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Karolina_Hruskova

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Das Hotel Van Day – wann kann ich einchecken?

All My Golden Memories
4

Obwohl Ellis und Ryan unterschiedlicher nicht sein konnten, entsteht schon in ihrer Kindheit eine innige Freundschaft zwischen ihnen. Sie lernen sich kennen, als Ellis und ihre Mutter in eine kleine Angestelltenwohnung ...

Obwohl Ellis und Ryan unterschiedlicher nicht sein konnten, entsteht schon in ihrer Kindheit eine innige Freundschaft zwischen ihnen. Sie lernen sich kennen, als Ellis und ihre Mutter in eine kleine Angestelltenwohnung des Hotels Van Day ziehen, das Ryans Familie gehört. Doch wegen eines Streits entfremden sie sich voneinander und der Kontakt bricht ab. Zwei Jahre später treffen sie wieder aufeinander, als ein Skandal das Hotel heimsucht. Schnell merken sie, dass die alte Vertrautheit nie verlorenging – und ein Knistern zwischen ihnen immer stärker wird. Doch welchen Einfluss hat der Skandal auf ihre Beziehung und ihr Leben?

Neben dem Trend von Pastellfarben, Blümchen und Wolken auf Covern sticht dieses Design mit der Schlichtheit und den überschaubaren Farben klar heraus. Die Kombination aus den Farben Weiß und Gold ist sehr edel. Die geraden Linien und Formen wirken ruhig und unscheinbar, doch verleiten wahrscheinlich genau deshalb dazu, das Cover genauer anschauen zu wollen und in all seinen Details aufzunehmen. Die Farben des Covers passen darüber hinaus zum Titel und – wenn man das Setting des Romans kennenlernt – hervorragend zum Hotel.

Da der Roman durchzogen mit Rückblicken in die Vergangenheit ist, lernen wir Ellis und Ryan als Kinder und Jugendliche kennen und als junge Erwachsene. Ellis war als Kind sehr offen, fröhlich, lebensfroh und unerschrocken, Ryan dagegen war sehr scheu, ruhig und in sich gekehrt. Jahrelang hat er unter seiner Mutter gelernt, in der Öffentlichkeit keinerlei Angriffsfläche zu bieten. Als junge Erwachsene hat Ellis etwas von ihrer damaligen Leichtigkeit verloren, ist dennoch aber neben Ryan die impulsivere. Ryan ist lockerer geworden, offener und selbstbestimmter.

Die Beziehung der beiden hat sich leider gezogen wie Kaugummi. Zuerst konnten sie sich nach ihrem erneuten Aufeinandertreffen lange nicht einmal in die Augen schauen, dann waren sie sehr reserviert und distanziert zueinander. Nur in kleinen Schritten hat sich die Dynamik zwischen ihnen verändert. In den ersten zwei Dritteln des Romans ist somit eigentlich nichts Nennenswertes passiert, das die Handlung vorangebracht hätte und es wurde nur an der Oberfläche gekratzt. Erst zum Schluss hat die Handlung – auch wegen des Skandals – an Fahrt aufgenommen, was mir dann auch gut gefallen hat. Viele Geheimnisse wurden gelüftet – und, ganz ehrlich, alle waren total unvorhersehbar.

Das Setting ist im New Adult wahrscheinlich auch einzigartig, denn die Geschichte spielt in einem prunkvollen und luxuriösen Hotel in NYC. Viele Beschreibungen erzeugen ein detailliertes Bild des Hotels und eine angenehme, familiäre Atmosphäre. Mounias Schreibstil ist die ganze Zeit über sehr einfach und flüssig zu lesen, sehr anschaulich (was dem Setting noch einmal zugutekommt) und gespickt mit dem ein oder anderen (Wort-)Witz – ich mache dabei zum Beispiel auf den Insider um den Chauffeur aufmerksam. Auch die Rückblenden hat sie wunderbar um die Geschichte herum konstruiert, sodass sie das Leseerlebnis bereichern.

Alles in einem war mir der Roman anfangs leider zu seicht, ohne Tiefe und ohne eine großartige Handlung, doch er hat zum Schluss wieder einiges rausgeholt. Nicht nur durch den Cliffhanger möchte ich am liebsten sofort Ellis und Ryans Geschichte weiterverfolgen – denn im Laufe des Lesens bin ich selbst zu einem Teil des Hotels geworden und fiebere nun dem weiteren Verlauf entgegen.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Eine Schwärmerei mit Folgen...

Rockstars küsst man nicht
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Lizzy kann es kaum glauben – ein zweiter Strich auf dem Schwangerschaftstest! Sie ist ausgerechnet von Ben, dem Bassisten der erfolgreichen Rockband Stage Dive, schwanger. Ihr gemeinsamer One-Night-Stand ...

Lizzy kann es kaum glauben – ein zweiter Strich auf dem Schwangerschaftstest! Sie ist ausgerechnet von Ben, dem Bassisten der erfolgreichen Rockband Stage Dive, schwanger. Ihr gemeinsamer One-Night-Stand soll für sie Folgen haben, doch Ben macht mehr als einmal klar, dass er kein Interesse an einer festen Beziehung hat. Lizzy versucht seine Entscheidung zu akzeptieren – wäre da nicht diese unglaubliche Anziehung zwischen den beiden…

Das Cover von „Rockstars küsst man nicht“ gefällt mir in der Neuauflage viel, viel besser und passt optisch gut zu den anderen Teilen. Alle Teile werden, wenn man sie nebeneinanderlegt, von Notenlinien durchzogen; mir persönlich gefällt es immer sehr, wenn die unterschiedlichen Cover einer Reihe gemeinsame Elemente enthalten oder ein Bild ergeben. Durch die Farben und den goldenen Glitzer wirkt das Cover sehr verspielt und jugendlich.

Liz erfährt mit knapp 21 Jahren, dass sie von Ben schwanger ist. Ihre Panik deswegen war weder emotional oder packend dargestellt und doch konnte ich mich schon in diesen frühen Anfangsszenen sehr gut in Liz hineinversetzen. Sie ist sehr schlagfertig, nicht auf den Mund gefallen und durch ihr Wesen sehr zugänglich. Oft wirkt sie noch sehr jung, beweist aber durch viele kritische Reflektionen, dass sie nicht naiv ist. Ben hingegen hat mich in seinem Verhalten (gegenüber Liz) oft enttäuscht und war sehr verschlossen, weshalb ich anfangs kein Fan von ihm war und keine Bindung aufbauen konnte. Doch ab einem Punkt ändert er sich schlagartig. Die Entwicklung bis dahin war nicht wirklich ersichtlich, aber nach den Enttäuschungen war ich mehr als gewillt, ihm eine Chance zu geben.

Genervt haben mich im Laufe des Romans leider immer mehr die Beschreibungen rund um Ben: Auf gefühlt jeder zweiten Seite wird erwähnt, wie männlich er sei, dass sein Bart so toll sei, sein immer gleiches Outfit wird hundert Mal beschrieben (und beweihräuchert), dann sein attraktives Aussehen, dann wieder seine Männlichkeit…. Es war sehr ermüdend, ständig dieselben Wiederholungen und Stereotype zu lesen. Liz‘ Schwärmerei kam mir dadurch sogar etwas albern vor.

Emotional abgeholt hat mich der Roman zudem maximal an ein, zwei Stellen. Die Charaktere waren oberflächlich gehalten, was sich in ihrem Handeln und ihren Gedanken widergespiegelt hat. Kurze, künstliche Dramen wurden konstruiert und schnell wieder aufgelöst.

Und trotzdem habe ich den Roman in kürzester Zeit gerngehabt und auch mit viel Freude gelesen! Vorwiegend Liz hat mich sehr amüsiert und ich musste oft genug herzlich lachen wegen ihrer direkten und schlagfertigen Art. Kylie Scotts Schreibstil ist der Grund, weshalb ich immer wieder gerne ihre Bücher lese. Ich weiß, dass sie mir Spaß bereiten und ich mit viel Humor, erfrischender Ironie und einem sehr (seeeehr) lockeren Schreibstil köstlich unterhalten werde. Ohne viel Schnickschnack, ohne Ablenkungen.

Und manchmal braucht es eben genau das!

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Nicht Hollywood-reif, aber herrlich unterhaltsam

Love Unscripted
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Ganz ehrlich: Wegen einer herzergreifenden, emotionalen, tiefgründigen und atemberaubend schönen Liebesgeschichte bleibt mir „Love unscripted“ nicht in Erinnerung. Irgendwie trifft all das nicht auf den ...

Ganz ehrlich: Wegen einer herzergreifenden, emotionalen, tiefgründigen und atemberaubend schönen Liebesgeschichte bleibt mir „Love unscripted“ nicht in Erinnerung. Irgendwie trifft all das nicht auf den Roman zu, denn vieles war vorhersehbar und berechenbar. Dennoch habe ich die Geschichte von Norah und Patrick aus verschiedenen Gründen sehr, sehr gerne gelesen.

Es war herrlich erfrischend, dass mit Norah und Patrick Protagonisten in einem New-Adult-Buch vertreten waren, die 30 Jahre und älter sind. Persönlich konnte ich mich damit gut identifizieren – vor allem auch mit Norahs Charakter, da sie sich zwar auf der einen Seite verantwortungsbewusst dem Ernst des Lebens stellt, auf der anderen Seite aber nicht dem Bild des spießigen Erwachsenseins entspricht. Patrick ist ein klassischer Stoffel, der aber glücklicherweise im Laufe der Geschichte auftaut und Norah in sein Herz schließt (natürlich…).

Für mich war vor allem Kylies humoristischer, witziger und ihr leichter Schreibstil der Grund, weshalb ich „Love unscripted“ so genossen habe. Die vielen Verwirrungen, die die anfängliche Fake-Beziehung zwischen Norah und Patrick mit sich gebracht hat, wurden auf amüsante und spritzige Art und Weise beschrieben. Ich kann mich nicht erinnern, bei welchem Roman ich zuletzt so oft schmunzeln und lachen musste. Vor allem Norah nahm kein Blatt vor den Mund – sowohl in ihrer wörtlichen Rede als auch in ihren Gedanken – was sie sehr charmant gemacht hat.

Viele Emotionen, Dramen, Tiefgang und komplexe Handlungen gibt es also bei „Love unscripted“ nicht. Jedoch war das für mich nicht schlimm, da es meiner Ansicht nach auch primär um die Unterhaltung hierbei geht. Vielmehr war der Roman erfrischend, sehr kurzweilig und perfekt, um einfach einmal den Kopf abzuschalten und ohne große Ansprüche amüsiert zu werden.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Ein würdiger Abschluss der Lost-Boys-Reihe?

The Last Piece of His Heart
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Ich bin hin und her gerissen. Die Reihe rund um die Lost Boys mochte ich sehr, doch frage ich mich, ob „The last piece of his heart“ der Abschluss ist, den diese Reihe auch verdient hat.
Ronan und Shilo ...

Ich bin hin und her gerissen. Die Reihe rund um die Lost Boys mochte ich sehr, doch frage ich mich, ob „The last piece of his heart“ der Abschluss ist, den diese Reihe auch verdient hat.
Ronan und Shilo sind beide gefangen in ihrer Vergangenheit und haben dadurch aus unterschiedlichen Gründen Angst und Probleme damit, jemanden näher an sich heranzulassen – jedoch ist unleugbar, dass zwischen ihnen etwas Wunderbares, vielleicht sogar auch Heilendes, entstehen wird. Mein Problem besteht darin, dass ich ihnen vieles nicht abkaufe. Sie wirken beide für ihr (Teenager-)Alter viel zu erwachsen und ernst und einfach ihrem Alter nicht entsprechend, sodass ihr Handeln und ihre Gedanken oft unnatürlich gewirkt haben. An manchen Stellen konnte ich deswegen insbesondere Shilo nicht wirklich leiden.

Typisch für Emma Scott war einiges an Drama und Schicksalsschlägen geboten – unter Berücksichtigung der Vergangenheit der beiden Protagonisten war alles gut in die Geschichte integriert und hat stellenweise für Fassungslosigkeit gesorgt. In dieser Hinsicht wurde ich als Leserin gut bedient und unterhalten. Auch gut gefallen hat mir der Punkt, dass man, wie auch schon bei „When you come back to me“, Verbindungen zu den beiden anderen Teilen der Reihe gefunden hat.

Doch zum Schluss zurück zu meiner Eingangsfrage, ob der Teil ein würdiger Abschluss der Reihe war: Mit gemischten Gefühlen muss ich mit einem „Nein, aber…“ antworten. Ich habe mir viel davon erhofft und wurde im Wesentlichen auch nicht enttäuscht. Gelesen habe ich die Geschichte wirklich gerne. Einige Aspekte, die auch eher nur unterschwellig aufgetaucht sind, haben mir aber einfach nicht gefallen, weshalb ich (leider!) nicht aus voller Überzeugung sagen kann, dass der Abschlussband gleichzeitig auch der beste der Reihe war. Neben den zwei Vorgängern (zwei Schwergewichten sozusagen) ist allerdings auch „The last piece of his heart“ ein solider und schöner Roman, in dem Ängste mutig überwunden werden und sich Hoffnung auf etwas Besseres durch die gesamte Geschichte zieht.

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Romeo und Julia der New Yorker High Society

Westwell - Hot & Cold
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(Kurzrezension) Westwell – Hot & Cold war für mich eine gute Unterhaltung. Leider jedoch war der Teil inhaltlich der schwächste der Reihe. Zuvor mochte ich die Ermittlungen zum Tod der Geschwister von ...

(Kurzrezension) Westwell – Hot & Cold war für mich eine gute Unterhaltung. Leider jedoch war der Teil inhaltlich der schwächste der Reihe. Zuvor mochte ich die Ermittlungen zum Tod der Geschwister von Helena und Jess. Dass Thrillerelemente und eine ordentliche Portion Spannung eingebaut wurden, fand ich sehr erfrischend.

In Hot & Cold jedoch sind diese Elemente kaum noch präsent; stattdessen lese ich seitenweise und sehr langatmig von Helenas und Jess gemeinsamen Urlaub. Ich möchte doch aber wissen, was nun in jener Nacht wirklich geschah! Ich möchte dazu motiviert werden, selbst zu ermitteln, Verdächtige genauer unter die Lupe zu nehmen und mögliche Hinweise zu finden und auszuwerten. Stattdessen reihen sich immer wieder dieselben Probleme aneinander: Helena und Jess sind zusammen. Nein, plötzlich nicht mehr. Doch, jetzt wieder schon. Pustekuchen, auf einmal werden sie wieder erpresst und sollen sich trennen. Das war mir zu konstruiert und berechenbar.

Trotz allem hat mir jedoch Westwell – Hot & Cold gefallen. Die moderne Romeo-und-Julia-Geschichte in New Yorks High Society war kurzweilig und hat mich in ihren Bann gezogen. Auch die Lösung des Mordfalls hat mich dann letztendlich gepackt. Hier hat sich die Spannung aufgebaut, die ich während des restlichen Romans vermisst habe und – ach du meine Güte! – niemals wäre ich darauf gekommen, was nun wirklich die Wahrheit hinter Valeries und Adams Tod war. Eine interessante Geschichte, die sich im weiten New-Adult-Meer hervorhebt.

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