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Veröffentlicht am 18.01.2020

Zu oberflächlich

Die Frauen vom Alexanderplatz
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Der Roman „Die Frauen vom Alexanderplatz“ von Elke Schneefuß spielt in Berlin im Dezember 1918. Es ist das erste Weihnachten nach Kriegsende und doch ist kein Frieden, es herrscht die Novemberrevolution ...

Der Roman „Die Frauen vom Alexanderplatz“ von Elke Schneefuß spielt in Berlin im Dezember 1918. Es ist das erste Weihnachten nach Kriegsende und doch ist kein Frieden, es herrscht die Novemberrevolution in Berlin. Die Menschen leiden, es gibt kaum zu Essen, Arbeit ist rar und den Kriegsheimkehrern geht es schlecht.

Vor diesem Hintergrund begleiten wir in diesem Roman drei Frauen, die zu dieser schwierigen Zeit versuchen ihr Glück zu finden und ihren eigenen Weg zu gehen.

Vera möchte die Schneiderei ihres toten Vaters neu eröffnen und zu neuem Glanz verhelfen. Während des Krieges mussten sie die Schneiderei schließen und alles von Wert verkaufen um über die Runden zu kommen.

Hanna hat während des Krieges als Krankenschwester an der Front gearbeitet. Sie wünscht sich ein selbstbestimmtes Leben und möchte nicht schnellstmöglich von ihrem Vater verheiratet werden. Sie findet keine Erfüllung darin, nur Ehefrau zu sein.

Fritzi sucht nach ihrem Verlobten und dem Vater ihrer Tochter. Er ist nach Kriegsende nicht nach Hause zurückgekehrt.

Die Geschichte wird jeweils aus Sicht dieser Frauen in der 3. Person erzählt. Ich habe schnell in die Geschichte hineingefunden. Der Schreibstil war flüssig und angenehm zu lesen. Etwas unglücklich fand ich die Kapitellänge. Sie waren doch arg lang. Ich hätte mir gewünscht, dass die Kapitel aus der Sicht einer Protagonistin anfangen und enden.

Was mir nicht gut gefallen hat, war der geschichtliche Anteil. Ich hatte mir mehr Informationen gewünscht und mehr Tiefgang zu diesem Thema. Mich hat dieses Buch hauptsächlich angesprochen, durch den interessanten geschichtlichen Hintergrund. Ich war wirklich gespannt und wurde dann ziemlich enttäuscht. Es bleibt alles sehr oberflächlich und wird, wenn überhaupt, gerade mal angekratzt.

Auch finde ich den Titel nicht besonders gut gewählt. Ich verstehe nicht was der Alexanderplatz damit zu tun hat, er taucht so gut wie nicht auf in der Geschichte.

Aus meiner Sicht hätte man auch mehr aus den Geschichten machen können. Im Mittelteil hatte ich das Gefühl, dass wir uns im Kreis drehen. Vera hat Ärger mit ihrem Bruder, Hanna findet keine Anstellung und Fritzi rennt Benno hinterher. Es wiederholte sich und zog sich in die Länge. Für mich entwickeln sich die Charaktere zu spät und zu nachlässig. Als ihre Leben sich endlich in eine interessante Richtung entwickeln und man wissen möchte wie es bei den dreien weitergeht, ist das Buch zu Ende. Man wird mit einem minimalen Schlusswort abgespeist.

Ich hatte auch erwartet, dass die drei Schicksale sich irgendwann kreuzen und eventuell auch aufeinander Einfluss haben, das ist hier aber nur marginal der Fall, das fand ich enttäuschend.

Ebenfalls fand ich die Entwicklung mit Cora total schade, ich hatte mir gewünscht mehr darüber zu erfahren, wie sie in diesen Zeiten damit umgegangen wären. Da hätte man viel mehr draus machen können.

Fazit: Für mich fehlt die historische Tiefe, die Charaktere entwickeln sich kaum und der Mittelteil ist zu zäh und wiederholt sich. Ich hatte mir deutlich mehr davon versprochen. Ich hatte mir gewünscht mehr vom Aufbruch in ein neues Zeitalter zu lesen, in dem Frauen arbeiten und ihre eigenen Wege gehen, dies bleibt aber einfach zu oberflächlich.

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Deutlich schwächer als der Auftakt

Eisige Wellen
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Der Roman „Eisige Wellen“ ist der zweite Teil der Grisha-Trilogie von Leigh Bardugo.

Klappentext:

Nach ihrem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen, den ältesten und mächtigsten der Grisha, mussten Alina ...

Der Roman „Eisige Wellen“ ist der zweite Teil der Grisha-Trilogie von Leigh Bardugo.

Klappentext:

Nach ihrem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen, den ältesten und mächtigsten der Grisha, mussten Alina und Mal aus Ravka fliehen. Doch selbst jenseits der Wahren See sind sie nicht sicher: Der Dunkle hat überlebt und ist entschlossener denn je, sich Alinas besondere Kräfte zunutze zu machen. Denn nur mithilfe ihrer Magie kann es ihm gelingen, den Thron von Ravka an sich zu reißen. In die Enge getrieben, bittet Alina schließlich den berüchtigten Freibeuter Stormhond um Hilfe und macht sich auf, die Armee der Grisha anzuführen.

Meinung:

Für mich ist dieser Teil deutlich schwächer als der Auftakt und somit, wie so häufig in Trilogien, ein typischer Mittelband.

Eigentlich passiert in diesem Band recht wenig. Der Anfang knüpft direkt an seinen Vorgänger an. Es ist ein starker Spannungsbogen, der dann rapide einbricht und erst zum Schluss wieder an Höhe gewinnt. Der Mittelteil ist unglaublich zäh und eigentlich passiert nichts wirklich von Bedeutung.

Alina war mir im ersten Band noch total sympathisch, das ging in diesem Band leider total verloren. Sie war ständig am Rumnörgeln und am Jammern, hat sich selbst bemitleidet und ihre Kräfte verflucht. Und gefühlt in jedem zweiten Satz hat sie vom Feuervogel gesprochen, da sie die Einzige ist, die die Welt retten kann – das hat nur noch genervt. Auch wie sie mit Malyen umgegangen ist, hat mir nicht gefallen. Sowieso hat mich die ganze Entwicklung der Liebesgeschichte total enttäuscht, da hatte ich viel mehr erwartet.

Das absolute Highlight war für mich der neue Charakter Stormhond. Er ist mein absoluter Liebling, er ist witzig und seine Dialoge sind einfach herrlich.Tamar und Tolja, ebenfalls neue Charaktere, mochte ich auch sehr, leider blieben beide sehr blass.

Fazit: Ein schwacher Mittelteil, der mit seinem starken Ende trotzdem Lust auf den Abschluss der Trilogie macht.

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Veröffentlicht am 24.11.2019

Kanada und die große Liebe

Das Erbe von Pollard Creek
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In dem Roman „Das Erbe von Pollard Creek“ von Claudia Romes begleiten wir Ellie und Sean.

Ellie hat ihre Jugend in Kanada bei ihrer Tante Christa auf der Ranch Pollard Creek verbracht. Sie hatte dort ...

In dem Roman „Das Erbe von Pollard Creek“ von Claudia Romes begleiten wir Ellie und Sean.

Ellie hat ihre Jugend in Kanada bei ihrer Tante Christa auf der Ranch Pollard Creek verbracht. Sie hatte dort wunderschöne Jahre, hat aber mit 18 Jahren, aus Angst etwas zu verpassen Kanada den Rücken gekehrt. Dabei ließ sie nicht nur ihre Tante, sondern auch ihre große Liebe Sean zurück.

Nun, 12 Jahre später, ist Ellie wieder heimgekehrt. Ihre Tante Christa ist verstorben und hat ihr die geliebte Ranch Pollard Creek vererbt. Bei Aufräumen stößt sie auf Liebesbriefe, die ein geheimnisvoller „M“ Christa jahrelang geschrieben hat. Sie trifft aber auch ihre alte Liebe Sean wieder. Gemeinsam mit Sean, machen sie sich auf die Suche nach „M“. Werden Sean und Ellie bei der Suche wieder zueinanderfinden?

Die Geschichte wird aus der Sicht von Ellie in der Ich-Perspektive erzählt. Ich hätte es toll gefunden, wenn das ein oder andere Kapitel Seans Sicht der Dinge erzählt hätte.

Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gefallen. Besonders die Aussage dahinter: Greif zu, wenn du die Liebe triffst, und halte sie fest und habe keine Angst davor.

Trotzdem hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Buch.

Für mich blieb die Liebesgeschichte zwischen Sean und Ellie zu oberflächlich. Einige Dinge werden nur angekratzt und zu schnell abgehakt. Für mich sind keine Emotionen von den Protagonisten rübergekommen. Hin und wieder hat es geknistert zwischen den beiden, aber es ist kein Funke draus entstanden. Was daran lag, dass bestimmte Szenen einfach zu schnell beendet waren, man hat nur an der Oberfläche gekratzt, da hätte es meiner Meinung nach, mehr Tiefgang benötigt und dafür auch gerne 200 Seiten mehr verdient, denn im Grunde mochte ich Ellie und Sean.

Auch die Suche nach „M“ fand ich nicht so gelungen. Es war mir zu schnell zu offensichtlich wer er ist. Außerdem hätte ich es besser gefunden, wenn wir die Geschichte vom „M“ und Christa zumindest in kleinen Rückblenden hautnah miterlebt hätten.

Fazit: Die Grundidee ist toll und die Charaktere liebenswürdig. Die Liebesgeschichte hätte aber mehr Seiten und Tiefgang gutgetan, so bleibt vieles zu oberflächlich.

Ich danke dem dp DIGITAL PUBLISHERS Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Leider nicht mein Buch

Knochendiebin (Die zwölf Kasten von Sabor 1)
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Der Roman „Knochendiebin“ von Margaret Owen ist der erste Teil einer neuen Fantasy Dilogie.

Die Geschichte spielt in Sabor, dort sind die Menschen je nach ihrem Geburtsrecht in 12 verschiedenen Kasten ...

Der Roman „Knochendiebin“ von Margaret Owen ist der erste Teil einer neuen Fantasy Dilogie.

Die Geschichte spielt in Sabor, dort sind die Menschen je nach ihrem Geburtsrecht in 12 verschiedenen Kasten unterteilt, die alle Vogelnamen tragen.
Stur, unsere Hauptprotagonistin, gehört zur Kaste der Krähen, der niedrigsten Kaste. Die Krähen werden von den anderen Kasten nicht respektiert, dafür beleidigt und schikaniert.
Trotzdem sind die anderen Kasten auf die Krähen angewiesen, da nur die Krähen immun gegen die „Sündenseuche“ sind. Es ist ihre Aufgabe, diejenigen die davon befallen sind, von ihrem Leiden zu erlösen und die Leichen anschließend zu verbrennen. Sollte dies nicht passieren, breitet sich die Seuche rasend schnell aus.

Nun wird Stur zusammen mit ihrer Rotte zum Königspalast gerufen um dort zwei Lordjungen von ihrem Leid zu erlösen und diese aus dem Palast zu schaffen.
Doch kaum sind sie aus dem Palast, passiert überraschendes: Die vermeintlich toten Jungen stellen sich als sehr lebendig heraus. Es sind Prinz Jasimir und sein Leibwächter Tavin, sie wollen die Königin stürzen und brauchen dafür die Hilfe der Krähen.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Stur in der 3. Person erzählt.
Stur ist sehr loyal zu ihrer Rotte. Das oberste Gesetz der Krähen lautet: „Kümmere dich um die Deinen“
Dadurch, dass sie eine Krähe ist, hat sie schon sehr viel schlimmes erlebt und ist fast schon abgestumpft.

Jede Kaste hat Hexen und Hexer in ihren Reihen, besonders Mächtige ihrer Art. Diese sind je nach Kaste unterschiedlich häufig vertreten.
Stur ist eine „Krähenhexe“. Sie kann anhand von Zähnen und Knochen kurzfristig die Gaben der anderen Kasten übernehmen. Daher auch der Titel „Knochendiebin“
Mit einem Spatzenzahn kann sie sich und andere praktisch unsichtbar machen, da das Geburtsrecht des Spatzen der Schutz ist. Oder mit einem Phönixzahn kann sie Feuer beherrschen, da das Geburtsrecht des Phönix das Feuer ist.

Die Grundidee mit den Kasten hat mir sehr gut gefallen, dass jede Kaste ein besonderes Talent hat, fand ich großartig.
Trotz einer interessanten Geschichte und überraschenden Wendungen, konnte mich diese Geschichte aber emotional einfach nicht packen. Es plätscherte vor sich hin, viele Passagen habe sich für mich endlos gezogen. Ich mochte die Charaktere, aber ich konnte keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Zwischendurch habe ich sogar daran gedacht das Buch abzubrechen.
Ich wollte das Buch unbedingt lieben, da ich die Grundidee wirklich fantastisch finde, aber leider ist bei mir einfach nicht der Funke übergesprungen. Vermutlich werde ich den zweiten Band nicht mehr lesen.

Fazit: Die Grundidee hat mir wirklich sehr gefallen, leider konnte sie mich emotional nicht erreichen.

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Gute Story aber ausbaufähig

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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„Die Verschwörung von Brigant“ ist der erste Teil der Kingdoms of Smoke Trilogie.
Die Geschichte wird aus fünf Perspektiven erzählt:
Eine Prinzessin, ein Leibgardist, ein Dieb, eine Dämonenjägerin und ...

„Die Verschwörung von Brigant“ ist der erste Teil der Kingdoms of Smoke Trilogie.
Die Geschichte wird aus fünf Perspektiven erzählt:
Eine Prinzessin, ein Leibgardist, ein Dieb, eine Dämonenjägerin und ein Diener.
Dies fünf Schicksale sind untrennbar mit einander verbunden und im Lauf der Geschichte finden sie zueinander.

Jeder der fünf Protagonisten kommt aus einer anderen Gesellschaftsschicht und man lernt die einzelnen Länder aus Sicht der jeweiligen Personen näher kennen.
Brigant ist stark konservativ, die Frauen sind nicht viel wert und Prinzessin Catherine, die in diesem Land aufwächst, hat kein einfaches Leben. Sie lebt abgeschottet von anderen, immer unter Kontrolle und mit der Angst im Nacken.
Pitoria, dessen Prinzen sie heiraten soll, ist viel moderner, bunter und liebt den Tanz, Brigant liebt den Kampf. Die beiden Länder sind also sehr unterschiedlich.
Der Weltenaufbau ist Sally Green ganz gut gelungen, obwohl da noch Luft nach oben bleibt.
Die Idee mit dem Dämonenrauch fand ich originell und hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen, ich konnte den Protagonisten leicht folgen und war schnell in der Geschichte drin.
Einige Charaktere waren mir sympathisch, andere wiederum eher weniger.
Sie bleiben aber leider alle etwas flach und es fehlt an Tiefe.

Prinzessin Catherine mochte ich direkt und ihre Geschichte wird am ausführlichsten betrachtet.
Sie rebelliert so weit sie kann gegen das starre System in ihrer Heimat, ihren Vater und ihren Bruder. Im Verlauf der Geschichte wird sie allerdings selbstbewusster.

Ambrose und Tash haben das Herz am rechten Fleck und ihre Story fand ich ganz spannend, allerdings bleiben mir dir beiden doch zu oberflächlich beschrieben. Ambrose hätten ein paar Ecken und Kanten gut vertragen.

March und Edyon mochte ich beide zuerst nicht besonders.
March ist mir zu beeinflussbar und Edyon zu gutgläubig und naiv. Ihre Story hat mir bis 2/3 der Geschichte am wenigsten gefallen. Im letzten Drittel hat sich die Geschichte der beiden aber besser entwickelt.

Die Geschichte ist stark gestartet hat aber im Mittelteil extrem verloren. Es kam kaum Spannung auf. Es waren keine überraschenden oder unerwarteten Wendungen da. Wenn Spannung mit einem Rätsel entstand, wurde es nach gefühlt zwei Seiten aufgeklärt.
Die Protagonisten kamen auch zu leicht ans Ziel. Hürden wurden direkt genommen, sie sind nicht gescheitert oder mussten sich aus einer misslichen Lage befreien, alles ging mehr oder weniger reibungslos über die Bühne. Die Story an sich hat mir gut gefallen aber mehr Komplexität hätte ihr gut getan. Das letzte Drittel konnte aber einiges wieder rausholen und es lässt auf den zweiten Teil hoffen.

Fazit: Es fehlt an Komplexität und Spannung. Auch die Charaktere bleiben sehr flach. Leider kein Highlight für mich und daher nur drei Sterne