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Kathy30

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2019

Dramatisch

Blood Orange - Was sie nicht wissen
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Der Inhalt:
Alison ist eine erfolgreiche Anwältin und lebt zusammen mit ihrem Ehemann Carl und ihrer Tochter in einem Haus in England. In ihrem Beruf fängt sie gerade an Erfolg zu haben und bekommt ihren ...

Der Inhalt:
Alison ist eine erfolgreiche Anwältin und lebt zusammen mit ihrem Ehemann Carl und ihrer Tochter in einem Haus in England. In ihrem Beruf fängt sie gerade an Erfolg zu haben und bekommt ihren ersten Mordfall zur Bearbeitung. Alles könnte perfekt sein, wenn Alison nicht zu viel trinken würde und sich auf eine Affäre mit ihrem Kollegen Patrick einlassen würde. Irgendjemand weiß von Alisons Doppelleben, denn sie bekommt anonyme SMS mit Drohungen. Wird Alison am Ende alles verlieren…

Meine Meinung:
Mir hat der Debütroman von Harriet Tyce sehr gut gefallen. Ich persönlich würde ihn jedoch nicht in die Kategorie Thriller packen sondern eher als spannendes Drama kategorisieren.
Die Hauptprotagonisten Alison, Carl ihr Ehemann, Patrick ihre Affäre und Madelaine ihre Mandantin haben mir sehr gut gefallen. Alison fand ich als Hauptprotagonistin nicht unsympathisch auch wenn ich sie oft einfach hätte schütteln können, damit sie zur Vernunft kommt und anfängt nachzudenken was sie macht und was ihre Mitmenschen für ein Spiel mit ihr spielen, denn nicht jeder meinte es wohlwollend mit ihr. Die Geschichte drehte sich ausschließlich um Alison und ihre Sichtweise, Gedanken und Handlungen. Der Mordfall wurde eher am Rande erwähnt und bearbeitet. Trotzdem oder gerade deswegen hat mir das Buch gut gefallen. Ich fand es schön so nah an Alison dran zu sein und alles hautnah zu erleben. Der Schreibstil von Harriet Tyce hat mir auch gut gefallen. Sie erzählt flüssig mit einer stetigen Spannung, die sie bis zum Ende hin gut halten kann. Das Ende hat mich überrascht und auch etwas schockiert. Es hinterließ ein gespaltenes Bauchgefühl bei mir. Hier möchte ich jedoch nicht zu viel verraten. Es lohnt sich das Buch selbst zu lesen.

Fazit:
Eine kurzweilige, spannende Geschichte um die Verstrickungen und Verwirrungen einer Frau, die nicht weiß was sie will.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Emotional und Kurzweilig

Die Schuld jenes Sommers
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Der Inhalt:
Bath, 1942, die englische Stadt wird von deutschen Soldaten bombadiert. Während der Bombardierung verschwindet der kleine Davy, auf den Frances eigentlich aufpassen sollte.
Durch die Bombardierung ...

Der Inhalt:
Bath, 1942, die englische Stadt wird von deutschen Soldaten bombadiert. Während der Bombardierung verschwindet der kleine Davy, auf den Frances eigentlich aufpassen sollte.
Durch die Bombardierung wird auch ein altes Skelett entdeckt. Bei dem Skelett handelt es sich um Frances beste Freundin, die vor 24 Jahren spurlos verschwunden ist. Mit dem Fund werden alte Wunden aufgerissen und Frances in die Vergangenheit zurückgeworfen.

Meine Meinung:
Die Geschichte erzählt die Geschehnisse in zwei Zeitabschnitten. Einmal befindet sich der Leser im Jahr 1918 als die Protagonistin Frances noch ein Kind war. Und der zweite Zeitabschnitt erzählt aus dem Jahre 1942 als Frances eine junge Frau von Anfang 30 ist.
Die Autorin hat mit ihrem flüssigen, klaren Schreibstil meinen Geschmack sehr getroffen. Es fiel mir sehr leicht in die Geschichte hinein zu tauchen und mich in ihr zu verlieren. Ich konnte mir die Schauplätze der längst vergangenen Zeit sehr gut vorstellen. Auch die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Ich hatte zu jedem ein Bild vor Augen. Einige habe ich sofort ins Herz geschlossen und einige konnte ich weniger leiden, wie im richtigen Leben. Frances war mir sehr sympathisch und ich habe regelrecht mir ihr mitgefiebert. Sie tat mir auch ein bisschen leid weil sie schon so viel Schlimmes und Trauriges in ihrem kurzen Leben ertragen musste. Frances hat mit Verdrängung auf die schlimmen Dinge reagiert, die sie erlebt hat und kann sich nicht mehr an alles aus der Vergangenheit erinnern. Dadurch gelingt es der Autorin die Spannung aufrecht zu erhalten weil die Erinnerungslücken erst nach und nach beseitigt werden. Je mehr ich in die Geschichte eintauche umso mehr möchte ich wissen, was sich damals ereignet hat und wie Fances beste Freundin zu Tode kam und ob Frances den kleinen Davy gesund und munter wieder finden kann.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es konnte mich mitreißen und fesseln und ich wollte nicht mehr aufhören zu lesen bis ich wusste was passiert war.

Fazit:
Eine kurzweilige spannende Geschichte in den Kulissen der Zeit nach dem ersten Weltkrieg und während des zweiten Weltkrieges.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Spannende Unterhaltung

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Der Inhalt:
Eine Gruppe reist in ein ehemaliges Bergsteigerhotel auf den Watzmann um dort fünf Tage ohne Handy und Internetverbindung zu verbringen. Es gibt auch keine Festnetztelefone sondern nur ein ...

Der Inhalt:
Eine Gruppe reist in ein ehemaliges Bergsteigerhotel auf den Watzmann um dort fünf Tage ohne Handy und Internetverbindung zu verbringen. Es gibt auch keine Festnetztelefone sondern nur ein einfaches Funkgerät. Als am zweiten Tag ein Teilnehmer der Gruppe schwer misshandelt gefunden wird, stellt sich die Abgeschiedenheit als großes Problem heraus. Sie sind auf sich allein gestellt.

Meine Meinung:
Ich fand die Grundidee super! Meine Neugier war sofort geweckt. Die Buchbeschreibung hat mir schon ein wohliges, unbehagliches Gefühl beschert und ich war sehr gespannt auf die Umsetzung. Direkt von Anfang an kam ich gut in die Geschichte hinein. Der Prolog weckt Neugier und ich versuchte sofort einen Zusammenhang zur eigentlichen Handlung und den Charakteren zu finden. Dank der einfachen Sprache und der guten Beschreibung der Charaktere und deren Gedanken konnte ich mir ein gutes Bild von jedem Einzelnen machen. Manchmal fand ich die Reaktionen jedoch etwas überrissen, so dass es für mich schon leicht lächerlich wirkte und ich den Kopf schütteln musste. Dadurch haben die Tragik und die Beklemmung etwas nachgelassen, was ich als Leserin die diese Gefühle beim Lesen gerne intensiv erlebt, etwas schade fand. Aber trotzdem konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand nehmen. Ich fand es durchweg spannend und wollte unbedingt wissen, wer dahinter steckt und noch viel wichtiger für mich, warum.
Die Auflösung fand ich dann allerdings etwas ernüchternd und zu einfach. Am Ende des Buches blieb ich mit dem Gedanken zurück: „Das soll es jetzt gewesen sein…?“ Aber das ist mein ganz persönliches Empfinden. Das Ende war logisch, wenn auch für mich nicht allzu überraschend und zufriedenstellend. Trotzdem habe ich das Buch sehr genossen und mich prima unterhalten.

Fazit:
Ein kurzweiliges Lesevergnügen mit einigen schaurigen Momenten und viel Spannung. Das Ende jedoch hat mich nicht 100%-ig überzeugen können.

4 Von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.07.2019

Eine Lebensbejahende Geschichte

Honigblütentage
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Der Inhalt:
Valerie steckt in einer Midlife-Crisis: Eheprobleme, das einzige Kind wird flügge und ihre Chefin setzt sie unter Druck. Diese schickt sie dann auch noch ausgerechnet auf eine Pilgerreise, ...

Der Inhalt:
Valerie steckt in einer Midlife-Crisis: Eheprobleme, das einzige Kind wird flügge und ihre Chefin setzt sie unter Druck. Diese schickt sie dann auch noch ausgerechnet auf eine Pilgerreise, um eine Reportage zu schreiben. Nur widerwillig macht sich Valerie auf den Weg. Doch durch ihre Erlebnisse und Begegnungen auf dieser Reise bekommt Valerie ganz neue Erkenntnisse und Werte und findet wieder zu sich selbst.



„…Langsam kam mir der Gedanke, ob ich nicht das Beste aus diesem Trip machen und den Abstand vom Alltag nutzen sollte, um mich zu sortieren. Vielleicht könnte ich dann endlich dahinterkommen, was es mit der viel zitierten Achtsamkeit auf sich hatte. Bislang konnte ich nämlich nichts daran finden, mich allein auf meinen Atem oder meine Umgebung zu konzentrieren…“ (S. 30)



Meine Meinung:
Sofie Cramer erzählt in einer einfachen, schnörkellosen Sprache was Valerie alles auf ihrer Pilgerreise erlebt und wie sie durch diese Erlebnisse langsam wieder zu sich selbst findet. Annegret, eine Pensionsinhaberin, erkennt durch ihr Feingefühl und ihre Erfahrung, wie es um Valerie steht und kümmert sich liebevoll um diese. Auch der Nachbar von Annegret und dessen kleiner Sohn, helfen Valerie sich aus ihrer Lebenskrise zu befreien.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin Valerie hineinversetzen und ihre Stimmungen und Gedanken nachempfinden. Wie Valerie geht es vielen Menschen und es macht Mut eine solch‘ positive Geschichte zu lesen. Die Denkanstöße, die Sofie Cramer, über Annegret an Valerie weitergibt sind so positiv und so einfach auf die eigene Lebensstruktur zu übertragen, so dass ich den einen oder anderen Rat auch auf meine Lebensweise übertragen konnte und eine etwas positivere Sicht auf einige Dinge gewann. Ein sehr schöner Nebeneffekt dieser Lektüre. Mir haben alle Charaktere durchweg gefallen, sie machten auf mich einen authentischen und sympathischen Eindruck. Mit Valerie konnte ich mich sehr gut identifizieren und es fiel mir leicht ihre Gedankengänge und Gefühlsregungen nachzuempfinden. Ich hätte in den meisten Situationen genauso reagiert. Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, habe ich selbst große Lust verspürt, mich auf eine Pilgerreise zu begeben.

Fazit:
Ein sehr Lebensbejahender, positiver Roman mit sehr sympathischen und authentischen Charakteren und sehr viel Lebensweisheit.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Spannende Unterhaltung

Der Sommermörder
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Es ist heiß in diesem Sommer in London, ungewöhnlich heiß, und die Stadt heizt sich täglich mehr auf. Der Jahrhundertsommer, am Anfang freudig begrüßt, wird langsam zur Qual. Nur einer genießt die Hitze: ...

Es ist heiß in diesem Sommer in London, ungewöhnlich heiß, und die Stadt heizt sich täglich mehr auf. Der Jahrhundertsommer, am Anfang freudig begrüßt, wird langsam zur Qual. Nur einer genießt die Hitze: Er beobachtet die Körper der Frauen. Heimlich. Er riecht sie, er prägt sie sich ein, er ergötzt sich an ihrer schweißnassen Haut ... Dann terrorisiert und schließlich tötet er sie. Die Polizei setzt alles daran, ihn zu überführen, doch der »Sommermörder« ist immer etwas schneller als sie – bis er an Nadia gerät. Dieses eine Mal hat er seine Macht überschätzt.

„Was dann kam, war ziemlich seltsam. Wie sich herausstellte, stand ich stärker unter Schock, als mir bewusst gewesen war. An meinen Namen konnte ich mich immerhin noch erinnern, auch wenn mich selbst das gewisse Mühe kostete, aber meine Adresse wollte mir einfach nicht mehr einfallen, und das, obwohl mir die verdammte Wohnung selbst gehörte und ich schon seit achtzehn Monaten dort wohnte…“ (S. 19)

Meine Meinung:
Dieser Thriller von Nicci French ist in drei Teile unterteilt. In jedem Teil wird das Geschehen aus der Sicht des Opfers dargestellt. Die Arbeit der Polizei bleibt dabei relativ im Hintergrund und wird nur sehr oberflächlich erwähnt. Das hat mir an diesem Thriller gut gefallen. Hin und wieder wechselte das Autoren-Duo auch in die Perspektive des Täters, was zusätzlich für Spannung sorgte weil dadurch die Bedrohung und das krankhafte Verhalten intensiviert wurden. Etwas schade fand ich es, dass die Identität des Täters sehr schnell aufgedeckt wurde und das Miträtseln bis zum Ende dadurch nicht mehr möglich war. Trotzdem tat es der Spannung keinen großen Abbruch. Das Ende hat mich dann allerdings voll entschädigt. Es ging am Schluss nochmals richtig zur Sache und der Leser bekam einige Action und eine sehr überraschende Aufklärung geboten. Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Abschluss dieses spannenden Thrillers. Da die Geschehnisse in einem einfachen, flüssigen Sprachstil erzählt wurde fiel es mir leicht diesen zu folgen und die dazu passenden Bilder in meiner Vorstellung entstehen zu lassen.
Die Charaktere der Opfer haben mir sehr gut gefallen. Jedes davon wurde in ihrer Eigenart und individuellen Umgangsart mit deren Situation sehr gut beschrieben. Ich konnte die Handlungen nachempfinden und mich ohne Probleme in deren Lage versetzen, so konnte ich in das Geschehen gedanklich voll einsteigen und bis zum Schluss mitfiebern.
Die polizeiliche Arbeit in diesem Buch kam mir etwas stümperhaft vor und auch die charakterlichen Eigenschaften der Polizisten und deren Mitarbeiter fand ich eher unsympathisch. Dies war für die Spannung und den Fortgang des Geschehens nicht relevant und ist auch nur meine persönliche Ansicht.
Fazit:
Ein sehr spannender Thriller, der mehr aus der Sicht der Opfer erzählt als aus der polizeilichen Perspektive. Gute Unterhaltung und ein überraschendes Ende. Mir hat es sehr gefallen!