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Veröffentlicht am 27.04.2024

Drei Frauen, drei Geschichten, der gleiche Ort

Unter dem Moor
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'Unter dem Moor' von Tanja Weber ist wieder mal so ein Roman nach meinem Geschmack.
Drei Frauen mit unterschiedlichen Schicksalen in drei verschiedenen Zeitebenen und nur der Ort das Stettiner Haff ist ...

'Unter dem Moor' von Tanja Weber ist wieder mal so ein Roman nach meinem Geschmack.
Drei Frauen mit unterschiedlichen Schicksalen in drei verschiedenen Zeitebenen und nur der Ort das Stettiner Haff ist gleich oder verbindet Sie eventuell noch mehr?!
Wir lernen die ausgebrannte Ärztin Nina und ihre recht eigene Hündin Ayla in der Jetztzeit kennen. Nina braucht dringend eine Auszeit und die nimmt sie sich in einem kleinen Dorf im Stettiner Haff. Ihr entfliehen des stressigen Alltags nimmt mit der Zeit an Fahrt auf.
Dann gibt es noch Gine die wir 1936 kennenlernen. Eine wirklich sympathisch 14 jährige die zum Landjahr ans Stettiner Haff geschickt wird und das nicht freiwillig. Ihre Eltern sind in dieser Nationalsozialistischen Zeit exotische Freigeister und geben ihre Werte und Ideale an Gine weiter. Trotzdem muss Gine das Landjahr absolvieren und dort erlebt sie wenig schönes und ihr Leben wird nachhaltig geprägt.
1979 lebt Sigrun mit ihrer kleinen Familie in Ostberlin. Ihr Alltag ist anstrengend, aber im Großen und Ganzen ist sie zufrieden und gönnt sich ihre Auszeiten. Sie versucht unauffällig und angepasst zu leben um der Stasi nicht aufzufallen. Nicht einfach wenn man eine Freundin wie sie hat. Christa ist ein Punk und ganz klar gegen das System. Sie sieht gar nicht ein sich anzupassen.
Alle drei Frauen mochte ich wirklich gerne und die Charaktere sind schön ausgearbeitet. Auch die Nebencharaktere tragen zum Lesevergnügen bei und erzielen bei mir genau das Empfinden das die Autorin wahrscheinlich beabsichtigt hatte.
Ob und/oder wie die Handlungsstränge zusammenkommen sollte jeder selbst lesen.
Ich hatte mit diesem Roman eine wirklich gute Lesezeit und empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Fake oder Realität

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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'Fake' von Arno Strobel hat mich in Form des Hörbuches eine Zeitlang begleite und mich gut unterhalten muss ich sagen. Für einen Thriller wäre es mir als Buch etwas zu harmlos gewesen, aber zuhören war ...

'Fake' von Arno Strobel hat mich in Form des Hörbuches eine Zeitlang begleite und mich gut unterhalten muss ich sagen. Für einen Thriller wäre es mir als Buch etwas zu harmlos gewesen, aber zuhören war angenehm muss ich sagen.
Die Story an sich ist schon spannend.
Ein Mann wird eines Verbrechens beschuldigt, es gibt Beweise und er behauptet steif und fest es nicht gewesen zu sein. Fake oder Realität?
Erzählt wird von dem Beschuldigen selbst, das mochte ich gerne.
Es ist kein blutiger Thriller und auch sonst recht ruhig erzählt, aber trotzdem spannend bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Das musst du aushalten

Die Nachricht
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Ich muss gestehen das ich anfangs noch nicht sofort verstanden habe wo die Autorin Doris Knecht mit ihrem Roman 'Die Nachricht' hin möchte und einfach mal drauf los gelesen habe.
Aber auf einmal wird es ...

Ich muss gestehen das ich anfangs noch nicht sofort verstanden habe wo die Autorin Doris Knecht mit ihrem Roman 'Die Nachricht' hin möchte und einfach mal drauf los gelesen habe.
Aber auf einmal wird es einem klar und ich war voll drin und hatte es ruck zuck durch.
Es geht um die Drehbuchautorin Ruth und wie sie ihr Leben nach dem herben Verlust ihres Mannes Ludwig gestaltet und lebt.
Einer Ihrer zwei Söhne lebt und bei ihr und besucht die Schule, der andere ist schon aus dem Haus.
Ruth hat viele gute Freunde und Bekannte in ihrem Leben und trotz ihrer geselligen Art, liebt und sucht sie auch stark die Ruhe und Abgeschiedenheit in ihrem Alltag.
Der Tod ihres Mannes ist nun vier Jahre her und Ruth wagt sich ans Dating und das mit keinem Unbekannten. Simon, der Kinderpsychologe, der ihren jüngeren Sohn nach dem Tod seines Vaters betreut hat kann ihr Herz gewinnen und die zwei starten eine On/Off Beziehung.
Gleichzeitig fängt der Terror mit den Nachrichten an. Ruth und nach und nach jeder den sie kennt bekommt meist sehr private, intime und vulgäre Nachrichten über Ruth und ihr Leben
Diese Art des Stalking zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch und spätestens da fällt einem der feministische Kern des Romans auf und ich muss sagen das habe ich sehr gemocht.
Hoch interessant und extrem traurig wie einige aus dem Umfeld von Ruth auf diese Nachricht reagieren.
Da wird das angesprochen was uns Frauen recht oft suggeriert wird...stell dich nicht so an...das musst du aushalten...
Musst du definitiv nicht!!!
Ein gutes Buch welches Victim blaming/ Täter-Opfer-Umkehr anspricht und einem mal wieder aufzeigt wie rasch es dazu kommen kann.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Büroalltag

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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'Da bin ick nicht zuständig, Mausi' von Conny from the Block wollte ich schon einfach aus Prinzip haben. Einfach weil ich Ihre Instagram Seite soo sooo feiere und Sie mich sehr regelmäßig zum Lachen bringt.
Ich ...

'Da bin ick nicht zuständig, Mausi' von Conny from the Block wollte ich schon einfach aus Prinzip haben. Einfach weil ich Ihre Instagram Seite soo sooo feiere und Sie mich sehr regelmäßig zum Lachen bringt.
Ich muss erwähnen das ich das Buch im Vorfeld auch schon verschenkt habe und es als Geschenk für Menschen aus Büro und Amt auch echt wärmstens empfehlen kann.
Ich muss gestehen das ich es trotz Buch im Regal gehört habe 🙈, ich konnte nicht anders.
Gerade wie Conny die Figuren spricht ist doch der Hammer.
Ich habe mich mittlerweile entschieden und liebe am meisten Doris...nicht bös gemeint Mausis, Kussi.
Ein herrliches Buch welches Ämter und ihren Arbeitsalltag auf eine liebevolle Art und Weise auf die Schippe nimmt. Aber auch die Bürger und eigentlich jegliche Gruppe an Menschen. Auch ein paar liebevolle Anekdoten die zeigen das auch Beamte 'nur Menschen' sind werden uns hier erzählt.
Abschließen möchte ich mit meinem Lieblingszitat:
Freitag ab eins, macht jeder seins.
In diesem Sinne...Tschüß Mausis 💋

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Stiller Protest

Und alle so still
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Ich habe nun meinen ersten Roman von Mareike Fallwickl quasi inhaliert und bin begeistert.
In der feministischen Erzählung üben die Frauen wie der Titel schon sagt 'Und alle so still' auf eine ganz leise ...

Ich habe nun meinen ersten Roman von Mareike Fallwickl quasi inhaliert und bin begeistert.
In der feministischen Erzählung üben die Frauen wie der Titel schon sagt 'Und alle so still' auf eine ganz leise Art und Weise Protest aus. Ohne Plakate, Hasstiraden, Parolengesänge, Demos oder Geschrei geben die Frauen Ihre Verantwortung, bezahlte sowie unbezahlte, einfach ab und legen Ihre Körper auf die Straße. Ganz ruhig, ganz still und doch so unendlich laut.
Interessant und auch erschreckend sind die Konsequenzen. Die Ratlosigkeit über diesen stillen Protest schlägt sehr schnell in Aggressivität um und genauso stelle ich mir das auch in der Realität vor.
Wenn nicht mehr diskutiert wird, werden andere Geschütze aufgefahren. Das machen auch die kleinen Zwischenkapitel aus Sicht einer Pistole deutlich.
Die Berichterstattung und die Gebärmutter kommen auch zu Wort und mich als Frau haben die Worte der Gebärmutter stark berührt.
Wichtig und schön fand ich auch das Thema Zusammenhalt unter den Frauen und besonders Ruth hat das in meinen Augen verkörpert. Sie steht total hinter dem Protest der Frauen und bleibt dafür aber aufrecht stehen und versucht noch irgendwie die fehlende Frauenpower im Krankenhaus aufzufangen...Ein schier unmögliches Unterfangen.
Ich denke zum Inhalt selbst muss ich gar nicht soviel sagen, das macht der Klappentext schon ausreichend.
Zum Schluss kann ich diesen Roman nur jeden ans Herz legen.
Wichtiges Thema, wichtige Message, ein tolles Buch!

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