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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2018

Auf den Schwingen der Trauer ...

Der große schwarze Vogel
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Inhalt

An einem warmen Oktobertag stirbt Bens Mutter - und lässt ihn allein mit seinem Vater, seiner Tante und seinem Bruder Krümel zurück. Und mit einer Welt, in die Ben plötzlich nicht mehr reinzupassen ...

Inhalt

An einem warmen Oktobertag stirbt Bens Mutter - und lässt ihn allein mit seinem Vater, seiner Tante und seinem Bruder Krümel zurück. Und mit einer Welt, in die Ben plötzlich nicht mehr reinzupassen scheint, in der Trauer so anders funktioniert, als er sie spürt. Während Ben zwischen den Erinnerungen an seine Mutter und seinem Leben feststeckt, wird ihm klar, dass der Weg der Trauer steiniger ist als jeder andere ...

Meine Bewertung

"Der große schwarze Vogel" ist so ein typisches Buch, das ich fast nicht zur Hand genommen hätte, weil es eigentlich nicht zu meinem typischen Lesestil passt. Aber das Cover und die Beschreibung haben mich schließlich doch genügend gelockt, um mir anzusehen, was es wohl damit auf sich hat. Und ich bin sehr froh darüber, sonst hätte ich ein Buch verpasst, das mich wirklich tief berühren konnte.

Stefanie Höfler schreibt in "Der große schwarze Vogel" über die Trauer, den Verlust und deren unterschiedliche Arten der Bewältigung. Mich hat dieses Thema vor allem durch die Sichtweise Bens berührt, der zum Todeszeitpunkt seiner Mutter selbst erst an der Schwelle zur Pubertät steht. Eigentlich bräuchte er gerade beide Elternteile, die ihm erklären, was los ist, wieso sich die Welt für ihn verändert. Doch seine Mutter kann es nicht mehr und sein Vater zerbricht an ihrem Tod. So wird Ben unweigerlich zum Beschützer seines kleinen Bruders Krümel, während er selbst nach einem Halt sucht.

Was mir hier sehr gut gefallen hat, waren die verschiedenen Perspektiven der Zeit, die genutzt wurden. Immer wieder gibt es Flashbacks zu der Zeit, in der Bens Mutter noch lebte. Das zeigt auch auf, wie sehr man dazu neigt, Menschen nach ihrem Tod zu glorifizieren - denn ein Engel war sie nicht unbedingt. Aber das macht den Zustand des Vermissens nicht einfacher, und diesen inneren Zwiespalt fand ich extrem gut rausgearbeitet. Auch das junge Mädchen aus seiner Klasse, das Ben aufzeigt, dass der Tod überall herrscht und viele Facetten haben kann, war gut eingebracht und man konnte sich mit allen Charakteren überraschend schnell identifizieren.

Stefanie Höflers Schreibstil ist einfach und präzise, transportiert aber dadurch genau die richtigen, rohen Gefühle, die ich mit dem Tod und der Trauer verbinde. Man kann auf jeden Fall gut mitfühlen und verstehen, was Ben durchmacht, was seine ganze Familie zum Leiden bringt - und wie unterschiedlich sie damit umgehen. Auch die Lebensfreude, die dennoch da hindurchstrahlt, war für meinen Geschmack gut eingesetzt und hat dem Buch Realitätsnähe gegeben.

Alles in allem war "Der große schwarze Vogel" ein Buch, das mich tief bewegt und zum Nachdenken angeregt hat. Trauer und Verlust muss jeder mal durchstehen - die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Bens Geschichte war daher sehr interessant zu lesen und ich kann sie auch jüngeren Lesern ab 12 Jahren empfehlen.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Wenn des Nachts die Sterne leuchten ...

Der Sternenmann
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Inhalt

Zwischen Sternen, Planeten und vielen herrlichen Lichtern wohnt der Sternenmann. Nachts setzt er die Sterne an den Himmel, damit sie leuchten und die Menschen erfreuen können. Doch eines Nachts ...

Inhalt

Zwischen Sternen, Planeten und vielen herrlichen Lichtern wohnt der Sternenmann. Nachts setzt er die Sterne an den Himmel, damit sie leuchten und die Menschen erfreuen können. Doch eines Nachts fehlt der kleinste Stern – was nun? Der Sternenmann muss sich auf eine Suche quer durch die Galaxie machen, um seinen Stern zu finden. Doch dessen Verschwinden hat einen ganz besonderen Grund …

Meine Bewertung

Hach, war das süß! Bei Kinderbüchern ist das ja oft meine Standardreaktion, aber da ich auch als Kind schon vernarrt in Sterne, Planeten und das Universum war, hat mir „Der Sternenmann“ besonders gut gefallen. Dieses Kinderbuch hat einfach alles, was es braucht, um mich zu begeistern!

Die Geschichte war für meinen Geschmack richtig toll erzählt. Es war schon genug Text, um damit Zwei- bis Dreijährige zu erfreuen, und auch die Gestaltung der unterschiedlichen Elemente war sehr ansprechend. Die Geschichte über den Sternenmann und den kleinsten Stern hat sich gut in die Bilder eingefügt. Ich möchte hier nicht zu viel über den Ausgang der Geschichte verraten, aber der Sternenmann findet auf seiner Reise viele verschiedene Gestalten, die ihm alle helfen wollen, den Stern zu finden. Und das hat schließlich eine wundervolle Auflösung und ganz viel Liebe für die kleinsten unter uns!

Marta Balmaseda hat für Max von Thuns Kinderbuch die passenden Illustrationen gezaubert, und ich muss sagen, sie hat wirklich alles super getroffen. Obwohl die Grundfarben durch das Thema des Alls schon sehr dunkel sind, hat sie es geschafft, das durch helle Akzente und die fast schon leuchtenden Sterne aufzulockern. Auch der Sternenmann glängt als kleine Quelle der Hoffnung und springt einem sofort ins Auge. Ich finde die Illustrationen sehr kindgerecht umgesetzt, zudem unterstützen sie die Story sehr gut. Hier gibt es auch allerlei Möglichkeiten für die Kinder, Fragen zu stellen und unser Universum spielerisch kennenzulernen.

Was ich auch sehr schön finde, ist das Lied am Ende des Kinderbuchs, was zum Einschlafen und Träumen einlädt. Anhören kann man es sich auf der Webseite des Verlags. Das rundet das Kinderbuch noch mal ab und ist für mich das Tüpfelchen auf dem I. Alles in allem war „Der Sternenmann“ ein sehr gelungenes Kinderbuch, an dem hoffentlich noch viele kleine und große Leser Freude finden werden.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Liebessturm im Anmarsch

Herzsturm - Sturmherz
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Viola liebt Storm, Storm liebt Viola. Nur sind beide zu schüchtern und von ihren Ängsten gehemmt, um ihre erste große Liebe zuzugeben. Während Storm das mit Machogehabe zu überspielen versucht, fragt sich ...

Viola liebt Storm, Storm liebt Viola. Nur sind beide zu schüchtern und von ihren Ängsten gehemmt, um ihre erste große Liebe zuzugeben. Während Storm das mit Machogehabe zu überspielen versucht, fragt sich Viola, wie sie ihm jemals näherkommen soll. Die Angst, uncool zu wirken, spielt dabei immer mit und verhindert eine ehrliche Aussprache. Die erste große Liebe: Facettenreich, stürmisch, mitten ins Herz. Können die zwei zueinander finden?

Den Peter Hammer Verlag habe ich bisher noch rein gar nicht wahrgenommen. Aber das hat sich nun mit „Herzsturm“ geändert. Denn als ich den Comic in der Buchhandlung gesehen habe, war es um mich geschehen. Was wir hier haben, ist nicht einfach eine normale Geschichte, ein gewöhnlicher Comic. In diesem anfangs unscheinbaren Buch steckt unheimlich viel drin. Und das konnte mich von Seite zu Seite immer wieder überraschen!

Was ist Herzsturm?

• Süße Liebesgeschichte aus Violas Sicht!
Herzsturm zeigt eine niedliche erste Liebe aus der Sicht der Protagonistin Viola. Sie ist gefangen in ihren Selbstzweifeln, hat eigentlich keine Ahnung von Jungs und die ersten Pickel sind der totale Horror. Ihre beste Freundin will ihr helfen, an ihren Schwarm Storm ranzukommen, aber das ist einfach gesagt als getan. Denn Storm ist so unnahbar, und dann lässt er sie durch seine Freunde auch noch abblitzen – Hilfe! Herzsturm beschreibt die erste große Liebe, dieses Gefühl zu fliegen und zu fallen, nicht einmal im Traum Ruhe vor dem Traumtypen zu haben. Und Herzsturm ist ehrlich: Ungeschönt und lebensnah geht es auch mit den Themen Selbstzweifeln, Außenseitertum und Selbstfindung um.


• Literaturstunde im Mini-Format!
Von Medea über Romeo und Julia bis hin zu Twilight: Herzsturm behandelt in jeweils drei kleinen Bildchen die größten Liebesgeschichten, die die Menschen bewegen. Etwas satirisch, aber dennoch auf den Punkt, zeigt es die Ausmaße an, die Liebe annehmen kann. Und die kleine Literaturstunde ist super dazu geeignet, das Wissen aus dem Deutschunterricht wieder aufzupolieren. (Werthers Wehleidigkeit ist erschreckend genau dargestellt. Aber nichts geht über Anna Kareninas Melodramatik.)


• Brücke zwischen jung und alt!
„Glaubt ihr, man braucht weniger Liebe, nur weil man älter wird?“ Violas Ausflug mit ihrer Großmutter hat mich wirklich tief berührt. Auch alte Menschen können durch die Liebe wieder jung sein und völlig aufblühen. Und ja, wer sagt eigentlich, dass man weniger Liebe braucht, wenn man altert? Vielleicht verschieben sich die Perspektiven der Liebe (siehe nächsten Punkt), aber das heißt nicht, dass man nicht dennoch geliebt werden und Liebe zurückgeben will. Und das beinhaltet auch die Liebe zur Familie, um die man sich kümmern kann.


• Dimensionsaufzeiger für Phasen der Liebe
Was ist der Unterschied zwischen Lust, Verliebtheit und Verbundenheit? Auch das erläutert der Comic auf absolut verständliche Art und Weise. Und keine einzige dieser Phasen, die ineinander übergehen können, wird als minderwertig oder höherstehend dargestellt. Herzsturm gelingt es, die Unterschiede aufzuzeigen, ohne zu verurteilen: Auch sexuelle Lust ist eine Form der Liebe, die nicht schlechter sein muss als eine jahrelange Verbundenheit. Wie diese begründet sind, zeigt der Comic gut auf (und liefert damit sogar ein gutes Bild, um Asexualität und Aromantik zu verstehen).


• Naturkundeunterricht für tierische Verbindungen
Welche Geschlechter haben Pilze und wieso neigen auch Vögel mal zu Seitensprüngen? Ja, auch Tieren und Pflanzen ist Liebe nicht fremd, auch wenn sie für unser menschliches Verständnis manchmal etwas seltsam aussehen mag. Aber hey, macht nichts, ich habe hier definitiv einiges gelernt! Zum Teil waren das auch Infos, die für mich Stadtkind echt nicht so … appetitanregend waren, aber was ich nicht in Bio gelernt habe, konnte ich hier gebündelt nachholen.


• Brettspiel für junge Herzen
Oh ja, ein Brettspiel beinhaltet dieser Comic auf einer Doppelseite auch noch! Wer kommt am schnellsten zum Traumboy? Man kann es tatsächlich nachspielen und ich finde die Idee einfach superwitzig. Für eine Stunde der Langeweile kann man das super rauskramen und mal durchspielen!


Was ist Sturmherz?

• Süße Liebesgeschichte aus Storms Sicht!
Dreht man Herzsturm einmal um, gelangt man zu Sturmherz – der Geschichte aus der Sicht des Jungen! Storm ist Violas Schwarm und heimlich in sie verliebt. Aber als Junge ist es ja voll uncool, so was zuzugeben. Und vor seinen Freunden erst recht. Dabei findet Storm Viola wirklich gut und will sie unbedingt ausführen. Aber was, wenn sie ihn abblitzen lässt? Blamage pur! Storms Gedankenwelt hat mir einiges aufgezeigt, was ich gern in meiner Schulzeit über diese seltsame Spezies „Jungs“ gewusst hätte. Wie sind die drauf? Total ungeschönt geht es hier auch um Machogehabe, gesellschaftliche Erwartungen und das Bild, das Jungs von sich selbst und der Liebe haben.


• Philosophiestunde unter erwachsenen Männern – mit Prügeleien und John Lennon
Total absurd, witzig und richtig locker – was ist Liebe eigentlich? Woher kommt sie und wo geht sie hin? Große Philosophen der Weltgeschichte (und John Lennon) wollen diese Frage Storm beantworten. Und wie Männer nun mal so sind, entbrennt daraus eine riesige Prügelei, die Storm nur noch verwirrter zurücklässt. Denn ja: Liebe ist nicht einfach und jeder kann seine eigene Philosophie dazu haben. Nur macht das andere nicht unbedingt schlauer. (Und der arme Eros muss es mal wieder aussitzen.)


• Aufklärungsunterricht – inklusive lustiger Schaubilder
Penisgrößen, Orgasmen und das berühmte erste Mal – natürlich interessiert das Teenager. Wir leben in einer Welt, in der man dem Sex nicht entkommen kann. Selbst in der Werbung wird er verwendet, um Produkte an den Mann zu bringen. Und in einer Welt, in der Jungs allzu oft ihre Informationen aus Pornos beziehen, brauchen wir uns nicht darüber zu wundern, dass Komplexe bezüglich der Größe des besten Stücks zum Alltag gehören. Sturmherz klärt darüber auf, räumt Vorurteile aus dem Weg und spendet Mut. Und nicht alles muss beim ersten Mal super klappen – das ist doch der Lauf der Dinge. Fehler passieren, wir müssen sie akzeptieren.


• Kulturelle Auseinandersetzung mit Liebe und Ehe
Was bedeutet Liebe und Partnerschaft über die Erde verteilt? Welche Völker lieben wie und in welchem Rahmen? In kurzen Infotexten aus Storms Projektwoche wird beispielsweise Polygamie erklärt, aber auch Zwangsehen und Rituale, die oftmals vorkommen. Auch Homosexualität wird hier aufgegriffen, ebenso wie andere Partnerschaften, um einen kleinen Überblick zu geben, ohne die Jugendlichen gleich zu überfordern.


• Songtexte und Schaubilder zur weiteren Visualisierung
Storm drückt sich auch vor allem über seine Musik aus. Gleichzeitig ist er ein kleiner Kritzelkünstler und versucht sich auf unterschiedliche Arten zu visualisieren, wie er Violas Herz gewinnen kann. Leider enden seine Versuche stets darin, dass er absolut versagt und es dann gar nicht erst in die Tat umsetzt. Aber die Musik hilft Storm, Entscheidungen zu treffen. Solche Stilmittel, die wir zu sehen bekommen, lockern den Comic weiter auf und zeigen auch, wie die Innenperspektive der Charaktere durch ihre Hobbys verändert wird.


Ja, und dann?

Herzsturm und Sturmherz treffen in der Mitte aufeinander – Viola und Storm finden einen Weg, einander sehen zu lassen, was sie empfinden. Wie das Ganze schließlich ausgeht, ist uns Lesern überlassen. Für mich war es unheimlich cool, dieses Wendebuch zu lessen, und es rechtfertigt den Preis um Längen. Berührend, lustig, informativ, spannend, emotional: All das ist dieser Comic. Ich mag die Darstellungsweisen der zwei Künstler, die hier im Werk waren, die Vielfältigkeit, all die kleinen eingearbeiteten Details. Storms Geschichte, also Sturmherz, hat mir einen Ticken besser gefallen, aber es ist wirklich schwer, beides voneinander zu trennen. Dieser Comic sollte Pflichtlektüre in Schulen sein. Er klärt bis zu einem gewissen Grad auf, macht Spaß, beschäftigt sich mit dem Thema Liebe auf so vielen unterschiedlichen Ebenen, dass wirklich für jeden etwas dabei ist. Ich bin absolut begeistert und kann ihn über alle Maßen weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 03.05.2018

Hummelige Schlummerküsschen - 5 Gründe, die Baby Hummel Bommel zu lieben

Die Baby Hummel Bommel – Gute Nacht
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Inhalt

Für die Baby Hummel Bommel geht es ab ins Bett – immerhin ist es schon spät geworden und morgen soll wieder ein hummelig schöner Tag sein! Aber siehe da – da krabbelt die Hummel wieder. Da helfen ...

Inhalt

Für die Baby Hummel Bommel geht es ab ins Bett – immerhin ist es schon spät geworden und morgen soll wieder ein hummelig schöner Tag sein! Aber siehe da – da krabbelt die Hummel wieder. Da helfen nur einige Einschlafrituale und viele Gute-Nacht-Küsschen!

Meine Bewertung

Die Reime haben Mitsprechpotenzial
Was mir diesmal extrem positiv aufgefallen ist, war die Reimform, die ich gerade für die jüngere Zielgruppe sehr ansprechend finde. Die Reime sind auch perfekt zum Vorlesen geeignet, denn die Wörter sind nicht allzu schwer oder liegen klobig auf der Zunge. Insgesamt ergibt sich dadurch ein toller Schlafrhythmus und die Reime haben auch Mitsprechpotenzial für die Kleineren, da sie schöne Wiederholungen beinhalten.

Die Illustrationen sind zuckersüß wie beim großen Bruder
Was wäre Bommel ohne die großartige Zeichnerin Joëlle Tourlonias? Auch der Baby Hummel Bommel hat sie die niedliche Charakteristik verliehen, ohne vom Stil des größeren Vorgängers abzuweichen. Was mich hier besonders begeistert hat, waren die warmen Farben, die sofort ein Gefühl von Geborgenheit hervorufen, und die charakteristischen Züge der Baby Hummel, die nun noch niedlicher ist.

Ein kleiner Mutmacher für Eltern
Ich bewundere wirklich jedes Elternteil, das es schafft, die Ruhe zu bewahren, wenn die Kleinen nicht einschlafen wollen. Ich bekomme es ja „nur“ als große Schwester mit, aber schon dahingehend fand ich es toll, dass die Baby Hummel Bommel auch dieses Problem aufgreift. Einschlafen ist eben phasenweise mal besser, mal schlechter – nur wenige haben das Glück, dass es ständig problemlos klappt. In diesem Sinn finde ich auch sehr mutmachend für Eltern, zu sehen, dass das auch in Büchern für die Kleineren thematisiert wird und als vollkommen normal behandelt wird. Es gibt nun mal auch schlechte Tage – und an denen kann die Baby Hummel Bommel durchaus helfen.

Liebe und Hilfe auch außerhalb der Familie
Ja, auch das finde ich wichtig. Hier regen nicht nur die Eltern der Baby Hummel zu Einschlafritualen an, auch Marie Marienkäfer, Maxi Motte und Gisela Grille kommen zum Einsatz. Das fördert schon in früher Kindheit den Zusammenhalt, und seien wir mal ehrlich: Gerade für Berufstätige ist es nicht immer einfach, ihr Kind selbst schlafen zu bringen. So merkt man auch, dass es viele Wege gibt, die nach Rom führen. Aber die Einschlafküsschen von Mama und Papa sind auch dabei – und so wird aus denen, die mithelfen, auch ein kleiner Teil der Familie.

Die Baby Hummel eignet sich auch für die Kleinsten
Was ich an der Baby Hummel Bommel auch toll fand, ist die Tatsache, dass es direkt als Pappbilderbuch rauskam. Da das empfohlene Alter ein Jahr und aufwärts beträgt, ist es somit noch robust genug für Kinderhände (und alles, was da sonst noch dazukommt), gut verarbeitet und definitiv angenehm genug, um zum Vorlesen geeignet zu sein. Perfekt für schöne Lesestunden und viele Einschlafküsschen!

Veröffentlicht am 03.05.2018

Wenn dich die Fehler der Vergangenheit einholen ...

Der letzte erste Blick
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Inhalt

Nichts wie raus aus ihrem alten Zuhause! Für Emery Lance zählt nur, ihre Vergangenheit so weit wie möglich hinter sich zu lassen. Als sie an der Universität in West Virginia auf Dylan Westbrook ...

Inhalt

Nichts wie raus aus ihrem alten Zuhause! Für Emery Lance zählt nur, ihre Vergangenheit so weit wie möglich hinter sich zu lassen. Als sie an der Universität in West Virginia auf Dylan Westbrook trifft, meint sie ihn sofort durchschauen zu können. Und von den netten Jungs von nebenan hat sie die Schnauze gestrichen voll. Doch die Streiche, die sie sich gegenseitig spielen, bringen sie unweigerlich näher zusammen – bis ihre Vergangenheit beide einholt. Können sie sich gegenseitig retten oder zerbrechen sie an den alten Wunden, die aufreißen?

Meine Bewertung

Herzklopfen vorprogrammiert: Das weiß ich inzwischen, wenn ich zu den Büchern von Bianca Iosivoni greife. „Der letzte erste Blick“ bildet da keine Ausnahme, denn auch ihre New Adult-Titel konnten mich bisher überzeugen. Daher dachte ich, ich bin emotional gut gerüstet, den ersten Band der „Firsts“-Reihe zu lesen. Stattdessen habe ich zwischendurch mal wieder meinen Taschentuchvorrat plündern müssen.

Emery ist eine Protagonistin mit Verstand und Durchsetzungsvermögen. Etwas mehr Durchsetzungsvermögen, als ihr so manches mal gut tut, denn sie schreckt auch nicht davor ab, ihre Aggressionen herauszulassen und ihre Meinung kämpferisch zu vertreten. Nach einem harten Abschlussjahr an der High School hat sie viel Vertrauen in ihre Mitmenschen verloren. Dylan hingegen ist ein zuckersüßer Protagonist, der sich viel zu sehr für andere aufopfert, bis an den Punkt, an dem er seine eigenen Grenzen überschreitet. Einige Male dachte ich wirklich, hier ist der Zustand erreicht, an dem er einfach schlapp machen muss, an dem er nicht mehr weiter kann. Doch Dylan hat scheinbar unendliche Kraftreserven, aus denen er die Energie schöpft, sich um andere kümmern zu können.

Die Beziehung der beiden fand ich sehr lustig gestaltet, zumindest anfangs war ein Lacher nach dem anderen vorprogrammiert. Emery war mir von Anfang an sehr sympathisch, auch wenn ihre harte Art manchmal noch etwas seltsam angemutet hat. Allerdings waren ihre Beweggründe ebenso verständlich wie Dylans und man hat ihre Aktionen gut nachvollziehen können. Es hat ein bisschen gedauert, bis die Chemie der beiden so richtig gezündet hat und die Funken auch bei mir flogen, aber dann habe ich ihre gemeinsamen Szenen sehr genossen.

Auch die Nebencharaktere haben mir zum Teil gut gefallen. Sie alle waren facettenreich und gut ausgearbeitet, aber ich konnte nur zu Elle, Grace und Mason eine Verbindung herstellen, die anderen waren mir noch etwas zu distanziert. Vielleicht ergibt sich da mehr in der Fortsetzung. Dafür fand ich die Hintergrundgeschichten von Dylan und Emery umso besser und intensiver ausgearbeitet, sodass man richtig mit ihnen mitleiden konnte. Hier war definitiv kein Potenzial verschenkt, es wurde jedes Drama gut ausgeschöpft und ausgearbeitet. Gefühle kamen ebenfalls nicht zu kurz, auch wenn ich an manchen Stellen Dylans Handlung nicht ganz nachvollziehen konnte, was seinen Pakt mit Mason anging.

Auch der Schreibstil war wieder wie erwartet. Emotional, an einigen Stellen, an denen es sich gelohnt hat, sehr detailreich. Wie immer konnte Bianca auch mit den erotischen Szenen überzeugen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie in diesem Buch doch etwas länger ausfielen als sonst. Allerdings passte es zur Story und tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Alles in allem war „Der letzte erste Blick“ wieder ein toller Titel aus Bianca Iosivonis Feder. Ohne viel Aufwand schafft sie es, den Leser mit ihren Protagonisten mitfühlen zu lassen, wobei auch das Thema Vertrauen in den Vordergrund gerückt wird – und wie schnell dieses gebrochen werden kann. Damit ist der erste Band der „Firsts“-Reihe ein New Adult-Roman, der mir einige schöne Stunden bescheren konnte.