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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2022

Kein typischer Jugendroman, sondern ein philosophisch angehauchtes Werk

Bone Music
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Ich finde das Buchcover toll, denn die dunkle Gestaltung erweckt bereits einen mystischen Eindruck. Jedoch bin ich ein wenig im Zwiespalt mit dem Buch. Es ist ein Jugendbuch, welches für Kinder im Alter ...

Ich finde das Buchcover toll, denn die dunkle Gestaltung erweckt bereits einen mystischen Eindruck. Jedoch bin ich ein wenig im Zwiespalt mit dem Buch. Es ist ein Jugendbuch, welches für Kinder im Alter von 12-17 Jahre gedacht ist, doch selbst ich als Erwachsene bin etwas überfordert gewesen. Die tiefere Bedeutung des Textes ist nicht leicht zu erfassen, daher denke ich, dass das Buch für das empfohlene Lesealter fast zu literarisch ist.

"Meinst du nicht, dass wir es wert sind, gerettet zu werden?" fragte sie.
"Vielleicht, wenn wir uns ändern. Wenn wir aufhören, alles zu vermasseln."
"Wenn wir wieder zur Natur zurückkehren?"
"So was in der Art." (S.100)

Um was geht es eigentlich in dem Buch: Die 15-jährige Sylvia macht mit ihrer Mutter eine Art Auszeit abseits ihrer grossen Heimatstadt Newcastle. Sie fahren in das Dorf, in dem ihre Mutter geboren wurde. Sylvia's Vater ist nicht mit dabei. Er ist Fotograf und in Kriegsgebieten unterwegs. Auf den ersten Blick wirkt die Reise für Sylvia wie ein langweiliger Urlaub fernab der Moderne -ohne Handyempfang- in der Einöde. Dann lernt sie den Jungen Gabriel kennen, der sich selbst als etwas verrückt bezeichnet. Er spielt auf einer Knochenflöte zarte Musik. Sylvia interessiert sich dafür und somit bauen sie ihr eine eigene Knochenflöte. Sie ist auch begeistert von der Natur, der Ruhe, der Schönheit. Sie wird vom Wald fast magisch angezogen. Man erhält einen Einblick in die Wildheit und Freiheit der Natur, mit der Sylvia in Einklang kommt.
In Newcastle nimmt Sylvia regelmäßig an Demonstration und Versammlungen für einen besseren Planeten teil. Und nach ihrem Aufenthalt in der Natur kehrt sie mit einem neuen und erweiterten Bewusstsein zurück in ihre Heimatstadt.

"Wir lieben die Erde", sagte sie. "Ganz tief in unserem Innern wissen wir, dass wir die Erde lieben. Wir sind nicht nur hier, auf der Erde. Wir sind die Erde. Die Erde ist wir. Und wir lieben einander." (S.101)

Das Buch wurde von dem englischen Schriftsteller David Almond geschrieben. Er hat bereits mehrere wichtige Literaturpreise erhalten. Seine Werke sind von hohem philosophischen Gehalt. Wie auch in "Bone Music" geht es in seinen Büchern immer wieder um das Ausloten des eigenen Selbst und komplexe Themenfelder wie Leben und Tod, Zerstörung und Schöpfung, Phantasie und Wirklichkeit, Vergangenheit und Zukunft. Für mich war der Text stellenweise gar nicht leicht zu lesen, denn er ist sehr anspruchsvoll. Meist sind es kurze Sätze, doch mit verworrendem Inhalt und mehrfach auch Wiederholungen.

Wer philosophisch angehauchte Bücher mag, ist mit diesem Literaturwerk gut bedient. Ich kann mir gut vorstellen, das dieses Buch im Deutschunterricht gelesen und besprochen werden könnte.

"Es muss nicht mit Vernichtung enden", sagte sie.
"Wir können es besser machen", sagte sie.
"Wir können alles ändern", sagte sie. "Wer?", fragte Gabriel.
"Wir. Wir sind diejenigen, die die Welt verändern können. Wir, die verdrehte, leidenschaftliche, schwierige, liebende Jugend." (S.106)

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Ein Wohlfühlbuch mit tollen Charakteren, dazu in einem sehr angenehmen Schreibstil verfasst.

Liebe beginnt, wo Pläne enden
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"Wenn es um die verpassten Dinge geht - schaue nicht zurück, sondern nach vorne. Man kann doch das, was man hatte, positiv betrachten und dennoch einen anderen, neuen Weg einschlagen. Dafür ist es nie ...

"Wenn es um die verpassten Dinge geht - schaue nicht zurück, sondern nach vorne. Man kann doch das, was man hatte, positiv betrachten und dennoch einen anderen, neuen Weg einschlagen. Dafür ist es nie zu spät."

Kristin - Ehefrau und Mutter zweier Töchter - erfährt ganz zufällig, dass ihr Mann eine Geliebte hat. Statt ihn sofort mit diesem Wissen zu konfrontieren, will sie sich erstmal selbst über die Gesamtsituation im Klaren werden. Als ihr Mann auch noch den jährlichen Sommerurlaub absagt, weil er seine Arbeit nicht liegen lassen kann, beschließt Kristin, die Sommerferien über mit ihren Töchtern an dem Projekt "Gelebte Geschichte" in einem Freilichtmuseum teilzunehmen. Dabei leben und arbeiten sie 6 Wochen lang auf einem Hof aus dem 18. Jahrhundert - mit allem was dazugehört: angefangen bei der passenden Kleidung, den unbequemen Strohbetten und der schweren Arbeit bis zu den fehlenden Annehmlichkeiten der heutigen Zeit wie Strom, fließendes Wasser und dem Smartphone. Hierbei erhofft sich Kristin Abstand von ihrem Mann, Ablenkung von ihren eigenen Problemen und am Ende trotzdem Klarheit darüber, wie es mit ihrer Ehe weitergehen soll. Während dieser Auszeit findet sie nicht nur wunderbare Freunde und ein neues Selbstbewusstsein, sondern begegnet auch einen Mann, der sie ganz und gar durcheinander bringt.

"Liebe beginnt, wo Pläne enden" ist ein über 400 Seiten umfassender Roman von der deutschen Autorin Sandra Poppe, welcher im Januar 2022 im Lübbe Verlag veröffentlicht wurde. Bereits das schöne Cover sticht ins Auge. Mir gefallen dabei besonders die Schriftart und die gewählten Farben. Der Schreibstil des Romans ist sehr angenehm und oftmals witzig. Somit liest sich das Buch wunderbar flüssig. Neben der Hauptfigur Kristin lernt man viele verschiedene Nebencharaktere kennen und lieben. Die Figuren sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und die meisten von ihnen machen während der Geschichte eine umfangreiche und nachvollziehbare Entwicklung durch. Sie wirken auf mich alle authentisch, auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit Kristin bin. Mir gefällt an dem Buch sehr, dass es Themen behandelt, welche aus dem wahren Leben gegriffen sind. Diese konnte die Autorin mit viel Gefühl, aber auch Witz und Charme in eine tolle Geschichte verpacken. Das Setting wurde liebevoll und detailliert beschrieben. Man merkt richtig, dass sich die Autorin damit sehr beschäftigt und gut recherchiert hat. Ich konnte mir beim Lesen viele Szenen bildlich vorstellen. An einigen Stellen hätte ich mir sogar noch mehr detaillierte Ausführungen gewünscht.

Fazit: "Liebe beginnt, wo Pläne enden" ist ein echtes Wohlfühlbuch mit einem absolut tollen und wohl einzigartigen Setting, vielen sympathischen Charakteren und einer rundum gelungenen Geschichte.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Tolle Idee mit verschiedenen Geschichtsausgängen

1000 Gefahren junior - Aufruhr in der Ritterburg (Erstlesebuch mit "Entscheide selbst"-Prinzip für Kinder ab 7 Jahren)
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Bei der Buchreihe "1000 Gefahren" entscheidet der Leser, welches Abenteuer er erleben möchte. Nun ist dazu eine Juniorvariante für Kinder ab 7 Jahre herausgekommen. Hier eine kleine Anleitung: "Lies das ...

Bei der Buchreihe "1000 Gefahren" entscheidet der Leser, welches Abenteuer er erleben möchte. Nun ist dazu eine Juniorvariante für Kinder ab 7 Jahre herausgekommen. Hier eine kleine Anleitung: "Lies das Buch nicht einfach von der ersten bis zur letzten Seite durch. Beginne mit der ersten Seite und folge dem angegebenen Seitenzahlen. Manchmal gibt es 2 Pfade, dann musst du dich für einen entscheiden."

"Aufruhr in der Ritterburg" ist der 2. Band dieser Reihe. Das Buch ist aufgrund des Themas sicherlich für Jungs ansprechender als für Mädchen, denn auch die Hauptfigur ist ein Junge namens Michel. Neben dem Text ist das Buch mit einfachen bunten Bildern illustriert. Ich habe das Buch mit meinem 6-jährigen Sohn gelesen. Er konnte dann je nach Abenteuerlust die Pfade auswählen. Es ist sehr kurzweilig, da man auch ständig am blättern ist.

Fazit: Wie schon Band 1 hat uns auch dieses Buch mit den vielen möglichen und kindgerechten Geschichten wieder gut gefallen.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Starke Lovestory mit sympathischen Charakteren und einer unerwarteten Wendung

Only One Song
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Theodora -genannt Theo- jobbt halbtags in einer Tierklinik und stundenweise in einem Londoner Club. Eines Abends lernt sie dort Winston, den Schlagzeuger einer Band, kennen. Schon bald erfährt sie, dass ...

Theodora -genannt Theo- jobbt halbtags in einer Tierklinik und stundenweise in einem Londoner Club. Eines Abends lernt sie dort Winston, den Schlagzeuger einer Band, kennen. Schon bald erfährt sie, dass Winston demnächst auf Europatour geht. So beschließt sie, einfach ihren Spass zu haben und ihn nicht näher an sich ranzulassen. Doch gegen ihre aufkeimenden Gefühle können nicht mal ihre selbst aufgestellten Regeln etwas ausrichten.

"Only One Song" ist der erste Teil der "Only One" Reihe. Jeder Teil kann aber unabhängig von den anderen gelesen werden. Anne Goldberg hat hier auf knapp 300 Seiten nicht nur eine liebenswerte Rockstarromance geschrieben, sondern gleichzeitig eine Geschichte über Tierliebe, starke Gefühle und wichtige Freundschaften. Die dramatische Wendung kam unerwartet für mich und ließ mich voller Ehrfurcht zurück. Toll fand ich, wie die Spannung im Verlauf der Geschichte immer weiter aufgebaut wurde. Auch waren mir die Charaktere allesamt sehr sympathisch. Mit Witz und Charme haben sich besonders Winston und der Großvater Alfi in mein Herz geschlichen.

Einzig den Schreibstil muss ich etwas bemängeln. Besonders in der ersten Hälfte ist mir aufgefallen, dass ich beim Lesen immer mal wieder über die Sätze stolperte. Der Schreibstil ist an sich gut, jedoch bereiteten mir die manchmal sehr langen und verschachtelten Sätze Probleme beim flüssigen Lesen. Da es sich jedoch um ihren Debütroman handelt, verzeihe ich es der Autorin und bin deshalb auch sehr gespannt auf die Folgebände.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Eine wunderbare Geschichte, und das nicht nur für Pferdeliebhaberinnen

Insel der Sturmpferde 1: Eine Freundschaft aus Wind und Magie
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"Insel der Sturmpferde - Eine Freundschaft aus Wind und Magie" ist der erste Band einer 2-teiligen Reihe. Es handelt sich dabei um ein Fantasy-Kinderbuch für Mädchen von ca. 9-11 Jahren.

Zuallererst ...

"Insel der Sturmpferde - Eine Freundschaft aus Wind und Magie" ist der erste Band einer 2-teiligen Reihe. Es handelt sich dabei um ein Fantasy-Kinderbuch für Mädchen von ca. 9-11 Jahren.

Zuallererst hat mich das wunderschöne Buchcover angesprochen, auf dem die Hauptprotagonistin Anila, genannt Nilla mit Ihrem Pferd Windtänzer zu sehen ist. Sie lebt in dem Dorf Meakamea auf der windumtosenden Vulkaninsel Maolis, fernab vom Rest der Welt. Menschen und Pferde sind dort von Geburt an miteinander verbunden. Jeder Mensch hat sein Pferd, das ihm Freund und Seelengefährte zugleich ist. Eines Nachts bringt Nilla's Ziehvater Jun ein Mädchen namens Luna und dessen Pferd Mondlicht mit nach Hause. Das Pferd ist verletzt und ziemlich schreckhaft. Auch Luna ist sehr ausgelaugt und zurückhaltend. Mehrere Tage sind nötig, bis sich beide erholt haben. Zunächst sind die beiden Mädchen sehr unsicher im Umgang miteinander, doch nach und nach entwickelt sich eine zarte Freundschaft zwischen ihnen und auch zwischen ihren Pferden. Bei den Ausritten erkunden sie fortan gemeinsam die Insel und erleben so einige kleine und geheimnisvolle Abenteuer. Ausserdem trainiert Nilla für das große Turnier anlässlich des Windfestes, welches bald stattfinden wird. Doch zuvor kommt es zu einer dramatischen Wendung.

Ich habe mich sehr schnell in die Geschichte reinlesen können. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und sehr bildlich. Die handelnden Personen sowie das Setting werden toll beschrieben. Der Wind und die Natur spielen ebenso eine große Rolle, was mir gut gefällt. Außerdem erschafft die Autorin in der Geschichte eine magische Atmosphäre, was mich fasziniert hat. Nach anfänglichen Längen fand ich die Story sehr spannend. Auch die vereinzelten Bilder im Buch sind bezaubernd und authentisch umgesetzt.

Fazit: Dies ist ein tolles Buch mit einer schönen Fantasystory, und das nicht nur für Pferdefans. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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