Profilbild von Kelo24

Kelo24

Lesejury Star
offline

Kelo24 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kelo24 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2019

Diese Geschichte hat mich mitten ins Herz getroffen

Die Antwort auf Vielleicht
0

Adam ist ein Taxifahrer der speziellen Art – er fährt mit dem sogenannten „Krebstaxi“ Patientinnen zur täglichen Behandlung in eine Klinik und verliebt sich in eine von ihnen.
Von Jessie, einer alleinerziehenden ...

Adam ist ein Taxifahrer der speziellen Art – er fährt mit dem sogenannten „Krebstaxi“ Patientinnen zur täglichen Behandlung in eine Klinik und verliebt sich in eine von ihnen.
Von Jessie, einer alleinerziehenden jungen Mutter, die nur noch wenige Wochen zu leben hat, lernt er in kürzester Zeit, dass Träume auch gelebt werden müssen, bevor es dafür zu spät ist und es sich immer lohnt, für ein Ziel zu kämpfen, koste es was es wolle.

„Die Antwort auf Vielleicht“ ist mehr als nur eine Liebesgeschichte, es ist eine Geschichte mit Tiefgang. Sie macht nachdenklich, regt an, das eigene Leben zu reflektieren und sich dessen Endlichkeit vor Augen zu führen, da viel zu oft ungefragt das Schicksal Pläne oder Träume durchkreuzt.

Der Autor hat in dieser Geschichte seine eigenen Erlebnisse als Fahrer eines Krebstaxis verarbeitet und vielleicht ist ihm deshalb dieser glaubwürdige und sensible Umgang mit dem doch schweren Thema so gut gelungen. Die Protagonisten wirken alle sehr authentisch und die Gefühlslagen sind sehr realistisch beschrieben. Und obwohl der Tod immer Hintergrundthema bleibt stehen nicht etwa Angst und Verzweiflung im Vordergrund. Ganz im Gegenteil, die Geschichte hat auf mich auch lebensbejahend gewirkt und Hoffnung und Mut gemacht. Natürlich habe ich mit Jessie und Adam mitgefiebert und mitgelitten und es sind auch etliche Tränen geflossen, aber trotzdem gab es auch immer wieder Stellen, an denen ich unter Tränen lächeln musste.
Dieser Roman ist kein Buch für zwischendurch oder nebenbei, er hat es mehr als verdient, bewusst gelesen zu werden.
Mich hat der Roman mitten ins Herz getroffen und dafür hat er 5***** verdient.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Emotionen
  • Humor
  • Figuren
Veröffentlicht am 25.12.2018

Erinnerungen verblassen, das Gefühl der Liebe bleibt

Unter uns nur Wolken
0

„Unter uns nur Wolken“, so beschreibt der an Alzheimer erkrankte Florian seine einzigartige Liebe zu Greta, seiner bereits verstorbenen Frau. Denn wenn ihm auch nach und nach die Erinnerungen entgleiten, ...

„Unter uns nur Wolken“, so beschreibt der an Alzheimer erkrankte Florian seine einzigartige Liebe zu Greta, seiner bereits verstorbenen Frau. Denn wenn ihm auch nach und nach die Erinnerungen entgleiten, das Gefühl der Liebe ist ihm noch geblieben. Florian ist Toms Großvater und einer der drei Protagonisten dieser bewegenden Geschichte. Er hadert noch mit seiner Erkrankung und will sich nicht der Realität stellen, nämlich, dass er täglich Hilfe oder zumindest Aufsicht benötigt. Alle bisherigen Pflegerinnen hat er erfolgreich durch seine ganz spezielle Art verscheucht.
Tom will das Bestmögliche für seinen Großvater, bei dem er aufgewachsen ist. Er sieht sich zunehmend überfordert im täglichen Spagat zwischen den Anforderungen der Betreuung und seines Arbeitsplatzes in seiner Bar, kommt zusehends an seine körperlichen Grenzen.
Anika, kurz Ani genannt, ist nach der Trennung von ihrem Freund ohne Job und Wohnung und finanziell ziemlich abgebrannt in einer aussichtslosen Lage. Als sie durch Zufall von dem Jobangebot erfährt ergreift sie die Chance, die sich gerade als ihr Rettungsanker erweist.
Alle 3 Charaktere haben ihr „Lebenspäckchen“ zu tragen und jede/r versucht, auf seine Art damit umzugehen. Florian läuft wieder einmal beim Pflegerinnen Vergraulen zu Höchstformen auf, wobei er auch vor recht makabren „Scherzen“ nicht zurückschreckt. Aber in Ani hat er einen ebenbürtigen Gegenpart gefunden und die sich daraus ergebenden Wortgefechte sind sehr unterhaltsam und gelungen.
Die Protagonisten sind alle sehr realistisch und authentisch dargestellt und es fällt leicht, sich in die jeweilige Situation des einzelnen hineinzuversetzen. Florians Verzweiflung an seinen guten Tagen, wenn er sich darüber im Klaren war, was ihm schon alles abhanden gekommen war, war greifbar und hat mich sehr bewegt. Toms Hilflosigkeit und sein verzweifelter Versuch, alles nur denkbar Mögliche für seinen Großvater zu organisieren, hat mir einen Bruchteil der Ohnmacht gezeigt, in der sich viele Angehörige in solch einer Situation befinden müssen. Und Ani s Reaktion auf Florians Spielchen fand ich großartig.
Wenn nicht, wie so oft, das Leben dazwischen gekommen wäre hätte ich dieses Buch am Stück verschlungen. Es ist eine sehr einfühlsam beschriebene Geschichte , die ihre leisen Töne hat, aber auch trotz aller Probleme dabei die Lust am Leben nicht vergisst.

Veröffentlicht am 06.12.2018

Die Glücklichmacherin

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe
0

Juli Mahlo ist schon eine ganz spezielle Sorte Mensch. Nachdem sie Großmutter und Mutter bis zu deren Tod gepflegt hat wohnt sie seitdem im Großelternhaus umgeben von alten Möbeln, Stille und Einsamkeit. ...

Juli Mahlo ist schon eine ganz spezielle Sorte Mensch. Nachdem sie Großmutter und Mutter bis zu deren Tod gepflegt hat wohnt sie seitdem im Großelternhaus umgeben von alten Möbeln, Stille und Einsamkeit. Der Einkauf beim Bäcker und Schlachter und die Mieter ihres Blumenladens sind ihre einzigen Sozialkontakte.
Wie andere Leute Briefmarken sammeln sammelt sie deren Ängste und pflegt ihre eigenen. Glücklich macht sie nur der Duft nach selbst gebackenen Keksen aus Omas alter Suppenschüssel, denn ihr eigenes Glück hat Juli noch nicht gefunden.


Durch eine glückliche Fügung hilft sie eines Tages im Blumenladen aus und trifft so auf Herrn Habakuk, und endlich erkennt sie die Aufgabe, die ihren bisher sehr leeren Alltag sinnvoll füllen könnte.
Denn Juli hat auch ein ganz besonders Talent – sie erkennt das belastende Unglück anderer und bringt diese Leute dazu, ihre Geschichten zu erzählen. Auf diese Weise verhilft sie ihnen zu ihrem ganz persönlichen Glück.

Es ist ein Buch der leisen Töne, denn die Geschichten in Julis Geschichte sind sehr emotional, berührend, machen nachdenklich, zeigen aber auch, dass Mut sich lohnt und geben Hoffnung.
Juli selbst muss man einfach gern haben und es hat mir viel Freude gemacht, sie auf ihrem Weg vom verhuschten, weltfremden Mäuschen zur selbstbewussten Frau zu begleiten, die sich in die Welt hinauswagt, sich vom Muff der Vergangenheit befreit und sich traut, Risiken einzugehen und dabei auch die Liebe findet.
Was als schwarz-weiß-Film begann endet in brillanter Farbe.

Wer gefühlvolle, zauberhafte Geschichten mag und sich auch nicht vor einer Achterbahnfahrt der Gefühle scheut wird von diesem Roman begeistert sein.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Wohlfühlroman mit Lachgarantie

Ich küss dich tot
0

Schneller, höher, weiter auf der Karriereleiter. Annabelle ist gerade auf dem Sprung von New York nach Singapur, um einen lukrativen Managerposten in einem Luxushotel zu übernehmen. Freizeit kennt sie ...

Schneller, höher, weiter auf der Karriereleiter. Annabelle ist gerade auf dem Sprung von New York nach Singapur, um einen lukrativen Managerposten in einem Luxushotel zu übernehmen. Freizeit kennt sie fast nicht mehr, ganz zu schweigen von Besuchen bei ihrer Familie.
Aber immer, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann, kommt gerne mal das Leben dazwischen. Dieses Mal in Form eines mütterlichen Hilfeschreis am Handy: Papa schwer krank, Familienhotel kurz vor dem Kollaps. Annabelle disponiert kurzfristig um – dem rabenschwarzen Gewissen sei Dank – und wird kurze Zeit später nicht nur mit dem ihr völlig fremd gewordenen Landleben in der tief verschneiten Provinz sondern auch noch mit einer tiefgefrorenen Leiche am Wegesrand konfrontiert. Und es wird nicht ihre letzte sein!
Wer jetzt nur einen Krimi erwartet, weit gefehlt. Dieses Buch bietet viel mehr. Anna muss sich mit knallharten profitgierigen Investoren herumärgern, die nach und nach abhanden kommen, erkennen, dass ein idyllisch gelegenes Bergdörfchen nicht nur viele Funklöcher sondern auch seine ganz eigenen Verhaltensregeln hat, ein heruntergewirtschaftetes Familienerbe wieder aufpimpen, nebenbei interfamiliäre Baustellen richten und ein Familiengeheimnis aufdecken und zu guter Letzt sich auch noch entscheiden, wer ihr Herzbube sein soll. Und das alles in nur ein paar Tagen. Dabei lernt sie jedoch auch einige Lektionen fürs Leben, nämlich dass daheim ein Gefühl ist, den Wert echter Freundschaft und dass es Wichtigeres im Leben gibt als einen Topjob.
Dieses Buch ist ein gelungener Mix aus guter Unterhaltung, genau der richtigen Dosis Humor mit einem bisschen Klamauk, ganz viel Herz und auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Eigentlich ist für jeden etwas dabei: ein wenig Regionalkrimi, ein Familiengeheimnis, eine Liebesgeschichte. Es gibt jede Menge spritziger Dialoge, aberwitzige Verhörmethoden und jede Menge liebenswerte Lebensweisheiten, die zu lesen einfach Spaß macht und die immer wieder den einen oder anderen Lacher herauslocken. Das Problem dabei ist nur, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will und damit bin ich auch schon beim einzigen Minuspunkt: dadurch ist es viel zu schnell beendet!
Für dieses rundherum gelungene Wohlfühlpaket gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Eisiger Tod

Winterkalt: Thriller
0

WinterKalt" war mein erstes Buch mit der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz, aber - um es gleich vorwegzunehmen - es war nicht das letzte.

Eisskulpturen strahlen in ihrer eisigen Schönheit immer etwas Faszinierendes ...

WinterKalt" war mein erstes Buch mit der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz, aber - um es gleich vorwegzunehmen - es war nicht das letzte.

Eisskulpturen strahlen in ihrer eisigen Schönheit immer etwas Faszinierendes aus. Diese Wirkung nutzt ein Serienmörder aus, um seine Kunstwerke in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen. Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler haben hier bei ihrer Tätersuche einige harte Nüsse zu knacken.

Schon beim Lesen des 1. Satzes "Ich spüre eisige Kälte, die ganz langsam das Leben in mir zum Stillstand bringt" des Prologs hatte ich die erste Gänsehaut, die ich eigentlich bis zum Schluss nicht mehr richtig losgeworden bin. Catherine Shepherd hat einen derart fesselnden Schreibstil, dass ich mich nur sehr schwer vom Buch trennen konnte. Die Eiseskälte kroch mitunter förmlich aus den Seiten. Der Spannungsbogen war vom Beginn bis zum Ende unverändert hoch und hat meine Ungeduld, wer sich denn nun hinter den Morden verbirgt, noch gesteigert.

Im Rahmen der Ermittlungsarbeit sind immer wieder Spuren aufgetaucht, die neue Verdächtige ins Spiel gebracht haben. Trotzdem ist es gelungen, dass fast bis zum Schluss unklar bleibt, wer denn nun der Täter ist.

Die Protagonisten Julia Schwarz und Florian Kessler waren mir von Anfang an sehr sympathisch und auch die neue Assistentin Lenja bleibt hoffentlich länger im Team.

Thriller sind eigentlich nicht mein bevorzugtes Genre, aber dieser hat mich sowohl vom Titel, als auch Cover und vor allem der Inhaltsangabe geködert und ich habe es nicht bereut.

Nur Eisskulpturen sehe ich jetzt mit anderen Augen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.