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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2018

Facettenreich, Interessant, Besonders - Das Leben einer Königin

Queen Victoria
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Queen Victoria – wir alle kennen das Bild der Frau mit dem runden Gesicht, ganz in schwarz gekleidet, mit Krone und Spitzenschleier auf dem zurückgesteckten Haar – doch sie war noch so viel mehr. Obwohl ...

Queen Victoria – wir alle kennen das Bild der Frau mit dem runden Gesicht, ganz in schwarz gekleidet, mit Krone und Spitzenschleier auf dem zurückgesteckten Haar – doch sie war noch so viel mehr. Obwohl es so ein dickes Buch ist, bei dem ich aufgrund der Größe dachte, Wochen zu brauchen, bin ich schon nach kurzer Zeit durch mit der Lektüre – so gut hat es mir gefallen! Denn der Untertitel „Das kühne Leben einer außergewöhnlichen Frau“ trifft in diesem Fall wirklich zu...

Die Autorin Julia Baird rattert hier nicht nur Daten und Fakten über die Königin Victoria ab, sondern beleuchtet die Person hinter dem Namen: Mit all ihren Facetten, Leidenschaften und privaten Geheimnissen. Spannend nähert sich die australische Historikerin der Person, nach der ein ganzes Zeitalter benannt wurde, ohne die Tragweite, aber auch die Wahrheit und das Interesse der Leser zu vergessen. Schnell fliegt man durch die Seiten und wird mit jedem Kapitel ein wenig schlauer. Dabei ist der Schreibstil gut lesbar und macht das Werk noch flüssiger und lesbarer – dank der Anhänge immer verständlich.

Ein Leben auf 600 Seiten (teils davon jedoch Bilder und Anhang) – das kann schnell langatmig werden. Doch Baird weiß es, ohne Unterwürfigkeit ein facettenreiches und sogar spannendes Portait einer wirklich „außergewöhnlichen Frau“ darzustellen.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein wahres Highlight!

Truly Madly Guilty
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Da habe ich es im Wochenstress ganz verpasst, einen Beitrag zum letzten Abschnitt zu schreiben. Das werde ich direkt als nächstes nachholen - und dabei noch einmal durch die verschiedenen Beiträge stöbern. ...

Da habe ich es im Wochenstress ganz verpasst, einen Beitrag zum letzten Abschnitt zu schreiben. Das werde ich direkt als nächstes nachholen - und dabei noch einmal durch die verschiedenen Beiträge stöbern. Zumindest meine Rezension kann ich aber schonmal pünktlich posten. (Natürlich spoilerfrei )

Das Buch wird als Roman verkauft – was es auch ist, jedoch ein ausgesprochen spannender! Die ersten Seiten kannte ich bereits aus der Leseprobe, aber selbst diese konnten mich noch einmal total von sich begeistern! Von Anfang an ist die Atmosphäre einfach so dicht, dass man sofort gepackt wir. Die Art der Spannung ist eine ganz besondere, irgendwie nicht zu aufdringlich und zu rasant, aber genug, dass man unbedingt weiter lesen will. Wichtig ist dabei auch anzumerken, dass die Autorin einfach genau weiß, wie man Spannung aufbaut. Immer wieder treten Momente auf, in denen man denkt „jetzt ist es so weit“ und dann geht es doch noch weiter, bis wir uns dann wirklich irgendwann an den alles verändernden Stellen befinden, bei denen es sich anfühlt, als würde man jemanden beobachten, der mit voller Kraft sein Auto über die Autobahn heizt, obwohl man weiß, dass die Bremsen kaputt sind.

Der Leser erfährt den Plot aus verschiedenen Sichten und Zeitpunkten, wobei es einfach interessant ist, die Perspektiven von verschiedenen Menschen aufeinander zu erhalten, während man sich gleichzeitig sein eigenes Bild machen kann. Es wird deutlich, wie unterschiedlich Menschen Taten und Objekte auffassen, je nach Erfahrungen oder Gefühlen. Jede Person kriegt hier seinen eigenen Lebenslauf, mit Einzel- und Besonderheiten, die es nie langweilig werden lassen. Jedoch muss ich dazu sagen, dass ich zu Beginn des Buches noch oft die Familien durcheinander gebracht habe, jedoch mit Voranschreiten der Geschichte immer besser alle auseinander halten konnte.

Es ist auffällig, wie die Moriarty Aspekte einbaut, um die Geschichte voranzutreiben und wie dann alles so gut ineinander fasst wie Zahnräder. Zuerst wirkt es, als wären bestimmte Aspekte nur ein Teil der Atmosphäre und das Gerede über bestimmte Themen allein da, um die Gespräche am Laufen zu halten. Doch dann passiert etwas, dass mal wieder deutlich macht, wie stringent dieses Buch erzählt wird und vorausgeplant wurde, ohne vorhersehbar oder gar billig zu wirken.

Wie schon gesagt, besteht durch das ganze Buch hinweg eine perfekte Spannungskurve. Bei mir zeigte sich dies im regelmäßigen Nachdenken, was noch wohl kommen wird, wer was getan hat, was diese Person damit sagen wollte oder was überhaupt passiert ist – denn das ist lange nicht klar. Irgendwann wird es dann doch plötzlich deutlich. Die Szenen, die sich dabei abspielen, haben mich mitgenommen, waren realistischer und näher als ich erwartet hatte.
Und selbst nach dem „Knall“ geht es weiter, die Charakterstudien ziehen sich durch und endlich wird die Entwicklung klar. Man fragt sich dann, was jetzt noch kommen kann, doch eines ist klar: auch hier wird es nicht langweilig. Denn es gibt noch lose Stränge, die der Leser vielleicht vergessen hat – die Autorin jedoch nicht. Ich wollte gerade ansetzten, wie schade es sei, dass das Buch vorbei ist, als selbst auf den letzten Seiten noch einmal zum großen Schlag ausgeholt wird.

Abschließend hat mich das Buch wirklich überzeugt – auf jeder Ebene: Plot, Charaktere und Schreibstil. Für mich ist „Truly Madyl Guilty“ ein Jahreshighlight, dass auf jeden Fall mit „Big Little Lies“ mithalten kann! Für Fans von spannenden Romanen, aber auch Thrillern ist es auf jeden Fall ein Muss unter den Neuerscheinungen: Eine Geschichte wie aus dem Leben gegriffen, ausgearbeitete Protagonisten und eine Spannung, die sich sehen lassen kann. Ein perfektes Buch für alle, die schon der Untertitel des Buches reizt. Denn es stimmt, hier hat wirklich „Jede Familie ihre Geheimnisse“ - 5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 11.06.2018

Ein voller Erfolg! Thriller in Perfektion!

Der Kreidemann
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In dem Buch geht es um Eddie, der bei einem Besuch auf dem Jahrmakt dem Kreidemann zum ersten Mal begegnet. Dieser führt den Zwölfjährigen auch in eine Welt der Zeichungen: Eine Möglichkeit für Eddie und ...

In dem Buch geht es um Eddie, der bei einem Besuch auf dem Jahrmakt dem Kreidemann zum ersten Mal begegnet. Dieser führt den Zwölfjährigen auch in eine Welt der Zeichungen: Eine Möglichkeit für Eddie und seine Freunde sich vor anderen Leuten geschützt untereinander zu unterhalten. Was als Spaß beginnt, nimmt jedoch bald andere Züge an - tödliche Züge. Denn die Freunde finden die Leiche eines jungen Mädchens.

Ganze dreißig Jahre später bekommt Eddie einen Brief, anbei nur ein Stück Kreide und eine Zeichnung: ein Strichmännchen! Sie dachten es wäre vorbei. Doch vielleicht hat es gerade erst angefangen...


»Wenn Sie meine Bücher mögen, werden Sie auch dieses verschlingen.« So hat Stephen King den "Kreidemann" angepriesen - und es damit sofort auf meine Wunschliste gebracht. Doch nicht nur das Auftauchen des Großmeisters stellt eine Verbindung zu ihm her, auch generell erinnert das Buch an eine Version von "ES". Genau wie in dem plot- und seitenstarken Meisterwerk, lernen wir hier einen Schreibstil kennen, der nicht nur Figuren super darstellt, sondern auch eine Atmosphäre erschafft, die uns locker und doch immer passend zwsichen den 80ern und Heute wächseln lässt. Natürlich auch die Gruppe von Kindern erinnert an den "Club der Verlierer" - eine Clique von ausgeschlossenen Kindern, die sich zusammenraufen um gegen das Böse zu kämpfen.
Trotzdem müssen Fans von puren Horrorautoren (was King natürlich auch nur zu 30% ist) etwas einstecken. Wir erfahren keine blutigen Mordfälle oder abartigen Beschreibungen, die den Leser oftmals mehr anekeln als zur Geschichte beitragen würden. Gleichzeitig ist es aber auch kein billig erzählter Thriller à la James Patterson. King ist eben nicht in eine dieser beiden Schubladen zu stecken. Und dieses Buch genauso - denn es ist besser als das.

Nach und nach erfährt der Leser immer mehr und kommt langsam auf eine Idee, bis zur Auflösung bin ich zumindest jedoch nicht komplett auf alles gekommen - Es bleibt spannend bis zur letzten Seite.


Ein wirklich perfekter Thriller, wie man ihn sich wünscht - unkonventionell und doch unglaublich spannend! Es bleibt zu hoffen, dass Tudor mit ihrem nächstem Buch diesem Meisterstück noch nachsetzen kann! - 5/5 Sterne

Veröffentlicht am 23.04.2018

Überragendes Debüt!

Die Dämonenkriege
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Oft wieder wundert man sich als Leser, wie man es schaffen soll, jemals 750 Seiten zu lesen. Dieses Buch ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür, dass dies durchaus möglich ist – und sogar in wenigen Tagen. ...

Oft wieder wundert man sich als Leser, wie man es schaffen soll, jemals 750 Seiten zu lesen. Dieses Buch ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür, dass dies durchaus möglich ist – und sogar in wenigen Tagen. Denn von Seite Eins an begegnet dem Leser hier eine spannende Geschichte, bei der man nicht aufhören möchte. Es geht sofort mit einem Kampf los, was mich als erstes abgeschreckte, hatte ich genau dies doch befürchtet und trotzdem gehofft, es nicht anzutreffen. Danach entwickelt sich aber wirklich eine Story, die mich verwundert hat, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie mich so begeistern kann. Wir begleiten eigentlich zwei Hauptstränge: zum einen Catara, eine Assasine, die im Auftrag einer Königin ihren Sohn aus dem Gefängnis befreien soll, da er angeklagt wird, seinen Vater umgebracht zu haben; und Ryk, den Dämonenjäger, der hautnah miterlebt, dass der magische Schutzwall, der die Schwebenden Reiche umgibt und sie vor Angriffen der Dämonen schützen soll, doch nicht ganz so undurchdringbar ist, wie man immer erwartet hatte.



Diese Geschichte ist so atmosphärisch dicht und so stringent geschrieben, dass es fast so wirkt, als wäre es kein Debüt, sondern das Werk eines bekannten Großmeisters – unglaublich. Alles entwickelt sich nach und nach, wird immer klarer und doch bleibt es bis zum Schluss spannend. Denn auf jeder Seite passiert etwas Neues, eine neue Bedrohung tritt auf den Plan oder eine weitere Erkenntnis hellt alles ein wenig auf – ohne, dass man als Leser bis zum Schluss wirklich durchschaut, welche Ausmaße das Ganze annimmt. Trotz der 750 Seiten geht Hammant auch einfach sehr souverän vor und verstrickt sich nicht in unendlich langen Familiengeschichten und Verhältnissen, die dem Leser 100 Seiten später schon gar nichts mehr sagen. Und doch ist dieses Buch mit so viel Liebe zum Detail geschrieben, was man besonders an der Atmosphäre und besonders an den Schauplätzen sieht – Orte, um die ihn jeder Blockbuster beneiden würde.
Die Charaktere haben mir sehr gefallen, selten erlebt man so abwechslungsreichen Figuren (teilweise sogar im wahrsten Sinne des Wortes), die aber gleichzeitig auch so glaubhaft und realistisch handeln. Das Buch wird aus abwechselnden Sichten erzählt, die mich aber alle fesseln konnten – etwas, was ich nicht immer sagen kann.

Eigentlich habe ich wirklich nichts Schlechtes über dieses Buch zu sagen – was fast schon unglaubwürdig wirkt. Als Einziges muss man jedoch darauf hinweisen, dass es an einigen Stellen etwas brutal, mit expliziten Beschreibungen von Kampfszenen einhergeht, die vielleicht nicht für jeden etwas sind. Diese Szenen sind jedoch nicht so viele und sind oft in wenigen Sätzen oder Abschnitten abgearbeitet und somit auch für Leser, die nicht so viel Blut gewöhnt sind, machbar ;).

Für mich ist „Die Dämonenkriege“ ein wahres Highlight! Überall sieht man „Das Lied der Krähen“ von Leigh Bardugo und „Throne of Glass“ von Sarah J. Maas – das besondere an diesem Buch: es verbindet die Thematik der beiden Bücher und erschafft somit ein herausragend innovatives Werk, voller Intrigen, Verrat und Geheimnissen, dass bis zur letzten Seite mit Spannung und Plot-Twists aufwartet und mich auf jeden Fall von Fantasy überzeugen konnte! Eine ausdrückliche Empfehlung – 5/5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein weiteres 5 Sterne Buch von Antonia Michaelis

Die Attentäter
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Ich war mir bei dem Buch nicht sehr sicher, ob Michaelis das Thema gut umsetzten wird. Zu einem viel diskutierten Thema in ein Jugendbuch zu verfassen ist eine schwere Sache und noch mehr wenn man Themen ...



Ich war mir bei dem Buch nicht sehr sicher, ob Michaelis das Thema gut umsetzten wird. Zu einem viel diskutierten Thema in ein Jugendbuch zu verfassen ist eine schwere Sache und noch mehr wenn man Themen wie Rechtsradikalismus und Salafismus verwendet. Das kann dan schon mal schnell zu einem Bestseller der Jugendliteratur oder komplett von den Kritikern zerissen werden. Antonia Michaelis' Buch verdient hierbei aber auf jeden Fall ersteres. Der Schreibstil ist in bester Michaelis-Manier wieder einmal einfach nur der Hammer und die ganze Geschichte wird in ein großes spannendes Gesamtkonstrukt verpackt, bei dem Details einbezogen werden, die andere Autoren getrost unter den Tisch hätten fallen lassen, es aber trotzdem noch verständlich und flüssig bleibt.