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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2019

Lesen macht glücklich

Das Glück hat viele Seiten
2

Hannah war nach dem Tod ihrer Mutter jahrelang nicht in ihrem Heimatort in der Eifel. Durch die Erbschaft ihrer Tante Marlies, einem kleinen Buchladen, der früher Hannahs Lieblingsplatz war, müsste sie ...

Hannah war nach dem Tod ihrer Mutter jahrelang nicht in ihrem Heimatort in der Eifel. Durch die Erbschaft ihrer Tante Marlies, einem kleinen Buchladen, der früher Hannahs Lieblingsplatz war, müsste sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Sie sieht nur eine Möglichkeit: den Buchladen schnellstmöglichst in Bares zu verwandeln. Der smarte Geschäftsmann Ben kommt daher wie gerufen. Dass er beim Vertragsabschluss nicht ehrlich war, erfährt Hannah erst durch die Bücherclubfreundinnen ihrer Tante und versucht mit allen Mitteln, den Vertrag rückgängig zu machen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Hannah und Ben erzählt, was Schwung in die Handlung bringt.Beide könnten gegensätzlicher nicht sein, werden aber trotzdem magisch voneinander angezogen. Die verbalen Geplänkel, Intrigen und schon leicht illegalen Winkelzüge sind zunächst noch amüsant, haben mich aber nach und nach zunehmend genervt. Vor diesem Hintergrund hat mich die sich entwickelnde Verliebtheit der beiden auch nicht überzeugen können.
Sehr gut haben mich die Freundinnen des Buchclubs unterhalten und für den einen oder anderen Lacher gesorgt.
Am besten gelungen ist die Beschreibung des Buchladens - in meinem Kopfkino hatte ich die Vorstellung einer kleinen Wohlfühloase in der Hektik des Alltags - und die Integration in den Wellnesstempel am Ende fand ich auch sehr gut beschrieben. Dazu noch die Demo der Bücherfreunde - Leserherz, was willst du mehr.
Insgesamt vergebe ich 3 Sterne (2 für die Liebesgeschichte und 4 für den Buchladen)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Lesespaß
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 13.06.2019

Mehr Roman als Krimi

Cyrus Doyle und der dunkle Tod
0

Der inzwischen 4. Band mit dem sympathischen Ermittler Cyrus Doyle spielt auf der Kanalinsel Guernsey.
Zu Ehren des Schriftstellers Victor-Hugo, der dort einige Zeit gelebt hat, findet gerade ein internationales ...

Der inzwischen 4. Band mit dem sympathischen Ermittler Cyrus Doyle spielt auf der Kanalinsel Guernsey.
Zu Ehren des Schriftstellers Victor-Hugo, der dort einige Zeit gelebt hat, findet gerade ein internationales Symposium statt. Während einer Kinovorführung geschieht ein Mord- und wer sitzt auch im Publikum? Richtig, Cyrus Doyle und seine Kollegin Pat.
Beide stecken recht schnell in den Ermittlungen, denn es ist nicht klar, ob das Opfer direkt gemeint war oder aber vielleicht jemand anderer. Dabei erfährt man als Leser*in viel über diese faszinierende Insel und ihre Sehenswürdigkeiten, wie z. B. das Haus von Victor Hugo, und auch die dunkele historische Vergangenheit Guernseys wird beleuchtet. Das ist durchaus interessant, hat für mich aber wenig mit dem eigentlichen Krimi zu tun gehabt. Die kriminalistischen Handlungen sind für mich eher in den Hintergrund geraten. Im Mittelpunkt stand für mich eher das verbale Geplänkel zwischen Cyrus und Pat, seiner Kollegin und Ex-Lebensgefährtin oder „nur“-Freundin oder wie auch immer man die Beziehung zwischen den beiden nennen will. Ich glaube, das wissen sie selbst nicht so genau. Der Teil war zwar recht unterhaltsam, aber nicht das, was ich erwartet hatte. Mir fehlte definitiv mehr Krimihandlung und Spannung.
Ich bin gut in die Geschichte hineingekommen, auch ohne Vorkenntnisse der Vorbände, und der Schreibstil war sehr angenehm. Allerdings ist für meinen Geschmack vieles zu oft wiederholt worden, wie z. B. die Liebe zu seinem Oldtimer.
Richtig gut gefallen hat mir aber die Beschreibung der Insel, die schon länger auf meiner Reiseziel-Wunschliste steht und diesen Wunsch nur verstärkt hat.
Insgesamt ein unterhaltsamer „Krimi“, den man schnell mal nebenher lesen kann.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Mordermittlungen im Paris der Nachkriegszeit

Die Blüten von Pigalle
3

Das Pariser Luxushotel Lutetia ist für Kriegsheimkehrer und Überlebende aus Konzentrationslagern erste Anlaufstelle.
Ein Mord sorgt für Aufsehen – hatte das Opfer doch Sachsenhausen überlebt. Für weitere ...

Das Pariser Luxushotel Lutetia ist für Kriegsheimkehrer und Überlebende aus Konzentrationslagern erste Anlaufstelle.
Ein Mord sorgt für Aufsehen – hatte das Opfer doch Sachsenhausen überlebt. Für weitere Verwirrung sorgt eine dort aufgefundene Druckplatte für englische Banknoten.
Inspecteur Jean Ricolet ermittelt wieder, auch dieses Mal mit Unterstützung der Studentin Pauline.
Die Handlung lebt von der beeindruckenden Schilderung der Atmosphäre im zerstörten Paris mit den täglichen Problemen, die eine Nachkriegszeit mit sich bringt. Diese ganz spezielle Stimmung hat mir sehr gut gefallen und es hat Spaß gemacht, mit durch die Pariser Straßen und besonders die winkeligen Gässchen zu gehen.
Der Krimi lässt sich grundsätzlich flüssig lesen. Leider baut sich im Zuge der Ermittlungen nur sehr schleppend und sehr wenig Spannung auf. Es gibt einige Spuren, die auch verfolgt werden, aber irgendwann im Sande verlaufen und ein Verhör reiht sich an das andere. Wenn dann endlich mal etwas Aufregendes passiert, verpufft das Aahh recht schnell wieder zu einem enttäuschenden Och, denn die Handlung dümpelt sehr schnell wieder gleichbleibend dahin. Dafür hat das Ende dann doch überrascht.
Die Protagonisten sind grundsätzlich sympathisch, wenngleich ich Pauline auch als ziemlich übergriffig erlebt habe. Sie steckt ihre Nase in polizeiliche Ermittlungen, ohne dass ihr Bekannter/Kumpel/Freund (?) Jean etwas dagegen unternimmt ? Sehr seltsam. Dann erzählt sie ziemlich blauäugig Ermittlungsergebnisse weiter, obwohl sie mal Mitglied der Resistance war? Das war für mich auch nicht stimmig.
Dass es sich bereits um den 2. Fall von Jean Ricolet und Pauline handelt, habe ich erst später erfahren. Einige Grundkenntnisse zur Freundschaft/Beziehung der beiden hätte ich mitunter gerne gehabt, da ich immer wieder das Gefühl hatte, mir fehlen wichtige Informationen. Für mich war in diesem Fall auch eher die Entwicklung der Liebesgeschichte der beiden im Vordergrund und nicht der Kriminalfall, was ich sehr schade finde, denn das Thema als solches war schon interessant.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 25.04.2019

Spannend, aber mit Einschränkungen

Einer wird sterben
0

Stella verbringt ihre Tage hauptsächlich mit dem Warten auf ihren Mann, der als Pilot häufig unterwegs ist. Das Dahinplätschern ihrer Tage wird jäh gestört, als ein Auto mit 2 Insassen plötzlich für längere ...

Stella verbringt ihre Tage hauptsächlich mit dem Warten auf ihren Mann, der als Pilot häufig unterwegs ist. Das Dahinplätschern ihrer Tage wird jäh gestört, als ein Auto mit 2 Insassen plötzlich für längere Zeit in der kleinen Straße parkt und auch die Nachbarn nicht wissen, was es damit auf sich hat.
Schon die Leseprobe hatte mich extrem neugierig auf die weitere Handlung gemacht und Wiebke Lorenz hat es mit ihrem fesselnden Schreibstil zunächst auch wieder geschafft, mich in die Handlung hineinzuziehen. Dass Stella etwas Gravierendes zu verbergen hat, war schnell klar und worum es sich dabei handelt, wurde ganz langsam Scheibchen für Scheibchen serviert. Die Ängste, die sie bei den sich zunehmend häufenden merkwürdigen Vorfällen durchlebt, sind durchaus nachvollziehbar und bis zu einem gewissen Punkt habe ich auch durchaus Verständnis dafür, dass sie sich da in etwas hineinsteigert. Sie scheint ja keine oder nur wenig soziale Kontakte zu haben, lebt von daher ziemlich isoliert in der Prachtvilla und reagiert zunehmend hysterischer. Was sie mir aber immer mehr unsympathisch gemacht hat ist die Tatsache, dass sie ihrem Mann ständig telefonisch in den Ohren liegt, die Hilfe von Nachbarn ablehnt und allein auch nicht auf die Idee kommt, die Koffer zu packen und sich z. B. im Hotel einzumieten.
Davon abgesehen hat sich auch ihr Mann Paul bei mir keine Sympathiepunkte verdienen können. Er scheint ja gewohnt zu sein, dass sie komplett nach seiner Pfeife tanzt und seine Reaktionen auf ihre Ängste habe ich als geheuchelte Anteilnahme empfunden.
Auch die Nachbarschaft in der kleinen Straße ist schon sehr speziell und scheinbar hat auch hier jede Familie irgendeine Leiche im Keller. Die Informationen über „Nachbarns“ im Mittelteil waren mir viel zu kompakt und haben den Spannungsbogen doch etwas gestört und vom eigentlichen Geschehen abgelenkt.
Die scheibchenweise gestreuten Puzzleteile setzen sich langsam zusammen und geben Anlass zu der einen oder anderen Spekulation oder einer vagen Idee und dann – das dicke Ende!! Das war mir dann definitiv doch zu konstruiert. Schade.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Die erste Liebe und ein chaotischer Roadtrip

Der Sommer mit Pauline
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Emile ist zum ersten Mal verliebt – in Pauline, mit der er sich nicht nur gut über Tennis unterhalten kann. Immer, wenn er sie lächeln sieht, geht für ihn die Sonne auf. Als Pauline ihn nach Venedig einlädt, ...

Emile ist zum ersten Mal verliebt – in Pauline, mit der er sich nicht nur gut über Tennis unterhalten kann. Immer, wenn er sie lächeln sieht, geht für ihn die Sonne auf. Als Pauline ihn nach Venedig einlädt, wo sie mit dem Jugendorchester einen Auftritt hat, fühlt er sich als glücklichster Mensch unter der Sonne
Das Glücksgefühl hält genauso lange an, bis seine Eltern und sein älterer Bruder beschließen, ihn dorthin zu begleiten.
Emile, der pubertierende Teenager, leidet gerade sehr unter seiner in seinen Augen sehr speziellen Familie. Derzeit leben seine Eltern im Wohnwagen, da die Baugenehmigung für das Haus noch nicht vorliegt, auf engstem Raum und er schläft im Keller der Nachbarn. Pauline darf diese Tatsache nie erfahren, da sie in einer Villa aufwächst. Wie viele Pubertierende so schämt sich auch Emile für seine peinlichen Eltern, seine chaotischen Lebensumstände, und überhaupt alles, was nur im Entferntesten mit seiner Familie zu tun hat, nervt ihn total.
Emile schildert den Roadtrip in Form von Tagebucheinträgen, die ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen bieten. Man wird auch an die eigene Pubertät erinnert, an die Zeit, in der man weder Fisch noch Fleisch war, und überlegt ein um das andere Mal, ob man selbst auch so ungenießbar gewesen ist.
Eine nette Geschichte, aber eher für Jugendliche und junge Erwachsene.