gären direkt in Form aufs Blech legt. Stattdessen wird nach dem Garen der Teig noch einmal geknetet und dann nur nochmal 30 Min ruhen gelassen.

Das Format des Büchleins fand ich erst sehr süß. Es ist ein Hardcover mit Leineneinband. Im Praxistest stellte sich dies jedoch als äußerst hinderlich heraus. Da das Buch nicht offen liegen bleibt, muss man es mit etwas beschweren, was man dann immer wieder hin und her schieben muss.
Außerdem passt durch das kleine Format von ca. 13x19cm nicht so viel auf eine Doppelseite, weswegen man öfter blättern muss. Wer gerne mit den Händen knetet, wird daran nicht so seine Freude haben.

Ich kann das Werk also eher eingeschränkt empfehlen. Es ist ok, um sich die ersten Fakten anzueignen und sich ein paar Ideen zu holen. Weitergehende Informationen findet man dort leider jedoch nicht.

©2021 Mademoiselle Cake