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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2018

Jahreshighlight! Visuell beeindruckend und sehr berührend!

Liebe und Verderben
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>> Alle glauben, das Wort „wild“ zu kennen. Es ist ein Wort, das wir ständig im Mund führen. Mit ihm beschreiben wir Tiere, ein ungehorsames Kind, vielleicht auch Musik. In Alaska lernt man, was wild ...

>> Alle glauben, das Wort „wild“ zu kennen. Es ist ein Wort, das wir ständig im Mund führen. Mit ihm beschreiben wir Tiere, ein ungehorsames Kind, vielleicht auch Musik. In Alaska lernt man, was wild tatsächlich bedeutet. << (Zitat Seite 465)


Eine Geschichte, dessen Wucht auch einen Tag nach Beenden des Buches in mir nachhallt.

Es geht um die 13 jährige Leni, die mit ihren Eltern von Oregon nach Alaska auswandert. Das ist nicht ihr erster Umzug, immer wieder zieht es den Vater woanders hin, der sich seit der Gefangenschaft im Vietnamkrieg sehr verändert hat. Sein Trauma versucht er in Alkohol zu ertränken, was auch der Grund ist, warum er immer wieder seinen Job verliert und die Familie immer wieder in finanziellen Nöten steckt.

Nun bietet sich, durch ein Erbe, die Chance nach Alaska auszuwandern. Sein Freund, der mit ihm im Krieg war und verstorben ist, hat ihm eine Hütte und Land in Kaneq/Alaska vererbt. Ab nun soll alles besser werden, so sagt er. Lenis Naivität und die starke Liebe der Mutter lassen sie an einen Neuanfang glauben.

In Alaska angekommen, stellen sie aber fest, es gibt kein Strom, kein fließend Wasser und gerade mal zwei Nachbarsfamilien. Alles ist sehr vereinsamt, weitläufig und heruntergekommen, doch die Nachbarn sind hilfsbereit und sorgen dafür, dass die drei sich zurechtfinden und für den bevorstehenden Winter mit Lebensmittel eindecken, denn der soll sehr hart werden.

In der Zeit lernt Leni den gleichaltrigen Matthew kennen und lieben. Sie verbringen nicht nur die Schulzeit gemeinsam, sondern nutzen jede freie Minute miteinander. Ihr Traum vom gemeinsamen Studieren liegt zwar noch in weiter Ferne, doch das ist, worin die Zwei ihre ganze Hoffnung stecken,

wäre da nicht...

der immer wiederkehrende, harte Winter, der auch die Dämonen in Lenis Vater erwecken und andere schreckliche Ereignisse, die diese Geschichte zu einer sehr berührenden und emotionalen Geschichte machen.

Wie zu Anfang schon erwähnt, bin ich immer noch gefangen in dieser Geschichte, die mich einfach nicht loslassen will.

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich es ist ganz sicher nicht mein Letztes. Selten schafft es eine Autorin mich visuell und gefühlsmäßig so zu beeindrucken. Ich habe tatsächlich die Weite und das Wilde von Alaska gespürt und trotzdem war auch ich immer hin und hergerissen, zwischen der Schönheit und Bedrohung, die von diesem Land ausgeht.

Da ich kaum in Worte fassen kann, wie sehr mich diese Geschichte berührt hat, wobei auch etliche Tränen geflossen sind, vermag mir nur noch zu sagen…

Bitte lesen! Es gehört jetzt schon zu meinen Jahreshighlights!

Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.10.2018

Nicholas Sparks ist zurück - so schön!

Wo wir uns finden
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Glaubst du noch an deine Träume?

Ich gestehe, dass ich ein wenig Angst vor dieser Geschichte hatte, nachdem ich vom Vorgänger Buch, allerdings mit Ausnahme, enttäuscht war. Da ich aber ein eingefleischter ...

Glaubst du noch an deine Träume?

Ich gestehe, dass ich ein wenig Angst vor dieser Geschichte hatte, nachdem ich vom Vorgänger Buch, allerdings mit Ausnahme, enttäuscht war. Da ich aber ein eingefleischter Nicholas Sparks-Fan bin, kam ich nicht an diesem Buch vorbei. Und ich kann jetzt schon sagen, „Gott sei Dank!“

Gleich zu Beginn der Geschichte erzählt uns der Autor, dass Geschichten nicht nur geheimnisvolle, unbekannte Ursprünge haben, es gibt auch solche, die entdeckt werden.

Dies ist so eine Geschichte, denn im Frühling 2016 fuhr Nicholas Sparks nach Sunset Beach, North Carolina. Er parkte seinen Pick-up in der Nähe des Piers und wanderte zum Strand hinunter zu einem unbewohnten Naturschutzgebiet. Sein Ziel war ein Ort, wovon Einheimische ihm erzählt haben. – Ein Briefkasten, mit der Aufschrift Seelenverwandte.

Jeder darf dort einen Brief, eine Postkarte oder was auch immer einen bewegt, hineintun. Anonym oder auch mit Namen, aber jeder hatte auch gleichzeitig die Möglichkeit all diese Dinge zu lesen. Tausende tun dies auch jedes Jahr. Im Laufe der Zeit wurde „Seelenverwandte“ ein Ort der Hoffnung und Träume in schriftlicher Form.

Das Schicksal wollte es, dass Nicholas Sparks einen sehr bewegenden Brief mit Absender fand. Er suchte denjenigen auf und fragte ihn, ob er darüber ein Buch schreiben könne.

Es geht um Tru, der als Guide in Simbabwe arbeitet. Er ist geschieden und hat einen 10jährigen Sohn, den er regelmäßig sieht. Eines Tages erhält er unbekannterweise einen Brief von seinem leiblichen Vater, der schwer krank sei und ihn unbedingt kennenlernen möchte.

So macht er sich auf nach North Carolina, Sunset Beach. Das Schicksal hatte auch hier seine Finger im Spiel, denn er begegnet Hope, die sich eine Auszeit genommen hat, weil es in ihrer Beziehung gerade mal wieder kriselt. Für Beide ist es Liebe auf den ersten Blick, doch sie wissen auch, ihnen bleibt nicht viel Zeit, denn nach dem Treffen mit seinem Vater ist auch Hopes Urlaub vorbei und sie müssen ihrem gewohnten Alltag nachgehen. Doch was ist, wenn das Band, was die Beiden verbindet stärker ist, als Familie, Örtlichkeiten und die eigentliche Vorstellung von der Zukunft?

Ein sehr bewegender und berührender Roman. Innerhalb von zwei Tagen habe ich diese Geschichte verschlungen. Ich konnte sie nicht aus den Händen legen, da ich zu Beginn eine Ahnung hatte, wohin mich diese Geschichte bringen könnte. Die Angst vor dieser Antwort, ließ mich durch die Kapitel huschen, die abwechselnd aus der Sicht der beiden geschrieben sind. Die Story führte dann aber in eine ganz andere Richtung, die für mich aber genauso schlimm war.

Wieder einmal konnte mich Nicholas Sparks überzeugen und hat es erneut geschafft, mich zu Tränen zu rühren und am Ende, mit der Anmerkung des Autors, nochmals zu überraschen.

Klare Leseempfehlung!!

Veröffentlicht am 14.09.2018

Très Bien!

Die Liebesbriefe von Montmartre
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>>Wenn aus etwas zutiefst Traurigem etwas Wunderschönes wird, dann kann nur die Liebe im Spiel sein. Oder Nicolas Barreau…

>>Wenn aus etwas zutiefst Traurigem etwas Wunderschönes wird, dann kann nur die Liebe im Spiel sein. Oder Nicolas Barreau…<< (Zitat Klappentext)

…und genau deswegen gehört er auch zu meinen Lieblingsautoren.

Seine Bücher sind immer so romantisch, oftmals traurig, aber immer voller Hoffnung. Einfach zauberhaft. So auch diese Geschichte, in der es um den jungen Witwer Julien geht.

Julien ist Schriftsteller von romantischen Komödien, doch nach dem Tod seiner Frau Hélène ist Julien in ein Loch gefallen. Kaum schafft er es sich um den vierjährigen Sohn zu kümmern und schon gar nicht um sich selbst. Erst Recht nicht um einen „sinnlosen“ Roman, womit ihn der Verleger in den Ohren liegt.

Den einzigen Trost bekommt er, wenn er auf dem Friedhof von Montmartre seine Frau besucht.

Die Geschichte beginnt, als er wieder mal dort ist und sich entsinnt, was er seiner Frau am Sterbebett versprochen hat. Er soll ihr für jedes Jahr, das sie gelebt hat, einen Brief schreiben. Also 33 Stück.

Als er nach Monaten den ersten Brief, mehr widerwillig, weil er ja sowieso keine Antworten bekommt, verfasst hat, fühlt er sich plötzlich irgendwie erleichtert. Den Brief legt er in ein Geheimversteck, auf dem Friedhof, von dem niemand etwas weiß.

In den Briefen erzählt er von seinem traurigen Alltag. Dass sein Sohn sich wünscht, dass er mal wieder lächeln soll. Dass die Nachbarin sich um ihn kümmert, obwohl die selbst voller Trauer ist, weil sie gleichzeitig auch die beste Freundin war und auch von seinem unfertigen Roman.

Nach ein paar Briefen passiert plötzlich etwas Eigenartiges. Als er wieder einen Brief dazu legen möchte, sind die Briefe weg und statt derer liegt dort eine Antwort, in Form von einem Herzstein.
Ist das ein Zeichen von Hélène?

Nun macht das Leben wieder einen Sinn für Julien. Sehnsüchtig wartet er nun immer auf das nächste Zeichen.

Ich habe vor ein paar Stunden diese Geschichte beendet und ich bin immer noch zutiefst berührt.
Diese Briefe haben mich sprachlos gemacht, weil sie so voller Liebe, aber auch Zynismus waren und so unendlich traurig, dass ich bei dem ersten Brief gleich Tränen in den Augen hatte.

Ich ziehe da auch den Hut vor dem Autor, wie er es schafft, nach 30 Seiten einen emotional so in den Bann zu ziehen, obwohl man eigentlich ja noch nicht mal richtig Bezug zu den Protagonisten hatte.
Großes Kino – Chapeau!

Mit dem letzten Brief ist diese Geschichte dann auch beendet und hat mich glücklich, aber auch mit Tränen zurück gelassen.

Ich fand die Geschichte wieder unglaublich schön und sie gehört ab sofort auch zu meinen Lieblingen des Autors.

Très Bien Monsieur Barreau!

Veröffentlicht am 16.08.2018

Was für eine Überraschung!

Das geheime Rezept für zweite Chancen
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Welch Überraschung…

Da ist man immer auf der Suche nach der ultimativen Geschichte und als man es gar nicht erwartet, ist sie plötzlich da.

Wenn man sich den Klappentext durchliest, könnte man eine Geschichte ...

Welch Überraschung…

Da ist man immer auf der Suche nach der ultimativen Geschichte und als man es gar nicht erwartet, ist sie plötzlich da.

Wenn man sich den Klappentext durchliest, könnte man eine Geschichte erahnen, die Leser von Liebesgeschichten mit kulinarischem Gusto, anspricht.

Es geht um die Köchin Lucy, die gemeinsam mit ihrem Freund ein Restaurant führt. Von dem sie sich aber, gleich zu Beginn der Geschichte, getrennt hat, weil der sich als treulose Tomate entpuppte.

Voller Liebeskummer schlendert sie durch die Straßen von Sydney und entdeckt dabei ein heruntergekommenes Gebäude und ihre Idee, daraus ein Pop-up Restaurant zu machen, nehmen Formen an.

Allerdings stellt sie fest, dass es sich hierbei um ein altes Restaurant aus den 80igern handelt. Auch wenn das Inventar veraltet ist, möchte sie dennoch die Herausforderung annehmen und pachtet, Hals über Kopf, das Objekt.

Ihre eher bodenständige Freundin hat dafür so gar kein Verständnis, hilft ihr aber bedingungslos. Genauso ihre Mutter, die in der Flower-Power Zeit hängen geblieben ist und ein Obdachloser, der in der Mülltonne, vor dem Restaurant, zu Hause ist. Der ehemalige Souschef, der auch schon bessere Tage hatte und ein paar andere skurrile Leute, die für sie da sind, weil ihr Exfreund ihr sämtliche Steine in den Weg legt. Man merkt,
...hier wird`s lustig.

Bei den Aufräumarbeiten findet sie ein altes Rezeptbuch und fühlt sich dadurch inspiriert. Als sie die Zwiebelsuppe daraus nachkochen möchte, geschieht etwas womit ich überhaupt nicht gerechnet hätte.

Der Schreibstil ist nicht nur einfach und flüssig, sondern auch witzig, manchmal sarkastisch und irgendwie auch klug. Dass die Autorin so gar kein Blatt vor den Mund nimmt, hat mir besonders gefallen.

Am meisten aber hat mir gefallen, dass die Geschichte ganz andere war, als erwartet.

Während der Zwiebelsuppe, die man übrigens nachkochen kann, da alle Rezepte, die eine Rolle spielen, auch abgedruckt wurden, kommt etwas, wo ich erst noch dachte, „och nö!“

Genau „DAS“ machte aber die Geschichte aus und hat sie für mich zu einem Highlight gemacht.

So viel sei verraten…

Wer Filme mag, wie „Ghost – Nachricht von Sam“ oder auch „Stadt der Engel“, trifft mit diesem Buch genau seinen Nerv.

Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 07.08.2018

eine superschöne Geschichte, mit einem traumhaft schönen Setting

Sommer in Atlantikblau
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„Folge den Ruf der Wellen und du findest dein Glück“

Schaut man sich das wunderschöne Cover an, denkt man sofort, „Sommer an einem Küstenörtchen“.
So erging es mir zumindest und was man sieht, das bekommt ...

„Folge den Ruf der Wellen und du findest dein Glück“

Schaut man sich das wunderschöne Cover an, denkt man sofort, „Sommer an einem Küstenörtchen“.
So erging es mir zumindest und was man sieht, das bekommt man auch.

Die junge Lotte wächst als Sandwichkind auf. Ihre Mutter, die der jüngeren Schwester nie einen Wunsch abschlagen kann und der Vater, der einen besseren Draht zur älteren Schwester hat. Lottes größter Traum es ist zu schreiben und eines Tages ein Buch zu veröffentlichen. Bei ihrer Familie und ihrem zukünftigen Ehemann trifft sie damit allerdings auf taube Ohren. Lediglich die Großtante Charlie hatte immer ein offenes Ohr und sie in allem bestärkt.
Die Geschichte beginnt allerdings, als Tante Charlie stirbt. Lotte ist tieftraurig, da kann das Trostpflaster, das Tante Charlie vor ihrem Tod noch eine Reise gebucht hat, nicht hinwegtrösten.
Sie wollte, dass Lotte mit ihren Schwestern und ihrer Mutter nach New York fliegt, weil Lotte da schon immer mal hin wollte. Allerdings wollte sie das eigentlich lieber mit ihrem Verlobten.
Trotz dessen, dass die ältere Schwester beruflich sehr eingespannt ist, die Mutter Flugangst hat und die jüngere Schwester wieder schwanger ist, fliegen die vier nun nach New York. Auf dem Rückflug, nach Deutschland, kommt es zu einer Katastrophe und die vier müssen in Kanada zwischenlanden. Ein Vulkan sei ausgebrochen und verhindert, wegen der Aschewolke, für mindestens 24 Stunden, den Rückflug über den Atlantik.
Somit muss eine Übernachtung gesucht werden. Da dies viele Passagiere betrifft, ist schnell alles ausgebucht. Gut, dass das Schicksal Lotte glauben lässt, am Flughafen die verstorbene Tante Charlie gesehen zu haben, denn nur deswegen ist sie in Conner hineingerempelt. - Conner mit seinen blauen Augen, der zufällig ein kleines, süßes Bed &Breakfast kennt…

Diese Geschichte ist unglaublich schön. Ich hab so oft gedacht ich möchte auch dahin, nach Nova Scotia, in das Küstenörtchen Chester. Dieses Setting ist so schön und für alle, die immer denken, Cornwall sei die schönste Buchkulisse,…

…Nova Scotia kann da allemal mithalten – versprochen!

Der Einstieg in die Geschichte war leicht und man ist sofort, von der ersten Seite an, drin. Auch, wenn bis zur Mitte des Buches nicht allzu viel passiert, war es zu keiner Zeit langweilig, wofür wahrscheinlich das schöne Setting, die tollen Charaktere und der leichte Schreibstil gesorgt haben.

Für mich eine ganz tolle Sommergeschichte, wo der Geist von der zauberhaften Tante Charlie einfach immer präsent ist.

Noch ist der Sommer ja in vollem Gange…

…also auf nach Nova Scotia! Folgt den Ruf der Wellen und ihr erlebt eine superschöne Sommergeschichte.