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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2018

Gelungenes Finale

Die Finstersteins (Bd. 3)
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Im letzten Teil der Trilogie ist wieder richtig viel Action angesagt: Fred muss Sina und die Finstersteins vor dem Chef der Geheimorganisation beschützen. Habernuck will endlich das Geheimnis der Unsterblichkeit ...

Im letzten Teil der Trilogie ist wieder richtig viel Action angesagt: Fred muss Sina und die Finstersteins vor dem Chef der Geheimorganisation beschützen. Habernuck will endlich das Geheimnis der Unsterblichkeit entschlüsseln.
Kai Lüftner hat mit dem letzten Band ein spannendes Finale geschaffen und die Reihe zu einem würdigen Abschluss gebracht. Mir hat es wieder viel Spaß gemacht, Fred und Franz bei ihren Abenteuern beizustehen. Diesmal sind sie allerdings nicht ganz so lustig wie sonst, denn es gibt zwei Hauptthemen in dieser Geschichte, die sie mit ihren Gefühlen kämpfen lassen: Zum einen die große Gefahr, die von Habernuck ausgeht. Man spürt deutlich, dass das jetzt kein Spaß mehr ist und es tatsächlich um Leben und Tod geht. Zum anderen die erste große Liebe: Fred und Franz haben sich beide in zwei Mädchen verguckt und kämpfen mit ihrem Verliebtsein. Dabei müssen sie aufpassen, dass ihre Freundschaft nicht darunter leidet.
Insgesamt habe ich diesen Band als ernster, aber auch dramatischer empfunden als die beiden Vorgänger. Am Ende spitzen sich die Gefahren zu und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Fred hat sich in diesen drei Teilen zu einem mutigen, selbstbewussten jungen Mann entwickelt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich kann mich noch gut an den ersten Teil erinnern, wo Fred mich mit seiner Unsicherheit oft zur Weißglut getrieben hat. Nun stellt er sich sogar den „Orks“ entgegen.
Natürlich muss ich bei diesem Buch auch wieder die tolle Aufmachung erwähnen: Die Zeichnungen von Frederic Bertrand sind wie gewohnt ein Hingucker. Er hat nicht nur das Cover gestaltet, sondern seine Illustrationen sind auch im Innenteil des Buches zu finden und unterstützen die Geschichte hervorragend. So richtig cool ist natürlich auch der neongelbe Buchschnitt, der im Kinderbuchregal so richtig was hermacht.
„Die Finstersteins“ war eine fantastische Reihe von Kai Lüftner, die ich Jungs sowie Mädchen ab 10 Jahren empfehlen würde.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Zwei tolle Abenteuer

Greystar 01 - Der junge Magier
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Greystar hat mich besonders durch das tolle Cover auf sich aufmerksam gemacht. Es verspricht viel Abenteuer und Action - und das konnte es auch halten.
Das Buch enthält ein Hauptabenteuer, in dem man einen ...

Greystar hat mich besonders durch das tolle Cover auf sich aufmerksam gemacht. Es verspricht viel Abenteuer und Action - und das konnte es auch halten.
Das Buch enthält ein Hauptabenteuer, in dem man einen Magier spielt, der den Mondstein finden muss, und ein Bonusabenteuer, in dem man ein Heiler ist und einen Trupp Ritter befehligt. Beide Varianten haben mir sehr gut gefallen, und obwohl man auf die Charaktere festgelegt ist, bekommt man doch genug Möglichkeiten, sie individuell zu gestalten, indem man sich zu Beginn Fähigkeiten für sie aussuchen darf.
Die Abenteuer sind ziemlich schwer, aber nicht frustrierend. Es kann zwar schon passieren, dass man das ein oder andere mal stirbt, aber nicht an jeder Ecke. Das Kampfsystem ist ähnlich wie beim "Einsamen Wolf", aber durch den Einsatz von Willensstärke etwas flexibler, was ich sehr positiv fand. Trotzdem spielt auch Glück eine große Rolle, denn es gibt eine Zahlentabelle, mit der mache Entscheidungen getroffen und Kämpfe entschieden werden.
Insgesamt fand ich dieses Spielbuch schon etwas knifflig, aber die Regeln sind auch von Anfängern gut zu bewältigen. Das Hauptabenteuer ist allerdings nicht abgeschlossen, da die Reihe auf mehrere Teile ausgelegt ist. Man sollte also mit einem plötzlichen Ende leben können.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Chaos in der Geistervilla

House of Ghosts – Pension des Grauens (House of Ghosts 3)
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Im dritten Teil der Reihe House of Ghosts eröffnet Mellis Mama die Villa als Pension. Aus ihrer Sicht natürlich eine gute Idee, um die spärlichen Finanzen der Familie aufzubessern. Melli und Hotte ahnen ...

Im dritten Teil der Reihe House of Ghosts eröffnet Mellis Mama die Villa als Pension. Aus ihrer Sicht natürlich eine gute Idee, um die spärlichen Finanzen der Familie aufzubessern. Melli und Hotte ahnen jedoch, dass eine Pension mit Geistern ganz schön turbulent werden könnte. Denn von denen wissen Mellis Eltern noch nichts.

Tatsächlich ist in Pension des Grauens Action vorprogrammiert. Ausgerechnet ein Geisterjäger ist der erste Gast der Pension. Lodovico und Erasmus sind verschwunden und plötzlich öffnet sich die Pforte und mehrere Geister kehren aus dem Jenseits zurück in die Villa. Zu allem Überfluss mischt sich auch wieder der Einäugige ein und macht das Chaos perfekt.

Es geht Schlag auf Schlag und eine Herausforderung jagt die nächste. Melli und Hotte haben alle Hände voll zu tun, aber das machen sie wie gewohnt mit all ihrer Leidenschaft und Energie. Sie halten zusammen und ergänzen sich wieder hervorragend. Trotz der chaotischen Situation geben sie nie auf, denn sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Natürlich gibt es am Ende auch wieder einen Geist zu retten, und diesmal sogar jemand ganz besonderen.

Auch die Nebencharaktere sind wieder mit viel Liebe und Kreativität gestaltet worden. In diesem Teil wimmelt es ja in der Villa nur so vor Geistern und jeder von ihnen hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Geschichte bekommen. Ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie der Metzgersfrau und der Bürgermeisterin fehlt ebenso nicht, wie die Weiterentwicklung von Bobbyboy und Mellis Eltern.

Der ganze Trubel sorgt natürlich auch für eine gute Portion Humor und ich musste oft schmunzeln. Besonders die Pilotin und der Schaffner waren sehr lustige Elemente. Trotzdem gibt es zwischendurch auch nachdenkliche Töne. Böse Taten werden hinterfragt und Melli stellt fest, dass nicht alles nur schwarz-weiß ist. Sie zeigt sich barmherzig und vergebungsbereit, was ich sehr erwachsen von ihr fand.

Diese Reihe von Frank Reifenberg gehört inzwischen zu meinen Lieblings-Kinderbüchern. Ich freue mich immer wieder neu, Melli und Hotte in der Geistervilla besuchen zu können. Denn hier ist immer was los und man weiß, dass man vor diesen Geistern hier keine Angst haben muss!

Veröffentlicht am 20.04.2018

Unterhaltsames Spielvergnügen

Die neuen Kai Krieger 3: Die Krone von Siyen
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Dieses Spielbuch aus dem Mantikore-Verlag ist Band 3 der Reihe „Die Neuen Kai-Krieger“ aus dem Einsamer Wolf-Universum. Das Buch lässt sich aber auch hervorragend ohne jegliche Vorkenntnisse spielen, denn ...

Dieses Spielbuch aus dem Mantikore-Verlag ist Band 3 der Reihe „Die Neuen Kai-Krieger“ aus dem Einsamer Wolf-Universum. Das Buch lässt sich aber auch hervorragend ohne jegliche Vorkenntnisse spielen, denn zu Beginn gibt es eine gute Einleitung, in der auf die vorangegangenen Geschehnisse eingegangen wird. Ich kenne die Vorgängerbände nicht und bin super zurecht gekommen.

Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es in diesem Teil um den König von Siyen. Dieser hat auf nicht ganz natürliche Weise das Zeitliche gesegnet und nun ist der böse Baron scharf auf den Thron. Allerdings gibt es da noch den Prinzen, der irgendwo im Exil haust, und den wir als Kai-Krieger nun schnell zurück holen müssen, damit die Krone gerettet wird. Dafür bleiben uns nur spärliche 50 Tage Zeit. 

Nach dem Einstieg in die Geschichte folgen wie bei jedem Spielbuch erstmal die Spielregeln. Die Charaktererstellung konnte mich sofort fesseln. Man hat die Möglichkeit, seinen Charakter aus den Vorgängerbänden weiter zu verwenden, kann sich aber auch einen ganz neuen erstellen. Ein paar grundlegende Fähigkeiten besitzt der Charakter dann bereits, da er ja schon ein Großmeister der Kai ist. Weitere fünf Fähigkeiten darf man sich noch zusätzlich aussuchen. Dafür gibt es eine große Auswahl, bei der man u.a. so interessante Dinge wie eine Waffenspezialisierung, Sangeskunst oder Astrologie wählen kann. Anschließend darf man sich noch fünf verschiedene Gegenstände für seinen Rucksack aussuchen und bekommt eine legendäre Waffe spendiert. In diesem Buch gibt es keine Rassen, Klassen oder Berufe, d.h. man hat viel Freiheit, einen richtig individuellen Charakter für sich zu erstellen. Das fand ich großartig. 

Alle Informationen über den Charakter werden dann ins Aktionsblatt eingetragen. Es ist sehr schön übersichtlich und bietet genug Platz für alle Notizen. Die Unterscheidung zwischen Rucksackgegenständen und Speziellen Gegenständen fand ich äußerst praktisch. Dadurch konnte ich die wirklich wichtigen Dinge (ich sage mal: Questgegenstände) schneller finden. 

Was mir nicht so gut gefallen hat, war das Kampfsystem. Es kommt für meinen Geschmack etwas einfallslos und zu glückslastig daher. Man bedient sich einer Zahlentabelle am Ende des Buches, die einen Würfel ersetzt, und je niedriger die Zahl ist, die man trifft, desto länger wird der Kampf. Oft weiß man vorher schon, dass man aufgrund guter Kampfstärke und Ausdauerwerte den Gegner besiegen wird, aber durch niedrige Zufallszahlen zieht sich der Kampf dann unnötig in die Länge. 

Auch innerhalb der Geschichte hatte ich mit diesen Zufallszahlen so meine Probleme. Sehr schnell durchschaut man das System, dass man hohe Zahlen braucht, um zu gewinnen und bei niedrigen Zahlen zumeist stirbt. Das hat mir an manchen Stellen die Spannung im Abenteuer genommen. Ärgerlich finde ich es auch immer, wenn man gerade einen tollen Gegenstand gefunden hat und ihn anschließend gleich wieder verliert. Aber das ist Geschmackssache, für andere erhöht dieser Aspekt die Spannung. 

Schade war aber, dass das Abenteuer gegen Ende leichter wurde anstatt schwerer. So habe ich es zumindest empfunden, da in den zivilisierten Gegenden mehr Möglichkeiten waren, die Ausdauer wieder aufzufrischen. Hier hätte ich es reizvoller gefunden, die Reise andersherum zu gestalten, von der Zivilisation hin zur Insel und dann mit dem Luftschiff zurück. 

Richtig gut fand ich dagegen die Story an sich und den Schreibstil. Es gibt (zum Glück) mehr Text als Kampf und die Geschichte war immer spannend. Sie ist zwar vom Abenteuerablauf her sehr linear, aber entwickelt trotzdem einen Sog, so dass man immer weiter spielen will. Als ich das Abenteuer beendet hatte, hatte ich richtig was erlebt, spannende Situationen durchgestanden und mit meinem Charakter mitgefiebert. Leider konnte ich einige meiner ausgewählten Fähigkeiten aber nicht ein einziges Mal einsetzen. Oft waren die gleichen Disziplinen wie z.B. Elementarismus gefragt, die ich aber nicht erlernt hatte. Das fand ich etwas enttäuschend. 

Wiederum eine tolle Idee ist das Zusatzabenteuer Absturz in der Kelderödnis, das man zum Hauptabenteuer dazuspendiert bekommt. Es setzt an einem Teil der Haupthandlung an und verfolgt eine alternative Aufgabe mit einem Nebencharakter. Auch diesen dürfen wir geringfügig individuell anpassen. Das Bonus-Abenteuer fand ich sogar nochmal spannender und fast so umfangreich wie die Hauptquest. 

Für mich war es der allererste Ausflug in die Welt des Einsamen Wolfs. Mir haben zwar andere Titel des Mantikore-Verlags wie Fabled Lands und Reiter der Schwarzen Sonne besser gefallen, aber ich hatte auch mit diesem Buch viele Stunden Spielspaß und kann es sogar für Einsteiger ins Genre empfehlen.


Reihenübersicht
Band 1: Jagd nach dem Mondstein
Band 2: Die Piraten von Shadaki
Band 3: Die Krone von Siyen
Band 4: Der Runenkrieg (erscheint 2019)

Veröffentlicht am 13.04.2018

Wo war meine geliebte Crew?

Zwischen zwei Sternen
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In "Zwischen zwei Sternen" beschreibt Becky Chambers die Geschichte der KI Lovelace und ihrer Freundin Pepper. Diese hat Lovelace bei sich aufgenommen, nachdem die KI sich entschieden hatte, in einer menschlichen ...

In "Zwischen zwei Sternen" beschreibt Becky Chambers die Geschichte der KI Lovelace und ihrer Freundin Pepper. Diese hat Lovelace bei sich aufgenommen, nachdem die KI sich entschieden hatte, in einer menschlichen Hülle zu leben. Das bringt natürlicn einige Probleme mit sich, denn Lovelace kann sich nur schwer an ihren neuen, eingeengten Körper gewöhnen. Nebenbei erfahren wir in dieser Geschichte auch viel über Peppers dramatische Vergangenheit, als sie noch ein Kind war. Sie wurde ebenfalls "erschaffen" und spürt deshalb eine besondere Verbindung zu Lovelace.
Mir hat dieses zweite Buch von Becky Chambers wieder sehr gefallen. Die Autorin schafft es, dass man als Leser immer ganz nah bei den Charakteren ist und sich problemlos in ihre Welt hineinversetzen kann. Wie schon im ersten Teil habe ich auch hier die Helden schnell ins Herz geschlossen. Trotzdem war ich ein wenig enttäuscht, dass kein Mitglied der Wayfarer-Crew in der Geschichte auftauchte und auch das Raumschiff als solches nicht. Es handelt sich also nicht, wie ich angenommen hatte, um einen zweiten Teil der Serie, sondern um ein Spin-Off. Man kann das Buch problemlos lesen, ohne den ersten Teil zu kennen. Außer, dass beide Bücher im gleichen Universum spielen, haben sie nichts miteinander zu tun.
Das wird vermutlich auch wieder auf den dritten Teil zutreffen, der bald erscheinen wird. Dennoch werde ich diese Reihe weiterverfolgen, da ich Becky Chambers Schreibstil sehr mag. Sie entwirft großartige Charaktere mit Ecken und Kanten. Da macht es auch nichts, dass am Ende nicht alle aufgeworfenen Fragen geklärt werden. Es bleibt trotzdem ein tolles Buch, das ich besonders auch Sci-Fi-Anfängern empfehlen würde.