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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2019

Bessere Tage als Träume

Limonadenträume
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Nach dem "Limonadentagen" habe ich wirklich schon sehr auf die Fortsetzung der Geschichte von Avery & Cade gewartet. Weder die Leserinnen, noch die beiden selbst, waren ja zufrieden mit dem überraschenden ...

Nach dem "Limonadentagen" habe ich wirklich schon sehr auf die Fortsetzung der Geschichte von Avery & Cade gewartet. Weder die Leserinnen, noch die beiden selbst, waren ja zufrieden mit dem überraschenden Ende von Teil 1, auch wenn ich es wirklich positiv finde, dass hier eine Autorin wirklich mal mutig war.

Für mich konnte der 2. Teil allerdings nicht mehr mit meinen Erwartungen mithalten. Ich konnte das Knistern zwischen den beiden diesmal nicht so recht spüren (wobei fairerweise gesagt werden muss, dass ihre gemeinsamen Szenen drastisch reduziert sind - selbst in den Rückblenden erfahren wir fast nur etwas über Cade allein). Viel mehr noch war ich aber von Cades Art genervt, dass er immer alles mit sich alleine austragen will. Herrgottnochmal, Junge, das muss nicht sein! Ich glaube, sowohl in der heutigen Zeit als auch als Teenager wäre es besser gewesen, wenn er jemanden ins Vertrauen gezogen hätte.

Andere Figuren und ihre Handlungen waren für mich auch komplett unverständlich. Für die Autorin anscheinend auch, denn so lässt sie Cade fragen, wieso Melinda so vehement an ihm festhalten will wo er doch sicher nicht der begehrteste Junggeselle von ganz Boston ist. Die Erklärung von ihr fanden weder Cade noch ich befriedigend. Genauso ratlos sind wir zwei wenn es darum geht zu ergründen, warum sein Vater so war wie er war. Darauf gibt es allerdings noch nicht mal den Ansatz einer Erklärung. Womit für mich im 2. Teil der Geschichte einiges doch zu konstruiert wirkte. Das bezieht sich auch auf die Androhungen von Melinda und alles was später darauf folgte.

Andererseits muss man dieses Buch einfach lesen, wenn man wissen will, ob aus den Limonadentagen von einst wenigstens Limonadenträume werden können. Oder ob die Autorin auch diesmal ein eher unkonventionelles Ende wählt. Das, was dann kommt, fand ich jedenfalls eine gelungene Klammer um die ganze Geschichte.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Ein Goodie aber kein Muss

Goldwäsche
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Ich kannte vorher nur Will Trent, hatte aber von Jack Reacher durch Filme auch einigermaßen ein Bild von diesem Typ Mann vor mir (auch wenn er in den Filmen nie die Statur hatte, die hier beschrieben wurde). ...

Ich kannte vorher nur Will Trent, hatte aber von Jack Reacher durch Filme auch einigermaßen ein Bild von diesem Typ Mann vor mir (auch wenn er in den Filmen nie die Statur hatte, die hier beschrieben wurde). Das ganze ist nur eine Kurzgeschichte auf weniger als 100 Seiten, dementsprechend wenig tiefgründig und ausgeschmückt ist das Ganze. Die anfänglichen Kapitel, wo die jeweiligen Aufträge dargelegt werden, fand ich gut. Das Setting von Fort Knox war ebenfalls toll, dahin hat es mich per Buch bisher noch nie verschlagen.

Schwierig wurde es für mich bei dem "Showdown", der ging mir von vorne bis hinten zu glatt. Das fing schon an mit der Verfolgung per Auto, die über 200km nicht auffällt?

Für Fans der beiden Krimi-Serien und deren Helden ist dieses kleine Geschichte sicherlich ein nettes Goodie, aber in meinen Augen kein Muss.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Stellenweise übertrieben, aber nett

Strandkorbliebe
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Eine nette Sommer-Urlaubs-Liebesgeschichte, die man super gut lesen kann für eine leichte Ablenkung. Der Titel ist wunderbar gewählt (ist ja nicht immer so), das Cover sehr einladend. Man sollte sich nur ...

Eine nette Sommer-Urlaubs-Liebesgeschichte, die man super gut lesen kann für eine leichte Ablenkung. Der Titel ist wunderbar gewählt (ist ja nicht immer so), das Cover sehr einladend. Man sollte sich nur nicht daran stören, wenn bei der Geschichte hier und da mal zu dick aufgetragen wird oder einiges zu konstruiert wirkt.

Protagonistin ist diesmal Antje, die wir im ersten Teil der Reihe schon als Ninas gute Freundin kennen gelernt haben. Sie ist der Typ ewiger Single, denn vor 15 Jahren war mal ein Typ im Urlaub bei ihnen, und ist 1 Woche später mit ihrer Unschuld und ihrem Herzen im Gepäck abgefahren. Nichts davon hat sie je wiedergesehen, und sich stattdessen seitdem in den Gedanken reingesteigert, dass man Männern prinzipiell nicht vertrauen kann. Blödmänner allesamt! Komischerweise hatte besagter Michael genau dieselben Gedanken, als er nie wieder was von der süßen Antje von der Nordsee hörte. Der damalige Kontaktabbruch war natürlich nur ein Mißverständnis, und trotzdem es anscheinend ja für beide die große Liebe ihres Lebens gewesen war (sie waren übrigens 17 + 19 Jahre alt und kannten sich ein paar Tage), hat es keiner von beiden für nötig gehalten mal nachzuhaken, noch einmal einen Kontaktversuch zu wagen, Brief zu schreiben, anzurufen, E-Mail? Irgendwas?

Nö, dafür waren sie dann wohl beide zu stur. Finden dann aber nun doch recht schnell wieder zusammen. Und wohin gehen sie bei ihrem ersten Date? In die Sauna! Ist das so ein Ding auf Norderney, oder finden das andere auch so komisch wie ich?

Trotz dieser Kritik habe ich mich beim Lesen wohl gefühlt mit den Menschen und den Settings (wobei es mir auf Norderney sehr viel besser gefallen hat als auf dem bayrischen Bauernhof!). Für einen unterhaltsamen Urlaubs-Lesetag (vorzugsweise am Nordsee-Strand) ist dieser kurze Roman mit seinen 250 Seiten super.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Etwas zu "fancy" für mich

Die One-Pot-Challenge
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Ich finde One-Pot-Gerichte toll, denn da muss man sich keine Gedanken machen zu welchem Zeitpunkt man welchen Topf/Pfanne/Herd anstellen muss, damit am Ende alles gleichzeitig fertig ist. Das ist manchmal ...

Ich finde One-Pot-Gerichte toll, denn da muss man sich keine Gedanken machen zu welchem Zeitpunkt man welchen Topf/Pfanne/Herd anstellen muss, damit am Ende alles gleichzeitig fertig ist. Das ist manchmal nämlich eine richtig heikle Aufgabe. Weiterer Pluspunkt: der Abwasch reduziert sich!

Hier gibt es als extra Kniff noch eine Challenge: drei Köche bereiten zu einer vorgegebenen Zutat drei verschiedene One-Pot-Gerichte zu - einer im Topf, einer in der Pfanne, einer auf dem Backblech. Die 20 Zutaten, die vorgegeben werden, sind größtenteils auch relativ normale Dinge: Brokkoli, Linsen, Reis, Fleisch... Mit den Fischen und auch Tofu ist man bei mir falsch, aber die Auswahl an brauchbaren Gerichten sollte dennoch groß genug sein. Dachte ich zumindest. Doch bei genauerer Prüfung der Rezepte befand ich nur sehr wenige Gerichte für mich alltagstauglich. Nun muss man dazu sagen, dass ich nicht sehr experimentierfreudig bin was das Essen angeht, und meine Kinder schon mal gleich gar nicht. Da ist Obst in herzhaften Gerichten (Trauben in Spätzle, 'Kartoffelsalat' mit Mango, Pilzstrudel mit Cranberry, Paella mit Goji-Beeren) nicht wirklich unseres, genauso wenig wie Bratkartoffeln mit Krabben oder ein Sauerkraut-Curry.
Alle Gerichte sind einen Tick zu fancy für mich. Ich verstehe durchaus, wieso die Köche hier Rezepte mit einem extra Pfiff präsentieren, normal gibt es halt schon und wer kauft sich denn auch ein Kochbuch mit 08/15 Rezepten die man wahrscheinlich eh schon kann. Nunja, ich!

Und gerade bei dem One-Pot-Thema, das mir ja eine 'Vereinfachung' in der Küche präsentieren sollte, hatte ich auf normale, leicht nachzukochende und natürlich auch leckere Rezepte gehofft. Jumbo Schreiner ist bei der Entscheidungsfindung, wer denn nun die jeweilige Challenge gewonnen hat, übrigens auch große Hilfe. Er hat lobende Worte für jedes Gericht, und krönt dann jedes zum Sieger in seiner Kategorie. Wahrscheinlich ist das ganze Lob auch berechtigt - obwohl wir trotz der Unmengen an Fotos von den Köchen, Jumbo und allen Gerichten kein einziges Foto zu sehen bekommen, wo der XXL-Tester auch mal eines der Gerichte tatsächlich probiert.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Plädoyer für den Job des Familienmanagers

Daddy Cool
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Gregor Haake legt seinen Beruf als Journalist auf Eis und wird Vollzeit-Papa. Weil man für diesen Knochenjob aber am Ende des Monats trotzdem nichts verdient, schreibt er nun eben darüber.
Leider beschränkt ...

Gregor Haake legt seinen Beruf als Journalist auf Eis und wird Vollzeit-Papa. Weil man für diesen Knochenjob aber am Ende des Monats trotzdem nichts verdient, schreibt er nun eben darüber.
Leider beschränkt sich Haake auf allgemeingültige Aussagen, die nicht nur mich als 2fache Mutter in keinster Weise überraschen, sondern die selbst LeserInnen ohne Kinder längst wissen: Kinder essen kein Gemüse, wollen ein Haustier, Mädchen sind in Klamottenfragen zickig und anderen Mütter am Spielplatz eine wahre Goldgrube. Das sind die gängigen Lebensweisheiten, die selbst in vielen Filmen oder Serien ständig auftauchen. Wenn denn wenigstens witzige Anekdoten herausspringen würden. Doch auch diese Chance lässt Gregor Haake ungenutzt vergehen und erwähnt nur hier und da in wenigen Sätzen Konkretes aus seinem Familienleben und schreibt sonst eher sehr allgemein.
Schade, Bücher dieses Genres habe ich nämlich allein im vergangenen Jahr von Janine Kunze und Maximilian Reich schon amüsanter und interessanter gelesen.
"Daddy Cool" ist also weniger eine Ansammlung von heiteren Erlebnissen aus dem Reich der Kindererziehung (was meine Erwartungshaltung war) als vielmehr ein ausführliches Plädoyer an (potentielle) Väter, sich an der Betreuung des Nachwuches auch mal länger als nur 1-2 Elternzeit-Monate zu beteiligen. Nach anfänglicher Skepsis, ob sich dieser Rollentausch mit seinem männlichen Ego vereinbaren lässt, liebt Gregor Haake nämlich mittlerweile seinen Job als Familienmanager sehr.

Daher bringt er diese 'Werbung' für den Job auch sehr gut rüber (die journalistische Vorbildung wird wohl auch geholfen haben), und ich kann Haakes Anliegen nur 100% unterstützen. Sofern es ökonomisch Sinn macht (denn auch diesen Aspekt spricht der Autor zu Recht an - das Gehalt der Frau muss schließlich ausreichen um in diesem Fall eine 4köpfige Familie zu unterhalten, und das ist einfach nicht in vielen Familien möglich!) dann kann ich ebenfalls nur sagen "Männer, traut euch!".