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Jenny_Colditz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2020

Erfrischend anders und sehr spannend

Die Romanfabrik von Paris
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Der Schreibstil war ungewohnt anders. Zu Beginn des Buches hatte ich schon meine Probleme. Zum schenll durchfliegen ist es nicht gedacht. Da hier recht oft einige mir unbekannte Fremdworte, sowie untypische ...

Der Schreibstil war ungewohnt anders. Zu Beginn des Buches hatte ich schon meine Probleme. Zum schenll durchfliegen ist es nicht gedacht. Da hier recht oft einige mir unbekannte Fremdworte, sowie untypische Umschreibungen auftauchten. Gerade zu Beginn, als die Figuren und ihre Geschichten eingeführt wurden. Das Setting Paris näher gebracht wurde, waren viele französichsche Begrifflichkeiten dabei, welche ich so nicht kannte und jedesmal erst einmal nachschlagen musste. Das dämpfte das Lesevergnügen etwas. Dies wurde aber mit zunehmenden Kapiteln besser.

Die Geschichte selber war klasse. Sehr spannend und actionreich. Mit Wendungen welche ich so nicht erwartet hätte. Ebenso informative. Aufgrund der Örtlichkeiten habe ich einiges gelernt und mich informiert. Über die Weltausstellung in London und die Erimitate in Russland.
Auch mit den Figuren beschäftigte man sich näher. So kannte ich Dumas zwar vorher schon, habe mich aber bisher eher mit seinen Werken und weniger mit ihm selbst beschäftigt. Diese Bekanntschaft war sehr interessant und vor allem lustig. Alexander war eine extreme interessante Figur, welche durch den Autor gut und glaubhaft wieder gegeben wurde. Ich konnte mich gut auch in die weitere Figur der Gräfin von Dorn hineinversetzten. Sie war für mich die wandelbarste Figur. Haben wir sie zu Anfang noch sehr bieder erlebt, blühte sie zunehmen auf. Wagte den Blick über den Tellerrand. Eine starke Frau war sie schon immer, mit einiger Hilfe wurde sie sich dessen auch zunehmend selber bewusst. Und konnte somit auch Selbstbewusstesein ausstraheln und damit einige Gefahren überwinden.

Ich wurde von dem Buch sehr gut unterhalten. Es entführte mich auf ein rasantes Abenteuer quer durch Paris, London und St. Petersburg. Ich lernte viel dazu und habe einiges neues erfahren. Zum schnell wegschmöckern eignet es sich zwar nicht, da man aufgrund des Schreibstiles schon seine Gedanken beisammen haben sollte. Aber das ist nicht all zu schlimm. Ich kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Rasante Fortsetzung

Wächter der Runen (Band 2)
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Achtung Rezension könnte eventuell Spoiler enthalten

Der Klappentext verrät ja nicht viel über das Schicksal von Finn. Dass dieser trotzdem vorkommt, erfahren wir direkt im ersten Kapitel. In Band 2 setzten ...

Achtung Rezension könnte eventuell Spoiler enthalten

Der Klappentext verrät ja nicht viel über das Schicksal von Finn. Dass dieser trotzdem vorkommt, erfahren wir direkt im ersten Kapitel. In Band 2 setzten wir genau da an wo Band 1 endet. Mit dem Tod von Finn, oder dessen Untod. Ziemlich schnell erfahren wir wie es mit Finn weiter geht. Was aus ihm wird und wie er damit umgeht. All zu viel verraten möchte ich hierzu nicht, denn dies würde unnötig spoilern. Er ist gefangen zwischen Gefühlen, oder dem völligen Verlust dieser. Nicht immer stimme ich mit ihm und seinen Reaktionen überein. Trotz allem ist mir Finn noch am sympathischsten. Seine Entscheidungen sind nachvollziehbar, logisch und überdacht. Auch seine diversen Weggefährten sind wohl gezeichnet und durchdacht. Aaron am meisten, er ist ein absoluter Sympathiträger.
Die Kapitel wechseln sich ab, so dass auch Raves Geschichte weitergeht. Sie wurde vor dem letzten Angriff des Imperators gerettet und in ein sehr abgelegenes Dörfchen gebracht. Allein gelassen mit all ihrer Trauer und in dem Gedanken das sie Finn verloren hat, versinkt sie förmlich. Es wird sehr häufig betont wie sehr Schuld sie an all diesem Leid ist (ist sie nicht) und das sie alles ändern wird (tut sie nicht). Nun gut, ganz alleine ist sie nicht. Sie wurde von zwei Fremden gefunden, welche sich genau wie sie vor dem Imperium verstecken. Rave Geheimnis wird offenbart und es wird versucht ihr Trost zu spenden.
Ich muss gestehen dass ich mit Rave in diesem Teil nicht gut klar gekommen bin. In Teil 1 war sie stark und mutig, hat gekämpft für das was sie will und einen Sinn im Großen und Ganzen gesehen. In diesem Teil ist sie die meiste Zeit ein Trauerklos. Ja, natürlich hat sie viel verloren. Das ist nachvollziehbar. Aber in dem einen Moment trauert sie um Finn und seine Liebe, im nächsten starrt sie den nackten Oberkörper von Iain an. Das erklärt sich mir leider nicht. Auch einige Verhaltensweisen erschließen sich mir nicht. Sie handelt zu häufig bewusst nach diversen unterschiedlichen Emotionen, welche in dem Moment nicht unbedingt angebracht sind.
Gemeinsam mit Iain kommt sie in eine unwägbare Situation. Sie macht sich dazu Gedanken und beschließt eine mögliche Handlungsweise darauf. Wenige Sekunden später schlägt jemand anderes genau dies vor und Rave ist überrascht und wieder einmal Sprachlos und muss erst überredet werden. Das empfand ich als recht merkwürdig, sprunghaft. Auch der weitere Verlauf und die Abenteuer werden von ihr immer von vielen Emotionen geleitet. Sie reagiert erst und denkt dann nach. Das störte mich zunehmend. Sie hat sich und andere dadurch häufig in vermeidbare Gefahr gebracht. Natürlich machte es die Geschichte dadurch spannender und führte zu einigen überraschenden Wendungen, mir machte es den Charakter aber dadurch nicht sympathischer.
Allerdings habe ich allgemein ein Problem damit Gedankengänge nachzuvollziehen welche ausschließlich durch Emotionen geleitet werden. Wie ich den anderen Rezis entnehmen kann, haben viele hieran ihre wohlberechtigte Freude.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, auch wenn mir nicht alle Charaktere sympathisch waren. Und freue mich schon sehr auf Band 3.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Toller Reihenauftakt

A Tempest of Tea
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A Tempest of Tea – Hafsah Faizal
„Warum die Welt retten, wenn man auch einfach Tee trinken kann.“
Der Beginn einer Cosy Fantasy Crime Geschichte. Wenn dieses Teehaus mitten in London stehen würde, hätte ...

A Tempest of Tea – Hafsah Faizal
„Warum die Welt retten, wenn man auch einfach Tee trinken kann.“
Der Beginn einer Cosy Fantasy Crime Geschichte. Wenn dieses Teehaus mitten in London stehen würde, hätte es mich nicht gewundert. Die Atmosphäre erinnerte mich sehr an meine Traumvorstellung des englischen viktorianischen Settings. So dass ich mich hier sofort wohl fühlte. Auch die Beschreibungen der Teestube bei Tage waren perfekt, ohne einen guten Tee in Griffweite sollte man mit der Lektüre nicht starten. Leider verbrachten wir nicht viel Zeit bei einem duftenden Tee, sondern eher auf der Suche nach einer geeigneten Crew für großen ,auferzwungenen, Überfall. Die Geschichte wird uns aus 3 wechselnden Perspektiven erzählt. Arthie, Jin und Flick. Alle haben ihre Eigenheiten, persönlichen Gründe und vor allem Geheimnisse. Einige schwerer, andere leichter zu lüften. Es wird viel Zeit im Buch auf die Zusammenfindung der Crew verwendet, sowie auf die Planung und Vorbereitung des Überfalls. Dieser dann selbst, ist recht schnell vorbei und völlig anders als geplant. Einiges an der Planung habe ich persönlich nicht immer zu 100% verstanden, hier hätte ich mir gern ein paar Sätze mehr dazu gewünscht. Diese hätte man an anderer Stelle einsparen können, so zum Beispiel bei der nächsten Erwähnung wie toll „XY“ in Jin´s / Flicks Augen ist. Der Found Family Aspekt hat bei den drei Hauptfiguren sehr gut funktioniert, die zwei weiteren blieben noch etwas außenvor, bekommen hoffentlich im weiteren Verlauf mehr Zugang. Die Charaktere, welche wir aber näher präsentiert bekommen haben, haben mir gut gefallen. Besonders Jin ist mir schnell ans Herz gewachsen. Ein verträumter junger Mann, ein treuer Freund und Bruder. Arthie mit ihrer abwesenden Art war schwer zu durchschauen, aber auch sie hat ihr Herz am richtigen Fleck und vergisst gern über der Liebe zu ihrer selbstgefunden Familie ihre Rache. Nur Flick hat noch weiteres Potential zur Entwicklung, wobei ich ihrem bisherigen Weg gern gefolgt bin. Eine sehr mutige junge Frau.
Die Story selber hat wechselnde Spannungskurven, je nachdem ob wir gerade mit Arthie auf Dächern entlang schleichen. Oder bei Flick und ihrer Selbstfindung sind. Aber beide Seiten sind notwendig um eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, um nach und nach hinter ihre Geheimnisse zu kommen. Einige sind sehr oberflächlich, und konnten von den Charakteren und den Lesenden schnell entlarvt werden. Ein spezielles hat sogar mich sehr überrascht. Das ende lässt natürlich Fragen offen und uns mit einem kleinen Cliffhanger zurück, so dass ich hoffe Teil 2 bald lesen zu können. Denn dieser Auftakt macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 11.05.2024

Gelungener Abschluss

Nachtschatten - Rosenholm-Trilogie (3)
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Nachtschatten – Rosenholm 3 von Gry Kappel Jensen
Ein düsterer Abschluss für eine überraschende Reihe.
Natürlich finden wir auch hier wieder Ähnlichkeiten zu einer anderen bekannten Reihe, welche an einem ...

Nachtschatten – Rosenholm 3 von Gry Kappel Jensen
Ein düsterer Abschluss für eine überraschende Reihe.
Natürlich finden wir auch hier wieder Ähnlichkeiten zu einer anderen bekannten Reihe, welche an einem Internat für Magiebegabte spielt. Kann man sich daran stören, muss man aber nicht. Man kann auch einfach die eigene Wirkung des Buches genießen.
Denn das ist wirklich gut. Es ist vor allem recht düster. Deutlich düsterer als die beiden Vorgänger, was mir wirklich gut gefiel. Auch war es schön zu beobachten, dass die Protagonisten nicht immer alles auf Anhieb schafften. Auch sie scheiterten, und das auf ganzer Linie. Das machte es alles realistischer und nahbarer. Man fühlte mehr mit. Die Spannung blieb so konstant erhalten und die Charakterentwicklung war hierdurch besonders interessant zu beobachten.
Wie zuvor schon, wurde uns die Geschichte wieder aus abwechselnden Perspektiven in relativ kurzen Kapiteln erzählt. Mit einem Unterschied, zu Anfang bekommt besonders Malou viel Platz im Buch. Die Perspektiven wechselten eher selten und man verblieb länger bei ihr. Ein Nachteil für mich, denn ich mochte sie von allen vier leider am wenigstens. Ich bin mit ihrer Art einfach nicht klargekommen und konnte viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Das tat dem Lesespaß aber keinen Abbruch, denn die anderen Figuren und deren individuellen Abenteuer waren interessant genug, um der Story mit Freuden zu folgen.
Ein gelungenes düsteres und mystisches Jugendfantasybuch.

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Veröffentlicht am 11.05.2024

Sehr gutes Buch

Whistleblower – Between Love and Truth
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Whistleblower – Kate Marchant
Wenig erwartet, aber viel bekommen.
Ich war deutlich überrascht von dem doch ernsten Inhalt. Ich erwartete ein typisches New Adult Setting. Collage, junge Menschen auf der ...

Whistleblower – Kate Marchant
Wenig erwartet, aber viel bekommen.
Ich war deutlich überrascht von dem doch ernsten Inhalt. Ich erwartete ein typisches New Adult Setting. Collage, junge Menschen auf der Suche nach dem passenden Partner und einer Nebengeschichte, welche zwar da ist, aber auch irgendwie nicht.
Hier war es umgedreht. Klar das Setting ist aus anderen Romanen bekannt. Collage und die junge Studentin, welche für die Schülerzeitung arbeitet. Das Thema ihres kommenden Artikels ist aber so brisant, dass diesem innerhalb des Buches viel Raum gegeben wird und nicht hinter der Lovestory zurückstehen muss. Ehrlich gesagt, muss eher die beginnende Liebesbeziehung zurückstehen. Und das Thema welches Laurel aufgreifen möchte ist wichtig und top aktuell. Sie bemerkt selbst, wie der Cheftrainer des Football Teams mit Frauen umgeht, und das stört sie. Stört sie so sehr, dass sie hier etwas unternehmen möchte. Die Missstände ansprechen will und der Öffentlichkeit aufzeigen muss. Sie stößt hierbei auf wenig Verständnis, viel Verleugnung, bösen Szenen, aber auch gefährlichen Situationen. Sie wird an ihre Grenzen gehen müssen, nur aufgeben ist keine Option.
Ich mochte das Buch gern. Vor allem da es ein wichtiges Thema anspricht, was wahrscheinlich weniger Fiktion dabeihat als viele von uns sich erhoffen. Und der große Vorteil ist wirklich, dass die Story die Möglichkeit bekommt sich zu entfalten, ohne das es von dem emotionalen Wirrwarr zwischen den Hauptfiguren verdrängt wird. Gern mehr davon, dann lese ich vielleicht auch zukünftig mehr New Adult

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