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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2019

Erschreckendes Szenario

Der Store
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Da ich bislang nur Gutes über "Der Store" gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und ich bin froh, dass ich nicht enttäuscht wurde - auch wenn das ...

Da ich bislang nur Gutes über "Der Store" gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und ich bin froh, dass ich nicht enttäuscht wurde - auch wenn das Buch durchaus ohne den ein oder anderen Kritikpunkt nicht auskommt.

Mit dem Schreibstil hatte ich anfänglich so meine Probleme, denn ich kam zunächst nicht rein in die Geschichte, was sich jedoch nach ca. 30 Seiten geändert hat, sodass ich mich immer mehr auf "Der Store" einlassen und mitfiebern konnte. Dabei wird die Geschichte kapitelweise von Paxton und Zinnia erzählt, gleichzeitig kommt auch immer wieder der Cloud-Besitzer Gibson Wells zwischendurch zu Wort, sodass man hier gleich mehrere Sichtweisen erhält. Die Figuren sind dabei gut ausgearbeitet, wenn auch nicht immer sympathisch, was ich jedoch bei einer Dystopie auch nicht erwarte.

Hierbei wird nicht nur die Frage aufgeworfen, wie viel Macht ein Unternehmen haben darf, sondern auch, wie abhängig Menschen von Unternehmen bereits heutzutage sind und wie sehr sie durch eigenes Handeln die Umwelt zerstören. Dabei wird "Der Store" jedoch nur selten mit erhobenen Zeigefinger erzählt, sondern vielmehr teilweise sehr unterhaltsam, aber dennoch nachdenklich stimmend.

Gleichzeitig wird auch die Beziehung zwischen Paxton und Zinnia gut erzählt. Man lernt sie und ihre Beweggründe, für das Unternehmen zu arbeiten, sehr gut kennen und ich fand es sehr interessant, unter welchem Bedingungen sie dort in den einzelnen Abteilungen arbeiten müssen und wie sie mit dem System in der Cloud umgehen.

Somit ist "Der Store" eine insesamt erschreckede und durchaus authentische Dystopie, die aufzeigt, welchen Einfluss Unternehmen bereits heutzutage auf die Menschheit haben und wie sich schlimmstenfalls alles entwickeln könnte. Hier handelt es sich zwar um nicht leichte Kost, allerdings ist "Der Store" definitiv eine Empfehlung wert.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Schöne Sammlung

Keine Ahnung, ob das richtig ist
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Nachdem ich bereits „Eines Tages, Baby“, „Jetzt, Baby“, „Wir können alles sein, Baby“ und "Keine Ahnung, ob das Liebe ist" von Julia Engelmann gelesen habe und dabei oftmals sehr skeptisch aufgrund einiger ...

Nachdem ich bereits „Eines Tages, Baby“, „Jetzt, Baby“, „Wir können alles sein, Baby“ und "Keine Ahnung, ob das Liebe ist" von Julia Engelmann gelesen habe und dabei oftmals sehr skeptisch aufgrund einiger Texte war, war ich umso entspannter auf ihr neuestes Werk „Keine Ahnung, ob das richtig ist, welches ebenfalls Poetry-Slam Texte beinhaltet. Hier muss ich sagen, dass mich das Buch insgesamt ganz gut berühren konnte und unterhalten hat.

„Keine Ahnung, ob das richtig ist“ besteht – wie auch ihre anderen Werke – aus zahlreichen Texten und Illustrationen von Julia Engelmann, die sich bei der Ausarbeitung des Buches wieder einmal wirklich große Mühe gegeben hat. Ich muss zwar sagen, dass ich auch hier einige Texte wieder einmal als sehr kommerziell und zu durchdacht empfunden habe, allerdings muss ich ebenfalls zugeben, dass mir sehr viele Texte zugesagt und aus dem Herzen gesprochen haben, sodass man aus Engelmanns Texten definitiv einiges mitnehmen kann.

Positiv ist auch, dass die Texte sich mittlerweile deutlich erwachsener und reifer lesen. Julia Engelmann hat zwar bereits auch früher eine gewisse Tiefe in ihre Texte gelegt, allerdings empfand ich diese in „Keine Ahnung, ob das richtig ist“ weitaus tiefgründiger, als ihre bisherigen Veröffentlichungen, die oftmals noch unausgereift wirkten.

Wunderschön ist wieder einmal die Aufmachung des Buches. Obwohl dies wieder relativ dünn ist, hat man sich dennoch wieder sehr viel Mühe gegeben. Dies fängt mit der Covergestaltung an und endet mit den Illustrationen im Buch, die gut zu den einzelnen Texten passen. Die Kurzbeschreibung ist wieder einmal schwammig, allerdings habe ich hierbei auch nicht allzu viel erwartet, da man die Texte schließlich nicht vorweg nehmen kann.

Kurz gesagt: „Keine Ahnung, ob das richtig ist“ ist für mich – neben „Keine Ahnung, ob das Liebe ist“ – die bislang beste Textsammlung von Julia Engelmann, die mich mit ihren Texten berühren und zum Nachdenken anregen konnte. Ich bin somit von ihren Texten positiv überrascht und freue mich bereits auf weitere Werke von ihr.

Veröffentlicht am 26.10.2019

kindgerechter Gruselfaktor

Willkommen in Monsterville
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Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Kinderbuch sein - und da es gerade so gut in die Jahreszeit passt, fiel meine Wahl auf "Willkommen in Monsterville" von Adam Monster. Meine Erwartungen waren hierbei ...

Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Kinderbuch sein - und da es gerade so gut in die Jahreszeit passt, fiel meine Wahl auf "Willkommen in Monsterville" von Adam Monster. Meine Erwartungen waren hierbei recht hoch angesetzt und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, besitzt einen großen Gruselfaktor, ist aber dennoch kindgerecht, sodass Leser ab dem 9. Lebensjahr hier durchaus ihren Spaß haben dürften. Die Figuren, aber auch die Monster, Mumien, Vampire und Werwölfe sind gut beschrieben, und auch Bens neuer Wohnort Ost-Emerson wird so detailliert beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein.

Die Idee, dass Ben und seine Freundin Lucy die Einzigen im Ort sind, die die Monster sehen können, ist nett gemacht und sorgt dabei für einige spannende und gruselige Momente. Gleichzeitig werden hier aber auch ernstere Themen angesprochen, denn Ben und seine Mutter sind nach der Scheidung der Eltern von New York nach Ost-Emerson gezogen, sodass Ben nicht nur die Scheidung seiner Eltern verkraften muss, sondern auch eine neue Umgebung, was ihn anfänglich schwer fällt.

Wunderschön und sehr passend sind auch die Illustrationen von Thomas Hussung, der den Monstern und der Umgebung Leben einhaucht. Dabei werden die Monster, Zombies und Co. mal niedlich, mal gruselig, aber immer sehr detailliert dargestellt, sodass es dabei immer wieder was zu entdecken gibt.

Somit ist "Willkommen in Monsterville" insgesamt ein spannender und gruseliger Auftakt der "Monsterville"-Reihe, der besonders in die Halloween- und Herbstzeit passt. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.10.2019

Berührende Geschichte

Für immer und einen Herzschlag
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Nachdem ich bereits vor etlichen Jahren bereits ein Buch von Tamsyn Murray gelesen habe und davon auch eigentlich sehr begeistert war, wollte ich unbedingt mal wieder ein neueres Werk von der Autorin lesen ...

Nachdem ich bereits vor etlichen Jahren bereits ein Buch von Tamsyn Murray gelesen habe und davon auch eigentlich sehr begeistert war, wollte ich unbedingt mal wieder ein neueres Werk von der Autorin lesen und meine Wahl fiel auf "Für immer und einen Herzschlag". Da das Buch bereits sehr viele positive Stimmen erhalten hat, waren meine Erwartungen enorm hoch und ich habe mir eine emotionale und nachdenklich stimmende Geschichte erhofft, die ich letztenlich auch erhalten habe.

"Für immer und einen Herzschlag" wird dabei abwechselnd aus der Sicht von Jonny und Nia erzählt. Beide Figuren sind dabei nicht nur sympathisch, sondern man lernt auch sehr gut ihre Gedanken- und Gefühlswelt kennen. Ihre Geschichte wird dabei emotional und flüssig erzählt, es gibt immer wieder Momente, die nachdenklich stimmen, aber auch gleichzeitig Hoffnung machen und zum Lächeln bringen. Dazu wirkt die Geschichte gut recherchiert, trägt nicht zu dick auf und bleibt stets authentisch, sodass das Thema Organspende hier sehr gut behandelt wird.

Bei Jonny wurde ein unheilbarer Herzfehler diagnostiziert, sodass er auf ein Spenderherz angewiesen war, dass er auch transplantiert bekam. Jonny ist für seine zweite Chance im Leben sehr dankbar, denkt aber auch immer wieder an den Spender, sodass er mehr über diesen erfahren möchte. Dabei trifft er auf Nia, deren Zwillingsbruder bei einem Unfall verstorben ist und dessen Herz nun in Jonny schlägt. Eigentlich wollte Jonny nur mehr über ihn erfahren, allerdings entwickelt sich zwischen den beiden in ihren Gesprächen mehr, sodass sich Jonny in Nia verliebt. Nia ist hingegen sehr skeptisch, da sie immer im Schatten ihres Bruders stand und somit weit mehr als nur den Tod ihres Zwillings zu verarbeiten hat. Dies lässt sie Jonny anfänglich auch deutlich spüren, allerdings kommen sich beide mit viel Geduld und Verständnis näher, sodass man beide Figuren bei ihrer Entwicklung gerne beobachtet.

Das Cover ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern besitzt auch viele kleine Details, die perfekt zur Geschichte rund um Johnny und Nia passen. Auch die Kurzbeschreibung liest sich sehr gut und konnte direkt mein Interesse wecken, sodass ich der Geschichte sehr gerne eine Chace gegeben habe.

Kurz gesagt: "Für immer und einen Herzschlag" ist insgesamt eine emotionale, tiefgründige, nachdenklich stimmende und unterhaltsame Geschichte mit liebenswerten Figuren, die mich trotz der eher schweren Thematik begeistern konnte. Ich kann das Buch somit nur empfehlen.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Würige Fortsetzung

Legendary
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Nachdem mir bereits der erste Band der "Caraval"-Trilogie gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf den zweiten Band "Legendary" gefreut, von dem ich mir sehr viel erhofft habe. Hierbei wurde ich ...

Nachdem mir bereits der erste Band der "Caraval"-Trilogie gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf den zweiten Band "Legendary" gefreut, von dem ich mir sehr viel erhofft habe. Hierbei wurde ich zum Glück nicht enttäuscht, denn das Buch ist mindestens genauso packend und interessant, wie der erste Band.

Sehr positiv fällt hierbei der tolle Schreibstil auf, denn die Autorin konnte mich mit vielen Wendungen und Überraschungen, jeder Menge Action, tollen Kulissen und viel Spannung überzeugen. Die Figuren sind allesamt gut ausgearbeitet, man lernt sie ausreichend kennen, fiebert mit ihnen mit und erlebt alles hautnah mit. Gleichzeitig entwickeln sie sich stetig weiter, bekommen immer mehr Ecken und Kanten und ich habe ihre Geschichte sehr gerne verfolgt. Während im ersten Band eher Scarlett im Vordergrund stand, geht es nun vermehrt um ihre Schwester Donatella, die meiner Meinung nach im ersten Band viel zu kurz kam.

Interessant ist dabei, dass es sich dieses Mal um ein neues Spiel handelt, dem sich die Schwestern stellen müssen. Dieses ist vom Grundsatz her zwar ein wenig anders, aber ist dennoch nachvollziehbar und erinnert weiterhin sehr an Caraval. Hierbei hat die Autorin wieder einmal viele Idee positiven umgesetzt, denn das Spiel ist skrupellos, spannend gestaltet und sorgt dafür, dass man oftmals alles geben muss und auch mal Dinge erfüllen muss, die man sonst nie tun würde, um am Leben zu bleiben. Dabei stellt sich auch die Frage, was hier Wahrheit und Fiktion ist, sodass man auch als Leser immer wieder ins Grübeln gerät.

Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker und besticht vor allem mit seiner tollen Farbgestaltung. Auch die Kurzbeschreibung hat mir auf Anhieb gefallen, sodass ich dem Buch sehr gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Legendary" ist eine spannende und actiongeladene Fotrsetzug voller Wunder, Überraschungen und Wendungen, die aber auch gleichzeitig mit einem packenden Schreibstil und interessanten Figuren überzeugen kann, sich gut weiterentwickelt und dem ersten Band in Nichts nachsteht, sodass ich bereits ungeduldig dem dritten und letzten Band "Finale" entgegenfiebere.