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Veröffentlicht am 06.05.2018

Ein nachdenklicher Roman, der die Erkenntnis mit sich bringt, dass sich Glück nicht planen lässt.

Das letzte Leuchten vor dem Winter
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Bisher kannte ich nur Michael E. Vietens Krimis um die sympathische Kommissarin Christine Bernard, die mich sehr beeindruckt haben. Mit diesem Roman nimmt der Autor seine Leser mit in ein ganz anderes ...

Bisher kannte ich nur Michael E. Vietens Krimis um die sympathische Kommissarin Christine Bernard, die mich sehr beeindruckt haben. Mit diesem Roman nimmt der Autor seine Leser mit in ein ganz anderes Genre. Schon der wunderschöne Einband hat mich neugierig gemacht, und wie man auf dem Cover sehen kann, spielt die Geschichte zum Teil in Lappland, wo man zu bestimmten Zeiten das Schauspiel der Nordlichter sehen kann.
Der Roman ist in der 1. Person erzählt, jedoch aus der Sicht von zwei verschiedenen Personen. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen, denn der Wechsel zwischen den beiden Ich-Erzählern erfolgt ziemlich nahtlos. Nach wenigen Kapiteln stellte das jedoch kein Problem mehr dar, denn dann kennt man die Protagonisten schon näher und weiß um die Zusammenhänge.
Jonas Hartmann ist ein Einzelgänger, Typ einsamer Wolf. Obwohl er Tiere eigentlich nicht mag, freundet er sich mit dem Wolfshund Rolf an, vielleicht weil sie sich in gewisser Weise ähnlich sind. Die beiden werden fast unzertrennlich. Jonas schreibt Kriminalromane. Als sein Verleger von ihm verlangt, einen Roman über die Liebe zu schreiben, empfindet Jonas das fast als Zumutung, denn die Liebe ist ein Thema, das ihm gar nicht liegt, mit dem er in seinem Leben schon abgeschlossen hat. Zwar pflegt er eine platonische Freundschaft zu seiner Vermieterin Isabelle, und wenn er es sich recht überlegt, wäre sie die Frau seines Lebens, aber Jonas und auch Isabelle sind nicht mehr im jugendlichen Alter, sondern zwei reife Persönlichkeiten. Für die Liebe ist es zu spät, meint Jonas, denn er bereitet sich systematisch darauf vor, seinen Lebensabend in der wilden Einsamkeit Lapplands zu verbringen. Gefühle und Bindungen wirken sich da nur störend aus, so seine Meinung. Als er eines Tages seine Tochter Nadine kennenlernt, von deren Existenz er bis dahin nichts wusste, bringt die junge Frau einige seiner Prinzipien ins Wanken. Er beginnt, über sich, das Leben und die Liebe nachzudenken.
Mit Jonas, Isabelle und Nadine hat Michael E. Vieten drei ausgeprägte, unvergleichliche Charaktere geschaffen. Sie sind so detailreich beschrieben bzw. erzählen so ausführlich über sich selbst, dass man nach einer Weile glaubt, sie zu kennen. Jeder von ihnen ist auf seine Art außergewöhnlich und liebenswert, auch wenn ich über Jonas' eher „herben Charme“ manchmal schmunzelnd den Kopf schütteln musste. Er ist so ein richtiges Gewohnheitstier, und mit Rolf hat er genau den richtigen Begleiter gefunden.
Wie sich Jonas' Verhältnis zu seiner Tochter entwickelt, ist sehr schön und eindringlich beschrieben. Nadine spürt, dass zwischen ihrem Vater und Isabelle mehr ist bzw. mehr sein könnte als bloße Freundschaft, und sie redet Jonas zu, seinen Gefühlen nachzugeben. Die Gespräche zwischen Vater und Tochter haben mir sehr gefallen, denn so impulsiv und übermütig Nadine auf den ersten Blick wirkt, so verletzlich und sensibel ist sie andererseits.
Diese Geschichte erzählt zwar von der Liebe, aber sie ist kein Liebesroman im herkömmlichen Sinn, denn dazu ist sie zu anders, zu tiefgründig, und auch das Ende würde zu einem Liebesroman nicht passen. Hier spielen neben der Liebe viele andere Aspekte mit hinein, auf die ich hier gar nicht weiter eingehen möchte, denn man muss diesen wunderschön geschriebenen Roman einfach selbst lesen. Er bietet nicht nur einige unterhaltsame Stunden, sondern er hat auch ein paar Botschaften im Gepäck. Die wichtigste davon ist für mich die Erkenntnis, dass sich Glück nicht planen lässt und man bei allem, was man tut, aufpassen muss, dass man nicht vom Leben überholt wird.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Turquoise

Turquoise
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Von diesem Buch hat mich bereits der Einband total angesprochen. Sowohl die Motive als auch die Farbgebung sind ausdrucksstark, und das Cover verspricht auch nicht zu viel, denn die Handlung und die Schreibweise ...

Von diesem Buch hat mich bereits der Einband total angesprochen. Sowohl die Motive als auch die Farbgebung sind ausdrucksstark, und das Cover verspricht auch nicht zu viel, denn die Handlung und die Schreibweise sind beeindruckend. Mit Miriam hat der Roman eine starke Protagonistin. Die junge Frau erlebt so viel Schlimmes, dass man sich wundert, wie viel Mitgefühl sie ihren Mitmenschen doch trotz ihres schweren Schicksals entgegenbringt. Was sie im Lauf ihrer Ehe so alles erdulden muss, ist auch zum Teil darauf zurückzuführen, dass sie als Bastard geboren wurde. Obwohl sie daran ja völlig unschuldig ist, muss sie sich immer wieder Vorwürfe anhören. Sie selbst bleibt kinderlos, und ihr brutaler Ehemann setzt alles daran, das zu ändern. Schon bei der Frage ihrer Herkunft und auch wegen ihrer „Unfruchtbarkeit“ kommt die heuchlerische Frömmigkeit des Pastors der Siedlergemeinde deutlich heraus. Mit klaren Worten prangert die Autorin hier die Bigotterie und Selbstgerechtigkeit an, die damals leider nicht selten vorherrschte. Miriam bleibt während der ganzen Zeit sie selbst. Sie versucht, sich in ihr Schicksal und ihre Ehe zu fügen, ohne daran zu zerbrechen. Im Verlauf der Handlung erhält der Leser immer wieder Einblicke in ihre Gedanken und Gefühlswelt. Als einzige in der Siedlung versucht sie, sich in die Ureinwohner des Landes hinein zu versetzen und Kontakt mit den Indianern aufzunehmen.

Die Geschichte liest sich flüssig und schnell, und sie hat mich von Anfang an gepackt. Als Miriam einen Türkis findet, spürt sie, dass ihr dieser Stein etwas vermitteln möchte, sie empfindet durch seinen Besitz eine gewisse Ruhe und Geborgenheit. Das ist durchaus nachvollziehbar, denn der Türkis galt bei den indianischen Völkern von jeher als mächtiger Schutzstein. Ist der Roman anfangs sehr realitätsnah, so vermischen sich im letzten Drittel Miriams wahre Erlebnisse mit ihren Träumen. Ich muss gestehen, das hat mich ein wenig verwirrt, weil ich bis zuletzt nicht sicher war, was von den geschilderten Ereignissen wirklich geschehen ist.
Auf jeden Fall hat mich Miriams Schicksal sehr nachdenklich zurück gelassen. Ich werde den Roman sicher noch einmal lesen, wenn etwas Zeit vergangen ist. Gerade bei einer Geschichte wie hier, die nicht geradlinig, sondern gewunden verläuft, ist dies sinnvoll, denn beim ersten Mal fallen einem manche Feinheiten nicht sofort auf, und da man beim erneuten Lesen den Handlungsverlauf schon grob kennt, kann man sich auf die Botschaften „zwischen den Zeilen“ konzentrieren. Dies ist auf jeden Fall ein Roman, der mir nicht mehr aus dem Sinn geht und der mich, trotz aller Traurigkeit und des schweren Schicksals der Protagonistin, sogar dazwischen zum Lächeln gebracht hat, weil Miriam so liebenswert und hilfsbereit ist und die Situationen manchmal auf ganz besondere Weise betrachtet.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Die zweite Braut

Die zweite Braut
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Marburg im Jahr 1537: Obwohl die junge Anne früh beide Eltern verloren hat, erlebt sie eine schöne Kindheit und Jugend im Hause ihres Onkels. Als der Landgraf Philipp von Hessen sie als Vorleserin und ...

Marburg im Jahr 1537: Obwohl die junge Anne früh beide Eltern verloren hat, erlebt sie eine schöne Kindheit und Jugend im Hause ihres Onkels. Als der Landgraf Philipp von Hessen sie als Vorleserin und Gesellschafterin in seine Dienste nimmt, geht ein Traum für die junge Frau in Erfüllung, und sie ist neugierig auf das Leben am landgräflichen Hof. Während einer Reise, die sie mit ihrem Onkel unternimmt, lernt Anne einen jungen Mann kennen und verliebt sich unsterblich in ihn. Mit Martin möchte sie ihr weiteres Leben verbringen, und die Liebenden schmieden Zukunftspläne Was Anne zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ist, dass sich Philipp von Hessen mit dem Gedanken trägt, sie zu seiner zweiten Frau zu nehmen. Außerdem ist da noch ein Ritter des Landgrafen, der sie besitzen will. Als Martin ihr nachreist, eskaliert die Angelegenheit, und es wird nicht nur für das junge Paar gefährlich, sondern auch für die Menschen, denen Anne vertraut.
In gewohnt kurzweiliger Form erzählt Sibylle Baillon diese mittelalterliche Geschichte, in die so einige historisch authentische Personen verwickelt sind. Man erfährt viel über das Leben am Hofe des Landgrafen und über die dortigen Gepflogenheiten. Die Stellung der Frauen zur damaligen Zeit ist sehr ausführlich dargestellt, und schnell wird klar, wie wenig selbst die höher gestellten Damen bei Hof zu sagen hatten, gar nicht zu sprechen von den Mägden, die von vielen Rittern als Freiwild angesehen wurden. Wie es Anne in ihrer Situation geht, ihre geheimen Gedanken und Gefühle, während sie quasi zwischen drei Männern steht, ist so glaubwürdig erzählt, dass man regelrecht mit der jungen Frau mitfiebert und leidet.
Sehr interessant finde ich an diesem Roman, wie geschickt die Autorin historische Fakten in die fiktive Handlung einbindet. Auch das mit Philipps Zweitehe ist keine reine Erfindung, sondern der Landgraf war wirklich, obwohl verheiratet, auf Brautschau. Auch seine Situation und die Probleme, die es zu lösen galt, sind lebendig dargelegt.
Der Roman kann mit einer Vielzahl farbiger und sehr gut gezeichneter Charaktere aufwarten. Sehr sympathisch waren mir beispielsweise Annes gute Freundin Neslin. Wie im richtigen Leben, so begegnet man liebenswerten Menschen, aber auch welchen, mit denen man lieber nichts zu tun haben möchte. Nicht nur einmal hätte ich Anne am liebsten zugeflüstert, sie solle auf der Hut sein. Den sympathischen Charakteren wird im Verlauf der Handlung auch einiges abverlangt, und sie erleben schlimme Dinge. Aber alles, was passiert und wie es geschildert ist, erscheint sehr authentisch und könnte durchaus so oder ähnlich passiert sein.
Mein Fazit: Ein fesselnder Roman mit interessanten Charakteren und einem faszinierenden historischen Hintergrund, der nicht nur gut unterhält, sondern dem Leser auch das raue Leben im 16. Jahrhundert lebhaft nahe bringt.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein wundervoller Roman über starke Frauen, die auch in Krisenzeiten zusammenstehen und dem Schicksal trotzen

Die Frauen von Savannah
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CeeCee hat keine leichte Kindheit, denn der Vater ist kaum zuhause, hat der Familie den Rücken gekehrt, und die Mutter ist psychisch krank. Man kann sich gut in das Mädchen hinein versetzen, die quasi ...

CeeCee hat keine leichte Kindheit, denn der Vater ist kaum zuhause, hat der Familie den Rücken gekehrt, und die Mutter ist psychisch krank. Man kann sich gut in das Mädchen hinein versetzen, die quasi auf ihre Mutter aufpassen muss und dabei ihre Kindheit verliert. Da sich die Mutter in der Öffentlichkeit oft daneben benimmt, was CeeCee peinlich ist, hat das Mädchen auch keine Freunde, sondern verkriecht sich in jeder freien Minute bei ihren Büchern. Ihre einzige Vertraute ist Mrs. Odell, eine alte Dame in der Nachbarschaft. Nach dem plötzlichen Unfalltod der Mutter wird CeeCee bei ihrer Großtante Tootie aufgenommen. Diese lebt in einem schönen alten Haus in Savannah. Tooties Köchin, die anfangs ein wenig ruppig wirkt, entpuppt sich als warmherzige Frau, die CeeCee schnell zur mütterlichen Freundin wird. Die ganze Geschichte ist aus CeeCees Sicht, in der 1. Person, erzählt, was man an der geradlinigen, schlicht gehaltenen Erzählweise merkt, die jedoch, trotz aller Einfachheit, sehr schön und bilderreich ist. Es ist die Poesie und Weltsicht eines jungen Mädchens, das viel zu schnell vernünftig und erwachsen werden musste.
Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben, und wie gesagt, CeeCee, Mrs. Odell, Tootie und die Köchin Oletta sowie auch die Nebenfiguren sind überwiegend sympathisch gezeichnet. Aber nicht alles ist so idyllisch wie es scheint, auch bei CeeCees neuer Familie gibt es Sorgen, denn eines Tages erlebt das Mädchen einen rassistischen Überfall mit, was sie erst verarbeiten muss. Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, bis auf Kleinigkeiten, so kamen mir beispielsweise einige Charakterisierungen von Tooties Nachbarinnen etwas überspitzt vor. Aber das mindert keinesfalls die Lesefreude an diesem schönen Sommerroman, in dem CeeCee liebe Menschen und Freunde findet und ihr Schicksal eine glückliche Wendung nimmt, denn auch wenn es diverse Probleme gibt, die von den Protagonisten bewältigt werden müssen, so strahlt der Roman doch insgesamt eine positive, warmherzige Stimmung aus.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Wahrheit oder Pflicht

Rosenstengel
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Dieser Roman ist außergewöhnlich, schon was die äußere Gestaltung angeht. Das pinkfarbene Cover mit einem Bild und Schriftzügen in kupfer-metallic fällt sofort ins Auge. Auf den inneren Buchdeckeln findet ...

Dieser Roman ist außergewöhnlich, schon was die äußere Gestaltung angeht. Das pinkfarbene Cover mit einem Bild und Schriftzügen in kupfer-metallic fällt sofort ins Auge. Auf den inneren Buchdeckeln findet man Karten der Schauplätze, vorne zur Handlung im 19. Jahrhundert und hinten zu den dokumentierten Ereignissen im 18. Jahrhundert. Es ist ein Briefroman, bestehend aus den Korrespondenzen der involvierten Personen, die im übrigen wirklich existierten. Der guten Übersicht halber sind die Briefe zur Zeit des Anastasius Rosenstengel in braun gedruckt, ebenso wie die dazu gehörende Landkarte. Die Korrespondenz zur Zeit Ludwigs II. und auch hier die passende Karte sind in blau gedruckt. Diese schöne Ordnung setzt sich auch im Anhang, bei der Bibliographie und den Kurzbiographien fort. Eine Übersicht aller 252 Briefe ist hier ebenfalls vorhanden, und auch da kann man genau sehen, welches Schreiben zu welchem Handlungsstrang gehört.
Es ist nicht einfach zu lesen, denn die Briefe sind sprachlich den entsprechenden Zeiten angepasst, in denen sie geschrieben wurden. Man benötigt etwas Geduld, um sich in die verschiedenen Sprachstile der beiden Zeitebenen hinein zu finden, und es ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Handlung erschließt sich dem Leser ausschließlich durch die Briefe, die zwischen den Persönlichkeiten hin und her gehen.
Den Rahmen des Romans bilden die letzten zwanzig Monate im Leben Ludwigs II., bis zu seinem mysteriösen Tod im Starnberger See. Ludwig ist einerseits fasziniert von den Forschungen seines Arztes Franz Müller, der sich mit dem Schicksal der Catharina Linck befasst, die unter dem Namen Anastasius Rosenstengel ein Leben als Mann führte. Durch den Briefwechsel wird einem auch bald klar, dass sich König Ludwig in seinen Arzt verliebt hat. Seine Briefe sprechen klare Worte, und auch Müller ist gefangen in dem Verhältnis zu seinem König und Geliebten. Schnell wird deutlich, dass dem König die Entmachtung droht, denn sein Streben nach Schönheit und Kunst, dem er immer wieder im Bauen teurer Schlösser nachgibt, ist einigen Staatsmännern ein Dorn im Auge.
Was an den Briefen der Realität entspricht und was die Autorin erfunden hat, ist nie so ganz zu durchschauen. Auf jeden Fall sind Wahrheit und Fiktion hier sehr geschickt und raffiniert miteinander verschmolzen. Einiges klärt die Autorin in den Kurzbiographien auf, anderes muss man eben einfach so stehen lassen, denn auch wenn die Protagonisten allesamt historische Persönlichkeiten waren, so ist die Handlung, trotz vieler realer Details, im Gesamten doch erfunden.
Die verschiedenen Briefwechsel geben tiefe Einblicke in die Sichtweise der Menschen zur damaligen Zeit. Zwischen den Schicksalen der Protagonisten auf beiden Zeitebenen gibt es gewisse Parallelen, so waren beispielsweise sowohl Catharina Linck als auch Ludwig II. homosexuell veranlagt, was in früheren Jahrhunderten als krankhaft galt. Die Einstellung der damaligen Ärzte Dr. Gudden und Dr. Westphal zu diesem Thema hat mir des öfteren eine Gänsehaut beschert. Auch die Behandlungsmethoden, die zum Teil in den Briefen thematisiert werden, lassen uns heute gruseln.
Wie gesagt, die 252 Briefe, die sich hier zu einem Ganzen fügen, lassen sich nicht einfach schnell nebenher lesen. Man sollte sich wirklich Zeit nehmen, um in die Handlung einzutauchen. Es lohnt sich auf jeden Fall. In den 384 Seiten dieses Buches steckt eine enorme Recherchearbeit und sehr viel Fingerspitzengefühl, denn die Art und Weise, wie hier schriftliche Fragmente zu einem harmonischen und verständlichen Ganzen zusammengefügt wurden, ist ein wahres Meisterstück.
Dass Angela Steideles Debütroman mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet wurde, kommt nicht von ungefähr!