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Veröffentlicht am 14.06.2020

Solide Geschichte mit kleinen Schwächen

Clean
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"Clean" von Juno Dawson gehört zu den Büchern, die definitiv Eindruck hinterlassen. Dieses Buch behandelt nicht nur sehr wichtige Themen wie Alkohol- und Drogensucht, sondern auch Essstörungen und die ...

"Clean" von Juno Dawson gehört zu den Büchern, die definitiv Eindruck hinterlassen. Dieses Buch behandelt nicht nur sehr wichtige Themen wie Alkohol- und Drogensucht, sondern auch Essstörungen und die Suche nach sich selbst. Hier hatte ich hohe Erwartungen und wurde nicht enttäuscht, denn obwohl die Themen hier sehr schwierig sind, hat die Autorin meistens genau die richtigen Worte gefunden.

Die Geschichte liest sich schonungslos, ist wortgewaltig, weiß durchaus zu schockieren und regt zum Nachdenken an. Die Figuren sind gut gezeichnet, teilweise sympathisch, man lernt sie ausreichend kennen ich konnte mich teilweise in ihre Situation hineinversetzen. Einziger Negativpunkt ist hier, dass die Autorin nicht ohne Klischees auskommt, was meiner Meinung nach vollkommen unnötig ist.

In "Clean" geht es um die 17-jährige Lexi, die nicht nur reich und schön ist, sondern auch nicht sonderlich viel mit ihrem Leben anzufangen weiß, sodass sie fast ihre gesamte Zeit mit Alkohol, Drogen und Partys verbringt. Nachdem sie erneut eine Überdosis Heroin genommen hat, greift ihr Bruder endlich ins Geschehen ein und bringt sie gegen ihren Willen in die Clarity-Klinik, wo sie einen Entzug machen soll. Für Lexi ist der Entzug nicht nur eine enorme körperliche Belastung, sondern auch psychisch, denn sie ist von den Gruppentherapien sehr gestresst, was vor allem an den doch sehr unterschiedlichen Menschen liegt.

Kendall ist ein Trans-Mädchen, Ruby hat eine Essstörung, Saif ist süchtig nach Aufpuschmitteln und Guy leidet unter Zwangsneurosen. Und dann ist da auch noch Brady, ein ehemaliger Kinderstar, der sein Leben nicht in den Griff bekommt. Was wie ein wild zusammengewürfelter Haufen wirkt, entpuppt sich später als eine Einheit, die sich gegenseitig unterstützt und besonders Brady scheint Lexi unter die Haut zu gehen. Dies führt auch dazu, dass sie sich und ihren bisherigen Lebensstil nicht nur hinterfragt, sondern auch einiges besser machen möchte, aber die Angst zu scheitern, ist groß.

Juno Dawson hat die jeweiligen Erkrankungen und Zweifel der Figuren gut recherchiert, was auch sehr auffällt, denn sie hält sich sehr an alles, was man bereits aus anderen Büchern, aber auch Berichten kennt, was doch ein wenig schade ist, da man - wenn man bereits einige Bücher zu den Themen gelesen hat - kaum neue Informationen erfährt. Dadurch fehlt es dem Buch auch trotz aller positiver Kritik ein wenig an Tiefe.

Kurz gesagt: "Clean" ist insgesamt ein gutes Jugendbuch mit schwierigen Themen, die unter die Haut gehen und unter die Haut gehen, aber nicht ganz ohne Klischees auskommt, was besonders bei den Figuren mehr als auffällig ist. Dennoch sollte jeder, der sich für die Themen Alkoholmissbrauch, Drogen, Transsexualität und Co. interessant, mit dem Buch beschäftigen, da diese gut behandelt werden.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Guter Jugendthriller

A Good Girl’s Guide to Murder
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Obwohl ich auf "A Good Girl’s Guide to Murder" sehr gespannt war, war ich auch mindestens genauso skeptisch, da der Klappentext sehr an "One Of Us Is Lying" von Karen M. McManus erinnert. Dennoch habe ...

Obwohl ich auf "A Good Girl’s Guide to Murder" sehr gespannt war, war ich auch mindestens genauso skeptisch, da der Klappentext sehr an "One Of Us Is Lying" von Karen M. McManus erinnert. Dennoch habe ich "A Good Girl’s Guide to Murder" gerne eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht, denn hier erhält man einen spannungsgeladenen und packenden Jugendthriller.

Holly Jackson besitzt einen angenehmen Schreibstil, der sich fast durchweg spannend und flüssig liest. Die Figuren sind gut gezeichnet, authentisch und man lernt sie ausreichend kennen, um mit ihnen mitzufiebern. Gleichzeitig ist auch die Aufmachung des Buches sehr gelungen.

"A Good Girl’s Guide to Murder" ist dabei schnell erzählt: Vor fünf Jahren verschwand die Schülerin Andie Bell spurlos und nicht nur die Polizei, sondern auch der gesamte Ort sind sich sicher, dass nur ihr damaliger Freund Sal als Täter infrage kommt. Dies scheint sich auch für alle zu bestätigen, als dieser sich kurz darauf selbst das Leben nimmt, sodass Andies Fall schnell von der Polizei abgeschlossen wurde. Aber es gibt auch Menschen, die auch nach Jahren immer noch an Sals Unschuld glauben - so auch Pippa. Pippa nutzt ein Schulprojekt, um den Fall von damals noch einmal aufzurollen und möchte dabei auch gleichzeitig beweisen, dass Sal nicht für Andies Verschwinden verantwortlich ist. Dabei ahnt sie jedoch nicht, was sie damit alles in Bewegung setzt und scheint dabei auch schnell sehr in Gefahr zu geraten.

Pippas Ermittlungen werden sehr glaubwürdig erzählt und werden immer wieder durch Botschaften, Projekteinträge und anderes belegt, was "A Good Girl’s Guide to Murder" sehr authentisch wirken lässt und somit für noch mehr Spannung sorgt. Dabei mochte ich auch das Zusammenspiel zwischen Pippa und Ravi, Sals jüngerem Bruder, der sich ebenfalls an den Ermittlungen beteiligt.

Kurz gesagt: "A Good Girl’s Guide to Murder" ist ein spannender und ereignisreicher Jugendthriller, der mit authentischen und interessanten Figuren sowie einem tollen Schreibstil überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Gute Geschichte, aber kein Must Have

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Obwohl ich mich sehr auf "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" gefreut habe, habe ich mich auch gleichzeitig gefragt, ob man diese eigenständige Fortsetzung von "P.S. Ich liebe dich" wirklich braucht. ...

Obwohl ich mich sehr auf "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" gefreut habe, habe ich mich auch gleichzeitig gefragt, ob man diese eigenständige Fortsetzung von "P.S. Ich liebe dich" wirklich braucht. Nun, man kann dieses Buch sicherlich lesen und dieses kann auch tatsächlich überzeugen, allerdings ist es insgesamt eine Fortsetzung, die man nicht zwingend gebraucht hätte, da der Charme aus "P.S. Ich liebe dich" oftmals sehr verloren ging.

Dabei ist die Geschichte wirklich nicht schlecht: Der unverkennbare Schreibstil von Cecelia Ahern konnte mich wieder einmal überzeugen. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, ist teilweise sehr unterhaltsam, stimmt aber auch nachdenklich und ist sehr emotional. Während sich viele der Figuren wie Holly, aber auch ihre beste Freundin weiterentwickelt haben, bemerkt man aber auch, dass andere Figuren scheinbar jahrelang auf der Stelle standen, ohne auch nur eine einzige Entwicklung mitzumachen, was ich sehr schade finde. Die neuen Figuren, die hier eingebaut wurden, finde ich allesamt sympathisch, allerdings habe ich Daniel, der in "P.S. Ich liebe dich" zu Hollys engsten Freunden gehörte, schmerzlich vermisst, denn dieser wird in "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" nicht einmal namentlich erwähnt, was sehr schade ist.

"Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" spielt sieben Jahre nach "P.S. Ich liebe dich" und zeigt, dass sich Holly mittlerweile ein neues Leben ohne ihren verstorbenen Ehemann Gerry aufgebaut hat. Sie hat einen Job, den sie liebt, pflegt weiterhin den Kontakt zu ihren Freunden und hat einen neuen Partner an ihrer Seite. Nachdem sie ihre Geschichte in einem Podcast erzählt hat, wird sie von einer kleinen Gruppe von Menschen angesprochen, die sich der "P.S. Ich liebe dich"-Club nennt. Die Mitglieder sind allesamt schwer krank und wollen ihren Liebsten noch letzte Botschaften hinterlassen, wie es auch Gerry bei Holly gemacht hat. Holly soll den Mitgliedern dabei helfen, allerdings fällt sie dadurch ein Stück weit in ihre eigene Vergangenheit zurück, was viele Erinnerungen und Emotionen in ihr hervorholt.

An sich ist die Idee wirklich nicht schlecht und ich habe das Buch auch sehr gerne gelesen, da ich es schön finde, dass man noch einmal einen so ausführlichen Blick in Hollys Leben erhält. Das Problem ist jedoch, dass manches für mich nicht mehr so funktioniert hat. Holly wirkt plötzlich unreifer als noch vor sieben Jahren, ihre Schwester ist weiterhin so verrückt wie eh und je und mag nicht wirklich erwachsen werden und auch bei allen anderen wirkt es so, als wäre die Zeit still gestanden, was doch sehr unglaubwürdig ist. Zwar haben einige in der Zeit Kinder bekommen, allerdings reicht mir dies nicht aus, um von einer wirklichen Weiterentwicklung zu sprechen. Trotzdem ist "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" eine emotionale Geschichte, die mich gepackt hat und bei der ich auch das ein oder andere Tränchen verdrückt habe.

Kurz gesagt: "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" ist insgesamt eine interessante und emotionale Fortsetzung von "P.S. Ich liebe dich". So schön das Wiedersehen mit Holly, Sharon, John und Co. auch ist, so wenig hätte man die Fortsetzung auch gebraucht. Dennoch: Wer schon immer mal wissen wollte, wie es mit Holly nach Gerrys Tod weiterging, wird nun endlich seine Antwort bekommen. Für Fans der Autorin ist die Geschichte somit ein Muss.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Berührende Geschichte

Für immer und dich
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"Für immer und dich" von Anna Rosina Fischer habe ich anfänglich ein wenig skeptisch angesehen, sodass ich mir nicht sicher war, ob mir das Jugendbuch gefallen wird. Da mich jedoch einige sehr positive ...

"Für immer und dich" von Anna Rosina Fischer habe ich anfänglich ein wenig skeptisch angesehen, sodass ich mir nicht sicher war, ob mir das Jugendbuch gefallen wird. Da mich jedoch einige sehr positive Bewertungen letztendlich doch überzeugt haben, wollte ich dem Buch doch eine Chance geben und wurde nicht enttäuscht, denn hier erhält man eine emotionale und tiefgründige Geschichte, die ich zuvor nicht erwartet habe.

Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, ist unterhaltsam, mal schneller, mal ruhiger, besitzt tiefgründige Themen und kann zusätzlich noch mit interessanten Figuren punkten. Da die Geschichte größtenteils aus der Sicht des 16-jährigen Jonas erzählt wird, lernt man ihn und seine Gefühlswelt nicht nur gut kennen, sondern ich konnte mich auch gut in ihn hineinversetzen. Für sein Alter ist er sehr reif und verantwortungsbewusst, zielstrebig und trägt das Herz oftmals auf der Zunge, was mir wirklich gut gefällt.

Hier hat die Autorin einen männlichen Protagonisten geschaffen, der tiefgründig ist und nicht wie ein typischer Bad Boy dargestellt wird, wie es leider viel zu oft in dem Genre der Fall ist. Auch das Mädchen wird hier gut dargestellt. Sie ist stur, sarkastisch, schlagfertig und liebenswert. Sie und Jonas treffen sich in der Bahn und passen wie die Faust aufs Auge zueinander und wollen sich trotz einiger Skepsis wiedersehen, allerdings zeigt sich auch diesem Fall, dass das Schicksal manchmal ganz andere Wege für einen bestimmt hat.

Dabei kommt die Geschichte erstaunlich ernst und reif daher. Die Figuren wirken allesamt sehr erwachsen, besitzen Ecken und Kanten und sind vor allem authentisch, was mir sehr gut gefällt. Somit konnte ich nicht nur mit ihnen mitfiebern, sondern auch mitfühlen, mich in sie hineinversetzen und über so manches angesprochene Thema nachdenken.

Kurz gesagt: "Für immer und dich" ist eine tiefgründige und nachdenklich stimmende Geschichte, die nicht nur ernste Themen anspricht, sondern auch mit liebevoll gezeichneten Figuren und einem tollen Schreibstil bei mir punkten konnte.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Emotionaler Abschluss

Liebe mich. Für immer
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Nachdem mich bereits die ersten beiden Bände der "Finde mich"-Trilogie begeistert haben und ich diese innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hatte, habe ich mich schon sehr auf den dritten und letzten Band ...

Nachdem mich bereits die ersten beiden Bände der "Finde mich"-Trilogie begeistert haben und ich diese innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hatte, habe ich mich schon sehr auf den dritten und letzten Band "Liebe mich. Für immer" gefreut. Hier hatte ich wieder sehr hohe Erwartungen und habe gehofft, dass auch dieses Buch das hohe Niveau aus den Vorgängern halten kann und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.

Wie auch schon in den ersten beiden Bänden liest sich die Geschichte sehr flüssig und leicht, besitzt Höhen und Tiefen, ist unterhaltsam, emotional und stellenweise humorvoll, sodass ich gut unterhalten wurde. Die Figuren sind gut gezeichnet, man lernt sie gut kennen und die Figuren, die man bereits aus den Vorgängern kennt, entwickeln sich ebenfalls gut weiter.

Nach Tamsin und Rhys, sowie Zelda und Malik, erhalten nun Amy und Sam ihre eigene Geschichte. Amy ist eine junge Frau, die als Sozialarbeiterin arbeitet und sich gerne um Menschen kümmert und ihnen ein besseres Leben ermöglichen möchte. Da sie selbst bereits sehr viel durchmachen musste, weiß sie selbst, wie ist es ist, wenn man auf Hilfe angewiesen ist und geht voll und ganz in ihrer Arbeit auf. Gleichzeitig wünscht sie sich aber auch, dass sich auch endlich mal jemand mit ihr beschäftigt. Dies alles findet sie in Sam, einem umschwärmten Dozenten an der Uni, der sich nach einer gemeinsamen Nacht Hals über Kopf in Amy verliebt, nur leider kann sie sich aufgrund ihrer Vergangenheit nicht auf ihn einlassen, sodass eine Menge Geduld nötig ist, um auch Amys Herz zu erobern.

Da man sowohl Amy als auch Sam bereits aus den Vorgängern kennt, in denen sie immer mal wieder kleinere Rollen eingenommen haben, bin ich sehr froh, dass man nun auch ihnen eine Geschichte gewidmet hat, denn besonders Amy habe ich von Anfang an gemocht. Sowohl Sam als auch Amy lernt man gut kennen, ich konnte mich in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gut hineinversetzen und habe mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten, sodass "Liebe mich. Für immer." insgesamt ein toller Abschluss ist.

Kurz gesagt: „Liebe mich. Für immer.“ ist ein wunderbarer und berührender Abschluss der „Halte mich“-Trilogie und konnte mich mit wunderbaren und sympathischen Figuren, guten Weiterentwicklungen und einem flotten Schreibstil überzeugen, sodass ich auch diesen Band sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher von Kathinka Engel, die ich mir nicht entgehen lassen werde.

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