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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2020

Mitreißend erzählter Roman, der zum Nachdenken anregt

Zwei Handvoll Leben
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In diesem historischen Roman erzählt die Autorin Katharina Fuchs die Geschichte ihrer Großmütter. Zwei starke Frauen, deren Wege vollkommen unterschiedlich verlaufen. Man begleitet ihre Schicksale, die ...

In diesem historischen Roman erzählt die Autorin Katharina Fuchs die Geschichte ihrer Großmütter. Zwei starke Frauen, deren Wege vollkommen unterschiedlich verlaufen. Man begleitet ihre Schicksale, die durch zwei Weltkriege geprägt werden. Charlotte wächst als einzige Tochter eines Gutsbesitzers in der Nähe von Chemnitz auf und Anna in eher ärmlichen Verhältnissen im Spreewald, bevor sie, ganz auf sich allein gestellt, mit 19 Jahren nach Berlin zieht, um dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Im Jahr 1953 begegnen sich die beiden Frauen zum ersten Mal. 



Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, denn Anna und Charlotte stehen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse. Der Einstieg in diesen historischen Roman gelingt mühelos, denn Katharina Fuchs versteht es hervorragend, die Lebensgeschichten der beiden Frauen anschaulich und äußerst lebendig zu schildern. Dadurch kann man sich ganz auf die Handlung einlassen. Obwohl Anna und Charlotte mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen durch ihr Leben gehen, spürt man sofort, dass diese beiden Frauen unheimlich stark sind und versuchen, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Man durchlebt mit Charlotte und Anna Höhen und Tiefen, kann mit ihnen lachen und weinen und beobachten, was aus ihren Träumen wird. 



Die historischen Hintergrundkulissen wirken dabei äußerst authentisch. Die Vergangenheit erwacht förmlich zum Leben, sodass man beinahe meint, selbst dabei zu sein. Da Anna ausgebildete Schneiderin ist und die Chance ergreift, als im KaDeWe Verkäuferinnen gesucht werden, erfährt man außerdem, ganz nebenbei, etwas aus der Geschichte des berühmten Berliner Kaufhauses. 



Durch den intensiven Schreibstil versinkt man regelrecht in dieser authentischen Zeitzeugen-Geschichte und kann das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. Ein wunderbarer historischer Roman, der mitreißend erzählt wird und zum Nachdenken anregt. 

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2020

Herrliche Dialoge und prickelnde Emotionen

Kisses from the Guy next Door (Baileys-Serie 2)
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Brooklyn Bailey träumt davon, ihre eigene Familie zu gründen und ihre Kinder in ihrem Heimatort Lake Starlight aufzuziehen. Obwohl ihre Geschwister nicht davon überzeugt sind, dass Brooklyns Verlobter ...

Brooklyn Bailey träumt davon, ihre eigene Familie zu gründen und ihre Kinder in ihrem Heimatort Lake Starlight aufzuziehen. Obwohl ihre Geschwister nicht davon überzeugt sind, dass Brooklyns Verlobter Jeff der richtige Mann für sie ist, organisieren sie eine riesige Hochzeitsfeier. Damit, dass Jeff im letzten Moment kalte Füße bekommt und Brooklyn per Textnachricht direkt vor dem Altar abserviert, hätte niemand gerechnet - am wenigsten Brooklyn selbst. Nach dieser schockierenden Erfahrung möchte Brooklyn sich am liebsten verkriechen und ihre Wohnung nie wieder verlassen. Doch der attraktive Wyatt Whithmore, der gerade in Brooklyns Nachbarwohnung gezogen ist, erhält von Brooklyns Grandma den Auftrag, gut auf Brooklyn aufzupassen...



"Kisses from the Guy next Door" ist bereits der zweite Band der Reihe um die Geschwister der Bailey-Familie. Dieses Mal stehen Brooklyn Bailey und der attraktive Wyatt Whithmore, der im Auftrag seines Vaters dafür sorgen soll, dass das Hotel am Ort schwarze Zahlen schreibt, im Zentrum der Ereignisse. Obwohl man die Bände unabhängig voneinander lesen kann, kann man die besondere Beziehung der Bailey-Geschwister besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält. Dann kann man auch die kleinen Sticheleien und Insider-Witze noch mehr genießen. Außerdem gibt es natürlich ein Wiedersehen mit dem Pärchen aus dem ersten Teil, sodass man beobachten kann, wie es den beiden mittlerweile ergangen ist.



Auch in diesem Folgeband wird die Handlung in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Brooklyn und Wyatt, geschildert. Da die Wechsel immer mit dem Namen des Protagonisten, in dessen Haut man quasi gerade steckt, gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Da die beiden Hauptcharaktere sehr sympathisch wirken, ist die verwendete Erzählperspektive äußerst gelungen, da man so hautnah beobachten kann, was in Brooklyn und Wyatt vorgeht und wie sie aufeinander wirken.



Der Schreibstil ist locker und leicht. Man fühlt sich in diesem Roman einfach wohl und taucht gerne in die Geschichte ein, denn es wirkt beinahe so, als ob man von den Hauptcharakteren direkt angesprochen wird. Die Gefühle der beiden wirken einfach echt. Auch wenn manchmal unterschiedliche Welten aufeinandertreffen, kann man nachvollziehen, was beide Seiten bewegt. Da man sich in der Bailey-Familie aufeinander verlassen kann und sich um seine Geschwister kümmert, kommt es außerdem oft zu humorvollen Szenen. Die Charaktere wirken lebendig und liebenswert. Deshalb kann man sich entspannt zurücklehnen, in die Geschichte eintauchen und dabei nicht nur herrliche Dialoge, sondern auch prickelnde Emotionen genießen.



Eine mehr als gelungene Fortsetzung der Reihe, die Lust darauf macht, sofort den nächsten Teil zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Eindrucksvoller Auftakt der Wunderfrauen-Trilogie

Die Wunderfrauen
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Starnberg, 1953: Luise Dahlmanns größter Traum ist ein eigenes Lebensmittelgeschäft, in dem sie ihren künftigen Kunden kleine und große Wünsche erfüllen möchte. Nur Hausfrau zu sein, ist nichts für die ...

Starnberg, 1953: Luise Dahlmanns größter Traum ist ein eigenes Lebensmittelgeschäft, in dem sie ihren künftigen Kunden kleine und große Wünsche erfüllen möchte. Nur Hausfrau zu sein, ist nichts für die begnadete Köchin Luise. Sie möchte von ihrem Mann unabhängig sein und eigenes Geld verdienen. Drei vollkommen unterschiedliche Frauen werden dabei immer wieder ihren Weg kreuzen: Marie Wagner, die vor dem Krieg auf einem Gutshof in Schlesien aufwuchs und nun versucht, eine Stelle als Bereiterin zu bekommen. Helga Knaup, die aus ihrem Elternhaus flieht, um den bereits vorgezeichneten Weg einer Tochter aus gutem Hause nicht einschlagen zu müssen und deshalb eine Ausbildung zur Krankenschwester an der Starnberger Seeklinik beginnt. Und Annabel von Thaler, Luise Dahlmanns Nachbarin und Gattin des Chefarztes der Starnberger Seeklinik...



"Alles was das Herz begehrt" ist der erste Band der Wunderfrauen-Trilogie von Stephanie Schuster. Im Zentrum der Handlung stehen vier starke Frauen, die man in den Zeiten des Wirtschaftswunders begleiten darf. Sie alle haben ganz unterschiedliche Sorgen und Nöte, doch den Traum, glücklich zu sein und ihren Platz im Leben zu finden, teilen sie.



Der Einstieg in diesen Auftaktband gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es nicht nur hervorragend, die Atmosphäre der damaligen Zeit zu vermitteln, sondern ihre Charaktere ebenfalls so lebendig zu beschreiben, dass man sofort mitten ins Geschehen eintauchen kann. Dabei wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, in denen die vier Hauptprotagonistinnen abwechselnd im Zentrum stehen. So lernt man nicht nur die einzelnen Charaktere und ihre jeweiligen Hoffnungen, Sorgen und Nöte kennen, sondern kann außerdem beobachten, wie sie miteinander agieren und welche Auswirkungen ihre Handlungen aufeinander haben. Schon bald wachsen einem die vier Frauen ans Herz, sodass man sich kaum noch von der Geschichte lösen mag und gespannt beobachtet, was das Schicksal für sie bereithält.



Ein wunderbarer Auftakt zur Trilogie um die "Wunderfrauen", der die Lust darauf weckt, sofort weiterzulesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Ein mehr als gelungener Ausflug in die Zeiten des Wirtschaftswunders!

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Spannung und Nervenkitzel garantiert!

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Die Taschendiebin Angela Wood lässt ihren erfolgreichen Tag mit einem Cocktail ausklingen. Dabei beobachtet sie einen Mann, der  sich einem anderen Gast gegenüber äußerst ruppig verhält. Da ihr das Verhalten ...

Die Taschendiebin Angela Wood lässt ihren erfolgreichen Tag mit einem Cocktail ausklingen. Dabei beobachtet sie einen Mann, der  sich einem anderen Gast gegenüber äußerst ruppig verhält. Da ihr das Verhalten missfällt und der Mann seiner teuren Tasche kaum Aufmerksamkeit schenkt, beschließt sie ganz spontan, dem Flegel eine Lektion zu erteilen und die Tasche zu stehlen. Da Angela ihr Handwerk versteht, gelingt ihr Vorhaben mühelos. Der Inhalt der Tasche ist enttäuschend. Wider Erwarten befindet sich darin kein hochwertiger Laptop, sondern nur ein ledernes Notizbuch. Beim Ansehen glaubt Angela ihren Augen nicht zu trauen. Das Buch enthält Beschreibungen, Skizzen und Fotos von 16 grausamen Morden! Angela leitet die Notizen anonym an das LAPD weiter. Robert Hunter und Carlos Garcia erkennen sofort, dass die Aufzeichnungen echt sind und dass sie es mit einem perfiden Serienkiller zu tun haben, der bisher unerkannt sein Unwesen treiben konnte. Außerdem kommen sie dahinter, dass Angela Wood ihnen die grausamen Notizen zugespielt hat. Doch die Polizei sollte Angelas geringste Sorge sein, denn der Killer will seine Aufzeichnungen zurück und jeden töten, der einen Blick darauf geworfen hat. Und das schließt auch Robert Hunter ein....  



"Bluthölle" ist bereits der elfte Fall für Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie durchaus unabhängig voneinander lesen. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere und beruflichen und privaten Nebenhandlungen interessiert ist, empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Dem aktuellen Fall kann man allerdings ohne Vorkenntnisse folgen, da Chris Carter Hintergrundinformation zu den Ermittlern in die Handlung einstreut.



Der Einstieg in den Thriller gelingt mühelos, da der Autor es wieder einmal hervorragend versteht, das Interesse sofort zu wecken. Ohne langatmiges Vorgeplänkel wird man mitten ins Geschehen geworfen und geht gemeinsam mit Angela Wood auf einen vorweihnachtlichen Beutezug durch die belebten Geschäfte. Gebannt verfolgt man, wie sie dem Rüpel in der Bar eine Lektion erteilt und danach einen Blick in das Notizbuch wirft. Angelas Entsetzen kann man glaubhaft nachvollziehen und zwar so realistisch, dass man ab diesem Moment in den Sog der Ereignisse gerät. Die Spannung wird nicht nur früh aufgebaut und durchgehend gehalten, sondern durch rasante Szenenwechsel stetig gesteigert. Dadurch entwickelt sich die Story zu einem echten Pageturner, den man atemlos verschlingt und nur ungern aus der Hand legen mag.



Der Killer geht ruhig und überlegt vor. Er scheint den Ermittlern immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Spannung und Nervenkitzel sind deshalb garantiert. Chris Carter beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man ganz ins Geschehen eintauchen kann. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, da der Killer nahezu gefühllos und äußerst brutal vorgeht. Ganz so blutig, wie in anderen Teilen der Reihe, geht es allerdings nicht zu, da die Morde aus dem Notizbuch alle bereits geschehen sind. Dennoch gibt es genug Szenen, in denen der Serienkiller sein abgebrühtes Wesen zeigt und für Gänsehautmomente sorgt. Das Ganze gipfelt in einem Finale, das einem den Atem raubt. 



Eine absolute Leseempfehlung für Thriller-Fans, die Nervenkitzel und atemberaubende Spannung suchen. 

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Spannender Krimi

Dünentod
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Tjark Wolf hat sich eine Auszeit von seiner Arbeit bei der Polizei genommen und in dieser Zeit alle Brücken zu seinen Kollegen abgebrochen. Als Ceylan bei einem Besuch auf einem Volksfest niedergestochen ...

Tjark Wolf hat sich eine Auszeit von seiner Arbeit bei der Polizei genommen und in dieser Zeit alle Brücken zu seinen Kollegen abgebrochen. Als Ceylan bei einem Besuch auf einem Volksfest niedergestochen wird, greift Femke Folkmer zu einer List, um Tjark zu erreichen. Ihr Plan geht tatsächlich auf, denn Tjark kehrt sofort zurück. In einem für ihn typischen Alleingang versucht Tjark, Ceylans Angreifer auf die Schliche zu kommen. Im Zuge des Alleingangs finden sich Spuren von einem Mann, der keine Fingerabdrücke hat. Und dieser Mann scheint ein grauenvolles Attentat zu planen...



"Dünentod" ist nach "Dünengrab" bereits der zweite Fall für Tjark Wolf und Femke Folkmer. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann folgen, wenn man den ersten Teil nicht kennt. Um die Weiterentwicklung der Charaktere und die privaten Nebenhandlungen zu beobachten, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der Reihenfolge. Für die Kriminalhandlung selbst sind diese Vorkenntnisse allerdings nicht nötig. Außerdem streut der Autor wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung ein, sodass man kein Problem haben dürfte, alles richtig zuzuordnen. 



Auch bei diesem Krimi versteht der Autor es wieder hervorragend, vom ersten Moment an Spannung aufzubauen. Das Interesse an den Hintergründen der Messerattacke wird sofort geweckt. Im Zuge dieser Ermittlungen flacht die Spannung dann zunächst etwas ab. Langweilig wird es allerdings nie, da Tjark Wolf ganz in seinem Element ist und ungewöhnliche Wege geht, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. 



Charaktere und Handlungsorte werden so lebendig beschrieben, dass man beinahe das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man ganz ins Geschehen eintauchen. Durch die Spuren, die sich bei Tjarks Alleingang ergeben, nimmt die Handlung deutlich an Fahrt auf. Die Suche nach dem Mann, der offenbar einen schwerwiegenden Anschlag plant, läuft auf Hochtouren. Relativ kurze Kapitel und rasche Szenenwechsel sorgen dafür, dass man förmlich in den Sog der Ereignisse gerät und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Zum Ende hin fiebert man regelrecht mit und hält gebannt den Atem an. 



"Dünentod"  überzeugt durch sympathische Ermittler und eine Handlung, die zwar zunächst eher gemächlich beginnt, dann aber so spannend wird, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. 

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