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Veröffentlicht am 19.04.2024

Packendes Finale

Verraten
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Der letzte Fall für das Sonderdezernat Q hat es wirklich in sich. Das gesamte Team muss noch einmal zusammenhalten, um Unglaubliches zu leisten, da Carl Mørck im Gefängnis sitzt. Der alte Druckluftnagler-Fall, ...

Der letzte Fall für das Sonderdezernat Q hat es wirklich in sich. Das gesamte Team muss noch einmal zusammenhalten, um Unglaubliches zu leisten, da Carl Mørck im Gefängnis sitzt. Der alte Druckluftnagler-Fall, der sich durch die gesamte Reihe zieht, scheint dabei im Zentrum zu stehen. Denn auf Carls Dachboden wurde ein lange Zeit vergessener Koffer gefunden, der ihm von seinem im Einsatz getöteten Kollegen Anker zur Aufbewahrung übergeben wurde. Der Inhalt ruft die internen Ermittler auf den Plan. Carl Mørck gerät in den Verdacht, ein korrupter Polizist zu sein. Scheinbar eindeutige Indizien untermauern diesen Verdacht. Carl sitzt nicht nur abgeschottet im Gefängnis, sondern wird das Ziel unbekannter Hintermänner, die ihn aus dem Weg räumen wollen...

Die Handlung knüpft nahtlos an das Ende des vorherigen Teils "Natrium Chlorid" an und wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt die Orientierung leicht. Dennoch sollte man konzentriert lesen, da es etliche Personen gibt, die von Interesse sind. Außerdem ist der Fall sehr komplex. Fans der Reihe dürfen sich über ein Wiedersehen mit Charakteren freuen, die bereits in vorherigen Bänden eine große Rolle spielten.

Handlungsorte und Protagonisten werden wieder so lebendig beschrieben, dass man die entsprechenden Szenen mühelos vor Augen hat. Der Fall ist rätselhaft und lädt dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Dabei kommt es aber immer wieder zu unerwarteten Wendungen. Schon bald weiß man nicht mehr, wem man vertrauen kann und wittert überall Verrat. Die unterschiedlichen Perspektiven, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln, sorgen dafür, dass ein hohes Tempo angeschlagen wird, dem man sich kaum entziehen kann. Geradezu atemlos verfolgt man die einzelnen Stränge und versucht Licht ins Dunkle zu bringen. Dabei ist es gar nicht so einfach, die Übersicht zu behalten, da unheimlich viel passiert. Die Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf der Ereignisse sogar konstant steigern. Man fiebert mit und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist.

Das grandiose Finale einer packenden Serie, das sich Fans der Reihe auf keinen Fall entgehen lassen dürfen. Durch einen gekonnten Kniff, gelingt es Jussi Adler-Olsen, den Kreis perfekt zu schließen.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Ein Roman zum Genießen

Kräuter der Provinz
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Therese ist nicht nur Gastwirtin im idyllischen Maierhofen, sondern auch die Bürgermeisterin der kleinen schwäbischen Ortschaft. Voller Sorge beobachtet sie, dass immer mehr junge Leute wegziehen und ihrer ...

Therese ist nicht nur Gastwirtin im idyllischen Maierhofen, sondern auch die Bürgermeisterin der kleinen schwäbischen Ortschaft. Voller Sorge beobachtet sie, dass immer mehr junge Leute wegziehen und ihrer Heimat den Rücken kehren. Dabei hat der Ort doch so viel mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheint. Therese möchte unbedingt erreichen, dass man in Maierhofen wieder positiv in die Zukunft blicken kann und deshalb lockt sie ihre Cousine Greta, die bereits für ihre erfolgreichen Werbekampagnen ausgezeichnet wurde, unter einem Vorwand in die schwäbische Provinz....


Petra Durst-Benning ist bekannt für ihre wundervoll erzählten historischen Romane, die einem beim Lesen das damalige Leben mühelos vor Augen führen und dafür sorgen, dass man in längst vergangene Zeiten eintauchen kann. "Kräuter der Provinz" ist der erste Roman der Autorin, der komplett in der Gegenwart angesiedelt ist. Mit der aktuellen Geschichte, den sympathischen Charakteren und der unnachahmliche Atmosphäre, die man von Anfang an zwischen den Zeilen spüren kann, gelingt es der Autorin allerdings hervorragend, an ihre Erfolge im historischen Genre anzuknüpfen.

Denn mit Maierhofen und seinen Bewohnern fühlt man sich vom ersten Moment an verbunden, sodass man die Entstehung von Träumen und die Versuche, sie auch zu verwirklichen, mit großem Interesse verfolgt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Dadurch kann man sich den Ort und seine Bewohner mühelos vorstellen und die liebevoll erzählte Geschichte ganz auf sich wirken lassen. Die Charaktere sind vielschichtig und sehr lebendig. Sie werden von Sorgen und Zweifeln geplagt, haben mit ganz normalen Problemen zu kämpfen, aber auch den Mut, mal etwas zu riskieren oder einfach mal mit anzufassen. Sie führen einem ohne den erhobenen Zeigefinger vor Augen, was man gemeinsam erreichen kann und dass man ruhig mal an sich selbst glauben sollte. Dadurch kann man sich gut mit den Protagonisten und der Dorfgemeinschaft identifizieren. Beim Lesen wird man sogar fast ein wenig neidisch, dass man nicht selbst Hand anlegen und mithelfen darf. Denn so ansteckend wirkt die positive Stimmung, die sich beim Lesen ausbreitet.

Die ein oder andere Szene wirkt zwar etwas zu schön um wahr zu sein, doch in Maierhofen scheint alles möglich und deshalb kann man gut ein Auge zudrücken und darüber hinwegsehen. Ein interessantes Vorwort, ein abschließender Brief an die Leser und Genießertipps und Rezepte aus Maierhofen runden das wunderbare Leseerlebnis ab.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten und wundervolle Stunden in Maierhofen verbracht. Deshalb vergebe ich begeisterte fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Spannender Pageturner!

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Charlotte Tempel, eine prominente Wohltäterin, die für den Medienpreis "Hirsch" nominiert ist, wird brutal ermordet und mit einem Hirschgeweih geschmückt im Wald aufgefunden. Art Mayer und seine Kollegin ...

Charlotte Tempel, eine prominente Wohltäterin, die für den Medienpreis "Hirsch" nominiert ist, wird brutal ermordet und mit einem Hirschgeweih geschmückt im Wald aufgefunden. Art Mayer und seine Kollegin Nele Tschaikowski nehmen die Ermittlungen auf. Charlottes rebellische Tochter Leo zeigt sich wenig kooperativ, doch Art Mayer glaubt nicht an daran, dass sie den Mord begangen hat. Als eine weitere Frau getötet wird, die ebenfalls für den Medienpreis nominiert war und ein geheimnisvolles Tonband auftaucht, nimmt der Fall ungeahnte Wendungen....

"Die Dämmerung" ist nach "Der Morgen" der zweite Band einer Thriller-Reihe, in der Art Mayer mit seiner Partnerin Nele Tschaikowski ermittelt. Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen, wodurch man dem aktuellen Geschehen auch ohne Vorkenntnisse folgen kann. Allerdings gibt es private und berufliche Nebenhandlungen, die sich weiterentwickeln und eine Vorgeschichte, die einige der Hauptcharaktere verbindet. Das alles kann man besser nachvollziehen, wenn man die Reihe chronologisch liest. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Außerdem gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Sie werden durch das Abspielen einer alten Kassette vermittelt. Darauf ist die geheimnisvolle Bell zu hören, die eine dramatische Geschichte schildert. Diese Einschübe werden mit einem Playsymbol gekennzeichnet, wodurch die Einordnung leicht fällt. Da diese Erzählung erst nach und nach abgespielt wird, stellt man sich die Frage, wie sich alles verbinden wird. 

Der Fall selbst ist rätselhaft und eine große Herausforderung für Art Mayer und Nele Tschaikowski. Dass beide außerdem von privaten Problemen abgelenkt werden, erleichtert die Ermittlungen nicht. Marc Raabe versteht es von Anfang an, Spannung aufzubauen und ein hohes Tempo anzuschlagen. Man fiebert mit, stellt eigene Überlegungen an und versucht Täter und Motiv zu enttarnen. Doch das ist gar nicht so einfach, da es zu einigen überraschenden Wendungen kommt. Die Spannung kann so nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf sogar stetig steigern, um schließlich in einem hochspannenden Finale zu gipfeln. 

​​​​​​​Ein spannender Pageturner, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. 

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Ein spannender Fall für Pia Korittki

Ostseefinsternis
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Kommissarin Pia Korittki freut sich auf ihren Urlaub, den sie mit Sohn Felix in Martens neuem Haus an der Ostsee verbringen möchte. Doch es kommt anders als gedacht, da Pia von ihrem Chef gebeten wird, ...

Kommissarin Pia Korittki freut sich auf ihren Urlaub, den sie mit Sohn Felix in Martens neuem Haus an der Ostsee verbringen möchte. Doch es kommt anders als gedacht, da Pia von ihrem Chef gebeten wird, die Ermittlungen in einem Mordfall zu übernehmen, der sich in der Nähe ihres Feriendomizils zugetragen hat. Nach Abstimmung mit Marten, der sich sehr darüber freut, Zeit mit Felix zu verbringen, übernimmt Pia den Fall. Schon bald stellt sich heraus, dass es vor dem Mord bereits eine weitere Straftat in dem kleinen Ort an der Ostsee gegeben hat: Eine junge Frau wurde auf dem Heimweg von der Arbeit brutal überfallen. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Taten und wenn ja, welche? Und hat die alte Fehde, die zwei Familien in verfeindete Lager spaltet, etwas damit zu tun? 

"Ostseefinsternis" ist bereits der neunzehnte Fall für die Lübecker Kommissarin Pia Korittki. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch ohne Vorkenntnisse folgen. Allerdings gibt es berufliche und private Weiterentwicklungen, die sich durch die Reihe ziehen und die Hauptcharaktere besonders lebendig wirken lassen. Diese kann man besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält. 

Die Autorin versteht es wieder hervorragend, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken, da diese mit einem Prolog startet, in dem man beobachtet, wie die junge Frau überfallen wird. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet die polizeilichen Nachforschungen und erhält Einblicke in das Leben einiger Protagonisten, die Pia im Zuge der Ermittlungen kennenlernt. Das Privatleben der Ermittler kommt ebenfalls nicht zu kurz, wobei sich diese Szenen nicht zu sehr in den Vordergrund drängen. Im Zentrum dieses Krimis steht ganz klar die Aufklärung des Mordes. 

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und ganz auf den verworrenen Fall einlassen. Denn der hat es wirklich in sich. Es gilt einigen Spuren zu folgen und etliche Zeugen zu befragen. Gerade anfangs sollte man hier konzentriert lesen, da einige Charaktere eingeführt werden, die obendrein noch miteinander verwandt sind. Hier alles richtig ins Verhältnis zu setzen, fällt nicht immer leicht. Das Buch enthält jedoch einen Stammbaum, in dem man bei Bedarf nachsehen kann. 

Da der Fall sehr rätselhaft ist und man das Gefühl hat, dass einige Zeugen wichtige Informationen verschweigen, wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Dabei rücken einige Protagonisten in den Fokus der eigenen Ermittlungen. Es kommt allerdings immer wieder zu überraschenden Wendungen, wodurch man die Puzzleteilchen, die man zusammenträgt, neu sortieren muss. Dadurch kommt keine Langeweile auf, denn die Spannung, was genau passiert ist und wer dahinter steckt, ist durchgehend spürbar. Zum Ende hin steuert das Ganze auf ein spannendes Finale zu, das man geradezu atemlos verfolgt. 

Ein spannender Fall, der dazu einlädt, eigene Überlegungen anzustellen.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Packendes Finale

Sternenhell (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 2) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe – Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!
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"Sternenhell" ist der zweite und damit finale Band der Nachtschwarz-Sternenhell-Dilogie. Da dieser Teil nahtlos an den vorherigen anknüpft und die Ereignisse aufeinander aufbauen, sollte man die Reihenfolge ...

"Sternenhell" ist der zweite und damit finale Band der Nachtschwarz-Sternenhell-Dilogie. Da dieser Teil nahtlos an den vorherigen anknüpft und die Ereignisse aufeinander aufbauen, sollte man die Reihenfolge einhalten. 

Nach wie vor steht die 17-jährige Billie im Zentrum der Ereignisse. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus ihrer Sicht, geschildert. Dadurch bekommt man einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Man kann ihre Überraschung darüber, welches Geheimnis ihre neuen Freunde in Amber Lake hüten, nachvollziehen. Ebenso ihre Verzweiflung, endlich herauszufinden, warum sich ihre eigenen Kräfte so stark von denen der Freunde unterscheiden und ihnen sogar gefährlich werden können. 

Die Anziehungskraft zwischen Billie und Ashton wird immer stärker. Man kann das Knistern zwischen den beiden förmlich spüren. Dennoch können sie kein Paar sein, da das Universum offenbar dagegen ist. Die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man sich alles mühelos vorstellen und ganz in die magische Handlung eintauchen kann. Der Schreibstil ist locker und leicht. Die Dialoge zwischen Billie und Ashton wirken zuweilen sehr humorvoll, obwohl es das Schicksal alles andere als gut mit ihnen meint. 

Man kann mit den beiden mitfiebern und verfolgt gespannt die Wendungen, zu denen es im Verlauf der Ereignisse kommt. Da man bis zum Schluss nicht ahnt, wie alles enden wird, bleibt die Spannung konstant hoch. 

Ein packendes Finale, das durch einen spannenden Plot, lebendige Charaktere und humorvolle Wortgefechte überzeugt. 

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