Düsterer und spannender Roman Noir
Der Tod ist ein TänzerJosephine Baker hat mit ihrem Ensemble ein Engagement in Berlin. Paris liegt ihr bereits zu Füßen und nun will sie in Berlin den gleichen Erfolg feiern. Doch nicht alle teilen die Euphorie um die Tänzerin ...
Josephine Baker hat mit ihrem Ensemble ein Engagement in Berlin. Paris liegt ihr bereits zu Füßen und nun will sie in Berlin den gleichen Erfolg feiern. Doch nicht alle teilen die Euphorie um die Tänzerin und es gibt Hinweise, dass ein Anschlag auf sie verübt werden soll. Tristan Nowak soll das verhindern, doch wie, wenn man nicht weiß wann und wo die Gefahr lauert? Und wem kann er eigentlich vertrauen?
Die Atmosphäre ist düster, wie man es von einem Roman Noir erwarten kann. Nur Josephine bringt Glanz, Glitzer und Lebensfreude in die Geschichte. Sie sprüht vor Esprit und man kann sie einfach nicht nicht mögen. Da kann man auch mal vergessen, dass sie zu diesem Zeitpunkt - es beruht auf historischen Tatsachen, dass sie Anfang 1926 in Berlin aufgetreten ist - gerade einmal 19 Jahre alt und bereits zwei Mal verheiratet war. Tristan ist ein wahrer Haudrauf, wohnt in einem Bordell zur Untermiete, verdient mit illegalen Boxkämpfen sein Geld und entsprechend häufig fliegen auch die Fäuste.
Die Geschichte ist wirklich gut erzählt. Sie ist spannend und man fliegt durch die Seiten. Man kann die ganze Zeit mit rätseln wer da wie mit an der Verschwörung beteiligt ist und es hat mir wirklich viel Freude bereitet.
Aber es gibt einen Wermutstropfen: der Showdown am Schluss. Ich habe nichts gegen Blut und von mir aus kann auch aus irgendeiner Leiche das Gedärm raus hängen, aber was mich wirklich stört ist sinnlose Gewalt; in diesem Falle die seitenlange Beschreibung von Folter. Es trägt einfach überhaupt gar nichts zur Geschichte bei. Es gibt keinerlei Erkenntnisgewinn und endet dann auch noch in meinen Augen völlig inkonsequent. Das trübt den Lesespass ganz zum Schluss etwas. Glücklicherweise ist da das Buch schon fast fertig und weg legen lohnt nicht mehr.
Trotz dieses Punktes möchte ich das Buch an Roman Noir Liebhaber empfehlen. Ich werde auch den zweiten Teil lesen, weil mir Josephine einfach wahnsinnig gut gefallen hat und ich hoffe einfach auf einen oder mehrere Mordfälle mit etwas weniger überflüssigen Gewaltexzessen.