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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2016

Durchschnittlich

Die Blutschule
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Der dreizehnjährige Simon Zambrowski zieht im Jahre 1993 mit seinem ein Jahr älteren Bruder Mark und seinen Eltern von Berlin nach Brandenburg. In ein Waldhaus am Mooreck in der brandenburgischen Einöde. ...

Der dreizehnjährige Simon Zambrowski zieht im Jahre 1993 mit seinem ein Jahr älteren Bruder Mark und seinen Eltern von Berlin nach Brandenburg. In ein Waldhaus am Mooreck in der brandenburgischen Einöde. Ihr Nachbar ist Peter Landenberg, genannt Stotter-Peter. Er saß im Gefängnis wegen unsittlichen Verhaltens. Obwohl die Eltern Simon und Mark es verboten haben, treffen die beiden Jungs den Pädophilen. Stotter-Peter verrät ihnen die Geheimnisse um den Spiegel der im Storkower See versenkt wurde. Es handelt sich hierbei um einen „Seelenspiegel“. Jeder der hineinschaut verändert seinen Charakter. Die Seele wird um 180 Grad gedreht. Schaut ein liebevoller Mensch hinein, wird aus ihm ein Böser. Schaut hingegen ein böser Charakter hinein, ist dieser von nun an ein guter Mensch. Außerdem wird man unsterblich und kann nur noch durch die eigene Hand sterben. Simon und Mark halten nicht viel von dieser Sage, bis sie eines Tages feststellen müssen, dass ihr Vater auch „den Kontakt“ hat. Und er sie in seiner „Blutschule“ unterrichtet. Diesen Sommer wird Simon niemals vergessen.

Wie den meisten bekannt sein sollte, verbirgt sich hinter Max Rohde niemand geringeres als Sebastian Fitzek. Fitzek schreibt diesen Roman im Namen des Protagonisten aus seinem Thriller „Das Joshua-Profil“. Diesen habe ich noch nicht gelesen, werde es aber im Anschluss tun. Soweit ich das bis jetzt weiß, handelt es sich bei „Der Blutschule“ sozusagen um die Vorgeschichte beziehungsweise eine Ergänzung zu „Das Joshua-Profil“. Die Handlung des Thrillers „Die Blutschule“ war mir etwas zu fiktiv. Dennoch hat es Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Und es gab ein unerwartetes Ende. Die Spannung, wie sie bei Fitzek üblich ist, habe ich hier leider vermisst. Die Handlung war sehr durchschaubar und somit die nächsten Schritte absehbar – außer dem Ende. Beeindruckend fand ich, dass es Fitzek gelungen ist, als Max Rhode einen ganz anderen Schreibstil zu verwenden. Beim Lesen hatte ich somit nicht das Gefühl einen „Fitzek“ zu lesen.

Veröffentlicht am 22.09.2016

Bayrische Wirtstochter trifft auf hippes Berlin

Die Breznkönigin
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Fanny Ambach ist gebürtige Wirtstochter und gelernte Goldschmiedin. Allerdings kam sie nach ihrer Ausbildung in der Goldstadt Pforzheim nicht dazu wirklich als Goldschmiedin zu arbeiten. Fanny musste in ...

Fanny Ambach ist gebürtige Wirtstochter und gelernte Goldschmiedin. Allerdings kam sie nach ihrer Ausbildung in der Goldstadt Pforzheim nicht dazu wirklich als Goldschmiedin zu arbeiten. Fanny musste in der familiären Minghartinger Stuben aushelfen. Doch aus „Aushelfen“ wurde schnell dauerhaft arbeiten. Einestages erscheint ein skurriler Kerl im Wirtshaus. Quirin Eichelmann aus Berlin. Er besitzt schon diverse Lokale in Berlin und möchte nun die Minghartinger Stuben eins zu eins in Berlin-Kreuzberg nachbauen. Er ist davon überzeugt, dass das ein absoluter Renner wird. Und als Sahnehäubchen soll Fanny mitkommen. Denn sie soll den bayrischen Soul mit nach Berlin bringen. Es folgt eine Erzählung, wie es Fanny in Berlin, in der neuen Minghartinger Stuben, ergeht. Wird sie sich im fremden Berlin einleben?

Bei diesem Buch handelt es sich um einen unterhaltenden Roman, der schildert, wie es der Wirtstochter Fanny in dem weitentfernten und irgendwie sehr fremden Berlin ergeht. Zwischendurch gibt es immer wieder größere Zeitsprünge, so dass die Erzählung nicht zu zäh wird. Dennoch konnte mich die Geschichte nicht richtig mitreißen. Ich habe mich zwar unterhalten gefühlt und fand den Roman angenehm zu lesen, dennoch hat mir etwas gefehlt. Ich kann letztendlich nicht mal klar sagen, ob ich dieses Buch empfehlen kann oder nicht. Wenn man auf der Suche nach leichter Lektüre ist und dem bayrischen Dialekt nicht abgeneigt ist, kann man gerne zu diesem Buch greifen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Missverständnis folgt auf das andere

Andere tun es doch auch
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Kai Findling ist Architekt und hat ein eigenes Büro in Berlin. Außerdem hat er einen ausgeprägten Schuhtick! Er hält gerne Predigten über seine Schuhe und sie sind ihm auch extrem heilig – es darf also ...

Kai Findling ist Architekt und hat ein eigenes Büro in Berlin. Außerdem hat er einen ausgeprägten Schuhtick! Er hält gerne Predigten über seine Schuhe und sie sind ihm auch extrem heilig – es darf also nichts auf sie kommen, außer Schuhwachs. Lara Rautenberg arbeitet derzeit als mobile Hotelrezeptionistin. Das heißt, sie wird, vor allem zu ungünstigen Zeitpunkten, angerufen und muss die Reservierungen der Hotelgäste entgegennehmen. Eigentlich ist sie Cutterin. Nicht nur als Beruf, sondern aus Leidenschaft. Doch durch einen Fehler oder besser eine mutige Tat, auf die erst am Ende des Buches eingegangen wird, wurde sie gefeuert. Kai und Lara treffen in diesem Roman aufeinander. Ihre ersten Begegnungen sind gekennzeichnet durch Missverständnisse. Das fand ich am Anfang sehr nervig, weil es einfach zu viele Missverständnisse waren und einem die ganze Geschichte sehr dumm und überzogen vorkam. Zum Glück hat sich die Sache mit den Missverständnissen im Laufe der Geschichte etwas gegeben und es gab eine anständige Handlung. Dennoch waren weiterhin die Missverständnisse an der Tagesordnung. Alles in allem war dieser Roman unterhaltsam, auch wenn die vielen Missverständnisse doch etwas übertrieben rüber kamen. Fazit: Ein für zwischendurch oder zur leichten Lektüre geeigneter Roman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsamer Friesenroman

Friesensommer
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Maike Olufs ist 62 und hat eine Hausarztpraxis in Oldsum auf Föhr. Sie hat vor kurzem den Sylter Hotelier Rainer Martens über eine Online-Partnervermittlung kennen gelernt. Auf der Rückreise nach einem ...

Maike Olufs ist 62 und hat eine Hausarztpraxis in Oldsum auf Föhr. Sie hat vor kurzem den Sylter Hotelier Rainer Martens über eine Online-Partnervermittlung kennen gelernt. Auf der Rückreise nach einem romantischen Wochenende begegnet Maike auf der Fähre ihre Jugendliebe Harry, den sie seit über 40 Jahren nicht mehr gesehen hat. Harald „Harry“ Peterson lebte Ende der Sechziger in San Francisco, der Hippie-Stadt der USA. Als er zur Army eingezogen werden soll, um im Vietnamkrieg zu dienen, verschwindet er Hals über Kopf in die Heimat seines Vaters: Oldsum. Hier ist Harry zunächst überfordert mit den sehr miesepetrisch wirkenden Einwohnern, doch schnell gewöhnt er sich an sie und vor allem an seine Nachbarin Maike. Nun gute 40 Jahre später ist Harry zurück auf Föhr. Wie wird es weiter gehen mit Maike und Harry? Wird etwa die alte Liebe wieder aufflammen?

Bei „Friesensommer“ handelt es sich um eine nette und unterhaltende Liebesgeschichte. Der Roman hat mir gut gefallen. Er war leicht und flüssig zu lesen. Friesische Dialoge wurden Gott sei Dank übersetzt. Die Handlungsebene hat immer zwischen 2014 und dem Ende der 60er Jahre gewechselt, somit konnte man immer aus ersten Hand erfahren, was damals passiert ist. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und erscheinen alle sehr sympathisch. Vielleicht bis auf Maikes Großmutter Karen. Ich kann diesen Roman wunderbar als leichte Sommerlektüre empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bewegende Autobiografie

Wüstenblume
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Waris Dirie erzählt in „Wüstenblume“ ihre eigene Geschichte. Sie wuchs in Somalia als Nomadenmädchen auf. In ihrem Roman beschreibt sie tiefgehend, was das heißt. Es wird ausführlich über die Praktiken ...

Waris Dirie erzählt in „Wüstenblume“ ihre eigene Geschichte. Sie wuchs in Somalia als Nomadenmädchen auf. In ihrem Roman beschreibt sie tiefgehend, was das heißt. Es wird ausführlich über die Praktiken der Beschneidungen erzählt und wie das die Betroffenen empfinden. Mit 14 Jahren floh Waris nach London und arbeitete dort als Hausmädchen. Später wurde sie von einem Modeagenten entdeckt und wurde zu einem gefragten Model.

Es ist ein ergreifender und zugleich sehr informativer Roman. In diesem Roman wird vor allem die Thematik der Beschneidung aufgegriffen. Und Waris Dirie liegt es am Herzen, dass dies endlich ein Ende findet. Ein beeindruckender Roman über eine Frau, die es geschafft hat aus der Unterdrückung in Somalia zu fliehen und sich ein neuen – besseres – Leben in Europa aufzubauen.