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Veröffentlicht am 25.07.2020

Rom, nicht Mailand ist 1961 die italienische Modemetropole

Die Modeschöpferin
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Katja Maybach begeistert wieder einmal mehr mit einem hervorragend recherchierten historischen Roman, der einen sofort in seinen Bann zieht. Dieses mal verlegt sie die Handlung nach Rom ins Jahr 1961. ...

Katja Maybach begeistert wieder einmal mehr mit einem hervorragend recherchierten historischen Roman, der einen sofort in seinen Bann zieht. Dieses mal verlegt sie die Handlung nach Rom ins Jahr 1961. Damals noch die Mode-Hochburg Italiens - heute ist dies ja eindeutig eher Mailand! 

Natürlich steht zwar, passend zum Titel, die Mode, bzw. die Modeschöpferin Simonetta de Rosa im Fokus der Geschichte, aber sehr schnell wird klar, es gibt ein Geheimnis in deren Leben, welches weit in die Vergangenheit zurück reicht. Mit dem Auftauchen ihrer Schwester Chiara in Rom müssen sich die beiden dann ihren ganz persönlichen Dämonen stellen. 

Spannend fand ich in dem Zusammenhang, dass es immer wieder Perspektivwechsel gibt, sodass die Erzählung immer eine neue Sicht der Dinge erlaubt! Dabei geht es sowohl um Simonetta und Chiara, als auch um die unterschiedlichen Mitarbeiter(innen) des Modestudios.

Sämtliche Protagonisten bekommen übrigens ihre eigene, interessante Vita. Diese sind alle sehr unterschiedlich und gleichzeitig wichtig für den ganzen Handlungsaufbau. 

Ich mochte den Jung-Designer Paolo und Nachwuchs-Model Nina sehr und würde mich über eine Buch mit den beiden, eine Art Spin-Off, sehr freuen.

Die bereits im Klappentext angedeutete Modespionage, sowie ein Todesfall im näheren Umfeld von Simonetta, geben der Geschichte noch zusätzlich einen interessanten Twist und eine ganz neue und spannende Komponente.

Mir hat das Ende ausgesprochen gut gefallen. Simonetta und Chiara werden durchweg als starke Persönlichkeiten beschrieben, ein kitschiges Happy-End in rosa-rot wäre sehr unpassend gewesen. So fand ich es sympathisch, realistisch und hoffnungsfroh.

Anzumerken ist, dass die Autorin selbst lange als Modedesignerin gearbeitet hat. Dies merkt man an vielen kleinen und interessanten Details, welche Simonettas Leben sehr authentisch wirken lassen.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Historische Kreuzfahrt

Die Kreuzfahrt
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Das Buch "Die Kreuzfahrt" ist nicht leicht in eine Kategorie einzuordnen.
Liebesgeschichte kombiniert mit Krimi oder doch eher Krimi mit "romantischen" Elementen?

Carla ist in meinen Augen zu Beginn ein ...

Das Buch "Die Kreuzfahrt" ist nicht leicht in eine Kategorie einzuordnen.
Liebesgeschichte kombiniert mit Krimi oder doch eher Krimi mit "romantischen" Elementen?

Carla ist in meinen Augen zu Beginn ein wenig naiv. Oder zumindest sehr beeinflussbar. Aber je weiter sie Deutschland verlässt, desto mehr erweitert sich auch ihr geistiger Horizont und sie wird immer selbstbewusster.
Generell fand ich sämtliche agierenden Personen im historischen Kontext gesehen sehr gut gelungen.

Romane mit einer Geschichte, angesiedelt in der Zeit des (beginnenden) Nationalsozialismus, spielen zumeist in Deutschland, Frankreich oder vielleicht Polen.
Die Handlung hier spielt größtenteils auf dem Kreuzfahrtschiff oder in den angereisten Ländern des östlichen Mittelmeers und des vorderen Orients.
Die Beschreibungen sind aus heutiger Sicht sehr interessant zu lesen. Besonders auch die Erwartungen und Gedanken der Reisenden zu Zielen wie z.B. Palästina oder Beirut!

Der Krimianteil wird zum Ende hin immer spannender und lässt die Leser/innen miträtseln. Wer ist Freund oder Feind, wem kann Carla trauen?
Und vor allem: Wer hat welche Motive?
Als ein Mord geschieht kommen dahingehend ganz neue Ansätze dazu...

Mir hat die komplette Geschichte sehr gefallen, hat es doch eine ganz neue Art von Kopfkino hervorgerufen.
Die Vorstellung von einer Kreuzfahrt in den Libanon ist z.B. im Jahr 2020 schon sehr skurril.
Die finale Auflösung ist in Summe stimmig und eigentlich hätte ich deutlich früher darauf kommen können...

Im Anhang finden sich Anmerkungen zu historischen Personen und Begebenheiten, die in Zusammenhang mit der Handlung stehen.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Toskana - Garten

Die geheimnisvollen Gärten der Toskana
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Sowohl der Titel, als auch das farbenfrohe Cover versprechen einen sommerlich-leichten Wohlfühlroman in eines der beliebtesten Urlaubsziele deutscher Urlauber.
Und dieses Versprechen wird gehalten!
Es ...

Sowohl der Titel, als auch das farbenfrohe Cover versprechen einen sommerlich-leichten Wohlfühlroman in eines der beliebtesten Urlaubsziele deutscher Urlauber.
Und dieses Versprechen wird gehalten!
Es handelt sich hier um eine Geschichte, die man locker unter der Rubrik "Herzkino" verfilmen könnte - und das meine ich wirklich ausgesprochen positiv, denn genau solche Geschichten braucht es gerade in schwierigen Zeiten - so wie im Moment während der Corona-Krise!

Jessy hat sich von ihrem Freund getrennt und mehr oder weniger zeitgleich ihren Job als Floristin verloren.
Spontan nimmt sie ein Angebot als Gartenhilfe in der Toskana an, verspricht sie sich davon ein wenig Abstand und dazu ein kleines Einkommen in schöner Umgebung.
Ihr neuer Arbeitgeber ist der attraktive Gregorio, in den sie sich natürlich irgendwann verliebt
Die sich anbahnende Romanze bedient, wie erwartet, ein paar gängige Klischees, gleitet aber nie ins kitschige ab und liest sich locker-leicht.
Die Protagonisten Jessy und Gregorio werden sehr sympathisch dargestellt, es macht Freude sie zu begleiten!

Begeistert haben mich die Informationen rund um das Thema Renaissancegärten! Die Beschreibungen dazu waren recht bildhaft und ließen wunderschöne Bilder vor dem inneren Auge entstehen!

Für alle Fans der Toskana ist dieses Buch eine kleine literarische Reise nach Bella Italia und befeuert Sehnsüchte tatsächlich dorthin reisen zu wollen!

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Farben der Schönheit Teil 2

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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Auch wenn der zweite Band der "Die Farben der Schönheit"-Trilogie nahtlos an den Vorgänger ansetzt, kann man der Geschichte ohne die Vorkenntnisse problemlos folgen!

Sophia reist, aufgrund des mysteriösen ...

Auch wenn der zweite Band der "Die Farben der Schönheit"-Trilogie nahtlos an den Vorgänger ansetzt, kann man der Geschichte ohne die Vorkenntnisse problemlos folgen!

Sophia reist, aufgrund des mysteriösen anonymen Briefes, zurück nach Paris um herauszufinden, ob ihr Sohn tatsächlich noch leben sollte.
Diese Suche wird recht emotional geschildert und man bangt und hofft mit Sophia!

Wieder in New York erhält Sophia, nachdem sie ihren Arbeitsplatz bei Helena Rubinstein verloren hat, eine Chance für eine neue Karriere bei Elisabeth Arden.
So wird sie, ohne es zu wollen, in den berühmten "Puderkrieg" der beiden Frauen hineingezogen!

Wie bereits im ersten Teil der Reihe, ist die Hauptfigur eingebettet in eine sehr gut recherchierte historische Hintergrundgeschichte.
Denn nicht nur die Damen Rubinstein und Arden werden vor dem geistigen Auge lebendig, auch die Stimmung und die Lage in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wird sehr atmosphärische dargestellt.

Die Handlung strebt keinen konkreten Höhepunkt entgegen, es ist eher die Schilderung des Lebensweges einer jungen Frau, die nach diversen Rückschlägen, zielstrebig alle Hinternisse und Schwierigkeiten angeht!
Die Entwicklung vom jungen, teils naiven, deutschen Mädchen zur selbstbewusst jungen Frauen in den USA fand ich sehr realistisch dargestellt!

Dabei fand ich auch die "Nebencharaktere" sehr gut beschrieben und passend in die Handlung eingebunden.

Den Schreibstil würde ich als wieder "typisch Corina Bomann" bezeichnen.
Die Protagonistin ist sofort Identifikationsfigur und man ist direkt an ihrer Seite.
Die Geschichte nimmt einen mit und das eintauchen in die Handlung fällt dadurch sehr leicht.

Durch den kleinen Cliffhanger bekommt man sofort Lust auf den dritten Teil!

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Time after time...

Mit dir für alle Zeit
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Aufgrund eines nicht sofort ins Auge springenden Covers habe ich "Mit dir für alle Zeit" nicht sofort für mich entdeckt.
Der Klappentext verspricht eine romantische Liebesgeschichte, die mich sofort an ...

Aufgrund eines nicht sofort ins Auge springenden Covers habe ich "Mit dir für alle Zeit" nicht sofort für mich entdeckt.
Der Klappentext verspricht eine romantische Liebesgeschichte, die mich sofort an das Musical "Brigadoon" denken ließ.
Hier ist es eine junge Frau, die (fast) jedes Jahr am Tag ihres Todes auf dem Boden der großen Halle des Grand Central Terminals in New York wieder quicklebendig erwacht.

Als 1937 der junge Stellwerker Joe Nora zum ersten Mal sieht, ist er sofort in sie verliebt. Und nachdem sie urplötzlich verschwunden ist geht sie ihm auch nicht mehr aus dem Kopf.
Mit den wenigen Informationen über sie entdeckt er unglaubliches: Nora ist vor mehreren Jahren bei einem U-Bahn-Unglück im Grand Central verstorben. Wie kann das sein?
Nora reist anscheinend durch die Zeit, kann aber den Terminal nicht verlassen ohne wieder für ein weiteres Jahr zu verschwinden.
Joe forscht nach und versucht einen Weg zu finden seine große Liebe festzuhalten.
Nora selbst kommen allerdings immer wieder Zweifel an ihrem "Dasein".
Und es tauchen immer wieder neue, unvorhersehbare Probleme auf.
Haben die zwei überhaupt eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft?

In dieser zauberhaften Liebesgeschichte ist auch eine Hommage an den Grand Central Terminal verpackt.
Im Prinzip spielt die komplette Handlung dort und die Beschreibungen lesen sich ein wenig wie ein faszinierender, historischer Reiseführer.
Ich konnte mir diese wunderschöne große Halle sehr gut vorstellen und aufgrund des zeitlichen Rahmens waren meine "Bilder im Kopf" tatsächlich irgendwie sepiafarben...

Joe und Nora sind ein tolles Paar. Auch wenn ich während der Lektüre des Buches keine Perspektive für die zwei gesehen habe (er altert - sie nicht, das kam mir schon beim Film "Highlander" skurril vor), habe ich die ganze Zeit gehofft, dass es einen Weg gibt. Und Joe lässt ja dann auch nichts unversucht....

Ich möchte mir keine Gedanken über Logik oder Zeitparadoxen machen, wenn ich eine Zeitreise-Liebesgeschichte lese.
Also spare ich mir Äußerungen dazu.
Ich fand die Geschichte einfach nur schön und der Gedanke an eine Liebe, die Zeit und Raum überwindet, ist einfach mega-romantisch. Punkt.

Mir hat gefallen, dass gesellschaftliche Aspekte oder auch historische Umstände (z.B. der Eintrittskarte der USA in den 2.WK) in die Handlung eingebunden wurden.

Von dem Phänomen "Manhattanhenge" hatte ich vorher noch nie gehört. Aber ich fand es perfekt passend und wie für die Handlung erdacht!

Das Ende.... anders als alles, was ich mir vorgestellt hatte. Aber warum nicht?
Joe und Nora sind glücklich geworden. Time after time...

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