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Karolina_Hruskova

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Mit viel Anlauf zu einer guten Geschichte geworden

Like Shadows We Hide
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Im letzten Teil der Winter-Dreams-Reihe bin ich in das verschneite Aspen zurückgekehrt, wo sich Harper und Everett näher kommen.

Leider hatte ich aber den Eindruck, dass während der ersten zwei Drittel ...

Im letzten Teil der Winter-Dreams-Reihe bin ich in das verschneite Aspen zurückgekehrt, wo sich Harper und Everett näher kommen.

Leider hatte ich aber den Eindruck, dass während der ersten zwei Drittel des Romans kaum etwas passiert außer Stadtfesten und Feiern. Der Schluss hingegen kam mir dann zu plötzlich und gewollt.

Zwischen Harper und Everett knistert es zwar jedes Mal mehr, wenn sie sich begegnen, aber auf mich wirkte es in dem unsteten Kontext irgendwie verloren. Der individuelle Alltag beider Figuren wurde mir zu langatmig erzählt, weshalb ihre gemeinsame Geschichte zu kurz kam.

Vor allem Harper hat mir aber doch sehr gut gefallen. Ihre Entwicklung war nämlich bemerkenswert. Es war zwar irgendwann klar, wohin ihre Reise führt, doch was bis dahin alles passieren und ans Licht kommen musste, war ziemlich schockierend.

Vielleicht auch wegen der Themen, die in "Like shadows we hide" die beiden Protagonisten begleiten, war diesmal Ayla Dades Schreibstil nicht so humorvoll und leichtfüßig wie in den Bänden zuvor. Aber das hat wirklich gut zur Geschichte gepasst und sich authentisch angefühlt.

Letztendlich nehme ich mit großer Wehmut Abschied von Aspen und seinen Bewohnern. Von ihnen habe ich auch einige ins Herz geschlossen und würde mich sehr über das ein oder andere "spin off" freuen.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Nicht nur auf dem Eis vereint: Gwen & Oscar

Like Ice We Break
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Im dritten Teil der Winter-Dreams-Reihe von Ayla Dade lernen sich Gwen und Oscar kennen.

Wie sehr mochte ich die beiden und ihren Umgang miteinander! Jeder von ihnen hat eigenen Ballast mit sich getragen. ...

Im dritten Teil der Winter-Dreams-Reihe von Ayla Dade lernen sich Gwen und Oscar kennen.

Wie sehr mochte ich die beiden und ihren Umgang miteinander! Jeder von ihnen hat eigenen Ballast mit sich getragen. Aber mir hat es sehr gefallen, dass Oscars tragische Vergangenheit oder Gwens belastende Gegenwart und ihre Probleme nicht überdramatisiert wurden. Im Gegensatz zu "Like fire we burn" spielte der Roman auch wieder zur Winterzeit in Aspen, was ich sehr genossen habe. Ich tauche gerne in das winter wonderland ein, das Ayla Dade so anschaulich und harmonisch beschreibt.

Kritisieren möchte ich nur, dass Gwen nach wie vor dafür verurteilt wird, dass sie mit Wyatt Aria betrogen hat. Er scheint fein raus aus der Sache zu sein; zu einem Betrug gehören aber immer zwei! Diese Kritik richtet sich jedoch nicht in erster Linie an den Roman, denn auch im realen Leben läuft es leider meist genauso ab. Da Gwen teilweise wie eine Außenseiterin behandelt wurde, fand ich es ihr gegenüber nicht fair.

Wie man schon aus den anderen Teilen gewohnt ist, war auch hier der Schreibstil wieder sehr flüssig, wahnsinnig unterhaltsam und lebhaft. Für mich waren Drama und Romantik im richtigen Maß vorhanden, weshalb "Like ice we break" vorerst sogar mein Lieblingsteil der Reihe sein könnte.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Cozy vibes in Tokyo

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Es ist überraschend, wie viele cozy vibes auf "nur" 189 Seiten verpackt sein können! Für mich ist "Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" ein wunderschöner Roman für einen gemütlichen Sonntagnachmittag ...

Es ist überraschend, wie viele cozy vibes auf "nur" 189 Seiten verpackt sein können! Für mich ist "Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" ein wunderschöner Roman für einen gemütlichen Sonntagnachmittag auf der Couch, um mit den Gedanken abschweifen zu können.

Viel aufregende Handlung ist nicht enthalten, aber so stehen die einzelnen Figuren mit ihren jeweiligen Geschichten nacheinander und ohne Ablenkung im Fokus.

Mir hat das Lesen viel Freude bereitet und auch der minimalistische Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Ich mochte den Roman sehr und werde ihn auch wegen seiner enthaltenen Lebensweisheiten irgendwann sehr gerne erneut lesen. Und irgendwie habe ich sogar im Gefühl, dass man beim zweiten Mal Details finden wird, die vorher noch nicht (bewusst) aufgetaucht sind.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Ein letztes Mal zu Gast in der Mulberry Mansion

No Longer Alone - Mulberry Mansion
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Nachdem ich die anderen beiden Teile der Reihe regelrecht verschlungen habe, habe ich mir bei dem Abschlussband der Reihe erhofft, dass alles Bisherige getoppt wird. Der krönende Abschluss sozusagen.

Zuversichtlich ...

Nachdem ich die anderen beiden Teile der Reihe regelrecht verschlungen habe, habe ich mir bei dem Abschlussband der Reihe erhofft, dass alles Bisherige getoppt wird. Der krönende Abschluss sozusagen.

Zuversichtlich habe ich den Roman begonnen, musste mir aber nach einigen Kapiteln eingestehen, dass diese Hoffnung (für mich) vorerst nicht erfüllt wurde. Lange konnte ich mich nicht in die Geschichte einfinden, weil ich keinen Bezug zu Willow gefunden habe – aus ihrer Sicht ist der Großteil des Romans verfasst, daher fand ich es als Leserin sehr befremdlich, dass die Protagonistin sogar mich auf Distanz und Abstand hielt. Maxton hingegen war einfacher in seinem Wesen. Er strahlte innere Ruhe, Sanftheit und Ausgeglichenheit aus. Das war ein perfekter Gegensatz zu Willow, die mir an einzelnen Stellen sogar etwas derb vorkam.

Ich bin sehr froh, dass ich trotz der eher zurückhaltenden Begeisterung und Ernüchterung weitergelesen habe (die Geschichte rund um die Studentenverbindung hat mich natürlich auch sehr neugierig gemacht), denn irgendwann habe ich ein, zwei turning points erreicht, von denen aus mir die Geschichte deutlich besser gefallen hat - und zwar so, wie ich sie mir von Anfang an erhofft habe.
Abgesehen davon hat mich Merits außergewöhnlicher und poetischer Schreibstil wieder auf jeder einzelnen Seite verzaubert. Mit präzise gesetzten Adjektiven erzeugt sie durchweg eine wunderbar atmosphärische, malerische und idyllische Umgebung rund um die Mulberry Mansion. Durchzogen wird alles mit eindrucksvollen, unkonventionellen und eingängigen Vergleichen. Ein Beweis für ihre starke Ausdruckskraft liegt eigentlich schon darin, wie noch auf der ersten Seite die Wolfsstunde beschrieben wird. Nein, der erste Satz des Romans reicht schon dafür. Merit schafft es, mich mit ihren Worten in eine dicke, flauschige Wolke zu packen und mich rundum wohlig und behaglich zu fühlen.

Als Fazit kann ich wohl leider nicht sagen, dass mit „No longer alone“ der beste Teil der Reihe vorliegt – allerdings ist das nichts Schlechtes! Die Geschichte brauchte für mich eben etwas mehr Anlauf, aber steht den Vorgängern in absolut Nichts nach. Ich mochte es sehr, ein letztes Mal in der Mulberry Mansion zu Besuch zu sein und nehme wehmütig Abschied davon.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Roadtrip mit Wohlfühlfaktor

Morgen mach ich bessere Fehler
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Mit „Morgen mach ich bessere Fehler“ habe ich meinen ersten Roman von Petra Hülsmann gelesen. Eher ohne Erwartungen, aber mit der Einstellung „Noch so eine Roadtrip-Story“ bin ich an die Geschichte herangegangen ...

Mit „Morgen mach ich bessere Fehler“ habe ich meinen ersten Roman von Petra Hülsmann gelesen. Eher ohne Erwartungen, aber mit der Einstellung „Noch so eine Roadtrip-Story“ bin ich an die Geschichte herangegangen und wurde eines Besseren belehrt.

Elli, ihre Tochter Paula, Onkel Heinz und der Rechtsanwalt Cano finden sich durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle zusammen in einem altersschwachen Passat auf dem Weg von Hamburg nach München wieder. Vier unterschiedliche Charaktere, die anfangs miteinander natürlich auch ihre Schwierigkeiten haben. Und schon bald ist klar, dass die Fahrt länger als gedacht dauern wird, da das Quartett unterwegs mehrmals gezwungen ist, Pausen einzulegen.

Während die vier immer mehr Zeit miteinander verbrachten, veränderten sich auch viele Einstellungen und Sichtweisen. Der Roadtrip entwickelte sich nach und nach zu einer Geschichte mehrerer Selbstfindungen mit viel Selbstreflexion, Überwindung von Vorurteilen, vielen Lebensweisheiten, Eingeständnissen und Erkenntnissen. Schon relativ am Anfang konnte ich den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen und wollte ein Teil des Roadtrips sein.

Unter anderem lag das daran, dass die Geschichte – entgegen meiner Befürchtung – kein bisschen vorhersehbar war, aber auch an dem flüssigen, leicht zu lesenden und mit viel unaufdringlichem Humor gespickten Schreibstil. Oft musste ich schmunzeln, habe mich (auf eine positive Weise) fremd geschämt und habe mich als Leser voll und ganz in die Geschichte eingebunden gefühlt. Neben dem Humor haben mich aber auch echte Gefühle gepackt, sodass für mich die volle Bandbreite abgedeckt war.

Für die Geschichte hat sich Petra Hülsmann an vielen Klischees bedient und humoristisch verpackt, was mich im Wesentlichen nicht sehr gestört hat. Die Klischees waren nämlich in einen Rahmen eingebunden, der sie mich kritisch hat hinterfragen lassen. Einzig irritiert hat mich der Zwischenstopp in Franken. Auch hier wurde sich, um die Veranstaltung vor Ort anscheinend authentisch beschreiben zu wollen, an vielen Klischees bedient – unter anderem auch der Dialekt wurde (versucht) authentisch wiederzugeben. Tatsächlich bin ich selbst Fränkin (Oberfranken, um genau zu sein, was natürlich jetzt auch wieder den Unterschied ausmachen könnte) und war stellenweise sehr über den Dialekt verwundert. Ich habe beispielsweise hier noch nie jemanden „Gönig“ sagen hören. Auch unser „fei“ war eher zufällig in die Sätze eingeschoben, ganz so, als müsse man unbedingt die Klischee-Liste abarbeiten. Die erzwungene Authentizität konnte mich an dieser Stelle leider für den Moment nicht überzeugen.

ABER – ich bin mir natürlich im Klaren, dass das jetzt Meckern auf hohem Niveau ist. Und wie gesagt, in anderen Teilen Frankens mag man vielleicht auch wirklich so sprechen (Fragezeichen). Wir sagen im Übrigen eher „Könich“…

Alles in einem ist „Morgen mach ich bessere Fehler“ jedenfalls durchweg sehr unterhaltsam, lesenswert und eine gelungene Mischung aus Humor und Gefühlen. Auf eine unbeschwerte Weise wird gezeigt, dass es nie zu spät ist, um sich zu ändern oder den eigenen Platz in der Welt zu finden. Und natürlich – der Titel des Romans sagt es ja eigentlich schon – dass es auch okay ist, Fehler zu machen. Für mich eine klare Empfehlung!

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