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Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartige Fortsetzung

Eve & Caleb 2 - In der gelobten Stadt
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Nachdem ich den ersten Band „Wo Licht war“ von Anna Carey in Rekordzeit verschlungen habe, musste direkt der zweite Band „In der gelobten Stadt“ gelesen werden. Die Erwartungen waren sehr hoch, sodass ...

Nachdem ich den ersten Band „Wo Licht war“ von Anna Carey in Rekordzeit verschlungen habe, musste direkt der zweite Band „In der gelobten Stadt“ gelesen werden. Die Erwartungen waren sehr hoch, sodass ich schon fast die Befürchtung hatte, dass mich die Geschichte enttäuschen könnte, allerdings war dies hier zum Glück nicht der Fall. Normalerweise sind die Mittelteile einer Trilogie meistens etwas ruhiger und schwächer, hier hat man jedoch das Gefühl, dass es nun erst richtig los geht.

Anna Carey konnte mich mit ihrem Schreibstil wieder einmal überzeugen. Die Geschichte wird schonungslos, oftmals brutal und sehr ausführlich erzählt, sodass ich mir nahezu alles bildlich vorstellen konnte. Besonders die Stadt aus Sand wird so detailliert beschrieben, dass ich fast schon das Gefühl hatte, ebenfalls in der Stadt zu sein. Während sich die bereits bekannten Figuren sehr gut weiterentwickeln und mir noch mehr ans Herz gewachsen sind, werden neue Figuren gut und glaubwürdig in die Geschichte eingeführt, sodass niemand wie ein Fremdkörper wirkte. Die Dialoge sind ebenfalls gelungen und konnten mich oftmals mit ihrer Offenheit schockieren, aber auch unterhalten.

Eve ist endlich in Califia angekommen und muss sich dort zunächst an das Leben gewöhnen. Obwohl sie dort zunächst sicher scheint, hat sie große Sehnsucht nach Caleb und überlegt fieberhaft, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll. Doch leider bemerkt sie, dass auch Califia nicht der sicherste Ort für sie ist, sodass sie sich gemeinsam mit Arden auf die Suche nach Caleb macht, was sich jedoch schwieriger herausstellt als gedacht, da sie von Soldaten abgefangen und in die Stadt aus Sand gebracht wird. Hier trifft sie erstmals auf den König und erfährt den wahren Grund für die große Suchaktion, die er wegen ihr gestartet hat. Fortan lebt sie im Palast und erkennt, dass viele Gerüchte rund um den König stimmen, andere aber auch an den Haaren herbeigezogen sind. Hier lernt sie viele Verbündete kennen, gleichzeitig aber auch Menschen, die es nicht unbedingt gut mit ihr meinen. Caleb taucht dagegen in diesem Band nur selten persönlich auf und wird vielmehr durch Eves Gedanken mehrfach erwähnt, sodass man auch ihn nicht aus den Augen verliert. Man darf jedoch verraten, dass ihre Liebe durch die ungewollte Trennung nur noch stärker wird.

Die Kämpfe zwischen den Rebellen und den Soldaten, die für die Sicherheit in der Stadt aus Sand sorgen, werden authentisch und brutal beschrieben. Hier finden nicht einfach nur kleinere Bombenangriffe statt, sondern es herrscht wahrer Krieg, was man jedoch weitestgehend vertuschen möchte, damit die Einwohner der Stadt nicht beunruhigt werden. Auch das Verhältnis zwischen Eve und dem König wird detailliert beschrieben, sodass ich mich dabei nicht nur in Eve, sondern auch tatsächlich in den König hineinversetzen konnte. Ich konnte Eves Ängste und Gedanken voll und ganz nachvollziehen, allerdings zum Teil auch den König – auch wenn ich manche Beweggründe einfach nicht gut fand. Interessant ist auch Eves Familiengeschichte. Nachdem man im ersten Band immer nur aus einem Brief von ihrer Mutter erfuhr, erfährt man hier doch einiges: Wie sie vor Eves Geburt war, wen sie geliebt hat, ihre Wohnsituation und ihre Wünsche. Ich bin bereits sehr gespannt, was man noch alles im dritten Band erfahren wird.

Das Cover ist minimalistisch, aber durch die Farben schön anzusehen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung liest sich stimmig, verrät nicht allzu viel und hat mich dazu animiert, nach dem ersten Band direkt zum zweiten Band zu greifen.

Insgesamt konnte mich auch „In der gelobten Stadt“, der zweite Band der „Eve & Caleb“-Trilogie mit seinem spannenden und schonungslosen Erzählstil begeistern, sodass ich jede einzelne Seite genossen habe und mich nur schwer von Eve, Caleb und Co. trennen konnte. Es ist von daher kein Wunder, dass ich auch zum dritten Band greifen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartig

Eve & Caleb 3 - Kein Garten Eden
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Nachdem die ersten beiden Bände der „Eve & Caleb“-Trilogie innerhalb kürzester Zeit verschlungen wurden, musste auch ganz dringend der dritte und letzte Band gelesen werden. Da ich noch viele unbeantwortete ...

Nachdem die ersten beiden Bände der „Eve & Caleb“-Trilogie innerhalb kürzester Zeit verschlungen wurden, musste auch ganz dringend der dritte und letzte Band gelesen werden. Da ich noch viele unbeantwortete Fragen hatte, waren meine Erwartungen unglaublich hoch und ich bin froh, dass ich das Buch am Ende mit einem zufriedenen Lächeln schließen konnte.

Anna Carey konnte mich wieder einmal mit ihrem temporeichen und oftmals blutigen Schreibstil wieder voll und ganz in den Bann ziehen. Die Figuren entwickeln sich allesamt bestens weiter, sämtliche ihrer Aktionen sind nachvollziehbar und auch die Dialoge konnten mich erneut begeistern. Die Wildnis, die in diesem Band wieder verstärkt vorkommt, wird wieder einmal sehr detailliert, düster und gefährlich beschrieben, sodass ich mich dort direkt wieder pudelwohl gefühlt habe. Hier würde ich mir sehr gerne eine Verfilmung wünschen.

Die Figuren haben sich – wie bereits schon oben erwähnt – sehr gut weiterentwickelt. Besonders Eves Cousine hat mich mit ihrem Handeln und ihrem Mut oftmals sehr überrascht, sodass ich sie am Ende doch noch ins Herz schließen konnte. Eve ist dagegen wieder einmal eine Kämpfernatur, wie man es ihr stellenweise gar nicht zutraut, allerdings ist sie das genaue Gegenteil von ihrem Vater und kümmert sich tatsächlich um ihre Mitmenschen, anstatt sie einfach nur zu beherrschen. Eves Vater, der hier zwar nur eine kleine, dafür aber sehr wichtige Rolle spielt, hat mir mit seiner eiskalten und herrischen Art wieder einmal sehr gefallen, auch wenn er alles andere als eine sympathische Figur ist. Auch die Rebellen und die Soldaten, die weiterhin mit aller Brutalität gegeneinander kämpfen sowie weitere Nebenfiguren wurden gut beschrieben und auch sämtliche Taten wurden weitesgehend glaubwürdig erklärt, sodass die Geschichte ohne große Lücken erzählt wurde.

Das Ende hat mir gut gefallen, bei einigen Stellen wurde jedoch etwas zu dick aufgetragen. Besonders die letzten Sätze waren mir fast schon zu harmonisch, sodass mir hierbei dann doch etwas mehr Drama gefehlt hat. Dennoch war dieses Ende genau das, was ich mir auch gewünscht habe, allerdings hätte ich dann doch noch gern die ein oder andere Frage noch beantwortet bekommen, was jedoch leider nicht geschehen ist. Dies kann ich der Autorin allerdings gut und gerne verzeihen, da vieles am Ende selbsterklärend ist.

Das Cover ist minimalistisch, aber dennoch schön anzusehen. Besonders die Blätter und deren Farbe hat mir wieder einmal sehr gefallen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen, sodass ich auch zum dritten Band greifen musste.

Insgesamt ist „Kein Garten Eden“ ein würdiger Abschluss der „Eve & Caleb“-Trilogie und hat mich mit vielen spektakulären, aber auch brutalen Szenen beeindrucken können. Ich werde Eve, Arden, Caleb und Co. vermissen und hoffentlich noch viele weitere Bücher aus der Feder der Autorin lesen. Wer diese Trilogie noch nicht gelesen hat und dazu ein Fan von Dystopien ist, hat definitiv etwas verpasst. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartiger Auftakt

Gelöscht
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Normalerweise bin ich kein besonders großer Fan von Dystopien und mache meistens einen großen Bogen um diese. Zuletzt hat sich dies jedoch ein bisschen geändert und somit habe ich u.a. auch „Gelöscht“ ...

Normalerweise bin ich kein besonders großer Fan von Dystopien und mache meistens einen großen Bogen um diese. Zuletzt hat sich dies jedoch ein bisschen geändert und somit habe ich u.a. auch „Gelöscht“ von Teri Terry eine Chance gegeben – und ich habe es nicht bereut. Ich muss zugeben, dass ich im Vorfeld keinerlei Erwartungen an das Buch hatte und diesem ein wenig skeptisch gegenüber stand, aber wie sich herausgestellt hat, war dies absolut nicht nötig, denn „Gelöscht“ ist ein phantastisches Buch, welches mich direkt in seinen Bann ziehen konnte.

Teri Terry benutzt hierbei eine sehr angenehme Sprache, die leicht und verständlich ist. Die Slater, die Terroristen, sowie die Regierung werden gut beschrieben, man kommt bei den Geschehnissen gut mit und man lernt ein vollkommen anderes London kennen, als man bislang kannte. Die Geschichte liest sich oftmals düster, sehr spannend und vor allem wahnsinnig interessant. Die Figuren werden ausführlich beschrieben, die Dialoge sind stimmig und flüssig und regen so manches Mal zum Nachdenken an und auch sonst mag bei „Gelöscht“ sehr vieles zusammenpassen. Man merkt der Autorin an, wie viele grandiose Ideen sie hierbei hatte und diese mehr als gut umgesetzt wurden.

Mit Kyla lernt man eine Protagonistin kennen, die sehr sympathisch ist, aber auch viele Geheimnisse in sich trägt. Sie wurde von der Regierung geslated, was bedeutet, dass sämtliche Erinnerungen an ihr Leben ausgelöscht wurden und sie ein vollkommen neues Leben beginnen muss. Sie bekommt neue Eltern, neue Geschwister, die sie nicht kennt und die auch in ihrem vorherigen Leben keine Bedeutung hatten. Geslated werden immer nur Jugendliche, die schwere Verbrechen begangen haben und durch das Slating eine zweite Chance im Leben erhalten. Dabei müssen sie ein sogenanntes Levo tragen, welches die Stimmung des jeweiligen Slaters aufzeichnet und diesen evtl. sogar ausschaltet, falls dieser nicht die Regeln einhält, die von der Regierung vorgeschrieben sind. Kyla merkt schnell, dass sie anders als die anderen geslateten Jugendlichen ist. Während andere immer lächeln und anscheinend stets glücklich sind, erinnert sich Kyla stellenweise an ihr altes Leben und muss dies vor allen Menschen verbergen. Aber ist Kyla tatsächlich eine Terroristin gewesen oder wurde bei ihr ein Fehler gemacht? Ihre neue Schwester Amy, die ebenfalls geslated wurde, ihre neuen Eltern, sowie ihre Freunde Ben und Jazz werden ebenfalls sehr gut beschrieben und man lernt sie gut kennen. Auffällig ist dabei, dass man nie genau weiß, welchen Personen man hier eigentlich trauen kann. Jeder für sich scheint seine ganz eigenen Geheimnisse zu haben, sodass man auch als Leser ständig überlegt, wer auf der „guten“ und auf der „bösen“ Seite steht.

Mir hat die Idee mit dem Slating sehr gut gefallen, was ich zunächst nicht erwartet hätte. Ich habe zwar im Vorfeld einiges darüber gelesen, jedoch war ich mir unsicher, ob die Geschichte in meinen Augen funktionieren kann. Mittlerweile bin ich jedoch sehr froh darüber, dass ich mich in der Hinsicht getäuscht habe, denn die Ideen wurden von der Autorin mehr als gut umgesetzt, sodass die Geschichte unvorhersehbar verläuft und man nie weiß, wem man trauen kann. Auch die Regierung und die sogenannten Terroristen, die für ein Leben ohne Slating und ohne Kontrolle kämpfen, haben mir sehr gut gefallen. Obwohl auf den ersten Blick zunächst klar ist, wer hier die Guten und wer die Bösen sind, merkt man im Laufe der Geschichte, dass doch nicht immer alles so ist, wie man zunächst gedacht hat. Von daher habe ich die vielen kleinen Überraschungsmomente sehr genossen und mit Spannung verfolgt.

Die Covergestaltung hat mir dagegen leider nicht gefallen und war u.a. auch ein Grund, weshalb ich dieses Buch so lange nicht lesen wollte. Ich hätte mir hier ein aussagekräftigeres Cover gewünscht. Die Abbildung von Kyla allein reicht mir hier nicht aus. Die Kurzbeschreibung ist dagegen sehr gelungen und fasst die wichtigsten Themen zusammen, ohne dabei zu viel zu verraten.

Insgesamt ist „Gelöscht“ ein sehr guter Auftakt der „Slated“-Trilogie, der mit vielen Ideen, einer brillanten Umsetzung und vielseitigen Figuren bestückt ist. Ein oftmals düsteres Szenario sorgt ebenfalls dafür, dass die Geschichte stets spannend ist, sodass ich dieses Buch nur empfehlen kann. Wer Dystopien mag, sollte diesem Buch auf jeden Fall eine Chance geben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Highlight

Love Letters to the Dead
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„Love Letters to the Dead“ gehört zu den Büchern, die ich in diesem Jahr unbedingt lesen wollte. Die Kurzbeschreibung und das wunderschöne Cover haben mich schon so lange angesprochen, sodass ich die Geschichte ...

„Love Letters to the Dead“ gehört zu den Büchern, die ich in diesem Jahr unbedingt lesen wollte. Die Kurzbeschreibung und das wunderschöne Cover haben mich schon so lange angesprochen, sodass ich die Geschichte kaum noch abwarten konnte. Zum Glück habe ich das Buch nun endlich gelesen und ich bin genauso begeistert, wie ich es zuvor gehofft habe – wenn nicht sogar noch mehr.

Meine Erwartungen an Ava Dellairas Debüt waren schon beinahe utopisch hoch, von daher standen die Chancen nicht schlecht, am Ende tatsächlich enttäuscht zu werden. Zum Glück ist dies nicht eingetroffen, denn die Autorin konnte mich mit einem wunderbaren Schreibstil, interessanten und vielseitigen Figuren, sowie wunderschönen Briefen zutiefst beeindrucken. Bücher, die lediglich aus Briefen bestehen, habe ich schon immer sehr gemocht, von daher war ich sehr gespannt, wie diese umgesetzt wurden und ich muss sagen, dass es mir sehr gefallen hat. Obwohl es Briefe sind, wird in diesen dennoch immer wieder die Geschichte weitererzählt, sodass es nie zu langatmigen Momenten kommt. Dabei werden die einzelnen Figuren so gut präsentiert, dass ich am Ende tatsächlich das Gefühl hatte, fast jede von ihnen zu kennen.

Laurel bekommt in der Schule die Aufgabe, einen Brief an eine verstorbene Persönlichkeit zu schreiben. Während viele andere an verstorbene Präsidenten schreiben, entscheidet sie sich für Kurt Cobain, seines Zeichens ehemaliger Frontman von Nirvana. In diesem Brief schüttet sie sich ihr Herz aus und berichtet über den Tod ihrer geliebten Schwester, ihrer Einsamkeit, seit ihre Mutter nach Kalifornien gezogen ist und ihre Sorgen, keine Freunde an der neuen High School finden zu können. Da ihr der Brief gut tat, entscheidet sie sich mit dem Schreiben weiter zu machen und schreibt weitere Briefe an verstorbene Menschen. Dabei werden dann u.a. auch die Musikerinnen Amy Winehouse, Janis Joplin, der Schauspieler River Phoenix und viele weitere Persönlichkeiten angeschrieben. Lediglich May, die sie so schmerzlich vermisst, schreibt sie dagegen nicht an, da sie dafür noch nicht bereit ist – auch wenn sie weiß, dass dieser Brief unumgänglich ist.

Im Laufe der Zeit macht Laurel erstaunliche Fortschritte: Sie freundet sich mit Natalie und Hannah an, verliebt sich in den geheimnisvollen Sky und findet in der Schule immer mehr Anschluss. Lediglich das Verhältnis zwischen ihr und ihrer Mutter bleibt weiterhin kritisch, da sie sich im Stich gelassen fühlt. Gleichzeit erlaubt sich Laurel aber auch immer wieder kleinere und größere Fehler, denn sie versucht ihre Schwester zu kopieren und verliert dabei immer wieder sich selbst, sodass sie damit auch fast alles zerstört, was sie sich so hart erarbeitet hat.

Während ich Laurel von Anfang an sehr sympathisch fand und mit ihr mitfiebern konnte, hat es eine ganze Zeit lang gedauert, bis ich mich auch mit den anderen Figuren anfreunden konnte. Natalie und Hannah werden zwar immer wieder detailliert beschrieben und sind hervorragend ausgearbeitet, jedoch hatte ich bis zum Schluss das Gefühl, dass ich Natalie nicht kennengelernt habe. Bei Hannah ist dies zwar anders, allerdings hat sie mich am Anfang mit ihrer Art doch sehr genervt. Sky fand ich dagegen sehr interessant, auch wenn ich seine ganz eigene Geschichte stellenweise als sehr vorhersehbar empfand. Auch mit May hatte ich stellenweise meine Probleme. Sie ist zwar von der ersten Seite an immer spürbar, jedoch fand ich ihr Handeln nicht immer sympathisch, sodass ich dabei schon manchmal mit dem Kopf schütteln musste und nicht verstanden habe, wieso Laurel ihrer großen Schwester so nacheifern möchte.

Wer bei diesem Buch erwartet, dass es sich lediglich um eine Geschichte zweier Schwestern handelt, der täuscht sich gewaltig, denn in „Love Letters to the Dead“ geht es praktisch um alles: Um den Glauben an sich selbst, Freundschaften, Religion, die erste große Liebe, dem Erwachsenwerden und Trauerbewältigung. Dabei nimmt die Autorin uns Leser auf eine schonungslose und melancholische Reise auf der Suche nach sich selbst mit.

Das Cover besticht mit wunderschönen Farben und einer tollen Schriftart, sodass man es einfach anschauen muss. Das abgebildete Model, das Laurel darstellen soll, passt gut zu der beschriebenen Figur, sodass das Cover nahezu perfekt ist. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich direkt überzeugen, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Insgesamt konnte mich „Love Letters to the Dead“ mit einer wunderbar melancholischen Stimmung, sowie interessanten und vielseitigen Figuren berühren und gleichzeitig beeindrucken. Für mich ist dieses 400 Seiten starke Werk bereits jetzt schon ein heißer Kandidat für den Titel „Jahreshighlight“, sodass ich dieses Buch nur jedem Menschen ans Herz legen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartiger Auftakt

Selection
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„Selection“ hat mich schon sehr lange gereizt, da ich das Cover so wunderschön fand. Leider hat mich jedoch die Kurzbeschreibung nie so ganz angesprochen, sodass ich das Buch erst einmal nicht weiter beachtet ...

„Selection“ hat mich schon sehr lange gereizt, da ich das Cover so wunderschön fand. Leider hat mich jedoch die Kurzbeschreibung nie so ganz angesprochen, sodass ich das Buch erst einmal nicht weiter beachtet habe. Nun wurde ich jedoch erneut neugierig und habe versucht, mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen. Zum Glück, denn sonst hätte ich dieses wunderbare Buch verpasst.

Dystopien sind ja normalerweise nicht so ganz mein Genre und oftmals wurde ich dabei immer wieder enttäuscht, doch bei „Selection“ ist dies anders. Ich muss jedoch gestehen, dass ich, besonders am Anfang, sehr viele Ähnlichkeiten zu „Die Tribute von Panem“ entdecken musste. Da gibt es z.B. den Spitznamen „Kätzchen“, das Klassensystem, eine Kette mit Vogelanhänger, das Kapitol und weitere kleine Ähnlichkeiten. Diese haben mich nach einer gewissen Zeit jedoch immer weniger gestört, sodass ich mich wieder voll und ganz America und ihren Konkurrentinnen widmen konnte.

Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Kiera Cass hat das große Talent, jede Figur einzigartig darzustellen, sodass ich bei 35 Mädchen nur sehr selten Ähnlichkeiten feststellen konnte. Zwar brauchte ich einige Zeit, bis ich mich an die Dialoge gewöhnt habe, da diese meistens sehr förmlich ausfallen, aber wenn man sich darauf einlassen kann, wird man diesen Schreibstil sicherlich lieben. Die Geschichte wird aus der Sicht von America erzählt, sodass man das junge Mädchen bereits auf den ersten Seiten sehr gut kennenlernt.

America ist so ganz anders als die anderen Mädchen, die sich für das Casting beworben haben. Während die anderen Mädchen von Anfang an fast alle nur die Krone oder das Geld wollen, ist America da ganz anders, denn sie nimmt vorerst nur am Casting teil, um ihrem Freund und ihrer Familie einen Gefallen zu tun. Sie spielt von Anfang mit offenen Karten und agiert weniger scheinheilig, als so manch anderes Mädchen. Dies macht sie nicht nur greifbarer, sondern auch sehr sympathisch. Ich konnte mich in ihre Gefühlslage hineinversetzen und ihre Gedanken und ihre Handlungen bestens nachvollziehen, sodass ich sie direkt ins Herz schließen konnte. Sie geht nicht mit dem Ziel in das Casting, um die Krone oder Maxons Herz zu erobern, sondern vielmehr, um sich von ihrem (Ex-) Freund Aspen zu lösen und die Liebe zu ihm zu verarbeiten. Natürlich denkt sie dabei auch an die Aufwandsentschädigung und somit mehr Geld für ihre Familie, allerdings weiß sie auch, dass sie durch eine höhere Klasse ihre Liebe zur Musik aufgeben und einen anderen Beruf erlernen muss, was ihr nur bedingt gefällt.
Die anderen Mädchen sind dagegen oftmals sehr oberflächlich, egoistisch und arrogant, nur wenige Mädchen sind genauso herzlich und ehrlich wie America. Mit Maxon lernt man einen jungen Prinzen kennen, der durch das Königreich sehr isoliert aufwächst und hauptsächlich auf seine Arbeit als zukünftiger König vorbereitet wird. Da kommen Freunde und die Liebe zu kurz und somit muss er sich auf das Casting einlassen, damit er unter den jungen Frauen seine große Liebe finden kann. Er geht dabei oftmals recht blauäugig an die Sache und denkt auch häufig politisch, was nicht unbedingt von Vorteil ist, aber dennoch habe ich ihn als jungen und unsicheren Mann kennengelernt, der sich für sein Volk sehr interessiert.

Auch wenn so ein Casting auf den ersten Blick sicherlich nicht wirklich romantisch und oberflächlich wirkt, muss ich jedoch zugeben, dass es oftmals die ein oder andere romantische Stelle gab, die diese Geschichte unglaublich aufgewertet hat. Allerdings ist im Königreich nicht immer nur eitler Sonnenschein, denn es kommt immer wieder vor, dass Rebellen das Palastgelände erreichen und die Mädchen, ihre Zofen und die Königsfamilie evakuiert werden müssen. So erfahren die Mädchen auch, dass das Land weitaus gefährdeter ist, als man von den Medien und dem Königshaus erfährt.

Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker. America wird dort wunderschön und äußerst passend präsentiert. Die Schlichtheit und die Eleganz passen sehr gut zu ihrem Wesen und dem gesamten Ablauf der Geschichte. Die Kurzbeschreibung hat mich zunächst gar nicht gereizt, je mehr ich jedoch über die Geschichte erfahren habe, desto passender fand ich sie.

Insgesamt hat mir „Selection“ unglaublich gut gefallen und ich kann die Folgebände kaum noch erwarten. America und die anderen Figuren sind so interessant und vielseitig, sodass ich mich am liebsten gar nicht mehr von ihnen trennen wollte. Wer mal wieder eine romantisch augehauchte Dystopie lesen möchte und über gewisse Ähnlichkeiten zu anderen Büchern hinwegsehen kann, der wird bei „Selection“ beste Unterhaltung finden. Kauf- und Leseempfehlung!