Der letzte Glanz des Sommers
Der letzte Glanz des SommersIn ihrem Debütroman erzählt die Autorin die Geschichte der jungen Mayara Harris. Sie ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen und lebt in Bayern. Sie liebt ihre Oma Awenasa, ihre Schwester Kimi, die Arbeit ...
In ihrem Debütroman erzählt die Autorin die Geschichte der jungen Mayara Harris. Sie ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen und lebt in Bayern. Sie liebt ihre Oma Awenasa, ihre Schwester Kimi, die Arbeit in einem Blumenladen, bayerische Biergärten und vor allem Jo. Nur ihr leicht exotisches Aussehen verrät, dass ihre Wurzeln bei den Cherokee in Nordamerika liegen. Als Oma Awenasa krank wird, kann Mayara ihr den Wunsch nicht abschlagen, nach Noramerika zu reisen und dort ein Familiengeheimnis zu ergründen, das mit einem Goldnugget zusammenhängt, welches ihre Großmutter ihr gibt. Dass ihr geliebter Jo sie verlassen hat, macht es ihr leicht, sich auf diese aufregende Reise einzulassen.
Kaum in Amerika angekommen, lernt Maya den faszinierenden Benjamin kennen, der sich schnell bereit erklärt, sie bei ihren Nachforschungen zu begleiten und zu unterstützen.
Was sie hier, im Land ihrer Ahnen, erfährt und erlebt, bringt die junge Frau emotional an ihre Grenzen.
Die meisten Charaktere, allen voran Mayara und ihre Oma, waren mir vom ersten Moment an sympathisch. Der Schreibstil des Romans ist leicht gehalten und lässt sich angenehm lesen. Da der Roman in der 1. Person aus Mayas Sicht geschrieben ist, passt der Schreibstil auch grundsätzlich gut zu der jungen Frau. Im Hinblick auf Männer kommt bei Mayara etwas zu häufig der Begriff „süß“ auf, was zwischendurch den Eindruck bei mir geweckt hat, es würde sich um einen Jugendroman handeln. Auch waren manche Dinge ziemlich vorhersehbar, und es wurden auch einige Klischees bedient. Da die Handlung insgesamt kurzweilig und schön erzählt ist, bleibt es aber für mich bei diesen kleinen Kritikpunkten.
Sehr gut haben mir die intensiven Beschreibungen von diversen Stimmungen und vor allem von der Landschaft gefallen. Man braucht nur das wunderschöne Cover betrachten, um ins Träumen zu kommen. Emily Ferguson nimmt ihre Leser auf sehr intensive und lebendige Weise mit in diese Kulisse. Die traumhaften Schilderungen waren für mich wahre Highlights beim Lesen. Auch einen geheimnisvollen, leicht mystischen Aspekt hat der Roman, nämlich die Kraft der Steine, denn mit dem Goldnugget ihrer Großmutter erlebt Mayara so manche Überraschung. Es ist ein Roman, der wunderbar in den Spätsommer oder Herbst passt und der bei mir das Fernweh geweckt hat. Die Autorin hat hier ein sehr schönes Debüt vorgelegt, und ich bin gespannt darauf, mehr von ihr zu lesen.