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Veröffentlicht am 12.11.2020

Ein spannender Kampf zwischen Drachen und Raptoren

Silberdrache – Das Geheimnis der Drachenkönigin (Silberdrache 2)
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Da ich den ersten Teil von Angie Sage schon sehr mochte, musste ich natürlich auch die Fortsetzung der Reihe „Silberdrache“ lesen. Ich war etwas skeptisch wegen des Autorenwechsels, aber das ist gleich ...

Da ich den ersten Teil von Angie Sage schon sehr mochte, musste ich natürlich auch die Fortsetzung der Reihe „Silberdrache“ lesen. Ich war etwas skeptisch wegen des Autorenwechsels, aber das ist gleich auf den ersten Seiten verflogen.

Die Geschichte beginnt genau da, wo Band 1 aufgehört hat. Der Druck durch die Lennix mit ihren Raptoren erhöht sich. Die letzte Chance für Sirin, Joss und Allie besteht jetzt darin, die Geheimwaffe zu finden, mit der die Welt vor den bösen Drachen gerettet werden kann.

Dieser Kampf ist wieder sehr spannend geschildert und bietet viel Action und Abenteuer. Die Jagd nach der Geheimwaffe findet sowohl in den Verlorenen Landen als auch auf der Erde statt. Die beiden Parallelwelten sind also gleichermaßen betroffen und in Gefahr. Das erhöht noch einmal die Spannung im Vergleich zum ersten Teil.

Auch die Figuren haben sich weiterentwickelt: Joss kommt mir inzwischen viel erwachsener vor und Allie lernt, dass sie nicht alles allein schaffen kann. Auch auf der bösen Seite gibt es Entwicklungen, die mich bewegt haben und bei denen ich gespannt bin, wie es weitergehen wird. Das Ende ist nämlich offen und macht schon wieder neugierig auf den nächsten Teil.

Ich finde den zweiten Band „Das Geheimnis der Drachenkönigin“ richtig gut. Es ist eine tolle Fantasygeschichte mit interessanten Charakteren, die auch ihre Macken haben. Ich habe mich in dem rasanten Abenteuer keine Sekunde gelangweilt und kann die Fortsetzung kaum erwarten. Wer Kinderbücher und Drachen mag, ist hier gold- bzw. silberrichtig.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

High Fantasy für Genießer

Das Reich der Grasländer 1
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Während die Nornenkönigin Utuk’ku wiedererwacht und einen Krieg gegen die Sterblichen plant, spitzt sich der Konflikt zwischen den Stämmen der Thrithingbewohner und dem Inselreich Nabban immer mehr zu. ...

Während die Nornenkönigin Utuk’ku wiedererwacht und einen Krieg gegen die Sterblichen plant, spitzt sich der Konflikt zwischen den Stämmen der Thrithingbewohner und dem Inselreich Nabban immer mehr zu. Miriamel muss Simon im Hochhorst zurücklassen, um allein in ihre Heimat zu reisen. Seiner besseren Hälfte beraubt, merkt der König nicht, in welcher Gefahr er schwebt. Ebenso ergeht es dem Thronfolger: Das Geleit von Eolair und Morgan wurde überfallen und die beiden getrennt. Morgan irrt nun allein durch den wilden Aldehorte und versucht zu überleben.
Lasst euch nicht davon täuschen, dass dies „Teil 1“ des Titels ist. Die Welt von Osten Ard ist schon Jahrzehnte alt und auch ich gehöre zu denjenigen, die als Teenager schon den ersten Zyklus „Das Geheimnis der Großen Schwerter“ verschlungen haben.
Dieser neue Band gehört in den zweiten Zyklus „Der letzte König von Osten Ard“ und ist der dritte Band der Reihe. Aus diesem Grund – und weil die Welt wahnsinnig komplex ist – empfehle ich euch nicht, mit diesem Buch anzufangen, falls ihr die Reihe nicht kennt. Am besten ist es sogar, ihr fangt beim ersten Zyklus an, damit ihr in den vollen Genuss dieser wunderbaren Welt kommt.
Tad Williams hat hier ein Reich mit unvergesslichen Charakteren und Orten erschaffen, von majestätischen Festungen über dunkle Wälder bis zu den endlosen Weiten des Meeres. Seinen Figuren und Völkern haucht er mit vielen Ideen und Konflikten Leben ein, webt gekonnt verschiedene Handlungsstränge ineinander und formt glaubhafte Helden, die alles andere als perfekt sind. Mehr als einmal wird ein Held in Osten Ard nicht als solcher geboren, sondern wird durch Umstände und Entscheidungen in diese Rolle hineingedrängt.
Selbst die Nebencharaktere erleben ihre eigene Geschichte im großen Ganzen und tragen zum Gelingen oder Scheitern der Weltgeschichte bei. Manche haben große Ziele, die sich nie verwirklichen lassen und andere folgen kleineren Zielen, die schließlich eine große Wirkung haben. Dass selbst solche Figuren einen ausgefeilten Charakter haben, macht es aus, dass man sich trotz der Vielzahl auch nach dem Lesen an viele erinnern wird.
Die epische Geschichte rund um Osten Ard ist kein Fast Food. Man muss sich Zeit lassen, um hineinzutauchen und die Orientierung zu behalten. Mal wird man von der Geschichte gefangen genommen und kann die Seiten in einem Rutsch verschlingen, mal muss man aber auch innehalten, genau lesen und sich auch mal was merken. Denn wie man im wahren Leben schon sagt: Man trifft sich immer zweimal.
Das Reich der Grasländer bleibt seiner Linie treu und ist genauso fantastisch wie seine Vorgänger. Es knüpft nahtlos an das Ende der Hexenholzkrone an und führt die Geschichten weiter, auf deren Fortsetzung ich mich jetzt schon freue.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Zwei kecke Detektivinnen gegen den Hochhaus-Mörder

Highrise Mystery
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Die beiden Schwestern Norva und Nik wohnen zusammen mit ihrem Vater im Hochhaus-Komplex „The TRI“. An einem besonders heißen Tag im Sommer ereignet sich in der Nachbarschaft ein Mordfall. Der Spürsinn ...

Die beiden Schwestern Norva und Nik wohnen zusammen mit ihrem Vater im Hochhaus-Komplex „The TRI“. An einem besonders heißen Tag im Sommer ereignet sich in der Nachbarschaft ein Mordfall. Der Spürsinn der beiden Mädchen ist gefragt, denn der Hauptverdächtige ist ihr eigener Vater…

Natürlich glauben die jungen Detektivinnen Nik und Norva, dass ihr Vater niemals der Täter sein kann. Und so beginnen sie zu recherchieren: Tatzeit? Tatwaffe? Motiv? Die beiden machen sich eine ToDo-Liste auf ihrem Smartphone und beginnen, diese nach und nach abzuarbeiten. Zuerst stellen sie den Mord nach, befragen alle Nachbarn und kombinieren geschickt, wer als Täter in Frage kommt. Doch kurz vor dem Zugriff scheint sich das Blatt nochmals zu wenden…

Der Jugendkrimi von Sharna Jackson hat mich gleich an die Reihe „Ein Fall für Wells & Wong“ erinnert, die ich immer sehr gerne gelesen habe. Auch hier ermitteln wieder zwei Mädchen im „Agatha Christie-Stil“ auf eigene Faust und sind dabei oft schlauer als die Erwachsenen. Nik und Norva gefallen mir als Duo dabei richtig gut. Sie sind modern, frech und passen hervorragend in die TRI-Gemeinde. An ihre Sprache musste ich mich zuerst ein bißchen gewöhnen, aber ich finde sie schriftstellerisch sehr gut umgesetzt und authentisch. Es macht Spaß, den beiden bei der Ermittlung zuzusehen und mitzurätseln.

Die TRI-Hochhäuser als Tatort finde ich ebenfalls eine tolle Idee. Die Nachbarn bilden eine eigene gesellschaftliche Gruppe, haben ihre eigenen Regeln, Veranstaltungen und sogar eine eigene Farbe. Ich fand es spannend, wie das Beziehungsgeflecht nach und nach immer mehr aufgedeckt wurde, auch wenn ich das ein oder andere vorhersehen konnte. Das hat mich aber bei dieser Geschichte überhaupt nicht gestört, denn ich konnte trotzdem mitfiebern, ob die Mädels es auch herausfinden werden.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich hoffe, es bleibt nicht der einzige Fall in „The TRI“. Ich kann „Highrise Mystery“ allen empfehlen, die auch „Wells & Wong“ mögen oder gerne Detektivgeschichten lesen.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Schöner Einstieg in die Welt der Vögel

I like Birds
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Der Autor Stuart Cox ist ein Illustrator, dessen Bilder u. a. durch Postkarten und Journals international bekannt sind. Ich muss zugeben, dass ich ihn und seine Zeichnungen bisher nicht kannte, aber der ...

Der Autor Stuart Cox ist ein Illustrator, dessen Bilder u. a. durch Postkarten und Journals international bekannt sind. Ich muss zugeben, dass ich ihn und seine Zeichnungen bisher nicht kannte, aber der Stil mir sofort gefallen hat. Aber auch inhaltlich hat „I like Birds“ einiges zu bieten: Nämlich zahlreiche Vogelporträts aus den Bereichen „Garten“, „Feld, Wald & Flur“, „Wildnis & Gebirge“ sowie „Küsten & Feuchtgebiete“.
Diese Porträts bilden das Herzstück des Buches und enthalten viele Informationen zu Lebensraum, Größe, Nahrung, Brutzeit, Gelege und Verbreitung der jeweiligen Arten. Mit unterhaltsamen Texten schildert Cox Hintergründe und Anekdoten zu jeder der 60 genannten Vogelarten Europas. Diese hat er, aufgrund seiner schottischen Herkunft, gemäß dem Vorkommen auf den Britischen Inseln ausgewählt, doch die meisten der genannten Vögel kommen auch in Deutschland vor. Cox weist auch gelegentlich auf die Unterschiede zwischen den Vögeln in Deutschland und Großbritannien hin, so z.B. bei der unterschiedlichen Färbung des Gefieders der Gebirgsstelze.
Ergänzend zum Hauptteil erzählt Cox in einer bewegenden, persönlichen Einleitung, wie er selber zum Vogelfan wurde. Er gibt hilfreiche Tipps, welches Fernglas sinnvoll ist und wie man Vögel schon anhand der Schnabelform oder der Größe unterscheiden kann. Einige Seiten sind auch den unterschiedlichen Eiern gewidmet, deren Größe, Form und Farbe er hier aufgezeichnet hat. Ich hätte zum Beispiel nicht gedacht, dass das Ei eines Eistauchers so groß ist. Es gibt in diesem Buch immer wieder viel Neues zu entdecken.
Zum Schluss gibt der Autor seinen Lesern noch nützliche Adressen an die Hand, mit denen man im Internet weiterforschen kann. Das kann ich als Einsteiger in das Thema besonders gut gebrauchen. Ein praktisches Register rundet das Buch ab. Es enthält neben den deutschen Bezeichnungen auch die lateinischen Namen der Vögel, so dass man jederzeit schnell nachschlagen kann.
Ich freue mich über dieses wunderschön gestaltete Buch, das mir so viele Vögel vorgestellt hat, die ich noch gar nicht kannte, aber ohne die gängigsten wie Meisen, Finken und Co auszulassen. Zum ersten Mal habe ich etwas vom Steinschmätzer und vom Ziegenmelker gehört. Es ist beeindruckend zu lesen, wie weit manche Vögel fliegen müssen und was sie alles auf sich nehmen, um schließlich wieder nach Europa zurückzukehren.
Das Buch „I like Birds“ gefällt mir sowohl von der Aufmachung als auch vom Inhalt sehr. Die Texte zu den Vögeln bleiben gleich im Gedächtnis, so dass man einen besseren Bezug zu der jeweiligen Art bekommt und sie sich besser vorstellen und merken kann. Sie haben mit einer Seite einen guten Umfang, so dass man sich jeden Tag mit 1-2 Arten beschäftigen kann. Alles ist verständlich beschrieben und erklärt, so dass man sich auch als Anfänger gut zurechtfindet und nicht von Fachbegriffen erschlagen wird.
Was das Buch nicht leisten kann (und auch nicht möchte), ist zur Vogelbestimmung genutzt zu werden. Das gelingt nur in geringem Maße, da für eine richtige Vogelbestimmung einfach zu viele Details und Merkmale fehlen. Aber es macht einfach Lust darauf, sich näher mit diesen Tieren zu beschäftigen und sie näher kennenzulernen. Nebenbei lohnt es sich auch immer wieder, einfach nur durchzublättern und sich die schönen Bilder anzusehen.
Ich glaube, dass dieses Buch sowohl für Einsteiger als auch langjährige Vogelfreunde interessant ist. Es eignet sich wunderbar als Geschenk und lehrt vieles über Europas Vogelwelt. Mich hat es überzeugt und neugierig auf weitere Vogelbeobachtungen gemacht.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Neue Abenteuer für das Riyria-Duo

Im Schatten des Kronturms
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Die Geschichten um Riyria gehen weiter! Diesmal widmet sich Michael J. Sullivan der Vorgeschichte von Hadrian und Royce und begründet damit eine neue Reihe im Riyria-Universum. Da ich ein großer Fan der ...

Die Geschichten um Riyria gehen weiter! Diesmal widmet sich Michael J. Sullivan der Vorgeschichte von Hadrian und Royce und begründet damit eine neue Reihe im Riyria-Universum. Da ich ein großer Fan der ersten Reihe war, bin ich nun umso gespannter auf die neuen Ideen des Autors.


Im ersten Teil geht es darum, wie Hadrian und Royce sich kennengelernt haben. Sie sind die Hauptfiguren aus den sechs vorangegangen Büchern um die Räuberbande Riyria. Man braucht diese Vorkenntnisse aber nicht, um die Geschichte dieses Teils zu verstehen, da sie sich hier von Anfang an entwickelt und zeitlich vor den anderen Teilen spielt.

Hadrian ist eigentlich Soldat, aber des Tötens überdrüssig. Er sucht nach einem neuen Lebenssinn und ist auf dem Weg zur Universität, um einen alten Freund zu besuchen. Sein Weg dorthin ist allerdings erneut von Morden gepflastert, was ihn nicht gerade lebensfroher stimmt. Zu allem Überfluss soll er schließlich noch gemeinsam mit dem Dieb Royce einen Auftrag erfüllen. Die beiden sind wie Licht und Schatten, absolut gegensätzlich und können sich auch überhaupt nicht leiden. Trotzdem müssen sie es schaffen, irgendwie zusammenzuarbeiten.

Hadrian ist einer meiner Lieblingscharaktere überhaupt. Deshalb freue ich mich so sehr, wieder mehr von ihm zu lesen! Seine Auseinandersetzungen mit Royce sind oft zum Schmunzeln, manchmal aber auch nachdenklich und nie einfach zu lösen. Man fragt sich die ganze Zeit, wie es sich wohl zwischen den beiden entwickelt. Das macht für mich auch die Spannung der Geschichte aus, in der zwar sehr viel passiert, die aber dennoch von den Charakteren getragen wird.

Immer wieder überrascht Sullivan mit plötzlichen Wendungen, die man nicht erwartet. Das gefällt mir besonders gut, da es der Geschichte immer wieder eine neue Richtung gibt. Ich mag seinen Schreibstil, mit dem er mich jedes Mal vom ersten Moment an in eine andere Welt hineinzieht und nicht mehr loslässt. Dafür braucht der Autor keine überzogenen Gewaltdarstellungen oder sexuellen Ausschweifungen, wie es in vielen anderen Büchern inzwischen der Fall ist. Er kann einfach eine spannende Geschichte gut erzählen und seine Figuren lebendig werden lassen.

Wer also gerne Fantasy liest, wird sich hier sehr gut unterhalten fühlen. Auch für Fantasy-Anfänger ist es sehr gut geeignet, da es sich um ein mittelalterliches Setting handelt, in dem man nicht von unzähligen fremden Wesen und Völkern erschlagen wird. Auf den ersten Seiten des Buches findet man eine Karte, an der man sich gut orientieren kann, die aber ruhig nach so vielen Jahren ein bißchen detaillierter und hübscher daherkommen könnte.

„Im Schatten des Kronturms“ eignet sich hervorragend, um erstmals in die Welt von Riyria einzutauchen, wird aber auch allen, die die älteren Bücher schon kennen, gut gefallen. Mich freut es sehr, dass es noch weitere Titel der Riyria-Chroniken geben soll, denn ich kann nie genug davon kriegen. Für mich eine der besten Fantasy-Serien der letzten Jahre!

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