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Veröffentlicht am 30.03.2024

Ein spannender Psychothriller der aufzeigt, wie grausam die Social-Media-Welt sein kann.

Die Influencerin
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Zum Cover:

Das Cover ist durch die Farbgebung und dem ausgeprägten Schriftzug sehr auffällig und erhascht schnell die Aufmerksamkeit, es näher zu betrachten. Ich finde die Grafik recht schwer zu definieren ...

Zum Cover:

Das Cover ist durch die Farbgebung und dem ausgeprägten Schriftzug sehr auffällig und erhascht schnell die Aufmerksamkeit, es näher zu betrachten. Ich finde die Grafik recht schwer zu definieren und zu beschreiben. Es könnten zerbrochene Scherben oder Spiegelscherben sein, was widerrum zum Inhalt gut passt, denn dort wurde ich ziemlich oft in die Irre geführt.

Meine Meinung:

Auf "Die Influencerin" von Rebecca Russ wurde ich durch Erzählungen meiner Bloggerfreundin Maren auf dieses Buch aufmerksam und mich hat das Thema Rund um die Social Media Plattform sehr interessiert und schlussendlich wirklich schockiert, was für Schattenseiten das öffentliche Leben die Schriftstellerin hier offenbart hat.

Sarah ist Lifestyle-Influencerin und das sehr erfolgreich - ein Fulltimejob. Doch dann entgeht ihr ein Hilferuf einer Followerin, und das Mädchen nimmt sich das Leben. Die Hasswelle durch die Social-Media-Community kommt ins Rollen und Sarah deaktiviert kurzentschlossen ihren Kanal. Sie ist schockiert, traurig und Schuldgefühle plagen sie. Hätte sie den Tod des Mädchens verhindern können? War sie so ein schlimmes Monster, die Schuldige, wie es die furchtbaren Kommentare über sie berichten? Sie findet nicht zur Ruhe, denn schon bald taucht ein Fake-Account auf, mit aktuellen Fotos von ihr. Omniöse Pakete treffen ein und sie fühlt sich nicht mehr sicher. Wie weit geht ihr Stalker? Raphael, ihr Mann, sieht alles ziemlich locker, doch Sarah hat Angst um ihre Familie, besonders um ihre Tochter Vicky und die Sorgen ihrer demenzkranken Mutter zermürben sie.

Diese Story hat mich anfangs sehr mitgenommen, wie hemmungslos die Hasswelle in der Social-Media-Community fortschritt und wie beängstigend real es sich angefühlt hat. Wie im Wahn schrieb die Community Hassnachrichten und Schuldvorwürfe und obwohl sie Sarah vor dem Suizid des Mädchens mochten, war nur noch Hass übrig geblieben. So schnell, wie man von ganz oben nach unten fallen kann, hat Rebecca Russ authentisch beschreiben können.

Ich konnte mich in die Protagonistin Sarah hineindenken und fühlen und zeitweise hatte ich Bedenken, ob sie all das durchstehen kann. Raphael verstand ich einfach nicht, wie er so locker mit all dem umgegangen ist, für ihn war nur der Erfolg wichtig - als ihr Manager. Caro ihre Schwester und Assistentin verhielt sich dem Thema auch verhalten und obwohl ich hinterher ihr Seelenleiden verstand, wurde ich nicht warm mit ihr. Die Situation mit Sarah's demenzerkrankten Mutter war berührend und auch hier gab es eine dunkle Vergangenheit von dem sie keine Ahnung hatte.

Die Story war von Beginn an fesselnd und die Psychospiele des Stalkers raubten mir den Atem, wie durchdacht diese Person handelte und auf krankhafte Weise dieser von Sarahs Leben besessen war. In eigenen Kapiteln schlüpfte ich in die Sichtweise des Stalkers und erfuhr so, wie dieser Dinge plante oder vollzogen hatte.

Immer wieder schaffte es die Schriftstellerin mich in die falsche Richtung zu maniwrieren, was mir zum Ende hin zu extrem war. Es folgten Stück für Stück Auflösungen die plausible waren und wurden im nächsten Moment wieder über den Haufen geworfen. Die Vergangenheit ist stark verwoben mit der Gegenwart, weshalb manche Charaktere zu so manche psychopatischen Taten trieben , die mich schockierten, aber dennoch zu abstrus übermittelt wurden. Ich konnte es mir nicht mehr vorstellen, dass diese ganzen Wendungen wirklich möglich sein konnten.

Interessant fand ich die Darstellung der Gruppendynamik im Social-Media-Bereich. Erst wird der Account von Sarah geliebt und hinterher sind alle von ihr bestürzt und bringen ihr nur noch Hass entgegen. Wie grausam Menschen sein können und Kommentare ein Leben zerstören kann, empfand ich sehr beängstigend und machte mich stellenweise auch wütend. Ein öffentliche Leben im Internet kann ein Fluch und Segen sein, welcher zum Schluss neu entfacht wurde, mir aber sehr aufgestoßen ist, da es mir zu unrealistisch geschildert war.

Ich habe diese Geschichte als Hörbuch gehört und fand die Sprecherin Jasmin Shaudeen sehr beeindruckend, wie sie den Charakteren ihre Stimme gab und Spannung erzeugte.

Fazit:

In "Die Influencerin" von Rebecca Russ fand ich einen spannenden Psychothriller vor, der aufzeigt, wie grausam die Social-Media-Community sein kann und das reale Leben beeinflusst. Zu Beginn mit authentischen Zügen, die schnell in abstruse Handlungen abstürzte, durch ein verworrenes Verwirrspiel mit stetig wechselnden Wendungen.

~ interessanter Plot ~ Social-Media Hasstriarde ~ abstruse Wendungen ~ schockierende Psychospiele ~ Familiendramen ~ Triggerwarnung ~


Meine Bewertung: 3,5 von 5

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2024

Eine Geschichte die mich gut unterhalten hat

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Zum Cover:

Das Cover im skandinavischen Hygge Stil gefällt mir richtig gut. Das Besondere daran ist der farbige Buchschnitt, welchen es nur in der 1. Auflage gibt und eine Teilillustration mit Blumenornamenten ...

Zum Cover:

Das Cover im skandinavischen Hygge Stil gefällt mir richtig gut. Das Besondere daran ist der farbige Buchschnitt, welchen es nur in der 1. Auflage gibt und eine Teilillustration mit Blumenornamenten und einem halben Herz zeigt, was hinterher mit dem zweiten Teil ein Gesamtbild ergibt. Beide Bücher zusammengestellt sehen dann mit Sicherheit sehr schön im Bücherregal aus. Auch im inneren des Buches bei den Kapitelanfängen sind kleine Hygge-Ornamente abgedruckt und eine schöne Charakterkarte lag dabei.

Meine Meinung:

Mit "Somebody to Love " dem ersten Band der "Northern Hearts-Reihe" von Rebekka Weiler habe ich einen Roman erwartet, der mich von der Kulisse Norwegens verzaubert, doch dieses traumhafte Setting konnte ich hier nur bedingt finden, dafür eine Wohlfühlstory mit Love Triangle Tropes, die für ein Gefühlswirrwarr sorgte.

Freya kann von ihrer Trauer, um ihren tödlich verunglückten Freund Hendrik, nicht loslassen und so ist jeder Tag, ohne ihn, eine große Herausforderung. Tage an denen es mal besser zu verkraften ist und Tage, an denen der Schmerz seines Verlustes stark an ihr nagen. So ergeht es auch den verbliebenen Drillingsgeschwistern Emil und Lene. Lene, die die Flucht ins Ausland gewagt hat, um mit dem Tod klarzukommen und Emil, der allein zurück bleibt und jeden Tag an Hendrik erinnert wird. Hendrik wurde bei einem Einbruch in einer Massentierfarm durch Notwehr vom Wachmann erschossen, da er diesen angegriffen haben soll. Freya und Emil sind davon nicht überzeugt, dass er zu so einer Tat fähig war. Doch dann findet Freya den Laptop von Hendrik mit eigenartigen Videos. War Hendrik doch ein ganz anderer Mensch, als wie sie ihn kannte? Und warum fühlt es sich so schön an in Emils Nähe zu sein? Freya darf keine Gefühle für Emil empfinden - er ist sein Bruder!

Die Geschichte ist in den Sichtweisen von Freya und Emil geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat und so konnte ich mich in sie hineinfühlen und denken - in ihren Ängsten, ihrer tiefen Trauer und ihrem Gefühlchaos zueinander. Anfangs war ich sehr begeistert von den detaillierten Beschreibungen ihrer Gefühle und Gedanken, die Rebekka Weiler sehr intensiv beschreibt, doch irgendwann kam ich an einen Punkt, an dem sich vieles immer mehr wiederholte und somit die emotionale Bindung einreißen ließ. Der Schmerz der Beiden Protagonisten war für mich nicht mehr greifbar und es fühlte sich an, wie ein zerkauter Kaugummi ohne Geschmack und ich fand zur anfänglichen Stimmung nicht mehr zurück. Zwischendurch gibt es Rückblenden zu Erlebnissen der Drillinge aus Kindheitstsgen und Jugendzeit, die noch mal näher auf ihre Verbundenheit zueinander eingehen. Insgesamt empfand ich die Kapitel sehr lang, und so musste ich genau abwägen, ob ich noch weiterlesen kann oder es auf den nächsten Tag verschiebe, weil ich ungern mitten im Kapitel abbrechen wollte zu lesen.

Der Plot war sehr interessant und es hätte soviel mehr daraus gemacht werden können. Der gefundene Laptop erzeugte kurzweilig eine leichte Spannungskurve, doch nach seitenlangen rätseln nach dem Passwort war bereits die Luft raus und es passierte kaum etwas - was die Story vor sich hin plätschern ließ.

Auf das Setting Norwegens habe ich mich ganz besonders gefreut, da ich selbst einmal dort war, doch auch dieses Feeling konnte ich kaum finden. Es wurden einige Wälder und Fjörde bildhaft beschrieben, aber es hätte auch irgendwo anders sein können. Ich hätte mir gewünscht, mehr über Norwegen zu erfahren - über die Ortschaften, das Land und den Eigenarten der Menschen - das typische für Norwegen. Die wenigen Umgebungsbeschreibungen dagegen waren bildhaft, nur leider zu vage für meinen Geschmack.

Die Charaktere wurden lebendig dargestellt, teilweise sehr impulsiv, wie z.B. Lene, deren Gefühlsausbrüche und Zorn ich sehr gut nachvollziehen konnte, sowie Freya's & Emil's Zerissenheit sich ihren Gefühlen zu stellen. Aber auch die Beweggründe der beiden Familien war greifbar. Hendrik's Mutter leidet sehr stark unter dem Verlust und hier hätte ich mir mehr Raum gewünscht, auch ihre Gedanken und Emotionen vermittelt zu bekommen. Sie wurde mir zu sehr aus den Geschehnissen und Handlungen entzogen.

Das Ende hatte kein klares Happy End, aber das war für mich in Ordnung und fand diese Entwicklung sogar interessant für den Folgeband. Obwohl mir einiges an der Geschichte gefehlt hat und einige Gedankengänge zu viel waren, bin ich sehr auf den zweiten Band gespannt, in dem die Schwester Lene in den Vordergrund rückt. Vielleicht finde ich dort auch mehr Norwegenidylle. Ich würde es mir sehr wünschen.

Fazit:

In "Somebody to Love" erzählt Rebekka Weiler sehr detailliert über den Verlust eines geliebten Menschens, und von Neuanfängen und Geheimnissen. Eine Geschichte die mich gut unterhalten hat und neugierig auf die Fortsetzung gemacht hat.

~ intensive Trauerbewältigung ~ Love Triangle Tropes ~ Settingatmosphäre ausbaufähig ~ wenig Handlung und fehlende Spannung ~ macht neugierig auf die Fortsetzung ~ ein Buch zum Verweilen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2024

~ tolle Atmosphäre im britischen Stil ~ etwas leichtes für Zwischendurch ~

Cherringham - Das Geheimnis von Mogdon Manor
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Zum Cover:

Ein prachtvolles englische Anwesen ziert das Cover und am liebsten wäre ich vor Ort selbst gern einmal Gast in diesem Haus. Vom Stil und der Farbgebung ist die Gestaltung an den ersten Teil ...

Zum Cover:

Ein prachtvolles englische Anwesen ziert das Cover und am liebsten wäre ich vor Ort selbst gern einmal Gast in diesem Haus. Vom Stil und der Farbgebung ist die Gestaltung an den ersten Teil angepasst und gefällt mir sehr gut.

Meine Meinung:

Im zweiten Teil der "Cherringham - Landluft kann tödlich sein" Reihe treffe ich erneut auf Sarah und Jack mit einem neuen Fall im Gepäck.

Ein mysteriöser Feuerunfall auf Mogdon Manor mit Tod des Hausherren führt die beiden Ermittler Jack und Sarah erneut zusammen. Dabei entdecken sie ein Geheimnis und hinterfragen den Unfall. Haben die nahestehenden Familienmitglieder vielleicht nachgeholfen, um an das Erbe zu gelangen?

Ich hatte mich sehr auf diese Folge gefreut, jedoch war mir diese Story zu Cosy und zu wenig Crime enthalten. Die Spannung konnte sich trotz der gut geschaffenen Atmosphäre einfach nicht einstellen und ich langweilte mich an einigen Stellen. Ich verfolgte gerne den Verlauf der Ermittlungen, und lernte die Charaktere Jack und Sarah nochmal etwas näher kennen, aber dies war es dann auch schon.

Auch diese Folge habe ich im Wechsel gelesen und gehört. Die Sprecherin Sabine Godec hat mir gut gefallen, wie sie den einzelnen Charakteren stimmlich ein Bild und Wesen einhauchte.

Fazit:

"Das Geheimnis von Mogdon Manor" ist der zweite Teil der Cosy-Crime Romanreihe mit den Ermittlern Jack und Sarah, der sehr sachte erzählt wird und der Crimeinhalt leider nicht ganz überzeugen konnte.

~ ein Cosy-Crime Fall ~ tolle Atmosphäre im britischen Stil ~ etwas leichtes für Zwischendurch ~

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Eine ruhige, manchmal zum Schmunzeln verleitene Geschichte

Frühlingsgefühle im kleinen Friesencafé
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Zum Cover:

Die Covergestaltung gefällt mir wieder ganz besonders. Es wirkt so friedlich und idylisch und ich bekomme jedes Mal beim Betrachten Fernweh. Zu gern würde ich auf dieser Bank sitzen vor dem ...

Zum Cover:

Die Covergestaltung gefällt mir wieder ganz besonders. Es wirkt so friedlich und idylisch und ich bekomme jedes Mal beim Betrachten Fernweh. Zu gern würde ich auf dieser Bank sitzen vor dem Reetdachhaus und mich entspannen.

Meine Meinung:

Mit "Frühlingsgefühle im kleinen Friesencafe" schreibt Janne Mommsen den vierten Band der kleinen Friesencafe-Reihe und lud mich auf eine sehr ruhige Geschichte ein, die mir manchmal zu entspannt erzählt wurde.

In diesem Teil geht es um Gonzo, dem Krabbenfischer auf Föhr mit seinem Kutter der Lille Mor. Gonzo ist Single und möchte das gerne ändern. Seine Freundin Gesine, Yogalehrern im kleinen Friesencafe, steht ihm dabei mit Rat und Tat zur Seite. Als erstes muss ein neues Outfit her, denn mit Gummischürze und Cordhosen, die ihm viel zu groß geworden sind, findet man keine Frau findet Gesine. Doch weder spontane Treffen noch das Online Dating erweisen sich als Jackpott, sondern enden im Chaos. Und plötzlich mutiert Gonzo zum Yogaliebhaber und er trifft eine Frau auf See mit der er musiziert. Wird er doch noch seine Liebe finden?

Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung der Reihe gefreut und fand mich sehr schnell in der Geschichte wohl. Das Föhr-Feeling war spürbar durch bildhafte Beschreibungen und das Meer konnte ich fast hören, doch zeitweise verlor ich immer wieder dieses besondere Gefühl.

Gonzo ist ein typischer Insulaner, rauhe Schale - weicher Kern. Ich musste so einige Male schmunzeln, in was für Situationen er sich maniwrierte oder seine plumpen Antworten in Gesprächen. Gesine mochte ich auch sehr gerne und das Yogathema, wie sie dafür lebt und wie wichtig es ihr war, wurde gut umgesetzt. Manchmal hätte ich am liebsten mit allen Frauen zusammen Yoga gemacht, so mitreißend war es. Einige bekannte Charaktere traf ich in ganz kurzen Momenten wieder. Da alle Teile in sich abgeschlossen sind, muss man nicht zwingend die vorherigen Bände gelesen haben.

Sehr interessant und gelungen fand ich, dass Janne Mommsen sich und sein neues Buch selbst in die Story eingeschlichen hat, und die Insulaner die Lesung mit voller Vorfreude vorbereiteten und entgegensehnten. Das hatte einen sehr realen Touch.

Schon sehr schnell merkte ich, in was für eine Richtung die Erzählung sich entwickeln würde, was ich ein wenig schade fand. Die Stimmung war durchweg harmonisch und ich befand mich im absoluten Wohlfühlmodus. Trotzdem hätte ich mir ein klein wenig Spannung gewünscht, was mich an die Seiten fesselt und mitfiebern lässt.

Etwas starr und holprig empfand ich die vielen Dialoge zwischen den Charakteren. Sie wirkten aufgesetzt und es entstand für mich kein Wohlfühlgespräch. Etwas mehr an übermittelten Emotionen, hätte mir besser gefallen. Wobei mir die Föhrer-Sprache und die Dialekte wieder einmal sehr gefallen haben.

Auch dieses Mal habe ich das Buch in kleinen Etappen paralell als Hörbuch gehört und obwohl wieder Sabine Kaak als Sprecherin tätig war, und ich die vorherigen Lesungen genossen habe, empfand ich das Vorgelesene als unangenehm. Sehr monoton und die Wörter wurden sehr in die Länge gezogen. Es hörte sich sehr merkwürdig an, so dass ich hinterher die Story durchweg gelesen habe.

Für mich war dieser Band leider der schwächste Teil der Reihe, freue mich aber auf den nächsten Wohlfühlroman von Janne Mommsen.

Fazit:

"Frühlingsgefühle im kleinen Friesencafe" von Janne Mommsen ist ein Wohlfühlroman mit speziellem Inselflair. Eine ruhige, manchmal zum Schmunzeln verleitene Geschichte. Die Suche nach der Liebe mit so einigen Tücken. "Det skal nok gä! - wie Gonzo sagen würde.

~ Föhr-Inselroman ~ die Suche nach einer neuen Liebe ~ Wohlfühlen und Abtauchen ~ hier bekommt man Lust auf Yoga ~

Meine Bewertung: 3,5 von 5

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Veröffentlicht am 14.11.2023

~ moderner jugendlicher Schreibstil ~ Corona-Pandemie ~ Queere Liebesgeschichte ~

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
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Zum Cover:

Die Buchgestaltung gefällt mir sehr gut und passt inhaltlich zur Geschichte. Die Zeichnung spiegelt die Protagonistin Sally wieder und in der Erstauflage der farbige Buchschnitt, der komplett ...

Zum Cover:

Die Buchgestaltung gefällt mir sehr gut und passt inhaltlich zur Geschichte. Die Zeichnung spiegelt die Protagonistin Sally wieder und in der Erstauflage der farbige Buchschnitt, der komplett Schwarz gehalten ist und viele bunte Punkte hat - ist ein absoluter Blickfang. Die Innengestaltung hat einige schöne Skizzenschnipsel, die ebenso Teile der Geschichte sind. Ich bin begeistert von der Gestaltung des Buches.

Meine Meinung:

Mit "Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle" von Anne Freytag las ich mein erstes Buch der Autorin und war sehr neugierig darauf, und fand einen für mich ganz anderen Schreibstil vor, als was ich bisher gelesen und erwartet hatte.

Sallys Leben verändert sich schlagartig und somit sie sich selbst auch. Gerade noch in einer Beziehung, macht Felix plötzlich Schluss, ihre beste Freundin Pia zieht mit ihren Eltern weg, die erste eigene Wohnung mit ihrem Bruder scheitert und zur Krönung sitzt sie auch noch im zweiten Lockdown mit ihrer Mutter und ihren drei Geschwistern fest. Doch dann zieht die Kollegin ihrer Mutter Leni bei ihnen ein und Sallys Welt beginnt anders herum zu drehen. Eigentlich wollte sie Leni hassen, doch immer mehr zeigt sich, dass Leni eine neue Seite in ihr weckt - sie spürt sich endlich wieder lebendig und Stück für Stück nistet sich Leni in ihr Herz und ihren Gedanken ein.

Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive von Sally geschrieben und für mich war es eine kleine Umstellung fast ausschließlich in Sallys-Gedankenwelt zu lesen. Dennoch fand ich mich sehr schnell in dem Lesefluss ein und es fühlte sich so an, als säße ich in Sallys Gedankenblase und würde ihr erlebtes durch ihre Augen sehen. Die Sprache der Protagonisten ist modern und jugendlich und der Zeit angepasst, und ich erwischte mich oft dabei, in meine Jugend abzudriften, die sprachlich doch ganz anders war als heutzutage.

Zu Beginn wurde ich ein wenig überrannt mit den vielen Persönlichkeiten und hatte ein wenig Schwierigkeiten die ganzen Namen der einzelnen Personen und deren Zusammenhänge zuzuordnen, was sich nach und nach besserte. Sehr interessant fand ich die Umstände - denn ich wurde zurückversetzt in den Corona-Lockdown. Und obwohl es noch gar nicht so lange her ist, sind die Geschehnisse in den Vergessenheit gedrungen und hier wieder in Erinnerung gelangt. Erneut zu fühlen wie es zur der Zeit war und wie Sally es erlebt hat mit Höhen und Tiefen ist mir nahe gegangen.

In Sally konnte ich mich sehr gut hineinfühlen. Sie hat sich ziemlich zurückgezogen in ihr Inneres ICH und durch Leni fängt sie wieder an zu leben und ihre Gedanken und Wünsche nach aussenhin auszudrücken, auch wenn dies manchmal zu Konfrontationen führte. Sie kämpft sich zurück und zeigt sich, wer sie wirklich ist und nicht wie andere es von ihr erwarten. Ihre Mutter war sehr speziell und festgefahren und nicht immer war sie mir sympathisch, trotzdem konnte ich ihr Handeln verstehen. Der familiäre Zusammenhalt bröckelte zeitweise durch den psychischen Druck, der der Lockdown mit sich brachte, trotzdem hielten alle zusammen, wenn es zur Katastrophe ausartete.

Sehr niedlich fand ich Pete, der Vogel von Sally, den sie über alles liebt und wie eng die Beiden verbunden waren. Pete ist ihr engster Vertrauter umso herzzerreißender war es zu lesen, was mit Pete passierte. Diese Szene bleibt mir noch lange im Gedächtnis.

Die Annäherung zwischen Sally und Leni war zart und herzergreifend. Ich hatte an manchen Stellen Tränen in den Augen, weil mich die Gefühle von Sally und die Geschehnisse sehr mitgenommen haben und ich mit den Beiden mitfieberte auf ein Happy End.

Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass es aktuell immer mehr in Mode gerät, dass der Drogenkonsum in Jugendbüchern aufgegriffen wird. Auch hier rauchen die Protagonisten Joints zum Teil sogar mit der Mutter zusammen - was mich ehrlich gesagt ziemlich schockiert hat. Als wäre dieser Konsum das normalste auf der Welt. Dazu gibt es sogar einen Gras-Keller, wo sie selbst den Stoff herstellen. Dann der enorme Zigarettenkonsum, der immer wieder präsent ist, da die Mutter eine Kettenraucherin ist und Sally sogar in ihrer Badewanne raucht. Dies war mir einfach zuviel und für meinen Geschmack in einem Jugendbuch etwas fehl am Platz.

Das Ende hat mir gut gefallen, besonders das letzte Kapitel "Futur II" indem kurz erzählt wird, was aus den einzelnen Charakteren geworden ist. Dabei waren so einige Überraschungen.

Auf Grund der anfänglichen Schwierigkeiten allen Persönlichkeiten zu folgen und der enorme Drogenkonsum, hat mir die Geschichte gut gefallen, konnte mich aber nicht zu einhundert Prozent begeistern.

Fazit:

"Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle" von Anne Freytag erzählt über eine in Corona-Lockdown festsitzende Familie und deren Konflikten und über eine Queere-Liebesgeschichte. Mit viel Gefühl und einer Protagonistin die endlich aus sich herauskommt und ihre Stimme für sich erhebt.

~ moderner jugendlicher Schreibstil ~ Corona-Pandemie ~ Queere Liebesgeschichte ~ emotional ~ mit Drogenkonsumierenden Protagonisten und einer kettenrauchenden Mutter ~

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sternen

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