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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2017

Interessante und spannende Space-Fantasy! Ich bin gespannt auf mehr.

Rat der Neun - Gezeichnet
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In einer Galaxie, vom Rat beherrscht, von Orakeln heimlich gelenkt, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, die seine Zukunft mitgestalten kann. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe.

Cyras ...

In einer Galaxie, vom Rat beherrscht, von Orakeln heimlich gelenkt, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, die seine Zukunft mitgestalten kann. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe.

Cyras Lebensgabe bedeutet Schmerz. Schmerz für sie und Scherz für jeden, den sie berührt.
Diese Macht nutzt ihr Bruder Ryzek gezielt gegen seine Feinde.
Akos Gabe bringt den Strom, der alles und jeden durchfließt zum schweigen. Und er besitzt ein Schicksal, das er selbst nicht kennt. Als er und sein Bruder wegen ihres Schicksals von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra.
Die Beiden müssen sich entscheiden: helfen sie sich gegenseitig oder werden sie sich zerstören?

Die Autorin hat eine detailreiche Welt mit sehr unterschiedlichen Völkern und Kulturen geschaffen. Sie hält sich nicht lange mit Beschreibungen und Einführungen auf und kommt direkt zur Sache. Informationen bekommt der Leser häppchenweise im Verlauf der Handlung geliefert.
Außerdem ist das Buch ist in mehrere Teile gegliedert und die Erzählperspektive wechselt zwischen Akos (in der dritten Person) und Cyra (in der Ich-Perspektive).

Jeder Wechsel ist am Kapitelanfang angekündigt. So behält man leicht den Überblick, wessen Sicht man gerade verfolgt. Um den Überblick untern den vielen Völkern und Namen zu behalten, steht dem Leser ein Glossar und eine Karte am Ende des Buches zur Verfügung.

Darauf muss man sich aber einlassen können. Anderenfalls kann man manchmal leicht frustriert werden. Denn die Aussprach der Namen und Orte ist schonmal etwas schwierig.
Da ich sowohl mit Fantasy, als auch mit Science-Fiction schon einige Erfahrungen gesammelt habe, habe ich mich an diesen Aspekten nicht gestört und mich sofort mit den Figuren in die Handlung gestürzt.

Das Buch vereint Coming-of-Age und Romantik mit Intrigen und Space-Fantasy. Die Mischung ist sehr gut gelungen. Die Emotionen der Figuren entwickelt sich realistisch und ihr Verhalten ist
immer sehr gut nachvollziehbar. Die Geschichte lässt sich viel Zeit bis zum Höhepunkt. Man verfolgt wie sich die Beziehung zwischen Akos und Cyra entwickelt und wie Cyra versucht sich ihrem Bruder zu widersetzten. Einigen mag das zu langatmig sein, mir hat es sehr gut gefallen. Denn man erfährt so nebenher viele interessante Details und trotzdem schreitet die Handlung stetig voran. Dabei kommt es auch immer wieder zu Auseinandersetzungen.

Der Sprachstil des Buches ist gut verständlich und lässt sich flüssig lesen. Nur einige Begriffe haben für mich noch so recht in die Sprache der Figuren gepasst. Zum Beispiel werden Hemden oder Oberteile immer als Shirt bezeichnet.

Ingesamt fand ich das Buch sehr fesselnd und interessant. Ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil.
Grundsätzlich kann „Rat der Neun“ aber auch nur für sich gelesen werden.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Ungewöhnliche und interessante Fantasy, die etwas Zeit zum entwickeln braucht.

Ich, Johannes der V.
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Johannes ist Händler für antiquarische Bücher und Schriften. Daher befasst er sich oft mit Mythen und Geschichten. Doch er hätte sich nie träumen lassen, dass es da tatsächlich noch mehr gibt, als uns ...

Johannes ist Händler für antiquarische Bücher und Schriften. Daher befasst er sich oft mit Mythen und Geschichten. Doch er hätte sich nie träumen lassen, dass es da tatsächlich noch mehr gibt, als uns unsere Bildung, Wirtschafts- und Religionsführer glauben lassen. Und noch viel weniger hätte er gedacht, dass dies alle mit ihm verbunden ist…

Der Klappentext lässt auf eine ungewöhnliche Story schließen. Aber nicht nur der Inhalt an sich ist ungewöhnlich. Auch was er mit dem Leser macht ist sehr interessant.

Zunächst hatte ich das Gefühl einen Roman mit Mystery-Elementen vor mir zu haben. Man verfolgt Johannes in seinem Tagesablauf und während einer Reise. Man erfährt einiges über seine Geschichte und die seiner Familie. Und dann findet er ein Familienfoto an einem sehr mysteriösen Ort.
Doch was so schleichend und unspektakulär beginnt, wird bald zu einer Suche nach einer alternativen Weltgeschichte und einer fremden Zivilisation auf unserem Planeten.

Dieses Buch braucht Zeit. Der Leser sollte nicht erwarten, dass er direkt in die spannenden Verwicklungen einer großen Verschwörung geworfen wird. Er muss sich dir Zeit nehmen, zusammen mit dem Protagonisten nach und nach die Fakten aufzudecken und zu begreifen, dass die bekannte Weltgeschichte nicht alles ist, was es über unsere Vergangenheit zu erfahren gibt.

Der Autor schafft es bei aller Fantastik, dass einem die Ereignisse plausibel erscheinen. Er liefert Erklärungen für Mythen und Legenden verschiedener Kulturen, die genau so tatsächlich real sein könnten. Das führt dazu, dass man sich als Leser nach und nach Gedanken macht, ob das was man gelernt hat vielleicht auch falsch oder unvollständig ist.
Religionen und Kulturen erscheinen so in einem völlig anderen Licht und die heutigen Konflikte erscheinen einem irgendwie ziemlich überflüssig.

Das Buch lässt sich flüssig lesen und der Sprachstil passt sehr gut zu den Figuren. Zum Ende hin hat sich der ein oder andere kleine Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen. Das störte mich beim Lesen aber garnicht.
Die Geschichte hat mich ganz langsam immer mehr gefesselt, bis ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte.

Das es sich hier um einen ersten Teil handelt ist das Ende offen.
Und ich muss sagen, ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Wer gerne ungewöhnliche, eher ruhige Fantasy mit realem Bezug lesen möchte, dem kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.
Vier Sterne gibt es da ich hoffe, dass der zweite Teil mich noch ein kleines bisschen mehr begeistern wird.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Interessante Erzählweise, guter Auftackt.

BLACK STILETTO
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Zu ihrer Zeit war BLACK STILETTO eine Legende; eine Untergrund-Heldin, die in New York City einige Berühmtheit erlangte. Doch irgendwann in den 1960er-Jahren verschwand sie von der Bildfläche, und man ...

Zu ihrer Zeit war BLACK STILETTO eine Legende; eine Untergrund-Heldin, die in New York City einige Berühmtheit erlangte. Doch irgendwann in den 1960er-Jahren verschwand sie von der Bildfläche, und man hörte nie wieder von ihr.
Als Martin eine Reihe von Tagebüchern mit den Aufzeichnungen seiner Mutter findet, ist er überwältigt. Sie soll die Untergrund-Heldin vergangener Tage gewesen sein? So steht es zumindest bis ins kleinste Detail in diesen Tagebüchern geschrieben...

Das Buch setzt sich aus drei Erzählperspektiven zusammen. Abwechselnd verfolgt man die Geschichte von Judy (Martins Mutter und die Black Stiletto) in ihren Tagebüchern, man begleitet Martin auf der Suche nach der Wahrheit über seine Mutter und außerdem erfährt man einen Teil der Story aus der Sicht eines gealterten, aber nicht weniger gefährlichen Feindes der Black Stiletto.
Diese Erzählweise klingt zunächst zwar etwas verwirrend. Aber man kann sich sehr gut in die Geschichte einfinden und jeder Wechsel wird zu Beginn abgekündigt.
Da man die Gedanken und Gefühle mehrerer Figuren verfolgen kann, steigt die Spannung recht schnell. Man möchte zusammen mit Martin die Vergangenheit seiner Mutter und auch seine eigene ergründen. Und man hofft, dass der Gegenspieler Judy und ihre Familie nicht findet.
Der Sprachstil unterscheidet sich, je nachdem welcher Person man gerade folgt. Alle sind sie aber flüssig zu lesen und passen gut zum jeweiligen Abschnitt.

Gut gefallen hat mir, dass Black Stiletto ohne übernatürliche Kräfte oder Unmengen von Geld auskommt. Einzig und allein durch Ausdauer, Willenskraft und hartes Training wird sie zur Superheldin. Dies lässt Raum für Rückschläge, Blessuren und Fehler der Heldin. Der Grund für Judys Wandlung zur Heldin Black Stiletto erscheint allerdings ein kleines Bisschen willkürlich. Als Grundlage dient kein höheres Ziel o.ä.; was aber wiederum gut zum Bild der Heldin "ohne Besonderheiten" passt.

Die Mischung aus Superheldengeschichte, Thriller und Abenteuer hat mich durchweg gut unterhalten. Besonders das Ende war super und hat mich nach der eher ernsten Geschichte zum Lachen gebracht. Ich bin gespannt auf die Folgebände.

Veröffentlicht am 03.05.2017

High-Fantasy mit Köpfchen statt Blutbad

Ormog
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Auf dem Planeten Magnus sind magische Kräfte allgegenwärtig.
Zwischen den Mitgliedern des Weißen Ordens und den Gorgul herrscht ein Krieg, der das einst blühende Reich von Kamal zu zerreißen droht.
Der ...

Auf dem Planeten Magnus sind magische Kräfte allgegenwärtig.
Zwischen den Mitgliedern des Weißen Ordens und den Gorgul herrscht ein Krieg, der das einst blühende Reich von Kamal zu zerreißen droht.
Der Weißmagier Ormog, der letzte seines Ordens, muss verhindern, dass der Dunkle Meister der Gorgul sein Ziel erreicht: die unumschränkte Herrschaft des Bösen. Dabei steht ihm plötzlich eine seiner gefährlichsten Gegnerinnen als Verbündete zur Seite.

Der Einstieg in das Buch hat mich etwas verwundert. Der erste Satz des Buches lautet "Diese Geschichte spielt nicht au der Erde." Bin ich etwa in einem Sci-Fi Roman gelandet? Aber auf dem Cover steht doch deutlich "High-Fantasy"!
Im Prolog ist die Rede davon, dass Menschen nach Magnus gereist sind und eine Welt der Magie vorgefunden haben. Haben die Menschen sich bei ihrer Reise auch der Magie bedient, oder sind sie etwas mit einem Raumschiff angereist? Und wo sind diese Menschen jetzt? Ein ziemlich merkwürdiger und ungewöhnlicher Einstieg.
Der einem aber auch einige Zusammenhänge dieser Welt näher bringt.

Nach der anfänglichen Verwirrung entsteht aber eine interessante Fantasy-Story. Nach und nach werden verschiedene Charaktere eingeführt, die einem im Verlauf der Geschichte bekannt gemacht werden. Sie sind sehr gut ausgearbeitet und lassen sich nach der ersten zwei bis drei Kapitel auch gut voneinander unterscheiden.
Zunächst müssen einige Ereignisse aus Ormogs Vergangenheit aufgearbeitet werden, damit der Protagonist und auch der Leser auf den richtigen Weg gelangen.
Dieser Handlungsstrang geht dann in eine spannende und ab da auch linear erzählte Story über.

Die einzelnen Kapitel sind in Abschnitte unterteilt, in denen der Fokus der Erzählung zwischen verschiedenen Figuren wechselt. Da jeder Abschnitt mit dem Namen der jeweiligen Hauptperson gekennzeichnet ist, behält man so sehr gut den Überblick.

Auch wenn es in dem Buch um einen Krieg zwischen zwei Parteien geht, finden quasi keine großen Schlachten statt. Die Handlung gewinnt ihre Spannung mehr aus der raffinierten Planung und geschickten Umsetzung von Manövern, die oft im Verborgenen statt finden.

Am Ende war ich dann nochmal verwirrt. Denn im Epilog wird deutlich, dass die Handlung von einem Nachfahren von Ormog erzählt wird. Dies wurde mir aber weder im Prolog, noch währen der eigentlichen Handlung jemals klar.
Somit hatte ich das Gefühl drei verschiedene Geschichten in einem Buch vor mir zu haben.

Abgesehen von meiner Verwirrung in Prolog und Epilog hat mir Ormog insgesamt aber sehr gut gefallen.
Es ist ein Fantasy-Abernteuer, das mal fast ganz ohne gigantische, blutige Schlachten auskommt und trotzdem sehr spannend ist.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Die ersten Opfer eines Krieges

Legende der Welten - Band 1: Erben des Zorns
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Einst wurden die magiebegabten Sidhe in die Anderwelt verbannt, um einen Krieg zwischen ihnen und den Menschen aufzuhalten. Ardainn – Sohn des Lords der Mittellande – ist auserwählt, das Land vor einem ...

Einst wurden die magiebegabten Sidhe in die Anderwelt verbannt, um einen Krieg zwischen ihnen und den Menschen aufzuhalten. Ardainn – Sohn des Lords der Mittellande – ist auserwählt, das Land vor einem neuen verheerenden Krieg zu bewahren! Denn die Zeit der Verbannung ist bald zu Ende…

"Erben des Zorns" beginnt mit der Erschaffung der Welt. So erfährt der Leser grundlegendes über die Völker und ihre Verbindung zu den zwei "Dimensionen", die in diesem Buch eine wichtige Rolle spielen.
Was zunächst etwas trocken klingt, ist ein interessanter und gut beschriebener Einstieg. Man merkt, dass sich die Autorin umfangreiche Gedanken zu ihrer Welt gemacht hat.
Nach dem Prolog wird der Leser dann direkt ins geschehen geworfen. Man lernt Ardainn und seinen Waffenbruder kennen und es beginnt ein interessantes High-Fantasy-Drama.

Zu Beginn konnte ich mich mit der Protagonisten noch sehr gut identifizieren. Die Story war spannend und mitreißend. Aber dann verfällt Ardainn immer mehr Zorn, Hass und Verzweiflung. Blutige Kämpfe reihen sich aneinander. Und ich hatte manchmal das Gefühl, dass entweder Ardainn oder die Autorin das Ziel aus den Augen verloren hat. Nämlich die Rettung der Menschen, denn die Opfer sind in der Hauptsache auf der Seite der Menschen zu beklagen.

Allerdings zeigt die Autorin sehr anschaulich die Abgründe der menschlichen Seele und das Grauen, das durch Gewalt und Krieg entsteht. Sie macht dabei auch vor Themen wie Vergewaltigung, Misshandlung und körperlicher Liebe von (Halb-)Geschwistern nicht halt.
Die Kämpfe sind sehr anschaulich und temporeich beschrieben.
Und der Konflikt sowohl im Inneren von Ardainn, als auch zwischen den einzelnen Parteien der Menschen und der anderen Völker ist sehr gut ausgearbeitet.

Ich habe immer gehofft, dass Ardainn nochmal die Kurve bekommt und zu dem wird, was man wohl einen großen Helden nennt. Aber das ist für diese Geschichte eich vorgesehen. Er bewegt sich immer mehr auf den Abgrund zu und vermag an Ende die Spirale aus Zorn, Gewalt und Tod beinahe nicht mehr zu durchbrechen.

"Erben des Zorns" ist daher eher nichts für schwache Gemüter und auch nichts für diejenigen, die gerne feel-good Fantasy lesen, in der Gut und Böse immer deutlich voneinander getrennt sind. Vielmehr wird hier die harte Realität des Krieges in ein fantastisches Gewand gepackt.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin bei der Namensgebung all ihrer Figuren und bei deren Kultur Anleihen bei realen, menschlichen Kulturen gemacht hat (Schotten, Indianer uvm.). Diese Referenzen werden am Ende des Buches in einem ausführlichen Glossar, mit Lautschrift aller Namen aufgezeigt.

Insgesamt handelt es sich bei dem Buch also um einen anspruchsvollen und meist sehr expliziten Fantasy-Epos.
Wer die Härte der Realität in einer Fantasy-Welt erleben möchte, dem sei dieses Buch empfohlen.