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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2019

Ein Happy-End für die wackere Praktikantin

Warum ich trotzdem an Happy Ends glaube
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Rom. Emma hat einen exzellenten Uni-Abschluss – trotzdem arbeitet seit Jahren als ewige Praktikantin bei einer Filmproduktionsfirma und schlägt sich mit ihrem befristeten, unterbezahlten Job durch. Als ...

Rom. Emma hat einen exzellenten Uni-Abschluss – trotzdem arbeitet seit Jahren als ewige Praktikantin bei einer Filmproduktionsfirma und schlägt sich mit ihrem befristeten, unterbezahlten Job durch. Als ihr Vertrag überraschenderweise nicht verlängert wird, stürzt sie in ein emotionales Loch und macht sich auf Jobsuche. Doch was für einen Außenstehenden sonnenklar ist, muss Emma erst lernen, dass nämlich dieser Rauswurf eigentlich eine Chance ist, endlich was Besseres zu finden. So arbeitet sie eine Zeitlang als Näherin für Kinderkleidung, kehrt aber letztendlich wieder in die Filmbranche zurück.

Mir hat dieser Roman wirklich sehr gut gefallen – vor allem weil die Handlung nicht nach dem üblichen, erwartbaren 0815-Schema abläuft. Emma ist sympathisch und idealistisch, aber dennoch nicht naiv. Man bedauert sie und freut sich mit ihr mit als ihr Leben schön langsam wieder an Fahrt gewinnt. Und denkt über manche der beschriebenen Situationen auch etwas länger nach.

Was ich aus diesem Buch mitnehme: 1) Man soll sich vom Arbeitgeber nicht alles gefallen lassen. 2) Geduld ist eine unterschätze Eigenschaft. 3) Lies mal wieder etwas von einem dir unbekannten Autor, es könnte dich inspirieren.

Daher empfehle ich diesen Roman gerne weiter und vergebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Kleine französische Kurzgeschichte

Menu d'amour
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Vorneweg, die eigentliche Geschichte nimmt nur ca. die Hälfte des Buches ein, die andere Hälfte besteht aus Rezepten. Paris, Mitte der 1960er Jahre. Der Literaturstudent Henri verliebt sich in seine Kommilitonin ...

Vorneweg, die eigentliche Geschichte nimmt nur ca. die Hälfte des Buches ein, die andere Hälfte besteht aus Rezepten. Paris, Mitte der 1960er Jahre. Der Literaturstudent Henri verliebt sich in seine Kommilitonin Valerie – die aber eigentlich vergeben ist. Um Valerie doch noch zu erobern, lädt sie Henri zu einem selbstgekochten Essen ein, das ein Liebeselixier enthält, zumindest denkt er das. Das war es eigentlich schon, die Geschichte ist so kurz, dass man denkt, da müsste noch was kommen.

Der Text besticht durch den bekannten Stil des Autors, ich liebe seine Fähigkeit in wenigen Sätzen eine unglaubliche Stimmung erzeugen zu können, seine Bücher sind wie Kurzurlaube nach Frankreich. Die Rezepte klingen sehr lecker, ich habe vor, einige auszuprobieren, mehr kann ich momentan dazu noch nicht sagen. Inhaltlich regt der Text, obwohl so kurz, zum Nachdenken an, manchmal braucht man einen Schubs um in die Gänge zu kommen – und es reicht oft schon, nur zu glauben, dass man Unterstützung hat…

Aus diesem Grund vergebe ich 5 Sterne, möchte aber nochmals darauf hinweisen, dass die eigentliche Geschichte wirklich sehr kurz ist.


Veröffentlicht am 11.12.2018

Eine Geschichte des Flamenco-Tanzes

Die Mondschwester
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Band 5 der „Schwestern-Saga“ erzählt die Geschichte von Tiggy, die in Spanien ihre Wurzeln findet. Ich habe, bis auf einen, alle Bände dieser Reihe gelesen und an sich finde ich das Konzept gut. Was mich, ...

Band 5 der „Schwestern-Saga“ erzählt die Geschichte von Tiggy, die in Spanien ihre Wurzeln findet. Ich habe, bis auf einen, alle Bände dieser Reihe gelesen und an sich finde ich das Konzept gut. Was mich, wie auch an den anderen Bänden stört, ist die (in meinen Augen) krankhafte Vergötterung des verstorbenen Vaters, weiters ist es absolut nicht logisch, dass jede Schwester berühmte Vorfahren hat und keine einzige eine Ahnung hat, was dieser eigentlich beruflich gemacht hat.

Wie üblich ist der Roman in einen Gegenwartsteil und einen Vergangenheitsteil zweigeteilt – der eine beschreibt Tiggys Leben in Schottland 2008, der andere den Aufstieg ihrer Großmutter zur berühmten Flamenco-Tänzerin in den 1920er Jahren.
Ich hatte mir eine Geschichte erwartet, die viel mit Tieren/Heilung/Natur zu tun hat, allerdings wurden diese Themen mehr oder weniger nur gestreift. Als Figur bleibt Tiggy blaß und unscheinbar, der Hauptteil des Romans dreht sich um, die leider wirklich unsympathische Lucia, wobei die historischen Hintergründe wie z.B. der spanische Bürgerkrieg und das Leben der Zigeuner in den Höhlen von Sacromonte sehr interessant waren und spannend erzählt wurden. Lucia ist charismatisch – und gleichzeitig ungebildet, uninteressiert an allem, was nicht direkt mit ihr in Zusammenhang steht, vom Ehrgeiz verfressen und unglaublich egoistisch. Gleichzeitig lässt sie sich von ihrem, genauso unsympathischen wie egoistischen Vater finanziell ein Leben lang ausnützen. (Ich hab mir mehrfach gedacht, dass beiden ein Tritt in den Hintern gut tun würde). Insgesamt erinnerte mich die Beschreibung von Lucia, z.B. ihr divenhaftes Verhalten oder ihre luxuriösen Pelzmäntel - ein bisschen an Evita Peron.

Was mich auch ein bisschen stört, war die doch sehr klischeehafte Beschreibung „der Zigeuner“, als naturverbundenes Volk mit heilenden und hellseherischen Fähigkeiten.

Insgesamt ist es aber ein spannendes Buch, das dem Leser eine untergegangene Kultur näherbringen will, Ich zumindest wusste wenig bis gar nichts über diesen Aspekt in der spanischen Geschichte. Wer historische Romane mag, dem wird dieses Buch wahrscheinlich gefallen, deswegen bekommt es von mir, trotz meiner Kritikpunkte, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Romantische Liebesgeschichte im Schnee

Schneebälle ins Herz
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Die Ex-Profiskifahrerin Lissy lernt in ihrem Heimatort den Münchner Arzt Konstantin kennen, der für eine Saison in den Skiort gekommen ist und in der Pension von Lissys Eltern wohnt. Natürlich lassen die ...

Die Ex-Profiskifahrerin Lissy lernt in ihrem Heimatort den Münchner Arzt Konstantin kennen, der für eine Saison in den Skiort gekommen ist und in der Pension von Lissys Eltern wohnt. Natürlich lassen die Liebe, ein paar Probleme und auch das abschließende Happy End nicht lange auf sich warten…

Mir hat der Roman (inklusive Cover) wirklich gut gefallen, ich habe das Buch fast „in einem Rutsch“ gelesen. Natürlich kann man einwenden, dass die Geschichte inhaltlich sehr vorhersehbar ist. Ist sie auch, aber sie birgt dennoch eine Reihe von Wendungen, die ich so nicht unbedingt erwartet hätte.

Obwohl manche Klischees bedingt werden, stört das den guten Gesamteindruck nicht. Die beiden Protagonisten, aber auch sämtliche Nebenfiguren sind sympathisch; die Dialoge oft sehr witzig. Gut hat mir auch gefallen, dass die Figuren an sich arbeiten und versuchen, Altlasten, abzuwerfen. Anders als bei vielen anderen Romanen, die ich kenne, ist dieser angenehm unaufdringlich und ungekünstelt – ich weiß nicht, wie ich das anders formulieren soll - ; man hat nicht das Gefühl, dass die Autorin auf Biegen und Brechen ein Happy End erzwingen will, sondern sie schafft es, dass der Verlauf in sich schlüssig wirkt.

Durch den ganzen Schnee und die durchwegs gemütliche Atmosphäre, die durch die Geschichte vermittelt wird, ist eine empfehlenswerte leichte Lektüre für den Advent oder die Weihnachtszeit. Oder einfach für ein verregnetes Herbstwochenende.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Inspirationen vom ungewöhnlichsten Cafe der Welt

Wenn du Orangen willst, such nicht im Blaubeerfeld
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Dieses kleine Buch ist eine kleine Sammlung von allgemeinen Gedanken zum (besseren) Leben. Es ist kein zusammenhängender Text, sondern besteht aus Textbausteinen und Zitaten. Wer John Strelecky's Besteller ...

Dieses kleine Buch ist eine kleine Sammlung von allgemeinen Gedanken zum (besseren) Leben. Es ist kein zusammenhängender Text, sondern besteht aus Textbausteinen und Zitaten. Wer John Strelecky's Besteller liebt, wird die dort angedachten Ideen hier in einem praktischeren Kontext wiederfinden.

Ein Beispiel: Wie wäre es, am Wochenende keine to do Liste für die kommende Woche zu schreiben, sondern für jeden Wochentag mindestens einen Punkt zu finden, auf den man sich freuen kann? Einfach, aber effektiv, ich habe es ausprobiert; es verändert die Sicht auf die Tage wirklich. Oder: wenn du glücklicher werden willst, überlege dir, was du in deinem Alltag ungern tust und versuche es schrittweise zu reduzieren. Natürlich sind diese Ratschläge nicht so plakativ formuliert wie ich das hier wiedergebe, sondern schön in kleine Texte verpackt

Insgesamt ist dies kein Buch, das man normal "in einem Rutsch" liest, sondern man schlägt es immer wieder irgendwo auf und liest, was einem gerade so zufällig vor die Augen kommt. (Ich habe dieses kleine Buch eine Zeitlang immer in meiner Tasche mitgetragen und darin gelesen, wenn ich z.B. irgendwo warten musste.)

Für mich ist es auf jeden Fall ein Buch, das ich mit gutem Gewissen wirklich weiterempfehlen kann und sicher auch verschenken werde.