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KerstinTh

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2019

Mir fehlte die Spannung

Die im Dunkeln sieht man nicht
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Der zweite Weltkrieg ist vorbei und es kehrt wieder etwas Normalität ein. Karl Wiener will dem Geheimnis rund um den, aus dem Führerbunker, verschwundenen Kunstschatz auf den Grund gehen und einen Artikel ...

Der zweite Weltkrieg ist vorbei und es kehrt wieder etwas Normalität ein. Karl Wiener will dem Geheimnis rund um den, aus dem Führerbunker, verschwundenen Kunstschatz auf den Grund gehen und einen Artikel darüberschrieben. Seine Nichte Magda soll ihm dabei helfen. Für die Recherche kehrt Karl wider seines Willens aus Berlin zurück nach München. Doch dieses Thema ist kein leichtes und auch kein ungefährliches. Viele wollen ihre Haut retten, so finden sich Karl und Magda bald in einer unangenehmen Umgebung wieder.

Ich finde Kriminalromane, die in der Vergangenheit spielen sehr interessant. Denn es wird die Spannung eines Kriminalromans mit den interessanten Aspekten einer Reise in vergangene Zeiten kombiniert. Andreas Götz ist es sehr gut gelungen die Anfangszeit der 50er darzustellen. Es hat großen Spaß gemacht in diese Zeit einzutauchen. Götz scheint gut recherchiert zu haben und auf Grundlage dessen eine sehr plausible und realistische Darstellung dieser Zeit zu Papier gebracht. Doch leider fehlte mir die Spannung. Die Geschichte konnte mich leider nicht fesseln. Die Charaktere waren interessant, aber so richtig warm wurde ich mit ihnen nicht.
Was mich zusätzlich gestört hat, waren die vielen und vor allem recht schnellen Perspektivwechsel, welche nicht zusätzlich gekennzeichnet wurden. So kam es häufiger vor, dass ich ernst nach zwei bis drei Sätzen gemerkt habe, dass die Perspektive sich gewechselt hat.

Leider konnte mich dieser Krimi nicht überzeugen, da ich aber sehr gerne in das München im Jahr 1950 eingetaucht bin, vergebe ich drei von fünf Sterne. 

Veröffentlicht am 14.08.2019

Eine Familie voller Geheimnisse

Aber Töchter sind wir für immer
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Hans Franzen hat Geburtstag, dazu lädt er seine drei Töchter Johanna, Heike und Britta ein. Britta ist das Nesthäkchen, sie ist genau so alt wie Johannas Ältester. Darum sind Britta einige Themen aus der ...

Hans Franzen hat Geburtstag, dazu lädt er seine drei Töchter Johanna, Heike und Britta ein. Britta ist das Nesthäkchen, sie ist genau so alt wie Johannas Ältester. Darum sind Britta einige Themen aus der Vergangenheit ihrer Familie fremd. Vor allem in Bezug auf ihre verstorbene Schwester Hermine. An diesem Geburtstagswochenende werden so einige Geheimnisse auf den Tisch kommen. Ob die Familie das verkraften kann?

Ich habe sehr gut in die Geschichte hineingefunden. Schön fand ich, dass Brittas Erlebnisse am Geburtstagswochenende dem Roman einen Rahmen gegeben haben und die Handlung geleitet hat. Sehr gefallen hat mir, dass alle Beteiligten die Chance bekamen einen Teil ihrer Lebensgeschichte zu erzählen. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und wirkten realistisch und nahbar. Bis auf Hermine, die blieb mir sehr suspekt. Teilweise wurden Charakterzüge von ihr aufgeklärt, aber eine Sache war mir einfach zu unwahrscheinlich und auch nicht mit einem „Zweiten Gesicht“ zu erklären.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich kam schnell voran und wollte selbst hinter die Geheimnisse der Familie Franzen kommen.
Schade fand ich, dass Christas Erlebnisse in Schlesien und auf der Flucht nur so kurz erzählt wurden. Es ging hauptsächlich um Hermine, und das war für mich leider keine aussagekräftige Geschichte.

Dieser Roman zeigt schön, was Familie bedeutet. Von allen Seiten, nicht nur die Guten, sondern gerade auch die Schlechten werden hier aufgezeigt. Allerdings konnte mich dieser Roman nicht richtig fesseln und beeindrucken. Irgendwie fehlte mir etwas. Deshalb vergebe ich nur gute drei von fünf Sterne.  

Veröffentlicht am 20.07.2019

Konnte mich leider nicht verzaubern

Das Labyrinth des Fauns
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Dieses magische Phantasie-Buch spielt in Spanien im Jahre 1944. Die kleine Ofelia zieht mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem Stiefvater in einen Wald, denn dort ist ihr Stiefvater stationiert. Sie sollen ...

Dieses magische Phantasie-Buch spielt in Spanien im Jahre 1944. Die kleine Ofelia zieht mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem Stiefvater in einen Wald, denn dort ist ihr Stiefvater stationiert. Sie sollen Widerstandskämpfer ausschalten. Ofelia hingegen verliert sich in einer Phantasie-Welt, in welcher sie einem Faun begegnet. Dieser stellt ihr Aufgaben, wir Ofelia sie bestehen und zur Prinzessin erkoren werden?

Ich habe ja die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke verschlungen und geliebt. Deshalb war ich sehr gespannt auf ihr neues Werk. Doch leider konnte mich die Geschichte um Ofelia und den Faun nicht mitreißen oder gar entführen. Die Magische Welt bliebt für mich weiterstgehend verschlossen. Den Zusammenhang mit der damaligen Zeit fand ich auch zu kurz aufgegriffen.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Es handelt sich um ein Jugendbuch, dementsprechend ist die Sprache auch recht einfach gehalten. Magische verträumte Elemente findet der Leser glücklicherweise viele – so erwartet man es bei dieser Geschichte ja auch. Dennoch konnte ich in diese phantastische Welt nicht so gut eintauchen, wie in die Tintenwelt. Der Leser lernt Ofelia gut kennen, sie ist ein tapferes und sehr kluges Mädchen. Durch ihre Flucht in die Phantasie-Welt fliegt sie von ihrem gewalttätigen Stiefvater. Ich hätte mir für die Geschichte etwas mehr Verbindung zwischen Realität und magischer Welt gewünscht. Leider bleiben die beiden Dinge immer recht getrennt.
Was mich sehr gestört hat, ist die Tatsache, dass dieses Buch ab elf Jahren freigegeben ist. Ich finde dafür enthält dieses Buch viel zu viele brutale und gewalttätige Stellen, bei denen sogar ich, als Erwachsene etwas schlucken musste. Und das obwohl ich sehr gerne Thriller lese.
Ich hatte mir von diesem Buch mehr erhofft, und bleibe etwas enttäuscht zurück. Deshalb kann ich leider nur drei von fünf Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Aus dem Nähkästchen eines Kinobetreibers

Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung
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Nicht nur Berlin hat filmmäßig etwas zu bieten – auch München spielt ganz vorne mit. In den Zwanziger Jahren haben die Donaubauers die Nase vorn. Ihre Kinodynastie ist in aller Munde. 1926 ist Zenzi noch ...

Nicht nur Berlin hat filmmäßig etwas zu bieten – auch München spielt ganz vorne mit. In den Zwanziger Jahren haben die Donaubauers die Nase vorn. Ihre Kinodynastie ist in aller Munde. 1926 ist Zenzi noch die Chefin. Doch dann gibt sie an ihren Sohn Karl und dessen Frau, die Schauspielerin Elsa ab. Kurze Zeit später verschwindet Karl nach Amerika und Elsa und Zenzi müssen gemeinsam die Kinos leiten. Schnell wird der neue politische Wind auch in München bemerkbar und mit Hitlers Amtsantritt wird es auch für die Kinobesitzer schwieriger.

Die Geschichte rund um die Kinodynastie war recht interessant. Als Leser bekam man einen guten Einblick in das Tun und Handeln eines Kinobetreibers. Doch die Geschichte rund um die Menschen konnte mich nicht richtig packen. Für meinen Geschmack passierte einfach zu wenig. Irgendwie ging alles recht langsam voran und einzelne Stationen wurden sehr ausgeschmückt erzählt. So dass sich einige Stellen in die Länge zogen. Sehr gestört hat mich, dass ich vom Ende sehr überrascht wurde, weil dieser sehr abrupt kam. Im Nachwort erfährt der Leser, dass es einen zweiten Teil geben wird. Schade, man hätte auch die gesamte Geschichte in ein Buch packen können. Eigentlich habe ich einen Roman erwartet, welcher auch auf die Kriegsjahre eingeht, aber genau hier endet dieser erste Teil. Schade!
Der Schreibstil war in Ordnung. Teilweise, wie gesagt, etwas ausgeschmückt und nicht richtig auf den Punkt gebracht.
Die Charaktere fand ich toll ausgearbeitet. Ich konnte mich gut in die einzelnen Charaktere einfühlen und es hat Spaß gemacht ihnen zu folgen. Aber auch hier wäre etwas mehr Tempo nicht verkehrt gewesen.

Ich wurde von diesem Roman etwas enttäuscht, da ich mit einem anderen Spielzeitraum gerechnet habe. Ein so schnelles und überrumpeltes Ende mag ich nicht, das wirkt sich ebenfalls negativ auf meinen Eindruck aus. Die Idee, die Geschichte einer Kinodynastie zu erzählen gefällt mir! Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Rentnercop auf Vergangenheitsrecherche

Schatten der Provence
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Commissaire Albin Leclerc ist nun im Ruhestand, doch mit Langeweile und Gassi gehen ist es nicht getan. Leclercs Spürnase ist gefragt. Auch wenn das keiner laut ausspricht. Ein Kunsttransporter wurde überfallen, ...

Commissaire Albin Leclerc ist nun im Ruhestand, doch mit Langeweile und Gassi gehen ist es nicht getan. Leclercs Spürnase ist gefragt. Auch wenn das keiner laut ausspricht. Ein Kunsttransporter wurde überfallen, doch die Räuber kommen nicht weit. Die Polizei entdeckt ihr Beute-Depot. Dort findet sie unter anderem zwei noch unbekannte Gemälde von namhaften Malern. Sind sie echt und woher stammen sie? Leclerc geht seiner Spürnase nach und stößt auf ein Verbrechen 1944 in Marseille.

„Schatten der Provence“ war mein erster Band dieser Reihe um Albin Leclerc. Insgesamt ist es der vierte Teil. Dennoch habe ich mich bei den Charakteren zurechtgefunden. Mir scheint, dass dies der erste Fall war, in welchem Albin Leclerc nun im Ruhestand ist.
Leclerc wirkte auf mich irgendwie wie Kluftinger aus einer Krimireihe von Volker Klüpfel und Michael Kobr. Ein Original, das mögen kann oder eben nicht. Er ist ein Polizist durch und durch. Trotz Ruhestand kann er das Ermitteln einfach nicht lassen. Zum Glück, denn seine Spürnase ist gut. Witzig finde ich seine Zwiegespräche mit seinem Hund – einem Mops namens Tyson. Tyson antwortet sogar, allerdings ist dies ja nur Leclercs Antwort.
Mir hat dieser Fall ganz gut gefallen, allerdings war es eher unterhaltend, wie Leclerc der Sache auf den Grund geht, als spannend. Für meinen Geschmack fehlte es an Spannung, die ein Krimi braucht. Leider war schnell klar, wie sich der Fall gestaltet und somit war es eher ein Warten, bis die Ermittler auch darauf kommen.
Der Schreibstil war angenehm, schnell und flüssig zu lesen. Da in der Paperback-Ausgabe auch die Schrift verhältnismäßig groß ist, waren die 400 Seiten schnell vorüber.
Das Thema fand ich interessant – Nazi-Raubkunst. Darüber hatte ich noch nichts gelesen. In diesem Fall ist es vor allem interessant, wer dahinter steckt und den heiligen Gral bewachen möchte.

Normalerweise lese ich nur deutsche Krimis, somit bin ich schon etwas skeptisch an die Sache rangegangen. Aber wieso nicht mal was Neues ausprobieren? Es hat sich gelohnt, denn ich wurde positiv überrascht. Dieser Krimi hat mich zwar nicht vom Hocker gerissen, aber unterhalten hat er mich. Vielleicht sind Frankreich-Krimis doch was für mich? Als ich das Buch beendet habe, stellte ich fest, dass sich hinter Pierre Lagrange ein deutscher Krimiautor verbirgt. Vielleicht kam ich deshalb mit der Art und Wiese des Krimis gut zurecht.
Ich vergebe für diesen Krimi drei von fünf Sternen.