Profilbild von Jule_liest

Jule_liest

Lesejury Profi
offline

Jule_liest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jule_liest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2022

spannend, aktuell

Tage voller Zorn
0

Rezension zu „Tage voller Zorn“ von Tuomas Oskari
Der Thriller lässt sich von Beginn an flüssig und zügig lesen. Dazu trägt die spannenden Handlung bei. Es wird immer aus wechselnden Perspektiven erzählt, ...

Rezension zu „Tage voller Zorn“ von Tuomas Oskari
Der Thriller lässt sich von Beginn an flüssig und zügig lesen. Dazu trägt die spannenden Handlung bei. Es wird immer aus wechselnden Perspektiven erzählt, was dafür sorgt, dass sich der Fall nach und nach wie ein Puzzle zusammensetzt. Das ist gut gelungen!
Zu Beginn wird aus Lumis Perspektive erzählt, der Frau, die sich aus Protest selbst anzündet. Das ist sehr förderlich für die Spannung, weil man sie kennenlernt, aber nur sehr bruchstückhaft erfährt, was ihr Motiv war. Obwohl sie zu Beginn stirbt, begleitet sie die ganze Geschichte.
Die Protagonist Leo, Ministerpräsident Finnlands, ist ein grundsätzlich sympathischer Charakter. Man verrät schnell zu viel, wenn man ihn zu genau beschreibt. Es wird durch ihn immer wieder deutlich, dass Geld die Welt regiert, aber er mit dieser Tatsache nicht glücklich ist. Er zeigt Herz und Interesse an der finnischen Bevölkerung.
Einige weitere Figuren sind von Beginn an rätselhaft (z.B. Marten) oder werden es im Laufe der Geschichte (z.B. Pontus Ebeling, der Ziehvater Leos´)
Insgesamt geht die Geschichte rasant voran, was auch daran liegt, dass alles mehr oder weniger eines Tages passiert. Weiter angefeuert wird dies durch die Perspektivwechsel.
Gut gelungen ist ebenfalls, dass immer wieder die Abläufe und Themen der Politik detaillierter vorkommen. So wird die Geschichte mit noch mehr Hintergrund und Inhalt gefüllt. Für einen Polit-Thriller genau richtig. Außerdem ist das Thema, die Spaltung der Gesellschaft, sehr aktuell.
Man liest es schon: Ich habe mich sehr unterhalten gefühlt und wusste bis fast zum Ende nicht, in welche Richtung die Geschichte aufgelöst wird. Lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2022

Tolle Idee nicht ideal ausgearbeitet

Das Gesetz der Natur
0

Rezension zu „Das Gesetz der Natur“ von Solomonica de Winter
Solomonica de Winter überzeugt zunächst mit einem interessanten Schreibstil. Er passt zum Setting, das sehr nah an das Mittelalter angelehnt ...

Rezension zu „Das Gesetz der Natur“ von Solomonica de Winter
Solomonica de Winter überzeugt zunächst mit einem interessanten Schreibstil. Er passt zum Setting, das sehr nah an das Mittelalter angelehnt ist. Sicherlich ist der Stil nicht für jeden von Beginn an gut zu lesen, mich hat er aber sofort überzeugt. Das außergewöhnliche daran har dafür gesorgt, dass ich das Setting noch besser wahrnehmen konnte.
Interessant ist, dass der Roman als Fantasy-Buch beworben wird. Ich würde es eher als Dystopie bezeichnen. Die Welt ähnelt unserer sehr und die Andersartigkeiten rühren von einem Weltuntergangsszenario, dass die „Alte Welt“ zu Fall gebracht hat.
Gaia, die Protagonistin beißt sich von Beginn an durchs Leben. Sie wirkt immer wieder verloren in der Welt, hat dann aber einen unbändigen Willen und eine besondere Kraft sich durch ihr Leben zu winden.
Spannend sind auch die Nebencharaktere. Der Jäger und der Lehrer prägen sie sehr. Der eine ist sehr sympathisch, den anderen wünscht man sich weit fort. Im Laufe der Geschichte trifft sie weitere Menschen, die ihr mal mit Furcht, mal mit Hass und mal mit Bewunderung begegnen. Das bringt Abwechslung und es ist immer wieder unklar, wie die Figuren auf sie und ihr Handeln reagieren.
Bam besten gefallen hat mir die Hintergrundgeschichte. Es gibt im Reich verschiedene Clans, die jeweils einen hohen Leser haben. Dieser Mann ist der einzige Mensch im Reich, der lesen kann. Bis Gaia kommt und das System aufrüttelt, denn es gibt irgendwo versteckt Bücher aus dem alten Reich, die sie finden soll. Gerade dieser Hintergrund hat mich so neugierig auf das Buch gemacht.
Leider kommt aber auch gerade dieser Aspekt viel zu kurz. Gaia wird immer wieder in Kämpfe verwickelt, derer ich bald überdrüssig war, vor allem auch mit ihrer Brutalität. Das Lesen als besondere Eigenschaft und die verschwundenen Bücher werden zwar immer mal erwähnt, jedoch nicht in dem Rahmen, wie es der Klappentext vermuten und hoffen lässt.
Schade, denn so war mir die Geschichte insgesamt zu kampflastig und brutal. Das ganze soll eine Trilogie werden. Ich werde wahrscheinlich in eine Leseprobe des zweite Bandes reinlesen und dann entscheiden, ob ich weiterlese. Als Fazit bleibt: Toller Schreibstil, geniale Grundidee, die in ihrer Ausführung zu wünschen übrig lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2022

schön gestaltet

In 80 Büchern um die Welt
0

Rezension zu „In 80 Büchern um die Welt“
In 80 Büchern um die Welt lässt Literatur entdecken, in der es um das Reisen geht.
Das Buch ist toll gestaltet. Die Bücher werden kurz inhaltlich vorgestellt. ...

Rezension zu „In 80 Büchern um die Welt“
In 80 Büchern um die Welt lässt Literatur entdecken, in der es um das Reisen geht.
Das Buch ist toll gestaltet. Die Bücher werden kurz inhaltlich vorgestellt. Ergänzend gibt es außerdem Informationen zum Autor und ggf. zur Entstehungsgeschichte des vorgestellten Werks. Begleitet wird der Text von zeitgenössischen Bildern oder Darstellungen, die an das Werk erinnern oder von ihm inspiriert sind. Das alles passt toll zusammen und macht „In 80 Tagen um die Welt“ zu einem angenehmen Buch zum Durchstöbern. Die vorgestellten Werke sind vielfältig, sodass man Neues entdecken und sich über Bekanntes freuen kann. Im dritten großen Kapitel wird das „Reisen“ eher abstrakt in dem Sinne, dass hauptsächlich Werke vorgestellt werden, in denen es um eine innere Reise geht. Dieser Teil war mir etwas zu weit ab von dem, was ich erwartet habe und gerne gelesen hätte. Für diesen Teil ist der Titel des Buches irreführend. Verwirrend ist außerdem, dass im Klappentext Jane Austen erwähnt wird, aber keines ihrer Werke im Buch aufgelistet ist.
Der letzte Teil ist wieder gelungen. Die Auswahl ist abwechslungsreich und eine Mischung aus freiwilligen Reisen und unfreiwilligen Reisen in Form von Migration.
Insgesamt ist das Buch, trotz Schwächen, ein schöner Schatz für das Bücherregal, den man immer wieder zur Hand nehmen kann. Es besticht dabei auch durch die schöne Gestaltung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 31.07.2022

interessante Themen, tolle Atmosphäre

Das Leuchten vergangener Sterne
0

Rezension zu „Das Leuchten vergangener Sterne“ von Rena Fischer
Rena Fischer hat einen angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und zur Geschichte passt. Strukturiert wird die Geschichte durch ...

Rezension zu „Das Leuchten vergangener Sterne“ von Rena Fischer
Rena Fischer hat einen angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und zur Geschichte passt. Strukturiert wird die Geschichte durch Perspektivwechsel, an die man sich nach kurzer Zeit gewöhnt hat. Außerdem bereichern sie die Geschichte, da die Figuren so lebendiger werden und ihr Handeln besser nachzuvollziehen ist.
Gelungen sind die Hauptfiguren. Taran, ein deutscher Archäologe den er gerade nach Andalusien verschlagen hat, ist von Beginn an sympathisch. Gleichzeitig ist klar, dass er einiges über seine Vergangenheit verbirgt, was für Spannung sorgt. Seine Leidenschaft für die Archäologie ist ansteckend. In diesem Zusammenhang ist der Autorin eine gute Recherche gelungen zu historischen Themen, die seltener in Roman zu finden sind. Das macht es noch interessanter. Die Recherche ist geschickt eingewebt, sodass sie spürbar ist, aber sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Neben Taran geht es vor allem um Nina. Sie arbeitet in einem großen Unternehmen, dass andere Unternehmer berät. Ihre selbstbewusste Art ist ebenfalls sympathisch und auch sie scheint ihre Vergangenheit nicht gerne zu erwähnen, was ebenfalls spannend ist, sich aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Irgendwann taucht noch Orlando auf, den man erst nicht so richtig einordnen kann, der dann aber seinen Platz in der Geschichte findet.
Im Laufe der Geschichte kommen einige zwielichtige Machenschaften zutage, die zum Ende hin fast etwas zu viel werden…
Dennoch ist der Roman sehr lesenswert. Dies liegt an den angenehmen Protagonisten, den gut recherchierten und geschickt eingebundenen Themen und der Atmosphäre, die einen wunderbar nach Andalusien entführt. Gerne mehr davon!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2022

mitreißender, atmosphärischer Sommerroman

Ein unendlich kurzer Sommer
0

Rezension zu „Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister
Kristina Pfister hat einen herrlich leichten und flüssig zu lesenden Schreibstil, der gut zum Roman passt. Die Geschichte beginnt mit einem ...

Rezension zu „Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister
Kristina Pfister hat einen herrlich leichten und flüssig zu lesenden Schreibstil, der gut zum Roman passt. Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der den Leser direkt ins Geschehen wirft und vor allem neugierig macht, denn es ist nicht zunächst klar, um welche Figuren es sich im Prolog handelt.
Nach und nach lernen wir Chris und Lale kennen. Beide sind Mitte 30 und sind durch Zufall auf einem Campingplatz im Nirgendwo gelandet. Lale ist von Beginn an sympathisch und vor allem spannend. Lange bleibt unklar, was sie dazu gebracht hat, den Sommer nicht zu Hause zu verbringen. Das macht ihre Figur interessant und tut auch der Geschichte gut. Im Gegensatz dazu ist klar, was Chris dort will… aber auch er punktet durch eine sympathische Art. Beide Freunden sich mit Flo an, den kaninchenverrückten Nachbarsjungen, den man einfach gernhaben muss. Er trotzt dem Leben und seine Figur zu verfolgen macht Spaß. Und dann wäre da noch Gustav (neben weiteren tollen Charakteren, die die Geschichte bereichern!). Er ist der Besitzer des Campingplatzes, ein eher mürrischer, älterer Mann, der mich mit seinem Umgang mit seinen Mitmenschen immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.
In dem Roman geht es, logischerweise, vorrangig um diese vier Figuren. Es geht um Freundschaft und Liebe, um das sich Finden und um Neuanfänge.
Die Atmosphäre im Roman ist besonders. Sie ist eindeutig sommerlich und fröhlich, aber nicht nur. Sie ist auch traurig und melancholisch. Dann ist sie wieder humorvoll und immer fangen die Figuren den Leser ein und nehmen ihn mit in ihren unendlich kurzen Sommer.
Kristina Pfister ist ein atmosphärischer Sommerroman gelungen, der mit seinen Themen, der Atmosphäre und den Charakteren punktet. Lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere