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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2022

Fiktive Sportler-Biografie

Carrie Soto is Back
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Ich war großer Fan von Andre Agassi und habe daher auch reichlich Spiele der Männer in den 90ern geschaut. Abgesehen davon bin ich aber nicht wirklich ein Tennis-Fan, obwohl einige Spiele durchaus wirklich ...

Ich war großer Fan von Andre Agassi und habe daher auch reichlich Spiele der Männer in den 90ern geschaut. Abgesehen davon bin ich aber nicht wirklich ein Tennis-Fan, obwohl einige Spiele durchaus wirklich spannend sein können. Ich lese dieses Buch aber auch nicht, weil mich der Tennissport so sehr interessiert - sondern vielmehr weil Taylor Jenkins Reid so wunderbar schreiben kann und mir jedes Thema schmackhaft macht. Das klappte hervorragend mit "Daisy Jones and the Six", ein fiktiv-dokumentarischer Roman über die Musikindustrie (überwiegend die der 70er Jahre) und es klappte ebenfalls sehr gut mit "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" über die 'Goldene Ära' des Films. Nun also eine Geschichte, die im Sportlermilieu angesiedelt ist.

Diese bringt natürlich aufgrund der kompetitiven Natur der Sache eine gewisse Spannung mit sich. Und natürlich fieberte ich mit der Titelheldin Carrie Soto mit, auch wenn sie von fast allen anderen als nicht sehr sympathisch empfungen wird (was ich bei manch ihren Äußerungen durchaus nachvollziehen konnte). Aber im Grunde war es fast egal, wie ihre Spiele ausgingen. Ich genoss einfach die gesamte Story und Erzählweise von Jenkins Reid.
Durch die eingeschobenen Zeitungsartikel und Transkripte von Sport-News-Sendungen erhält das alles auch nochmal einen Touch Authentizität.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Alltägliches wunderbar beschrieben und vorgelesen

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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Ich habe "Am liebsten sitzen alle in der Küche" als Hörbuch gehört, und das war eine sehr gute Wahl. Denn die Sprecherin versteht es wunderbar, allen drei Frauen (und diversen Nebenfiguren) mit ihren Stimmen ...

Ich habe "Am liebsten sitzen alle in der Küche" als Hörbuch gehört, und das war eine sehr gute Wahl. Denn die Sprecherin versteht es wunderbar, allen drei Frauen (und diversen Nebenfiguren) mit ihren Stimmen Leben einzuhauchen. Manchmal konnte ich mich wie die vierte Frau am Küchentisch fühlen, und ich denke ich hätte mich mit Tille, Almut und Yeliz auch sehr gut verstanden und nette Donnerstag Abende gehabt.

Ich hab es mir ja schon zur Regel gemacht, den Klappentext direkt vor dem Lesen/Hören des Buches nicht nochmal zu lesen, und das war auch hier eine sehr gute Entscheidung. So blieb erstens ein gewisser Überraschungseffekt und zweitens habe ich so auch nicht die ganze Zeit auf das gewartet, was in der Kurzbeschreibung angeteasert wird. Denn das kommt tatsächlich erst richtig spät in der Geschichte vor.

Aber ich habe mich auch davor prima unterhalten gefühlt, obwohl ja im Grunde nicht viel Weltbewegendes passiert, eher so ganz alltägliche Dinge. Doch die waren eben so nett geschrieben und vor allem exzellent vorgelesen, dass es mir Spaß machte, ihnen bei der Verrichtung meiner ganz alltäglichen Dinge (die nicht selten auch in der Küche waren) zu lauschen.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Cold Case auf Rügen

Ufermord
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Der Fall um eine Leiche am Selliner See wird scheinbar schnell gelöst. Bevor sich daraus ein 30 Jahre alter Cold Case um gleich zwei verschwundene Personen entwickelt. Da es aufgrund der langen Zeit keinerlei ...

Der Fall um eine Leiche am Selliner See wird scheinbar schnell gelöst. Bevor sich daraus ein 30 Jahre alter Cold Case um gleich zwei verschwundene Personen entwickelt. Da es aufgrund der langen Zeit keinerlei forensische Spuren mehr gibt, die es man noch auswerten könnte, müssen sich Romy Beccare und ihr Team ganz allein auf ihren Spürsinn, ihre Interviewtechniken und ihre gute Kombinationsgabe verlassen.

Ich fand diesen Rügen-Fall erneut sehr gut. Ich mag den Schreibstil von Katharina Peters, die immer sehr detailliert und präzise den Arbeitsalltag ihrer Protagonistin beschreibt. Der Kriminalfall ließ mich auch ziemlich lange ratlos zurück, bzw. verschiedene Verdächtige vermuten. Bis am Ende dann doch wieder alles ganz anders war...

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Anna findet neuen Lebensmut

Für immer und noch ein bisschen länger
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Das Buch spielt im ersten Frühling und Sommer der Corona-Pandemie, und das passt auch ganz wunderbar zur Geschichte. Mangels Kontakte nach außerhalb, die bei ihr sowieso äußerst spärlich waren, ist Anna ...

Das Buch spielt im ersten Frühling und Sommer der Corona-Pandemie, und das passt auch ganz wunderbar zur Geschichte. Mangels Kontakte nach außerhalb, die bei ihr sowieso äußerst spärlich waren, ist Anna nun "gezwungen", mit ihren MitbewohnerInnen zu interagieren. Und das verändert ihr Leben - surprise! - zum positiven! Und nicht nur ihres...

Ich fand, dass die Atmosphäre in der WG wunderbar eingefangen wurde. Auch die Personen konnte ich mir anhand der charakterlichen Beschreibungen sehr gut vorstellen, und ihre jeweilige Entwicklung und Entfaltung im Verlaufe der Geschichte war absolut nachvollziehbar und auch authentisch. (Gut, bei dem stetig wachsenden Publikum der täglichen Konzerte wurde vielleicht ein bisschen dick aufgetragen). Nur hätte die Autorin für meinen Geschmack ruhig mehr Details in den Alltag der Wohngemeinschaft hätte einfließen lassen können.

Nachdem ich mittlerweile bereits drei Bücher von Barbara Leciejewiski gelesen habe, und alle sehr gut fand, ist sie definitiv eine must-read-Autorin für mich geworden. Im Grunde habe ich nur einen Kritikpunkt: das Cover-Motiv ist zwar für sich genommen sehr schön, passt diesmal allerdings nicht wirklich zum Inhalt. Ich kann jedenfalls in dem abgebildeten Paar keines der im Buch vorkommenden Paare erkennen.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Josie Clean die Chaos-Queen

Du bringst mein Chaos durcheinander
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Fine war mir von Anfang an sehr sympathisch! Ich bin zwar nicht in allen Lebensbereichen so chaotisch wie sie, aber das mit dem Aufräumen in den eigenen 4 Wänden, das man immer so vor sich herschiebt, ...

Fine war mir von Anfang an sehr sympathisch! Ich bin zwar nicht in allen Lebensbereichen so chaotisch wie sie, aber das mit dem Aufräumen in den eigenen 4 Wänden, das man immer so vor sich herschiebt, das kenne ich auch. Vor allem weil irgendwie immer neue Dinge auftauchen, die noch keinen festen Platz haben, und man gar nicht weiß - wohin damit nun? Die liegen dann ewig rum.

Eher zufällig "entwickelt" Josefine dann ja die Josie-Clean-Methode, und das mit dem Chaospartner und dem gemeinsamen Aufräumen via Videocall finde ich tatsächlich eine prima Idee. Wie sie selbst sagt: man hat Zeit miteinander verbracht, und trotzdem was geschafft.

Zusätzlich gibt es noch ein altes familiäres Problem, das Josefine endlich mal 'aufräumt', auch diesen Teil der Geschichte fand ich sehr schön und gut geschrieben. Den kleinen Willy konnte ich mir total gut vorstellen!
Nur die Liebesgeschichte hätte ich gar nicht gebraucht, eine gute Freundschaft wäre für mich auch voll ok gewesen. Der Fokus der Geschichte lag in meinen Augen eindeutig auf Josie als Person, mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und ein bisschen Zukunft, aber nicht so sehr auf romantische Verwicklungen.

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