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Veröffentlicht am 27.12.2020

Hätte gerne ein wenig spannender sein dürfen

Solange du noch lebst
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Für Kat beginnt ein wahrer Albtraum, als am frühen Morgen die Polizei an ihre Haustür klopft, um ihr mitzuteilen, dass ihr achtjähriger Sohn Ethan aus dem Feriencamp verschwunden ist und vermisst wird. ...

Für Kat beginnt ein wahrer Albtraum, als am frühen Morgen die Polizei an ihre Haustür klopft, um ihr mitzuteilen, dass ihr achtjähriger Sohn Ethan aus dem Feriencamp verschwunden ist und vermisst wird. Da es im Camp kurz zuvor zu einem Brand gekommen ist, besteht die Möglichkeit, dass Ethan während des Chaos entführt wurde. Doch wer sollte ein Interesse daran haben, Kats Sohn zu entführen? Denn Kat verfügt nicht über große Reichtümer. Deshalb fällt ihr erster Verdacht auf ihren Ex-Mann. Doch dann erhält die Frau des Bürgermeisters einen Anruf und es scheint so, als ob eigentlich ihr Sohn Ziel der Entführung gewesen wäre...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Abwechselnd stehen Kat und die Frau des Bürgermeisters im Zentrum der Ereignisse. Man kann Kats Verzweiflung über Ethans Verschwinden glaubhaft nachvollziehen und rätselt mit, wie es dazu kommen konnte. Auch wenn die Ereignisse innerhalb der Familie des Bürgermeisters zunächst eher gemächlich beginnen, steigert sich auch hier die Spannung nach und nach. 

Die Suche nach Ethan wird nachvollziehbar beschrieben. Dabei kommt Schritt für Schritt ans Tageslicht, dass politische Intrigen und auch Mobbing eine große Rolle spielen. Auch wenn Hochspannung und Nervenkitzel, die eigentlich einen Thriller ausmachen sollten, nicht so richtig aufkommen wollen, bleibt die Handlung doch durchgehend interessant. Denn es gibt einige Geheimnisse aufzudecken. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Charaktere so gekonnt, dass man die Ereignisse beim Lesen vor Augen hat. Die Charaktere sind nicht so leicht zu durchschauen. Man fasst nicht nur Sympathien, sondern auch spontane Abneigungen. Im weiteren Verlauf entwickeln sich die Akteure allerdings weiter, wodurch es bei einigen Charakteren dazu kommt, dass man den ersten Eindruck überdenken muss. 

Ein hochspannender Thriller ist dieses Buch zwar nicht, aber dennoch wird eine intensiv erzählte Geschichte geboten, die man durchgehend interessiert beobachten kann. 

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Die Nachbarin
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Lexie und Harriet sind Nachbarinnen in einem Appartementhaus in einer angesehenen Londoner Wohngegend. Die beiden haben sich noch nie gesehen, obwohl sie Wand an Wand leben. Doch durch die dünnen Wände ...

Lexie und Harriet sind Nachbarinnen in einem Appartementhaus in einer angesehenen Londoner Wohngegend. Die beiden haben sich noch nie gesehen, obwohl sie Wand an Wand leben. Doch durch die dünnen Wände bekommen sie einiges voneinander mit. Lexie lebt mit ihrem Freund in der Wohnung und hofft darauf, endlich schwanger zu werden. Harriet feiert gerne wilde Partys und komponiert erfolgreich. Das Leben der beiden Frauen könnte kaum unterschiedlicher sein. Doch beide beneiden einander um das scheinbar bessere Leben. Harriet hätte gerne einen Freund wie Tom. Nun muss sie es nur noch schaffen, Lexie von Toms Seite zu drängen, um selbst den Platz einzunehmen....

Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Lexie und Harriet, geschildert. Da die Wechsel immer mit dem Namen der Frau gekennzeichnet sind, in deren Haut man quasi gerade steckt, ist es allerdings leicht, die Übersicht zu behalten. Durch die gewählten Perspektiven bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden Frauen und erfährt außerdem, was sie voneinander denken und wie sie darauf kommen, dass das Leben der jeweils anderen erstrebenswerter ist. 

Am Anfang plätschert die Handlung eher gemächlich vor sich hin. Obwohl bereits früh eine unterschwellige Anspannung zwischen den Zeilen schwebt, die Ungutes vermuten lässt, will sich die Spannung zunächst nicht einstellen. Lexies unerfüllter Kinderwunsch nimmt einigen Raum ein und auch Harriets dunkle Vergangenheit, die erst nach und nach gelüftet wird, wirkt zwar interessant, doch zunächst nicht richtig greifbar. Doch diese eher ausschweifende Eingewöhnungszeit benötigt man, um sich ein Bild von beiden Frauen zu machen und um zu verstehen, wie sich die Dinge entwickeln. Harriet steigert sich immer mehr in ihren Wahn, endlich die Frau an Toms Seite zu werden. Dadurch nimmt die Handlung schließlich doch noch Fahrt auf. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, um in einem äußerst spannenden Finale zu gipfeln.

Ein eher gemächlicher Spannungsroman, der lange braucht, um Fahrt aufzunehmen. Dennoch übt die unterschwellige Anspannung, die zwischen den Zeilen spürbar ist, durchaus ihren Reiz aus. 

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Nur einen Horizont entfernt
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Die erfolgreiche TV-Moderatorin Hannah Farr liest einen Artikel, in dem über eine ehemalige Klassenkameradin berichtet wird, die mit "Vergebungs-Steinen" gerade für Aufsehen sorgt. Es geht darum, dass ...

Die erfolgreiche TV-Moderatorin Hannah Farr liest einen Artikel, in dem über eine ehemalige Klassenkameradin berichtet wird, die mit "Vergebungs-Steinen" gerade für Aufsehen sorgt. Es geht darum, dass sie Briefe an Leute verschickt hat, in denen sie um Verzeihung bittet und diesen Briefen zwei Steine und eine Anleitung beigelegt hat. Der eine Stein soll an sie zurückgeschickt werden, wenn die betreffende Person ihre Entschuldigung annimmt und ihr verzeihen kann. Der zweite Stein soll an jemanden weitergeschickt werden, den der Empfänger des Briefs selber um Verzeihung bitten möchte. Der Artikel erinnert Hannah Farr daran, dass sie von dieser ehemaligen Klassenkameradin bereits vor zwei Jahren so einen Brief bekommen hat, da Hannah damals von ihr gemobbt wurde. Soll Hannah den Brief zurückschicken und den zweiten Stein dafür nutzen, wieder mit ihrer Mutter Kontakt aufzunehmen? Als Hannah sich näher mit den Vergebungs-Steinen befasst, beginnt ihr bisher so erfolgreiches und geordnetes Leben aus den Fugen zu geraten... 

Der Schreibstil von Lori Nelson Spielman ist äußerst angenehm lesbar. Sie versteht es wieder hervorragend, vom ersten Moment an eine Wohlfühl-Atmosphäre zu erzeugen, die auf diesen Roman über das Verzeihen einstimmt. Allerdings dauert es ein wenig, bis die Handlung Fahrt aufnimmt. Zunächst betrachtet man die Hauptprotagonistin Hannah nämlich etwas distanziert und mag kaum glauben, wie naiv sie ist. Manchmal gerät man in Versuchung, sie zu schütteln und dazu aufzufordern, endlich die Augen zu öffnen, damit sie begreift, was um sie herum vorgeht. Deshalb plätschert die Handlung anfangs eher gemächlich vor sich hin. 

Doch nachdem diese Startschwierigkeiten überwunden sind, gerät man in den Sog der Ereignisse und fiebert mit Hannah mit. Denn die kleinen Steine sorgen dafür, dass ihr Leben gehörig durcheinandergewirbelt wird. Lori Nelson Spielman gelingt es die Geschichte so einfühlsam zu vermitteln, dass man zum Nachdenken angeregt wird. 

Ein Roman über Vergebung und das Verzeihen, der allerdings eher gemächlich startet und deshalb nicht ganz so überzeugt, wie andere Bücher aus der Feder der Autorin. 

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Humorvolle Lektüre für zwischendurch

Hundekuchen zum Frühstück
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Jessica führt ein Café in der kleinen Stadt Madrona. Doch leider laufen die Geschäfte momentan eher schlecht. Denn in Madrona dreht sich alles um den Hund. Einmal im Jahr findet dort sogar das legendäre ...

Jessica führt ein Café in der kleinen Stadt Madrona. Doch leider laufen die Geschäfte momentan eher schlecht. Denn in Madrona dreht sich alles um den Hund. Einmal im Jahr findet dort sogar das legendäre Wuffstock-Festival statt. Von diesem Fest erhofft sich Jessica den ersehnten Aufschwung für ihr Café. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Jessica gilt in dem kleinen Städtchen als "Hundehasserin Nummer Eins". Dabei hasst sie Hunde eigentlich gar nicht. Sie verfällt nur manchmal in Panik, wenn diese ihr zu nahe kommen und dass sie dabei einmal die Nerven verlor, hat sie sofort auf die Position der unbeliebtesten Bürgerin der Stadt befördert. Nur der attraktive Tierarzt Max lässt sich davon nicht abschrecken und kommt regelmäßig, um einen Kaffee bei ihr zu kaufen. Doch alleine davon kann Jessicas Café nicht überleben. Als ihr kurz vor dem Festival eine verlassene Streunerin zuläuft, beschließt Jessica, der Stadt zu zeigen, dass sie keine Hundehasserin ist. Doch dann werden Jessica und der Hund vom Blitz getroffen - als die beiden wieder zu sich kommen, haben sie die Körper getauscht. Plötzlich hat Jessica vier Pfoten und eine äußerst feine Spürnase und Hundedame Zoe muss sich in der Menschenwelt behaupten. Das Chaos scheint vorprogrammiert....

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Jessica und Hundedame Zoe, erzählt. Dadurch erlebt man  hautnah, was die beiden denken, wie sie sich in den fremden Körpern fühlen und wie sie aufeinander wirken. Da die Wechsel immer mit dem Namen des Charakters gekennzeichnet sind, in dessen Haut man quasi steckt, ist es leicht, die Übersicht zu behalten. 

Da es sowohl Jessica, als auch Zoe nicht leicht fällt, sich an den fremden Körper zu gewöhnen und beide die menschlichen bzw. tierischen Verhaltensregeln verstehen und umsetzen müssen, kommt es zu einigen kuriosen Situationen. Denn für Zoe ist es zum Beispiel unverständlich, warum sie als Mensch nicht einfach an ein Bäumchen pinkeln darf, wenn sie ein Bedürfnis hat. Jessica hat alle Hände voll zu tun, um Zoe davon abzuhalten. Die beiden sind vom Wesen her auch vollkommen verschieden. Während Zoe sich lebensfroh jeder Situation stellt, ist Jessica eher zurückhaltend. Doch nach und nach kommen sich die beiden näher und fassen Vertrauen zueinander. 

Die Geschichte liest sich sehr leicht und locker. Es gibt humorvolle Szenen, aber auch welche, die berühren und zum Nachdenken anregen. Die Hauptcharaktere wirken sehr sympathisch und deshalb beobachtet man amüsiert den Verlauf der Handlung. Dabei kommt es zwar gelegentlich zu einigen unglaubwürdigen Situationen, allerdings ist das nicht schlimm, wenn man bedenkt, dass man bereits in der Inhaltszusammenfassung darauf hingewiesen wird, dass hier ein Körpertausch zwischen Hund und Mensch im Zentrum des Geschehens steht. Denn damit weiß man ja, auf was man sich bei diesem Leseabenteuer einlässt. Die eingeflochtene Liebesgeschichte zwischen Jessica und Tierarzt Max drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern ist eher nebensächlich. Der Fokus ruht auf der Beziehung zwischen Jessica und Zoe und das ist auch gut so, da die beiden viel voneinander lernen. 

"Hundekuchen zum Frühstück" ist zwar keine besonders anspruchsvolle Lektüre, aber das ist auch gar nicht immer nötig. Denn hier kann man einfach mal die Seele baumeln lassen und beobachten, was Frau und Hund voneinander lernen können und dabei nicht nur humorvolle, sondern auch überraschend tiefgründige Szenen genießen. 

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Konnte mich leider nicht richtig überzeugen

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Endlich führt Faye das Leben, das sie sich immer erträumt hat. Ihre Firma ist erfolgreich und als Geschäftsfrau ist sie mittlerweile hoch angesehen. Da Geld keine Rolle für sie spielt, führt sie ein luxuriöses ...

Endlich führt Faye das Leben, das sie sich immer erträumt hat. Ihre Firma ist erfolgreich und als Geschäftsfrau ist sie mittlerweile hoch angesehen. Da Geld keine Rolle für sie spielt, führt sie ein luxuriöses Leben in Italien. Die Vergangenheit scheint ihr nichts mehr anhaben zu können. Doch dann bricht ihr verhasster Ex-Mann aus dem Gefängnis aus. Faye ist klar, dass er alles daran setzen wird, sie zu finden. Und ausgerechnet jetzt scheint es jemand auf ihre Firma abgesehen zu haben und eine Übernahme zu planen. Faye ist entschlossen, ihr neues Leben nicht kampflos aufzugeben... 

"Wings of Silver" ist die Fortsetzung von "Golden Cage". Obwohl man diesen Folgeband wahrscheinlich auch dann lesen kann, wenn man den ersten Teil nicht kennt, sollte man die Reihenfolge einhalten, damit man Fayes Beweggründe besser nachvollziehen kann. Es gibt zwar kurze Rückblicke, aber die können natürlich nicht den ersten Band ersetzen. 

Ich habe den ersten Teil mit großer Begeisterung gelesen und geradezu verschlungen. Deshalb waren meine Erwartungen an die Fortsetzung hoch. Der erneute Einstieg ist mir gut gelungen, denn durch die kurzen Rückblicke konnte ich mich wieder mühelos an die damaligen Ereignisse erinnern. 

Durch den gewohnt flüssigen und sehr angenehm lesbaren Schreibstil war ich von Anfang an wieder mitten im Geschehen. Leider plätscherte die Geschichte anfangs eher vor sich hin. Spannende Momente suchte ich zunächst vergeblich. Dafür gab es allerdings ausufernde Liebesszenen, die mir spontan hochgezogene Augenbrauen entlockt haben. Denn in einem Spannungsroman war ich darauf nicht vorbereitet und keineswegs in dieser Form. 

Faye wirkte in diesem Band deutlich naiver und wenig sympathisch auf mich. Deshalb konnte ich ihre Handlungen manchmal kaum nachvollziehen und mich schon gar nicht mit ihr identifizieren. Dadurch, dass sie so intelligent beschrieben wird, und dann blauäugig durchs Leben geht, wirkte die Handlung stellenweise sehr konstruiert und unglaubwürdig auf mich. Zum Ende hin stellte sich die bis dahin vermisste Spannung doch noch ein, was mich ein wenig versöhnt hat. 

"Wings of Silver" konnte mich leider nicht so sehr begeistern, wie der erste Teil. Denn den habe ich geradezu atemlos verschlungen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala gebe ich dieser Fortsetzung drei, wenn auch äußerst knappe, Bewertungssternchen. Da man über Geschmack ja bekanntlich streiten kann, sollte man selbst zum Buch greifen und sich eine eigene Meinung bilden. 

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