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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2017

Dieses Buch kann mehr als nur unterhalten!

Ich, Eleanor Oliphant
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Eleanor Oliphant ist alleine. Einsam trifft es am besten. Ihr Leben funktioniert nur, weil sie genaue Routinen einhält. Doch dann verliebt sie sich; in einen Sänger. Ein Mann, welcher sie nicht mal kennt, ...

Eleanor Oliphant ist alleine. Einsam trifft es am besten. Ihr Leben funktioniert nur, weil sie genaue Routinen einhält. Doch dann verliebt sie sich; in einen Sänger. Ein Mann, welcher sie nicht mal kennt, sie nie angesehen hat. Eleanor verliebt sich jedoch nicht nur, sie schliesst auch das erste Mal seit langem wieder eine Freundschaft. Raymond arbeitet im gleichen Geschäft wie sie und durch einen Zufall müssen sich die beiden miteinander abgegeben. Bald entwickelt sich eine Freundschaft, welche als Leser interessant zu verfolgen ist. Eleanor weiss nicht, wie man eine Freundschaft pflegt. Ihre Naivität und Unbeholfenheit widerspiegeln sich im Umgang mit Raymond sehr gut.

Sie lernt in dieser Zeit allgemein sehr viel. Nicht nur charakterliche Veränderungen finden statt, sondern auch äusserliche. Was von einigen Lesern des Buches kritisiert wird, kann ich nachvollziehen. Es wird kritisiert, dass Eleanor sich verändern muss, um Kontakte zu knüpfen, um nicht mehr einsam zu sein. Aber ist es nicht genauso? Zeigt das Buch nicht genau, dass man als Mensch der «anders» ist einfach kaum Freunde findet? Sowas ist traurig, aber es stimmt leider.

Die Handlung entwickelt sich noch in eine weit traurigere Richtung. Das Buch berührte mich zutiefst und Eleanors Vergangenheit ist weit schlimmer, als ich erwartet hätte. All die Emotionen, neuen Erlebnisse und Begegnungen mitzuerleben, war für mich sehr schön und berührend. Sie reagierte oft naiv und einige Male auch sehr heftig. Ich habe oft Mitgefühl mit Eleaonor empfunden. Niemand auf dieser Welt sollte die gleiche Kindheit wie Eleanors haben.
Fazit

Gail Honeyman erzählt uns in «Ich, Eleanor Oliphant» die traurige und trotzdem positive Entwicklung von Eleanor. Ihr Leben war nie sonderlich schön, dass gibt Eleanor selbst zu, aber sie erweist sich auch immer als sehr dankbarer Mensch. So sagt sie, dass sie glücklich sein kann, dass sie eine eigene Wohnung und genügend zu Essen hat. Das Buch schafft mehr als nur zu unterhalten, aber es versucht nie besonders emotional zu wirken. Alles wirkt sehr authentisch. Das Buch weist wieder einmal auf, dass wir Menschen leider viel zu oft oberflächlich sind.

Ich gebe dem Buch ⭐⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne, da es mich überzeugen konnte. Eine Empfehlung an jeden der ein Buch über Freundschaft und das Leben mit einer starken, sowie aussergewöhnlichen Protagonistin lesen will.
Ich danke dem Lübbe Verlag fürs Zusenden meines Exemplars.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Ein Buch, bei dem man richtig lachen kann

Die Braut sagt leider nein
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Rezension
Kurz und knackig. Das ist das Motto dieses Buches. Kerstin Gier hat einige einfache Personen zum Leben geweckt und rund um diese hat sie dann eine witzige, kurze und unterhaltsame Handlung aufgebaut. ...

Rezension
Kurz und knackig. Das ist das Motto dieses Buches. Kerstin Gier hat einige einfache Personen zum Leben geweckt und rund um diese hat sie dann eine witzige, kurze und unterhaltsame Handlung aufgebaut. Da ist Elisabeth, Leiterin einer Kinder Mutter Gruppe, wünscht sich nichts anderes, als ihren geliebten Alex zu heiraten. Am liebsten ganz einfach und ihr Haus soll auch gebaut werden. Denn ansonsten ist ihr Leben ziemlich unspektakulär. Arbeiten, Sex und mit ihrer besten Freundin Hannah abmachen. Alex ist da schon beschäftigter. Als Architekt hat er nicht nur die Pläne für ihr gemeinsames Haus gezeichnet, sondern auch die für ein grosses Kaufhaus. Dementsprechend muss er auch viel arbeiten. Kurz vor der Hochzeit und der Fertigstellung des Hauses geht er einige Wochen den Bau des Kaufhaus überprüfen. Natürlich macht er nichts anderes als zu arbeiten und an Elisabeth zu denken. Das zumindest glaubt Elisabeth, denn als sie ihn besuchen will, entdeckt sie ihn nicht etwa alleine im Bett, über ihm ist die «Wildkatze» wie Alex die blonde Assistentin bezeichnet.
Spiegel-Bestsellerautorin Kerstin Gier erzählt uns auf knapp 200 Seiten eine humorvolle, spannende und trotzdem sehr voraussichtliche Geschichte. Schon alleine der Titel verrät uns, wie das Buch ausgehen wird. Natürlich gibt es viele kleinere und grössere Überraschungen. Wie immer bei Kerstin Tiere Büchern muste ich immer wieder herzlich laut lachen. Die Protagonistin Elisabeth ist wirklich sehr naiv und trotzdem habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen. Mit viel Sympathie überzeugte sie mich. Ihr böser Plan um Alex am Ende eines auszuwischen, war grandios und amüsant. Die Handlung ist flüssig und als Leser bekommen wir Einblicke in das alltägliche Leben von Elisabeth. Ihre Emotionen werden uns nahegebracht, aber immer so, dass man über die Wortwahl der Autorin schmunzeln muss. Ich mag Bücher, welche so real wirken. Etwas was wirklich geschehen kann und trotzdem nicht von Trauer, Ernsthaftigkeit und Trockenheit strotzt. Die Handlung liess sich schnell lesen und besonders schön fand ich, dass die Autorin Charaktere aus ihren anderen Büchern eingesetzt. So hatten wir Judith Rabe aus „Fishermans Friend in meiner Koje“ und Susanna aus „Männer und andere Katastrophen„. So macht das Lesen gleich noch mehr Spass.

Fazit
«Die Braut sagt leider nein» hat wieder einmal bewiesen, wie genial Kerstin Gier schreiben kann. Die Protagonisten wirkten authentisch und auch wenn sehr klar vorgelegt war, wen man sympathisch finden soll und wen nicht. Die Handlung ist anspruchslos, unterhaltsam und köstlich amüsant. Ich kann, wie fast immer bei Kerstin Giers Büchern, nichts bemängeln. Schreibstil, Protagonisten und Handlung haben mich überzeugt. Das Buch bekommt von mir ⭐⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne. Eine Buch für alle, welche etwas unterhaltsames, humorvolles für Zwischendurch suchen.

Kleiner Fun Fact zu mir und dem Buch:
Ich habe das Buch erst im Februar gelesen, davor aber das Hörbuch schon zwei Mal gehört. Obwohl ich die Geschichte schon in und auswendig konnte, hatte ich viel Freude mit dem Buch. Das Hörbuch ist ebenso empfehlenswert wie das Buch. Hättet ihr das auch schon mit Büchern, dass ihr Hörbücher und Bücher mehrmals lest/hört?

Veröffentlicht am 21.05.2017

Genialer kann keine Krimi Reihe sein!

Der Seidenspinner
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Rezension
Comoran Strike ist ziemlich gefragt, seit er den Mordfall des Topmodel, Luna Landry, gelöst hat. Doch dann taucht die ungepflegte Frau des Bestellerautoren Owen Quind auf. Doch der Bestseller ...

Rezension
Comoran Strike ist ziemlich gefragt, seit er den Mordfall des Topmodel, Luna Landry, gelöst hat. Doch dann taucht die ungepflegte Frau des Bestellerautoren Owen Quind auf. Doch der Bestseller ihres Mannes liegt lange zurück. Eigentlich sollte Comoran nur Quine suchen und zurückbringen. Doch dann findet er ihn ermordet auf. Genau gleich wie in seinem neuen Werk. Das neue Werk löste einen grossen Trubel aus, bevor es überhaupt veröffentlicht wurde. Geheimnisse einiger wichtigen Persönlichkeiten aus London werden preisgegeben und auch ansonsten ist das Buch ziemlich wirr geschrieben. Comoran begibt sich in eine neue Welt. Die Welt der Bücher, Verlage und dem Kampf der Autoren. Ich begegnete als Leser verschiedensten Charakteren. Wieder einmal individuell und authentisch. Unsympathisch, sympathisch und alles Verdächtige in einem komplexen Mordfall. Ich liebe es, wenn ich bei einem Krimi mit raten kann und gleichzeitig auch den Ermittlern besser kennenlernen darf. Am Ende wurde ich natürlich wieder überrascht. Ich wurde nicht nur vom Mörder überrascht, sondern auch von der ganzen Mordplanung. Für mich eine geniale Handlung. Robert Galbraith beherrscht sein Handwerk besser als jeden Krimiautor, den ich kenne. Alles perfekt geplant. Gleichzeitig bekam ich viele Einblicke in Robins und Comorans Privatleben. Ich bin allgemein wieder begeistert von den beiden Hauptcharakteren. Robin möchte ich schon im ersten Buch besonders. Die taffe Assistentin versucht sich zu beweisen. Denn sie will nicht bloss Assistentin sein, sondern endlich auch ermitteln. Diese Entwicklung zu verfolgen, war für mich sehr interessant und hat der Handlung eine zusätzliche Sympathie gegeben. Comoran wirkt wieder sehr authentisch. Er wirkt auf mich sehr authentisch und mit seiner rauen Art sympathisch. Mein Lieblingsdetektiv in der Buchwelt.
Fazit
Ich mag selten Bücher mit mehr als 500 Seiten, aber bei den Comoran Strike Romanen lese ich gerne sogar 1000 Seiten. Immer genug Spannung vorhanden. Ich liebe die individuellen Charaktere des Buches und über Galbraiths Schreibstil geht nichts. Der Seidenspinner konnte mich überzeugen mehr als nur überzeugen. Verschiedenste Nebenhandlungen und viele Verdächtige ergeben eine interessante Mischung. Als Leser bekam ich die beste Möglichkeit um mir meine eigene Theorie zu überlegen und am Ende trotzdem überrascht zu werden. Der zweite Band der Comoran Strike Reihe, inklusive seiner Assistentin Robin, bekommt von mir ⭐⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne. Alles stimmte für mich und ich freue mich schon auf den dritten Band meiner Lieblingskrimireihe. Eine Empfehlung an jeden von euch. Wenn ihr Joanne K. Rowling mögt, solltet ihr die Reihe beginnen, denn hinter dem Namen Robert Galbraith befindet sich die Harry Potter Autorin.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Berührend und wichtige Themen ansprechend

Die Tage, die ich dir verspreche
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Im romantischen Roman von Lily Oliver wird ein kompliziertes Thema angesprochen. Ein Spende Organ anzunehmen ohne Schuldgewissen. Für viele Menschen nicht leicht, denn damit ein Herz gespendet werden ...


Im romantischen Roman von Lily Oliver wird ein kompliziertes Thema angesprochen. Ein Spende Organ anzunehmen ohne Schuldgewissen. Für viele Menschen nicht leicht, denn damit ein Herz gespendet werden kann, muss ein Mensch sein Leben lassen. Die Autorin packt diese Problematik in eine süsse, komplizierte Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten. Gwen leidet an Depressionen und will Suizid begehen, Noah belügt sie um sie am Leben zu halten. Vielleicht nicht der beste Weg, aber was soll er sonst machen? Bei einem Freund, der Psychologe ist, holt er sich Hilfe. Noah unternimmt nun alle möglichen Dinge um Gwen die schönen Dinge des Lebens aufzuweisen und er kann nicht anders, als sich in die junge Frau zu verlieben. Gwen empfindet ähnlich für Noah, aber weiterleben möchte sie trotzdem nicht. Wird sie es schaffen, ihr Leben, ihre Chance zu akzeptieren?
Mich hat das Buch beim Lesen sehr berührt. Die Handlung wirkte authentisch und Gwens Gefühle konnte ich ebenfalls gut nachvollziehen. Ich habe mitgelitten und gehofft, dass alles gut endet. Verschiedenste Fragen rasten mir während des Lesens durch den Kopf. Wie muss es sich anfühlen das Herz eines anderen Menschen zu bekommen? Könnte ich dieses «Geschenk» ohne Schuldgefühle annehmen?

Fazit
Dieses Buch hat es nicht nur geschafft mich zu unterhalten, sondern auch mir ein Thema näher zu bringen, mit welchem ich mich vorher nie befasst habe. Spende Organe, die Freude am Leben und wie wichtig (Selbst-)Liebe ist, damit befasst sich dieses berührende Buch. Immer wieder wird dieses Forum für Herzkranke in den Vordergrund gebracht und über jedem Kapitel befindet sich auch jeweils ein Beitrag von einem der Protagonisten. Das macht die Story noch lebendiger. Lily Oliver führt souverän durch die Handlung und mir wurde nie langweilig beim lesen. Sie hat es geschafft, meine Emotionen zu berühren. Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und wichtige Themen in einem Buch. Mir gefällt das und deshalb bekommt das Buch verdiente ⭐⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne.

Danke an den Knaur Verlag fürs Zusenden meines Exemplars.

Veröffentlicht am 03.04.2017

Aussergewöhnlicher könnte ein Buch nicht sein!

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
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Charaktere
Omma, hart im nehmen, selbstbewusst und nicht gerade zimperlich. Sie hat in ihrem Leben nicht nur die Bewirtschaftung eines Puffs, sondern auch einen Mord vorzuweisen. Sympathisch kann ich sie ...

Charaktere
Omma, hart im nehmen, selbstbewusst und nicht gerade zimperlich. Sie hat in ihrem Leben nicht nur die Bewirtschaftung eines Puffs, sondern auch einen Mord vorzuweisen. Sympathisch kann ich sie wirklich nicht nennen, aber trotzdem gefiel mir ihr aussergewöhnliches Leben und ihr Verhalten. Mitzi ist mir zu Beginn sehr sympathisch, auch wenn sie nicht mehr lebt, so machen die Erzählungen über sie sympathisch, aber je mehr man über die erfährt, desto unsympathischer wird die ehemalige Prostituierte einem.
Bianca will Schlüppis nähen und verkaufen. Sie will unabhängig sein. Auch sie ist übertrieben unsympathisch.
Die Charaktere sind alle cool und vollkommen überzeichnet, dass ich Spass hatte Zeit mit ihnen zu verbringen.

Handlung
Ein plötzlicher Todesfall, welcher Biancas Familie überrumpelt. Bianca wohnt in Berlin. Sie braucht Abstand von ihrer Familie. Nachdem man als Leser zuerst ziemlich viele Einblicke in die düstere Vergangenheit von Omma und Mitzi bekommt, erleben wir den Umzug der Omma zu Bianca nach Berlin. Bianca will eigentlich bloss ihre eigene «Schlüppis» verkaufen, aber alles kommt anders. Ihr Leben wird komplett auf den Kopf gestellt. Sie macht sich viele Gedanken über ihre Zukunft und überlegt tatsächlich in das Prostitutions-Geschäft einzusteigen. Zukunft beschäftigt und alle und in diesem Buch ist es besonders interessant zu sehen, was für Gedanken sich eine junge Frau, welche aus einer nicht gerade der Norm entsprechenden Familie stammt, für ihre Zukunft macht.
Anna Basener schreibt aussergewöhnlich. So benutzt sie für die Sprache der Protagonisten Ruhrdeutscher Dialekt. Das klingt sehr witzig und es ist interessant zu sehen, dass jeder verschieden stark den Dialekt spricht. Das klang manchmal so «Datt is getz aber genug!» und das zu lesen, hat mir persönlich Spass gemacht. Auch der ungewöhnliche Blickwinkel im Bezug aufs Thema Prostitution, verleiht dem Buch eine Individualität, welche wir so noch nicht kannten. Sie muss sehr viel recherchiert haben und hat dies zu einem tollen Buch umgesetzt.

Fazit
Ein Buch, welches mir beim Lesen viel Spass gemacht hat und die Handlung überzeugte mit ihrer Individualität. Auch wenn mir die Charaktere nicht sympathisch waren, so passten sie doch ideal zur Handlung. Ein Schreibstil, welcher nicht zu vergleichen ist und mir persönlich gut gefallen hat. Unerwartete Wendungen und jede Menge schwarzer Humor runden das Buch ab. Das Thema Prostitution wurde anders umgesetzt, als ich erwartet hätte. Respekt spielt eine grosse Rolle und trotzdem ist für Humor genug Platz.
Das Buch bekommt von mir ⭐⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne.

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