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Veröffentlicht am 17.09.2022

So richtig mitreißen konnte es mich nicht

Die Blutliste
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Nicht einmal auf dem Friedhof hat man seine Ruhe. In Köln verschwinden mehrere Leichen aus ihren Gräbern, dafür liegen neue Leichen darin. Was ist hier nur los? Helfen kann wieder einmal nur der schwäbische ...

Nicht einmal auf dem Friedhof hat man seine Ruhe. In Köln verschwinden mehrere Leichen aus ihren Gräbern, dafür liegen neue Leichen darin. Was ist hier nur los? Helfen kann wieder einmal nur der schwäbische Fallanalytiker Martin Abel. Diesem wird schon beim Gedanken, wieder nach Köln zu müssen, ganz flau im Magen. Denn bisher musste er dort noch jedes Mal in die menschlichen Abgründe schauen. Und dann ausgerechnet auch noch jetzt, wo doch der fünfte Todestag seiner Tochter vor der Tür steht.

Mir wird beim Lesen selten schlecht. Hier war es tatsächlich ab und zu der Fall. Somit ein großes Lob an Rainer Löffler, der die Situationen sehr detailgetreu erzählt und beschrieben hat. Die ein oder andere nette Idee jemanden umzubringen gab es auch. Der Schreibstil von Löffler gefällt mir gut. Er ist angenehm und flüssig zu lesen, wie schon gesagt sehr detailgetreu und bildlich. Auch die Charaktere bekommen ein Gesicht. Schön finde ich, dass manch ein Charakter wieder auftaucht, der bereits aus vorherigen Bänden bekannt ist.

Die Handlung wird abwechselnd aus Abels Perspektive und der des Täters erzählt. Zwischendurch gibt es auch zeitliche Rückblenden, sodass man immer darauf achten sollte, ob wir uns gerade noch in der Gegenwart befinden. So richtig konnte mich der Thriller nicht mitreißen. Es war zwar spannend und ich kam sehr schnell voran, aber so richtig packen konnte es mich nicht. Dafür war es mir etwas zu brutal und eklig. Die Handlung an sich war aber sehr gut ausgedacht und die Beweggründe des Mörders waren für mich nachvollziehbar. Auch wenn es an einigen Stellen sehr tragisch war. Und vielleicht etwas übertrieben. Abel muss irgendwann feststellen, dass er auch persönlich in den Fall involviert ist, das gibt dem Ganzen noch ein bisschen mehr Spannung. Da man mitfiebert, ob er nun noch sachlich bleiben kann. Allerdings führte das auch dazu, dass Abel nun mehr mit seinen Problemen kämpft, als den Fall zu analysieren.

Ich vergebe drei von fünf Sterne, da ich vor lauter Ekel die Spannung nicht greifen konnte. Wer keine Scheu vor Grausamkeiten und Ekel hat ist hier genau richtig!

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Nicht ganz so fesselnd

Stille blutet
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Nadine Just ist Nachrichtensprecherin und eines Abends kündigt sie live im Fernsehen ihren Tod an. Zwei Stunden später findet man sie tot in ihrer Garderobe. Doch sie bleibt nicht die einzige Tote. Zudem ...

Nadine Just ist Nachrichtensprecherin und eines Abends kündigt sie live im Fernsehen ihren Tod an. Zwei Stunden später findet man sie tot in ihrer Garderobe. Doch sie bleibt nicht die einzige Tote. Zudem gilt ihr Ex-Freund schnell als Hauptverdächtiger. Doch der streitet alles ab.

Ich habe mich sehr auf den neuen Thriller von Ursula Poznanski gefreut. Da ihre Bücher immer so schön spannend sind. Als ich mit dem Lesen begonnen habe, bin ich nach wenigen Seien bereits ins Stocken gekommen. Direkt vor diesem Buch habe ich Fake von Arno Strobel gelesen. Nun kam ich mir vor, als hätte ich dasselbe Buch vor mir liegen. Die Handlung war schon sehr ähnlich und ich hatte die Befürchtung, dass es ähnlich ablaufen wird. Immerhin ändert sich die Handlung irgendwann etwas. Dennoch konnte ich diesem Thriller nicht so viel abgewinnen, wie es getan hätte, wenn ich vorher nicht den neuen Strobel gelesen hätte. Bei meiner Bewertung versuche ich nun, die Parallelen zum anderen Buch auszublenden, und das Buch so zu bewerten, wie wenn ich die andere Geschichte nicht kennen würde.

Fina ist noch neu in der Mordkommission. Leider ist ihr Start im Team nicht besonders gut. Vor allem ihr Kollege Oliver verbringt die meiste Zeit damit sich über sie lustig zu machen. So richtig warm wurde ich mit Fina nicht. Einerseits machte sie sich selbst gern schlecht, andererseits versuchte sie über Olivers Sprüche drüber zu stehen. Also so richtig gefestigt wirkte ihr Charakter nicht. Die anderen Kommissare blieben mir noch ferner. Tibor Glaser der Hauptverdächtige bekommt am meisten Platz im Buch. Er war mir recht sympathisch. Man fühlte mit ihm mit und versuchte herauszubekommen, wer denn nun die Morde begeht und warum. Das Ende fand ich sehr spannend und gut gemacht. Alles wurde schlüssig aufgeklärt und es blieb kaum keine wichtige Frage ungeklärt.

Der Schreibstil von Ursula Poznanski ist angenehm zu lesen. Am Anfang kam ich eher langsam voran. Es dauerte recht lang, bis mich der Thriller richtig fesseln konnte. Am Schluss wollte ich aber trotz vorangegangener Stunde das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich vergebe alles in allem drei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Hätte etwas tiefgründiger sein könnte

Schicksalsfreundin
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Miriam und Zofia sind seit klein auf beste Freundinnen. Miriam ist Deutsche, Zofia Polin. Doch das war nie ein Problem. Bis Miriam mal Zofias Familie in Polen besucht und dort auf die Vergangenheit ihres ...

Miriam und Zofia sind seit klein auf beste Freundinnen. Miriam ist Deutsche, Zofia Polin. Doch das war nie ein Problem. Bis Miriam mal Zofias Familie in Polen besucht und dort auf die Vergangenheit ihres Opas stößt. Das bringt Miriam komplett aus der Bahn. Ob die Freundschaft zu Zofia das aushalten kann?

Der Schreibstil von Renate Ahrens hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Dialoge sind gut gelegt und lockern den Lesefluss auf. Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir, doch irgendwie hätte ich mir mehr erwartet, als lediglich Miriam Seelenzustand beschreiben zu bekommen. Vielleicht wäre auch eine zweite Zeitebene gut gewesen. Interessant war zusehen, was seelischer Stress alles an organischen Folgen nach sich ziehen kann. Ziemlich erschreckend. Das Ende war mir letztendlich etwas schnell. Miriam führt ein Bilderbuchleben mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern. Dann wird ihr Traumschloss zerstört, und sie kommt nicht damit klar. Zofia hingegen hat immer schon ein etwas chaotischeres Leben. Die beiden Freundinnen ergänzen sich sehr gut. Doch irgendwie scheint es in der Freundschaft schon länger unausgesprochene Dinge zu geben. So richtig sympathisch war mir keine der beiden. Schön fand ich, dass Peter, Miriams Mann sich nicht alles nur mit ansieht, sondern sich irgendwann einmischt.
Mir hat dieser Roman gut gefallen, auch wenn mir das gewisse Etwas gefehlt hat. Deshalb vergebe ich drei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Interessant, aber redundant

Stiefkinder der Republik
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In der DDR gab es ein großes System an Kinderheimen. Normale Kinderheime, etwas Strengere oder eben auch Jugendwerkhöfe, die eher einem Kindergefängnis ähnelten. Viele Kinder kamen relativ grundlos ins ...

In der DDR gab es ein großes System an Kinderheimen. Normale Kinderheime, etwas Strengere oder eben auch Jugendwerkhöfe, die eher einem Kindergefängnis ähnelten. Viele Kinder kamen relativ grundlos ins Heim, zum Beispiel weil ihre Eltern ausreisen wollten. Natürlich gab es auch Waisen. Vielen Kindern ging es im Heim sicherlich nicht schlechter als zu Hause, doch in diesem Buch stehen die Kinder und Jugendlichen im Vordergrund, denen es im Heim alles andere als Gut ergangen ist. Psychoterror der ganz harten Sorte. Sei es von Seiten der Erzieher als auch von den anderen Heimkindern – die doch meist eher an Mithäftlinge erinnern.

Erzählt werden einige Anekdoten von ehemaligen Heimkindern. Sie schildern, wieso sie im Heim waren, in welchem und wie es ihnen dort ergangen ist. Auch wird darauf eingegangen, wie es ihnen nach der Entlassung ergangen ist und wie sie die Zeit nach der Wende verbracht haben. Die Protagonisten dieses Buchs haben alle ihren Knacks weg. Keiner hat seine Heimzeit komplett verarbeitet, viele können es wenigstens verdrängen und leben normal, solange sie sich nicht erinnern. Andere können die Zeit gar nicht ausblenden. Interessant fand ich, dass das DDR-Heimsystem schon gut erläutert wurde und anschaulich dargestellt wurde.

Was mich an diesem Buch etwas gestört hat, war, dass einige Textstellen mehrfach vorkamen. Die gleiche Person erzählt dieselben Anekdoten an unterschiedlichen Stellen des Buches. Teilweise hatte ich so das Gefühl, ich wäre im Buch verrutscht. Das Buch war informativ und interessant. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Durchschnittlicher Lokalkrimi

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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In seinem zwölften Kriminalfall verschlägt es Kluftinger einige tausend Jahre in die Vergangenheit. Es scheint, als wären er und sein Team auf die Anfänge des aufrechtgehenden Menschen gestoßen und das ...

In seinem zwölften Kriminalfall verschlägt es Kluftinger einige tausend Jahre in die Vergangenheit. Es scheint, als wären er und sein Team auf die Anfänge des aufrechtgehenden Menschen gestoßen und das mitten im Allgäu. Doch leider ist der entsprechende Professor, nun selbst in der Tongrube verscharrt.

Kluftinger mag man oder nicht. Er ist schon speziell und ein totales Original. Es war herrlich, wie Kluftinger in das Themengebiet der Sozial Medien, wie er es nennt, eingeführt wird. Kluftinger ist seit neustem bei Facebook und dort tritt er gleich mal in alle Fettnäpfchen und Fallen, die es so gibt.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Dialoge sind lustig. Die Charaktere sind sehr individuell und jeder ist gefühlt ein anderes Extrem. Die meisten sind sehr überspitzt, schon fast karikaturmäßig erstellt. Spannend war es alle mal. Wer ist wohl der Täter? Diese Frage beschäftigte mich bis kurz vor Schluss! Für meinen Geschmack hat sich die Handlung allerdings etwas gezogen. Man hätte alles auch etwas kürzer erzählen können. Auch die Ausschweifungen zum Flohmarkt, der Sekte oder auch zu Maximas Kindermädchen waren etwas zu häufig. Schön finde ich, dass alle Bände in sich abgeschlossen sind und man somit jeden Band unabhängig von der anderen lesen kann.

Das Buch war lustig und auch etwas spannend, aber wirklich überzeugen konnte es mich nicht, deshalb vergebe ich drei von fünf Sterne.

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