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Jule123

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Die andere Seite eines Urlaubsparadieses

Verschollen in Palma
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In seinem Roman "Verschollen in Palma" lässt der Romanautor eine Seite der Insel aufleben, von der zwar fast jeder schon was gehört hat, die sich allerdings wie überall auf der Welt im Geheimen ...


In seinem Roman "Verschollen in Palma" lässt der Romanautor eine Seite der Insel aufleben, von der zwar fast jeder schon was gehört hat, die sich allerdings wie überall auf der Welt im Geheimen abspielt. In den Kreisen der Mächtigen und Skrupellosen.
Tim Blanck lebt und arbeitet seit drei Jahren auf der Insel. Nachdem seine damals 16jährige Tochter Emme ihm und ihrer Mutter Rebecca einer Ärztin, die Erlaubnis zu einem Urlaub auf der Party-Insel abgerungen hat, fliegt sie zusammen mit zwei Freundinnen nach Mallorca. Nach zwei Tagen erhält Tim von ihr eine beunruhigende SMS. Danach verschwindet sie spurlos. Tim hat nie aufgehört sie zu suchen. Er bleibt auf der Insel und nimmt einen Job als Privatermittler in Palma an. Aktuell soll er die Frau eines deutschen Unternehmers beschatten. Dabei gerät er immer tiefer in eine Geschichte, die vielleicht auch mit seiner Eigenen zu tun hat. Er findet eine Spur, die den aktuellen Fall betrifft, aber ihm auch Emme wieder näher bringt.
Es ist ein Buch in das man sich hineinlesen muss. Irgendwann ist man mitten in der Hitze des Sommers in Palma, in der auch noch das Wasser ausgeht. Wie soll ich es beschreiben? Als Leser wünscht man sich, dass sich alles zum Guten wendet. Nur was ist gut, wenn bereits Schreckliches passiert ist. Ein Buch das nachdenklich macht und nicht realitätsfremd ist. Aber auch die Insel und seine Bewohner nicht verurteilt. Sumpf und kriminelle Machenschaften gibt es nicht nur auf Mallorca, sondern überall auf der Welt.
Ein insgesamt gut gelungener Krimi.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Spannend und erschütternd zugleich ...

Das wirkliche Leben
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Die belgische Autorin Adeline Dieudonne hatte mit ihrem Debütroman "Das wirkliche Leben" in Frankreich einen riesigen Erfolg mit einem Buch, das den Leser sprachlos zurück lässt, erzielt.
Kurz zur Geschichte: ...

Die belgische Autorin Adeline Dieudonne hatte mit ihrem Debütroman "Das wirkliche Leben" in Frankreich einen riesigen Erfolg mit einem Buch, das den Leser sprachlos zurück lässt, erzielt.
Kurz zur Geschichte: Sie ist geschrieben aus der Sicht eines 10 jährigen Mädchens, welches mit Vater, Mutter und kleinem Bruder in einer ruhigen Reihenhaussiedlung lebt. Eine heile Welt auf den ersten Blick. Allerdings liebt der dominante Vater die Jagd und hat auch Zuhause die Macht. Das Mädchen bemüht sich sehr ihren kleinen Bruder von allem fernzuhalten und sein Lachen zu bewahren. Dazu erfindet sie eine Parallelwelt. Als ihr nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr gelingt den Zugang zu ihm zu bekommen, versucht sie alles um sein Lachen wieder zurück zu holen
Die Geschichte erschrickt teilweise durch die Brutalität der Lebensumstände. Aber Dank dem ungebrochenen Mut des Mädchens, welches uns zeigt das Aufgeben und zur Amöbe werden, so wie ihre Mutter, keine Lösung ist. Sie macht sich auf,einen Weg in die Zukunft zu finden um das Leid ungeschehen zu machen. Gelingt es ihr?
Das Buch hat mich sehr bewegt. Einerseits hat es mich sehr interessiert, andererseits echt geschockt. Meiner Ansicht nach nur zu empfehlen für Leser mit guten Nerven.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Eine Kindheit auf Sylt

Ozelot und Friesennerz
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Die Autorin Susanne Matthiessen wurde in den 1960er Jahren auf der Insel Sylt geboren. Als ein echtes Inselkind beschreibt sie in ihrem autobiographischen Roman ihre Kindheit als älteste Tochter einer ...

Die Autorin Susanne Matthiessen wurde in den 1960er Jahren auf der Insel Sylt geboren. Als ein echtes Inselkind beschreibt sie in ihrem autobiographischen Roman ihre Kindheit als älteste Tochter einer Kürschnerfamilie in Westerland auf Sylt.
Sie wirft den Blick zurück als Erwachsene, die auf dem Festland ihre Berufung gefunden hat, aber trotzdem wohl immer eine Heimat auf Sylt haben und diese auch nicht mehr missen möchte.
Sie erzählt die Geschichte Ihrer Eltern und Großeltern, die ein Pelzgeschäft auf der Insel betreiben. Ein Kinderleben in einer Familie, in der erst die Kunden, dann die Gäste und irgendwo dazwischen die Kinder kommen. Einerseits eine freie Kindheit, allerdings für den Kommerz, der auf der Insel immer mehr die Hauptrolle spielt, auch ein großer Verzicht für beide Seiten.
Sie beleuchtet aber auch den Ausverkauf der Insel an die Reichen. Und prangert an, dass von ihrer Generation, dass von den Eltern in der Zeit des Wirtschaftswunders aufgebaute, gar nicht geschätzt wurde. Bzw. oft von diesen nicht zu halten war. Wie eben auch das Geschäft ihrer Eltern. Pelze waren plötzlich wegen Artenschutz ein NoGo.
Ein kritischer Blick von Susanne Matthiessen auf das Leben ihrer Familie. Aber ohne Zorn und bei der manchmal trockenen Schreibweise blitzt trotzdem so eine Art Humor durch.
Man liest diese Geschichte auch als Nichtkenner von Sylt gerne. Allerdings mit einem gewissen Bedauern. Die Zerstörer der heilen Welt sind wohl wir Menschen selber und viel Geld und Macht sind da ein Multiplikator.
Ein nachdenkliches Buch, dass ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Sommerlektüre

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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Das Buch "Die Frauen von der Purpurküste - Isabelles Geheimnis" ist der erste Roman einer geplanten Reihe der Autorin.
Es geht es um die Vergangenheit der Großmutter Isabelle im Frankreich der Besatzung. ...

Das Buch "Die Frauen von der Purpurküste - Isabelles Geheimnis" ist der erste Roman einer geplanten Reihe der Autorin.
Es geht es um die Vergangenheit der Großmutter Isabelle im Frankreich der Besatzung. Sowie um die Zukunft ihrer Enkelin Amelie, die vor drei Jahren bei einem Autounfall ihren Sohn und Mann verloren hat.
Nachdem sie es in Deutschland nicht schafft auch nach 3 Jahren ihre Trauer zu bewältigen, geht sie auf den Vorschlag ihrer Eltern ein, doch mal wieder nach Collioure in Südfrankreich der Heimat ihres Vaters zu fahren. Spontan entschließt sie sich dazu. Dort trifft sie auf ihre Verwandten und den Mieter des Hauses ihrer Großmutter Benjamin. Beim Besuch ihrer Großmutter vertraut diese Amelie ihr Tagebuch an. Damit beginnt eine
spannende Geschichte mit einem eigentlich wunderbaren Ende.

Mir hat das Buch gefallen, aber umgehauen hat es mich nicht. Die Autorin bemüht sich alle ihre Schritte auch für den Leser transparent zu halten. Dadurch ist vieles, allerdings nicht das Ende vorhersehbar.
Als Sommerlektüre zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Liebe im Elsass..

Wie uns die Liebe fand
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Die Autorin führt uns in ihrem Erstlingswerk nach Frankreich. Genauer ins Elsass in das kleine Dorf Bois-des-Val am Fusse des Sonnenbergs.
Dort lebt Madame Nan mit ihren 4 Töchtern und übernimmt von Monsieur ...

Die Autorin führt uns in ihrem Erstlingswerk nach Frankreich. Genauer ins Elsass in das kleine Dorf Bois-des-Val am Fusse des Sonnenbergs.
Dort lebt Madame Nan mit ihren 4 Töchtern und übernimmt von Monsieur Boberschram seinen heruntergekommenen Krämerladen. Die Frauen bringen im wahrsten Sinne des Wortes Liebe in den kleinen Ort. Es kommt zu Verwicklungen und zu vermehrtem Schmetterlingsflug.

Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht der bereits 92 jährigen Madam Nan. Manchmal ist man mittendrin und vergisst das völlig. Dann schwenkt sie wieder um und erinnert daran, dass es aus der Sicht des bereits gelebten Leben doch alles nicht so dramatisch war. Manchmal gelingt es der Autorin gut, diese Sprünge zu meistern, manchmal weniger gut.

Die Geschichte ist so wie sie eben nur das Leben schreiben kann. Sie hat Ecken und Kanten und ist aus einer milden Sicht von rückwärts geschrieben. Ich denke für jüngere Leser etwas schwierig nachzuvollziehen.

Für Elsassliebhaber echt zu empfehlen, hier besonders die Rezeptsammlung am Ende des Buches. Es wird gerne und gut gekocht.

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