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Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Auftakt

Neubeginn in Virgin River
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Für Mel verändert sich innerhalb von wenigen Sekunden das komplette Leben, als ihr Mann in einem Supermarkt unschuldig erschossen wird. Von ihrer Trauer überwältigt hat sie nur einen Wunsch: Raus aus Los ...

Für Mel verändert sich innerhalb von wenigen Sekunden das komplette Leben, als ihr Mann in einem Supermarkt unschuldig erschossen wird. Von ihrer Trauer überwältigt hat sie nur einen Wunsch: Raus aus Los Angeles in ein ruhigeres Leben.
Sie kündigt ihren Job im Krankenhaus und verkauft ihr Haus, um ins kleine Dorf Virgin River zu ziehen. Hier möchte sie dem Arzt des Dorfes helfen und neue Kraft tanken. Doch das Dorf sieht nicht so aus, wie auf den Fotos, die sie zuvor erhalten hat. Die Straßen sind holprig und das versprochene Landhaus gleicht einer Ruine. Am liebsten würde sie sofort wieder aus Virgin River flüchten, wären da nicht ein ausgesetztes Baby und Barbesitzer Jack, der sich vom ersten Moment an liebevoll um sie kümmert…

Robyn Carr war mir vor „Virgin River“ gänzlich unbekannt, von daher war ich besonders gespannt, was ich hier zu erwarten habe – und ich bin sehr begeistert. „Neubeginn in Virgin River“ ist für mich eine der Überraschungen des Jahres und der erste Band der „Virgin River“-Reihe.

Der Schreibstil ist unglaublich toll. Robyn Carr erzählt die Geschichte so intensiv, dass ich mir vorkam, als wäre ich selbst ein Teil des Dorfes und des Geschehens. Die Landschaften, Häuser und Menschen sind bis ins kleinste Detail beschrieben, sodass man sich ein sehr gutes Bild von allem machen konnte. Ich wurde nahezu mitgerissen und habe mit den Charakteren gelitten und mich für sie gefreut.

Vor allem Mel ist eine unglaublich tolle Person, die man einfach ins Herz schließen muss. Sie ist bodenständig, sympathisch, wunderschön und hat ein Herz aus Gold. Ihr Schicksalsschlag wird sensibel thematisiert und als Leserin bin ich mit ihr durch das Bad der Gefühle gegangen. Sehr erfrischend ist ihre Zusammenarbeit mit dem Doc. Er ist der griesgrämige, alte Mann, der sich nötige Hilfe nicht eingestehen möchte und Mel lebt für ihren Job und liebt jeden einzelnen Tag davon.
Auch Jack ist ein interessanter Charakter. Er ist ein Naturbursche mit sportlicher Figur und verdreht den Frauen im Dorf und der Umgebung den Kopf. Seine Bar ist der Treffpunkt des Dorfes und er ist direkt an der Quelle, wenn es um Gerüchte und Neuigkeiten geht.

Die Annäherung zwischen Mel und Jack wird gut dargestellt. Sie gehen vorsichtig und sensibel miteinander um und versuchen auf den anderen behutsam einzugehen, denn beide haben ein Päckchen zu tragen, dass sie verarbeiten müssen. Durch ihr Alter (Mel 32, Jack 40) sind sich beide dessen bewusst, welche Verantwortung sie füreinander tragen und wirken alles andere als naiv.

Sehr positiv überrascht bin ich von der Covergestaltung. Meistens sind die Cover von Mira eher unglücklich gewählt, aber in diesem Fall gefällt mir das Cover deutlich besser als das Original. Die Landschaft und das Landhaus am Waldrand sind perfekt eingefangen und ich konnte mir Virgin River gut vorstellen.

Insgesamt konnte mich „Neubeginn in Virgin River“ mehr als überzeugen und ich bin bereits dabei, den zweiten Band zu lesen, indem Preacher, der in Jack’s Bar arbeitet, eine große Rolle spielt. Fans von Susan Mallery, Nora Roberts und Sandra Brown werden auch Robyn Carr lieben. Absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartig

1408
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Nachdem ich den Film „Zimmer 1408“ gesehen habe, habe ich durch den Abspann erfahren, dass dieser grandiose Film eine Literaturverfilmung ist. Wenn man sich diesen genau anschaut, erkennt man ziemlich ...

Nachdem ich den Film „Zimmer 1408“ gesehen habe, habe ich durch den Abspann erfahren, dass dieser grandiose Film eine Literaturverfilmung ist. Wenn man sich diesen genau anschaut, erkennt man ziemlich schnell, dass nur jemand wie Stephen King dahinter stecken kann. Im Buch „Im Kabinett des Todes“ hat Stephen King 14 Kurzgeschichten zusammengestellt, die wie immer zum Gruseln sind – darunter auch „1408“.

„1408“ ist eine Geschichte, die man einfach mögen muss. Sie handelt vom Autor Mike Enslin, der es sich zur Aufgabe macht, gruselige Hotelzimmer ausfindig zu machen und diese zu bewerten. Dabei wird u.a. auch darauf wert gelegt, ob in dem jeweiligen Hotel, bzw. Hotelzimmer bereits Morde, sonstige Todesfälle oder übersinnliche Situationen geschehen sind.
Während er in allen Hotels freundlich empfangen wird, möchte man ihn im New Yorker Dolphin Hotel am liebsten wieder los werden, denn er möchte ausgerechnet das Zimmer 1408, dass bereits seit über 20 Jahren nicht mehr bewohnt wurde, über Nacht beziehen. Es heißt, dass kein Mensch länger als eine Stunde in dem Zimmer überlebt hat. Als auch der Manager des Hotels ihn nicht von Zimmer 1408 abhalten kann, begibt er sich in das Zimmer und erlebt eine Nacht, die er sich in den schlimmsten Albträumen nicht hätte vorstellen können.

Die Geschichte wird leicht und locker erzählt. Obwohl sie sich sehr einfach liest, ist der Spannungsbogen dennoch von Anfang an sehr hoch gelegt, sodass ich das Buch nur schwer aus den Händen legen konnte. Die dramatischen und gruseligen Szenen im Hotelzimmer werden zum Teil sehr verwirrend und intensiv beschrieben. Vor allem durch das Diktiergerät, welches Mike Enslin immer dabei hat, gehen eine große Dramatik und viele Schockeffekte hervor, da er jede Bewegung und jedes Geräusch im Zimmer sehr genau und eindringlich aufzeichnet.

Auch die Charaktere, allen voran Mike Enslin, sind Stephen King gut gelungen. Mike ist nicht unbedingt der umgänglichste Mensch der Welt, aber mit Sicherheit kein schlechter Mann. Durch seine Vergangenheit ist er ein sehr skeptischer Mensch, der trotz seiner Geisterbücher nicht wirklich an Geister glaubt. Er ist nahezu vollkommen furchtlos und nur schwer zu beeindrucken, was in seinem Job sicherlich ein großer Vorteil ist, ihn aber so manches Mal von seiner Aufgabe ablenkt, da er sich nicht voll und ganz auf die jeweiligen Situationen einlassen kann.
Die Dialoge zwischen Mike und dem Hotelmanager Mr. Olin sorgten für einige Gänsehautmomente. Sehr nüchtern beschreibt Mr. Olin die jeweiligen Selbstmorde in Zimmer 1408 und berichtet über die Gefühle und Erlebnisse der Zimmermädchen, die für das Zimmer in all den Jahren zuständig waren.

Das Hotel, speziell das Zimmer, wird als recht altmodisch beschrieben. Im Zimmer herrscht nahezu keine Elektrizität und auch die Möbel scheinen stellenweise aus einer anderen Zeit zu stammen, da sie sehr an die zwanziger Jahre erinnern. Durch das eher spärlich möblierte Zimmer, lässt sich Mike alles andere als abschrecken und spielt das Zimmer herunter, da er nicht nachvollziehen kann, wie solch ein Zimmer selbst das Hotelpersonal abschrecken kann.

Das Ende ist verwirrend und schockierend zugleich und alles andere als vorhersehbar. Stephen King hat es geschafft, dass ich während der gesamten Handlung dauerhaft mitdenken musste und so manches Mal in die Irre geführt wurde. Was zunächst sehr vorhersehbar aussah, hat sich nach und nach immer mehr zu einer Überraschung entwickelt, die ich nicht erwartet habe.

Insgesamt ist „1408“ eine großartige Horrorgeschichte, die den Leser gefangen nimmt und schockiert. Die anderen Geschichten, die sich in „Im Kabinett des Todes“ befinden, werde ich mit Sicherheit auch lesen und rezensieren. Stephen King bleibt einfach der König unter den Horrorautoren.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte

Im hohen Gras
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„Im hohen Gras“ hatte gleich zwei Premieren für mich parat: Zum einen habe ich zum ersten Mal eine Geschichte von Stephen Kings ältestem Sohn Joe Hill gelesen, zum anderen habe ich meine erste Kurzgeschichte ...

„Im hohen Gras“ hatte gleich zwei Premieren für mich parat: Zum einen habe ich zum ersten Mal eine Geschichte von Stephen Kings ältestem Sohn Joe Hill gelesen, zum anderen habe ich meine erste Kurzgeschichte des „Meister des Horrors“ gelesen. Die Geschichte ist mit ihren knapp 70 Seiten relativ kurz, aber dennoch spannend und sehr detailliert beschrieben, aber dennoch wusste ich bis zum Schluss nicht so ganz, was ich von diesem Ebook halten soll, da mich besonders das Ende sehr verwirrt hat. „Im hohen Gras“ ist erstmals 2012 im Männermagazin „Esquire“ erschienen.

Der Schreibstil ist wieder einmal großartig. Natürlich weiß ich nicht, welchen Anteil Joe Hill an der Geschichte tatsächlich hatte, aber ich finde die Zusammenarbeit der beiden Autoren mehr als gelungen. Die Geschichte wird sehr intensiv beschrieben und ich hatte stellenweise eine Gänsehaut, was ich bei Büchern nicht oft habe. Allerdings empfand ich die Geschichte auch oftmals verwirrend.

Die im sechsten Monat schwangere Becky und ihr Bruder Cal sind auf dem Weg nach Kansas, als sie die Stimme eines Kindes hören. Sie sind sich schnell einig, dass die Stimme aus dem Feld kommen muss und stapfen in das hohe Gras, um den Jungen zu helfen. Welcher Albtraum dabei aber entsteht, kann man sich kaum ausdenken, denn das Gras scheint nicht das zu sein, was man zunächst erwartet. Man merkt dabei auch schnell, wie einfach sich Menschen beeinflussen lassen und was sie bereit sind, um zu überleben.

Wer bei „Im hohen Gras“ eine Horrorgeschichte erwartet, wird nicht enttäuscht werden, denn besonders im letzten Drittel geschehen unfassbare Dinge, die dafür gesorgt haben, dass ich den E-Reader kurzzeitig aus den Händen legen musste. Die Geschichte geht unter die Hause und ließ mich geschockt zurück.

Vor allem das Ende ist sehr skurril und ich habe es nicht auf Anhieb verstanden, aber nachdem ich die letzten fünf Seiten erneut gelesen habe, bekam ich erneut eine Gänsehaut, denn erst da wurde mir das ganze Ausmaß der Geschichte wirklich klar.

Das Cover könnte passender nicht sein. Das Gras wird als hoch und gefährlich dargestellt, was es letztendlich auch ist. Auch die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen, sodass ich das Ebook unbedingt lesen wollte.

„Im hohen Gras“ hat mich nach einigen Schwierigkeiten überzeugen können. Die Zusammenarbeit zwischen Stephen King und Joe Hill hat mir sehr gut gefallen und ich werde sicherlich auch mal zu einem Werk von Joe Hill greifen. Wer Stephen King schon immer einmal antesten wollte, wird mit „Im hohen Gras“ sicherlich das richtige Werk gefunden haben. Klare Kauf- und Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Böser kleiner Junge
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„Böser kleiner Junge“ ist für alle deutschen und französischen Leser ein Dankeschön von Stephen King, denn diese Kurzgeschichte erschien lediglich in diesen beiden Ländern. Für mich besonders toll, da ...

„Böser kleiner Junge“ ist für alle deutschen und französischen Leser ein Dankeschön von Stephen King, denn diese Kurzgeschichte erschien lediglich in diesen beiden Ländern. Für mich besonders toll, da ich dadurch noch mehr vom „Meister des Horrors“ lesen konnte. Ich muss jedoch auch zugeben, dass meine Erwartungen eher gering waren, da ich bei Kurzgeschichten allgemein etwas weniger erwarte, jedoch muss ich zugeben, dass meine leichte Skepsis absolut unbegründet war, denn Stephen King konnte mich – wie schon so oft – begeistern.

Stephen King konnte mich mit seinem packenden und teilweise recht saloppen Schreibstil wieder einmal beeindrucken und ich war von der ersten Seite an mitten im Geschehen. Die Geschichte startet ohne große Erklärungen und man wird direkt mitten hineingeworfen. Die Atmosphäre in diesem Buch ist recht düster, die Geschichte wird vom Protagonisten eher nüchtern erzählt, aber dennoch so gut beschrieben, dass ich mir alles bildlich vorstellen können. Die Figuren lernt man trotz der Kürze ausreichend kennen und somit war es eine Leichtigkeit, sich in die jeweiligen Figuren hineinversetzen zu können.

George Hallas, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt, hat ein bewegendes Leben hinter sich. Er musste miterleben, wie seine Freunde zu Tode gekommen sind und gibt dafür dem „bösen kleinen Jungen“, wie er ihn immer nennt, die Schuld. Dieser Junge provoziert und beleidigt ihn bereits seit Jahrzehnten, wo er nur kann und ist immer dabei, wenn andere Menschen sterben. Für George ein unerträglicher Gedanke, zumal dieser Junge sonst von niemanden beachtet wird und sich auch sonst niemand an diesen erinnern kann. George Hallas steht kurz vor der Vollstreckung der Todesstrafe und möchte sich seinem Pflichtverteidiger anvertrauen und erzählt ihm die ganze unglaubliche Geschichte. Obwohl dieser ihm zuhört, glaubt er nicht daran, was George ihm erzählt, allerdings sollte er das Schicksal niemals herausfordern.

Obwohl die Geschichte sehr nüchtern erzählt wird, gefiel mir die Erzählweise sehr gut. Normalerweise favorisiere ich eher einen Schreibstil, der viele Emotionen hervorholt, jedoch hat das, was King hier gemacht hat, durchaus Hand und Fuß, sodass ich diese Geschichte unglaublich gelungen fand. Die Figuren haben allesamt ihre Berechtigung, die Geschichte hat die perfekte Länge und auch sonst wollte alles wie ein Puzzle gut zusammenpassen. Die Mischung aus Horror, Thriller und Fantasy ist dabei ebenfalls gelungen, ohne zu überladen zu wirken.

Wie bereits jetzt schon bestätigt ist, wird „Böser kleiner Junge“ verfilmt, was ich mehr als gut finde, denn die einzelnen Beschreibungen klangen so toll und waren so schön ausgeschmückt, dass ich mir so manche Szene schon wie einen Film vorgestellt habe, von daher bin ich schon sehr gespannt darauf, wie man diese Geschichte am Ende verfilmen wird. Es kann eigentlich nur toll werden!

Das Cover ist schlicht, aber dennoch schön anzusehen, da die Mütze das Hauptaugenmerk in dieser Geschichte ist. Auch wenn der Titel zunächst recht nichtssagend klingt, muss man sagen, dass dieser vollkommen ausreicht, gleiches gilt für die Kurzbeschreibung, die ebenfalls gelungen ist und mich direkt angesprochen hat.

Insgesamt ist „Böser kleiner Junge“ eine spannende und ereignisreiche Kurzgeschichte, die mich unterhalten und gleichzeitig schockieren konnte. Stephen King hat wieder einmal bewiesen, wie viel man doch aus Kurzgeschichten heraus holen kann und somit freue ich mich bereits auf viele weitere Geschichten des „Meister des Horrors“. Ich kann diese Kurzgeschichten nur jedem Leser empfehlen – auch für King-Einsteiger bestens geeignet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Finderlohn
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Nachdem ich „Mr. Mercedes“, den ersten Band der „Bill Hodges“-Trilogie leider nur mittelmäßig fand, war ich auf den zweiten Band „Finderlohn“ umso gespannter, denn zuletzt habe ich immer wieder gelesen, ...

Nachdem ich „Mr. Mercedes“, den ersten Band der „Bill Hodges“-Trilogie leider nur mittelmäßig fand, war ich auf den zweiten Band „Finderlohn“ umso gespannter, denn zuletzt habe ich immer wieder gelesen, dass dieser weitaus besser als der erste Band sein soll. Dies kann ich zum Glück auch bestätigen, denn mir hat „Finderlohn“ gut gefallen.

Da ich „Mr. Mercedes“ leider etwas flach und als untypisch für einen King-Roman empfand, habe ich den Autor bei „Finderlohn“ direkt am Schreibstil erkannt, denn dieser ist wieder typisch für den Autor: Sehr spannend, oftmals verwirrend und salopp, gerne mit ein paar Flüchen versehen und immer wieder geradeaus ohne etwas zu beschönigen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, die Dialoge sarkastisch, aber auch wahnsinnig interessant und der Verlauf der Geschichte ist fast immer unvorhersehbar.

Bei „Finderlohn“ wurde ich gleich mehrfach vom Autor überrascht, denn immer dann, wenn ich dachte, dass ich bereits alles herausgefunden habe, hat Stephen King komplett in eine andere Richtung gelenkt, sodass ich oftmals ratlos mit dem Buch in der Hand im Sessel saß und dementsprechend auch unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht.

Außerdem sollte angemerkt werden, dass man die Geschichte auch unabhängig von „Mr. Mercedes“ lesen kann, allerdings die Reihenfolge meiner Meinung nach einhalten sollte, da es immer wieder kleine Anekdoten gibt und Figuren aus „Mr. Mercedes“ auftauchen, die sonst unter gewissen Umständen beim Leser untergehen könnten.

Bill Hodges hat sich gut weiterentwickelt. Zwar ist er immer noch ein hartes und scharfsinniges Kerlchen, der oftmals mit seiner Art recht schroff rüberkommt, allerdings habe ich ich den alternden Detective außer Dienst trotz seiner Schwächen ins Herz geschlossen. Der Täter, Morris Bellamy, ist dem Leser von Anfang an bekannt, was aber den Reiz an der Geschichte ausmacht. Dieser ist nahezu besessen von einer Romanfigur und möchte unbedingt wissen, wie es mit seiner Lieblingsfigur weitergeht. Da der Autor allerdings keine weiteren Bücher mehr veröffentlicht, bringt er diesen kurzerhand um, weil er die Hoffnung hat, dass er in seinem Nachlass noch weitere Bücher findet, die bislang noch unveröffentlicht sind. Dass er dabei schnell geschnappt wird und im Gefängnis landet, ist dabei kein Wunder, allerdings beginnt die Geschichte erst so richtig, als dieser wieder aus dem Gefängnis frei kommt.

Auch die anderen Figuren, wovon man bereits einige aus „Mr. Mercedes“ kennt, werden gut und glaubwürdig in die Geschichte eingegliedert, sodass man hier das ein oder andere Wiedersehen hautnah miterleben darf. Neue Figuren werden ebenfalls gut in die Geschichte eingebaut, sodass Stephen King hier mal wieder vielseitige und interessante Figuren geschaffen hat, die das Ganze zu einer (fast) perfekten Geschichte machen.

Das Cover ist im selben Stil wie „Mr. Mercedes“ gestaltet, sodass beide Bände sehr gut zueinander passen. Durch den blutigen Füller gefällt mir das Cover von „Finderlohn“ sogar noch viel besser. Auch die Kurzbeschreibung hat mich begeistern können, sodass das Buch unbedingt gelesen werden musste.

Abschließend kann man sagen, dass die Geschichte rund um Bill Hodges gut weitergeführt wird und ich großen Spaß an der Geschichte hatte, da der Autor hier noch einmal eine ganze Schuppe drauf gelegt hat. Wer „Mr. Mercedes“ schon gut fand, wird „Finderlohn“ lieben.