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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2017

Vorkenntnisse erwünscht, aber nicht zwingend nötig!

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Bevor ich dieses Buch gelesen habe, kannte ich nur den Film „Der Goldene Kompass“. Philip Pullmans Buch-Trilogie hatte ich noch nicht gelesen. Nach „Über den wilden Fluss“ werde ich das aber schnellst ...

Bevor ich dieses Buch gelesen habe, kannte ich nur den Film „Der Goldene Kompass“. Philip Pullmans Buch-Trilogie hatte ich noch nicht gelesen. Nach „Über den wilden Fluss“ werde ich das aber schnellst möglich ändern!

Natürlich schadet es nicht, wenn man die Trilogie vorher gelesen hat. Für mein Gefühl würde es sogar zum Verständnis beitragen, wenn man die Trilogie schon kennt, denn Pullman spart viele Erklärungen zu seiner Welt und ihren Eigenheiten ganz einfach aus und widmet sich voll und ganz dem neuen Protagonisten und seiner Geschichte. Das kann einen Neu-Leser zu Beginn etwas verwirren und den Einstieg erschweren.
Der Protagonist Malcolm ist ein liebenswerter, tapferer und auch sehr überlegter Charakter. Er reflektiert sein Handeln und dass seiner Umgebung sehr genau.Damit schafft es der Autor seine Welt sehr detailreich zu beschreiben ohne alle kaputt zu reden.Und er macht trotz, oder gerade wegen der jungen Zielgruppe des Buches auch nicht vor unangenehmen und unbequemen Themen halt.Diese verpackt er dabei sprachlich so geschickt, dass man sie nicht immer auf den ersten Blick erkennt.Trotzdem ist das Buch nicht schwierig zu lesen und fließt quasi einfach so dahin.
Es ist dabei aber auf keinen Fall langweilig.Zwar lässt der Autor sich in der ersten Hälfte Zeit für den Aufbau recht viel Zeit. Trotzdem fiebert man immer mit Malcolm mit. Zum Ende hin wird das Buch dann richtig dramatisch, verzichtet aber auf all zu brutale Schockmomente.
„Über den wilden Fluss“ ist ein sehr interessantes und vielschichtiges, aber auf seine Weise auch anspruchsvolles Buch.Nachdem ich in die Story rein gekommen bin, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Und ich bin sowohl auf die ältere Trilogie um Lyra gespannt, wie auch auf die nächsten Bücher von Philip Pullman.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Philosophie, Kunst und Geschichte in spannendem Gewand

Origin
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Vielen Lesern wird Robert Langdon bekannt sein. Und auch die Art wie Dan Brown seine Abenteuer verfasst.
Für mich war es der erste Dan Brown!
Ich habe vorher weder die Vorgängerbände gelesen, noch die ...

Vielen Lesern wird Robert Langdon bekannt sein. Und auch die Art wie Dan Brown seine Abenteuer verfasst.
Für mich war es der erste Dan Brown!
Ich habe vorher weder die Vorgängerbände gelesen, noch die Filme gesehen. Das war aber kein Problem, denn Brown verfasst seine Bücher als in sich abgeschlossene Geschichten. Kleinere Verweise auf vorangegangene Abenteuer von Mr. Langdon sind für die Story insgesamt nicht von größerer Bedeutung.

Zu Beginn lässt sich das Buch Zeit, beschreibt Schauplätze und Figuren ausführlich und sehr anschaulich und „plätschert“ dahin, wie man es sich vom Alltag eines Harvard Professors vorstellt.
Ich fand diese Abschnitte trotzdem sehr fesselnd, weil alleine die Beschreibung der Schauplätze in Spanien mich so fasziniert hat.

Für diejenigen Leser, die das Robert-Langdon-Prinzip schon kennen wird wohl vor allem die Aktualität des Themas spannend sein. Digitalisierung, Individualisierung und künstliche Intelligenz sind Dinge, die so oder ähnlich in einigen Jahren Realität sein könnten. Nicht nur Browns Figur des Edmond Kirsch betätig sich hier als „Prophet“ der technischen Zukunft.
Doch auch Symbologie und Religion spielen wieder eine große Rolle. Wobei einige Rätsel auch für nicht-Harvard Absolventen lösbar sind.

Der Sprachstil (in der deutschen Übersetzung natürlich) ist angenehm zu lesen und sehr eingängig.
Wo sie benötigt werden, gibt es Erklärungen. Und egal wo man hinschaut, findet man detailreiche Beschreibungen zu allem und jedem. Trotzdem ist die Handlung sehr spannend und mit interessanten Wendungen versehen.
Langdons weiblicher Sidekick war manchmal etwas undurchsichtig, aber insgesamt sehr gut besetzt.

Mich als Brown-Neuling hat das Buch überzeugt.
Es hat mich in eine packende und spannende Verfolgungsjagd gerissen und mir gleichzeitig Fernweh gemacht.
Vielleicht geht ja der nächste Urlaub nach Spanien.
Mit den Langdon-Büchern im Handgepäck.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Tempo
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 10.10.2017

Historischer Spionage-Roman mit zwiespältigen Charakteren und komplexer Handlung

Der Preis, den man zahlt
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Eines sollte den geneigten Leser von Beginn an klar sein: Dies ist kein Action-Thriller à la Bourne oder Mission:Impossible.
Es handelt sich hier um einen historischen Roman über die Zeit des Bürgerkriegs ...

Eines sollte den geneigten Leser von Beginn an klar sein: Dies ist kein Action-Thriller à la Bourne oder Mission:Impossible.
Es handelt sich hier um einen historischen Roman über die Zeit des Bürgerkriegs in Spanien um 1936. Durch den Protagonisten Falcó wird daraus ein Agenten-Roman im Stile der alten James Bond Geschichten. Alkohol, Zigaretten und Frauen, gepaart mit Gewalt und Verrat.
Wahrheit und Lüge vermischen sind, Moral und Ehre werden hier mit anderen Maßstäben betrachtet. Gewalt und Folter sind Teil einer alltäglich lauernden Gefahr.
Sowohl Falcó selbst, als auch die anderen Charaktere spiegeln anschaulich die Mentalität und die Gepflogenheiten des Spaniens der 1930er wider. Alkohol, exzessives Rauchen und das mitführen von Waffen sind absolut normal.

Es handelt sich bei den Buch um den ersten Teil einer Reihe, in dem der Fokus besonders auf den Spion Lorenzo Falcó gerichtet ist. Dabei ist der deutsche Titel wohl eine malerische Interpretation des Verlages. Im Original heißt das Buch schlicht „Falcó“. Womit klar wird, auf was das Buch den Fokus legt.
Allerdings will und soll der Protagonist dem Leser zu keiner Zeit sympathisch werden. Er verfolgt seine Aufträge mit kaltblütiger Berechnung und schreckt nicht vor massiver Gewalt zurück. All das läuft allen unseren gewohnten Moralvorstellungen zu wider. Aber es beschreibt auch, meiner Meinung nach, ernsthaft und sehr realistisch, wie das Leben und Wirken eines Spions im Bürgerkrieg verläuft.
Entscheidungen werden getroffen, Spielzüge gemacht und das einzige Ziel ist die Erfüllung des Auftrags. Wenn man ihn überlebt, umso besser.

Die Handlung ist von Beginn an ziemlich undurchsichtig.
Aber das erwarte ich von einem Spionageroman, der sich mit einem politischen Auftrag befasst. Selbst für die einzelnen Beteiligten wird solch ein Auftrag nie vollkommen zu durchschauen sein. Der Autor vermittelt dem Leser ein detailreiches Bild von der Situation, in der sich die Figuren befinden.Und wenn man sich diese vor Augen ruft, kann man ihre Handlungen absolut nachvollziehen.
Die Beschreibungen der Handlungsorte versetzten einen anschaulich und sehr bildhaft nach Spanien.
Der Schreibstil des Autors macht es dem Leser allerdings nicht immer leichte. Verschachtelte Sätze und eine sehr konzentrierte und ernste Ausdrucksweise machen das Buch anspruchsvoll zu lesen.

Fazit:
Wer einen strahlenden und heldenhaften Spion mit glänzender Moral erwartet, der nehme dieses Buch bitte nicht zu Hand!
Hier erlebt man die Abgründe der Menschheit in der Zeit eines beginnenden Weltkriegs.
Die Handlung ist verzwickt und fordert hohe Aufmerksamkeit vom Leser. Die Darstellung ist, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen. Sowohl Charaktere, als auch Schauplätze lassen die damalige Zeit in Kopf aufleben.
Ein sehr interessantes und spannendes Buch!

Veröffentlicht am 23.06.2023

Atmosphärisches Buch für Jung und Alt

Die Rabenprinzessin – das wilde Kind des Waldes
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Drei ungleiche Geschwister müssen vor der Vergangenheit ihrer Mutter fliehen, und lernen den eigenen Fähigkeiten und einander zu vertrauen. Welches Schicksal erwartet sie? Ist einer von ihnen tatsächlich ...

Drei ungleiche Geschwister müssen vor der Vergangenheit ihrer Mutter fliehen, und lernen den eigenen Fähigkeiten und einander zu vertrauen. Welches Schicksal erwartet sie? Ist einer von ihnen tatsächlich der Erbe der Rabenkrone?

Die Geschichte schafft eine fesselnde Atmosphäre. Die Kräfte der drei sind sehr verschieden. Vor allem Cordelias Kräfte stellen sie selbst und den Leser lange vor Rätsel.
Außer den Geschwistern und ihrem direkten Umfeld scheint es keine “guten” Figuren in dieser Welt zu geben. Alles ist getrieben von Intrigen, Verrat und Machtgier. Alle sind skrupellos und egoistisch. Dadurch wurde die Gefahr, in der die Geschwister schweben, aber schnell sehr leicht greifbar.
Die Geschwister selbst haben mich hin und wieder aber ein wenig genervt. Ihre häufige Streiterei diente wohl dazu, sich den anderen gegenüber zu öffnen und voneinander zu lernen. Ich empfand das aber als sehr anstrengend.

Das Setting gefiel mir aber wirklich gut. Der Wald und die Reise der Geschwister war wirklich gut beschrieben und spannend. Ich konnte mir die Schauplätze gut vorstellen. Trotzdem waren die Beschreibungen nie langatmig.
Der Schreibstil ist sehr gut verständlich und passt zur Geschichte. Auf Umgangssprache wird komplett verzichtet. Man erlebt viele von Cordelias Gedanken und Gefühlen direkt mit. Bei ihren Geschwistern wird eher darauf verzichtet.
Der Handlungsbogen ist angenehm spannend. Aber auch ruhige oder erklärende Momente bekommen Raum.

Fazit:
Ein sehr gutes Beispiel, dass Kinderbücher genauso atmosphärisch sein können wie Bücher für Erwachsene. Interessante Figuren, sehr gut erzählt. Gerne wünsche ich mir mehr Bücher dieser Art.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

20 Jahre in den Leben der Royal Family

Palace Papers
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Sie sind DIE Familie Großbritanniens und wohl die einzige echte Reality-Soap der Welt. Die Windsors, the Royal Family.
Dieses umfangreiche Buch behandelt Fakten, Entwicklungen und die verborgenen Wahrheiten ...

Sie sind DIE Familie Großbritanniens und wohl die einzige echte Reality-Soap der Welt. Die Windsors, the Royal Family.
Dieses umfangreiche Buch behandelt Fakten, Entwicklungen und die verborgenen Wahrheiten hinter Klatsch aus circa 20 Jahren britischer Monarchie. Thema sind dabei scheinbar bekannte Episoden, wie das Diana-Drama oder der steinige Weg der Anerkennung für Camilla. Aber auch Meilensteine, wie der Einzug von Kate und Meghan in die royale Welt. Es geht um den Kampf um ein bisschen Normalität, in einer so garnicht normalen Familie, und die Brutalität und Hinterlist, mit der die Medien gegen die Royals vorgehen.
Die Autorin stützt sich auf Quellen im Haushalt und Umfeld der Windsors und auf ein Netzwerk an Journalisten-Kollegen. Sie kritisiert und zeigt Fehler auf. Dabei bleibt sie aber stets sachlich und behält die außergewöhnlichen Verhältnisse im Blick.
Ich interessiere mich vor allem für die Mystik, die die Royal Family umgibt und für den historischen Zusammenhang der Ereignisse. Daher fand ich vor allem die Hintergründe und Beziehungen interessant, die sonst nur oberflächlich in Reportagen oder Publikationen beleuchtet werden. Ich hatte einige AHA-Momente in diesem Buch.
Es ist eher keine kurze Lektür für zwischendurch. Aber sehr gut verständlich geschrieben und flüssig zu lesen, wenn man sich erst einmal vertieft hat. Zusammenhänge werden anschaulich, aber nicht langatmig erklärt. Und auf mich wirkte alles authentisch und sehr gut recherchiert.

Fazit: Ein einfühlsamer, aber auch kritischer Blick hinter den Vorhang. Keine Biographie, sondern eher ein Erklärungsversuch, der sich 20 Jahre Zeit im Leben einer besonderen Familie nimmt.

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