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Veröffentlicht am 28.07.2020

Für Fans der Reihe ein absolutes Muss!

Die verstummte Frau
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Nach einer Revolte im Staatsgefängnis werden Will Trent und seine Partnerin Faith mit den Ermittlungen betraut. Bei der Suche nach Hinweisen bietet den beiden ein Insasse Informationen an. Er drängt allerdings ...

Nach einer Revolte im Staatsgefängnis werden Will Trent und seine Partnerin Faith mit den Ermittlungen betraut. Bei der Suche nach Hinweisen bietet den beiden ein Insasse Informationen an. Er drängt allerdings darauf, dass die Straftaten die ihm zur Last gelegt werden, noch einmal aufgerollt werden. Denn er behauptet, dass er diese Verbrechen nie verübt hat und dass der wahre Täter noch immer unentdeckt sein Unwesen treibt. Will Trent muss 8 Jahre zurückblicken, da die Serie dort ihren Anfang nahm. Für ihn und seine Lebensgefährtin Sara Linton entwickeln sich die Ermittlungen zu einer Belastungsprobe, denn Saras verstorbener Mann, Chief Jeffrey Tolliver und dessen damalige Kollegin Lena, sorgten damals dafür, dass der mögliche Informant hinter Gittern landete. Die Suche nach der Wahrheit bringt entsetzliche Verbrechen ans Tageslicht....



"Die verstummte Frau" ist bereits der 8. Band der Georgia-Serie um Will Trent und Sara Linton. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Nebenhandlungen und die Weiterentwicklung der Charaktere zu verfolgen, empfiehlt sich aber, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. 



Die Handlung trägt sich auf unterschiedlichen Zeitebenen zu. Neben den aktuellen Ermittlungen gibt es immer wieder Rückblicke in die damaligen Untersuchungen von Jeffrey Tolliver. Fans der Reihe dürften sich sehr über ein Wiedersehen mit dem verstorbenen Chief freuen. Neueinsteiger dürften ebenfalls keine Probleme haben, die Ereignisse und Protagonisten richtig einzuordnen, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. 



Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, die Spannung früh aufzubauen. Die zeitlichen Wechsel sind sehr gelungen, denn häufig enden die Abschnitte an spannenden Szenen. Diese Cliffhanger sorgen dafür, dass man bereits früh in den Sog der Ereignisse gerät und sich gemeinsam mit dem Team auf Spurensuche begibt. Handlungsorte und Protagonisten werden so authentisch beschrieben, dass man die entsprechenden Szenen sofort vor Augen hat und sich dadurch ganz auf die spannende Handlung einlassen kann. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, da der Täter mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich umgeht und diese Verletzungen so detailliert beschrieben werden, dass es einem den Atem verschlägt. In beiden Handlungssträngen kommt es zu überraschenden Wendungen. Doch wenn man den Spuren, die die Autorin auslegt, sehr aufmerksam folgt, lässt sich der Täter recht früh erahnen. Da man sich allerdings nicht sicher sein kann, ob man mit der Ahnung richtig liegt, bleibt die Spannung dennoch erhalten. 



Ein emotionaler und spannender Fall für Will Trent und Sara Linton, der für Fans der Reihe ein absolutes Muss ist!

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Eine Story, die unter die Haut geht

Verschollen in Palma
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Tim Blanck gelingt es, seine Frau dazu zu überreden, den Herzenswunsch ihrer 16-jährigen Tochter Emme zu erfüllen und sie, gemeinsam mit zwei Freundinnen, in den Partyurlaub nach Mallorca fliegen zu lassen. ...

Tim Blanck gelingt es, seine Frau dazu zu überreden, den Herzenswunsch ihrer 16-jährigen Tochter Emme zu erfüllen und sie, gemeinsam mit zwei Freundinnen, in den Partyurlaub nach Mallorca fliegen zu lassen. Doch das Unfassbare geschieht: Emme verschwindet spurlos und wird nie wieder gesehen. Mittlerweile sind drei Jahre vergangen. Die Polizei hat die Suche nach Emme längst eingestellt. Doch Blanck gibt nicht auf. Er hat seine Zelte in Schweden abgebrochen und ist auf die beliebte Urlaubsinsel übergesiedelt, um dort weiter nach einer Spur zu suchen. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich als Privatermittler. Als er von einem vermögenden deutschen Geschäftsmann den Auftrag erhält, dessen Frau zu beschatten und herauszufinden, ob sie einen Geliebten hat, ahnt Blanck noch nicht, in welche üblen Machenschaften er durch diesen Auftrag verstrickt wird....



In Kallentofts Mallorca-Krimi betrachtet man die beliebte Urlaubsinsel aus einem ganz anderen Blickwinkel. Denn hier wird nicht die unbeschwerte Urlaubsatmosphäre und die überschäumende Leichtigkeit, die damit verbunden ist, vermittelt. Im Gegenteil, man wirft einen Blick auf die dunkle Seite des vermeintlichen Paradieses und folgt Privatermittler Tim Blanck in einen regelrechten Sumpf aus Gier, Korruption und gnadenloser Gewalt.



Beim Einstieg sollte man konzentriert lesen, denn der Schreibstil ist zunächst gewöhnungsbedürftig. Knappe und zuweilen eher abgehackte Sätze, unterstreichen die fiebrige Suche des verzweifelten Vaters. Es ist zwar anfangs nicht leicht, dem Ganzen mühelos zu folgen, dennoch kann man dadurch hervorragend nachvollziehen, was in Tim Blanck vorgeht und ihn antreibt. Denn immerhin sind drei Jahre vergangen, seit Emme spurlos verschwand. Doch Blanck gibt nicht auf, sondern sucht verzweifelt nach seiner Tochter. Durch den außergewöhnlichen Schreibstil kann man seine Gefühle nachvollziehen. Seine fieberhafte Suche, nach der geringsten Spur, die ihn zu seiner Tochter führen könnte, wird dadurch eindringlich vermittelt. Außerdem gerät man, ohne es bewusst zu bemerken, bereits nach kurzer Zeit in den Sog der Ereignisse und wird regelrecht mitgerissen.



Rückblicke in die Vergangenheit und aktuelle Ereignisse wechseln. Deshalb ist es gerade anfangs wichtig, die jeweiligen Perspektiven genau einzuordnen, damit man den roten Faden, der zuweilen etwas versteckt durch die Handlung führt, nicht verliert. Sympathische Charaktere und unbeschwerte Urlaubsatmosphäre darf man von diesem Mallorca-Krimi nicht erwarten. Man spürt zwar die sommerliche Hitze, die auf der Insel herrscht, doch sie wirkt nicht sommerlich, leicht und unbeschwert, sondern eher mörderisch. Die Einblicke in die dunkle Seite des Urlaubsparadieses sorgen dafür, dass man schon bald nicht mehr weiß, wem man vertrauen kann und was man glauben soll. Das verstärkt allerdings das Gefühl, dass man unbedingt erfahren möchte, was im aktuellen Strang vor sich geht und ob sich eine Verbindung zu Blancks verschwundener Tochter ziehen lässt.



Ein spannender, teilweise verwirrend erzählter Krimi, bei dem es sich definitiv lohnt, dranzubleiben. Denn dann wird man mit einer Story belohnt, die unter die Haut geht.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Solider Krimi

Winterfest
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Ove Bakkerud fährt zu seiner Ferienhütte an der norwegischen Küste, um noch ein paar Tage dort zu verbringen, bevor er die Hütte für den Winter sichern muss. Doch bei seiner Ankunft fällt ihm auf, dass ...

Ove Bakkerud fährt zu seiner Ferienhütte an der norwegischen Küste, um noch ein paar Tage dort zu verbringen, bevor er die Hütte für den Winter sichern muss. Doch bei seiner Ankunft fällt ihm auf, dass eingebrochen wurde. Alle Zimmer sind verwüstet. Bakkerud ist entsetzt. Er macht sich auf den Weg, um bei seinem direkten Nachbarn nachzuschauen, ob dort alles in Ordnung ist. Bakkerud glaubt seinen Augen nicht zu trauen, als er bemerkt, dass in der Nachbarhütte ein schwaches Licht brennt. Es hat sogar den Anschein, dass sich jemand im Haus aufhält. Entschlossen betritt Bakkerud die Hütte, um festzustellen, dass im aufgebrochenen Eingangsbereich alles voller Blut ist. William Wisting und sein Team nehmen die Ermittlungen auf und diese laufen zunächst alles andere als reibungslos....



"Winterfest" ist bereits der dritte Fall für William Wisting und sein Team. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie kennt. Wenn man allerdings daran interessiert ist, dem privaten Handlungsstrang chronologisch zu folgen, empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. 



Der Einstieg in den Krimi gelingt mühelos. Denn man befindet sich, ganz ohne langatmiges Vorgeplänkel, sofort mitten im Geschehen und beobachtet Ove Bakkeruds Ankunft an der Hütte. Die Spannung ist von Anfang an spürbar. Man merkt förmlich, dass eine bedrohliche Atmosphäre zwischen den Zeilen schwebt und dieses Gefühl bestätigt sich wenig später. Die Ermittlungen wirken sehr authentisch. William Wisting ist ein sympathischer Hauptprotagonist, dem man gerne bei seiner Arbeit über die Schulter schaut. Zuweilen treten die Ermittler auf der Stelle, doch trotzdem kommt keine Langeweile auf, denn man folgt interessiert den Spuren, denen nachgegangen wird. Dabei kommt es zu einigen Wendungen, die überraschen. Es macht Spaß, beim Lesen seine eigenen Überlegungen anzustellen und Zusammenhänge zu suchen. Doch ganz so einfach ist dieser Fall nicht zu lösen. Erfahrene Krimifans dürften sicher erahnen, was es mit der ein oder anderen Wendung auf sich hat, doch das trübt diesen soliden Krimi nicht. Denn hier stimmt einfach das Gesamtpaket: Lebendig beschriebene Charaktere, eine stimmige norwegische Hintergrundkulisse und authentische Ermittlungen, bei denen man gerne miträtselt. 



Ein solider norwegischer Krimi, der durch authentische Ermittlungsarbeit, durchgehende Spannung, überraschende Wendungen und lebendige Charaktere überzeugt!

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Kate Burkholders 9. Fall

Ewige Schuld
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Der Amische Joseph King sitzt seit zwei Jahren für den Mord an seiner Frau im Gefängnis. Obwohl Joseph vor dem Mord öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, hat er diese Tat immer bestritten. Nun ...

Der Amische Joseph King sitzt seit zwei Jahren für den Mord an seiner Frau im Gefängnis. Obwohl Joseph vor dem Mord öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, hat er diese Tat immer bestritten. Nun bricht er aus und nimmt seine fünf Kinder als Geiseln. Polizeichefin Kate Burkholder kennt Joseph von Kindesbeinen an. Deshalb versucht sie zu vermitteln, wird dabei allerdings von Joseph überwältigt und ebenfalls festgehalten. Joseph will Gerechtigkeit. Er lässt Kate frei und bittet sie eindringlich, den wahren Mörder seiner Frau zu finden. Kate ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich bei den Nachforschungen begibt....



"Ewige Schuld" ist bereits der neunte Fall für die Polizeichefin Kate Burkholder, die früher als Amische aufwuchs. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere und dem Privatleben der Ermittlerin interessiert ist, dann empfiehlt es sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Bände chronologisch zu lesen. Dem aktuellen Fall kann man allerdings ohne diese Kenntnisse folgen, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. 



Durch einen geheimnisvollen Prolog, in dem man den Mord an Josephs Frau Naomi beobachtet, ist man sofort mitten im Geschehen. Dabei erfährt man auch nicht zu viel, denn der Täter lässt sich nicht genau ausmachen. Doch dadurch wird das Interesse sofort geweckt. 



Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Polizeichefin Kate Burkholder, geschildert. Kate wirkt sehr sympathisch. Man kann ihre Gedanken und Gefühle glaubhaft nachvollziehen. Denn bei Joseph King handelt es sich um einen Jugendfreund von Kate. Sie mag kaum glauben, dass er sich so zu seinem Nachteil verändert haben soll. Doch die Ermittlungsakten und Prozessberichte zeigen ein Bild von ihm, dass Kate nicht mit dem alten Freund in Einklang bringen kann. Deshalb hört sie auf ihr Bauchgefühl und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Dabei stößt sie auf einige Ungereimtheiten. Auch wenn diese Ermittlungen nicht hochspannend sind, folgt man ihnen mit großen Interesse und das, was Kate ans Tageslicht bringt, ist schier unglaublich. Da sie dadurch in Gefahr gerät, steigert sich die bisher etwas vernachlässigte Spannung mit jeder Seite, um schließlich in einem hochspannenden Finale zu gipfeln. 



Der neunte Fall startet eher gemächlich, kann aber durch durchgehend interessante Ermittlungen und ein hochspannendes Finale punkten.  

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Spannend!

Stranger – Du wirst ihm verfallen
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Caroline plant die Einweihung ihrer Strandvilla. Während der Party taucht ihr Mann mit einer geheimnisvollen Frau auf. Es hat den Anschein, dass es sich um seine Geliebte handelt. Die Gerüchteküche brodelt ...

Caroline plant die Einweihung ihrer Strandvilla. Während der Party taucht ihr Mann mit einer geheimnisvollen Frau auf. Es hat den Anschein, dass es sich um seine Geliebte handelt. Die Gerüchteküche brodelt und Caroline fühlt sich bloßgestellt. Plötzlich liegt ihre heile Welt in Scherben. Als sie am Strand den attraktiven und wesentlich jüngeren Barkeeper Aidan kennenlernt, fühlt sie sich von seinem Interesse geschmeichelt. Die Nacht, die die beiden gemeinsam verbringen, hat Folgen. Denn Aidan setzt alles daran, der neue Mann an Carolines Seite zu werden und folgt ihr überall hin...



Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei man Carolines Sicht auf die Dinge in der Ich-Form präsentiert bekommt. Dadurch wirkt Caroline von Anfang an sympathisch. Man kann sich mit ihr identifizieren und folgt gebannt ihrer Erzählung. Über dem Ganzen schwebt sofort eine bedrohliche Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Man merkt förmlich, dass sich etwas Unheilvolles zusammenbraut, kann aber nicht richtig fassen, was passieren wird.



In einem weiteren Handlungsstrang steht der geheimnisvolle Aidan im Mittelpunkt. Er scheint von Caroline, ihrem Haus und ihrem Lebensstil, magisch angezogen zu werden. Als er die Chance bekommt, sie näher kennenzulernen, ergreift er sie und schon bald wird Caroline zum Zentrum seiner Gedanken. Doch seine Sicht auf die Ereignisse unterscheidet sich immer mehr von dem, was Caroline erzählt. Schon bald weiß man nicht mehr, was man glauben und wem man vertrauen soll. Dabei spitzen sich die Ereignisse stetig zu.



Man gerät deshalb früh in den Sog der Handlung und mag sich kaum noch vom Gelesenen lösen. Im weiteren Verlauf kommt noch eine weitere Perspektive hinzu. Denn dann schildert die Ermittlerin ihre Eindrücke. Dadurch erweitert sich der Fokus und man folgt gebannt ihren Ermittlungen. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint, sodass sich die Spannung stetig steigert. Es kommt im Verlauf zu  Wendungen, die dafür sorgen, dass man die eigenen Eindrücke überdenken muss. Erfahrene Thriller-Leser dürften die große Überraschung am Ende allerdings recht früh erahnen, da die Hinweise, die eingestreut werden, keinen anderen Schluss zulassen. Dennoch bleibt die Handlung durchgehend spannend, da man zwischendurch doch hin- und hergerissen überlegt, ob die eigenen Schlussfolgerungen stimmen. 



Ein durchgehend spannendes Leseerlebnis, bei dem man nicht weiß, was und wem man glauben soll.  

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