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Veröffentlicht am 06.03.2022

Einmal die Sterne sehen!

Eines Menschen Flügel
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Auf einer versteckten erdähnlichen Welt leben geflügelte Menschen in riesigen Bäumen. Dorfähnliche Gemeinschaften verteilen sich über den gesamten Kontinent. Die Menschen verehren die Ahnen, die vor tausend ...

Auf einer versteckten erdähnlichen Welt leben geflügelte Menschen in riesigen Bäumen. Dorfähnliche Gemeinschaften verteilen sich über den gesamten Kontinent. Die Menschen verehren die Ahnen, die vor tausend Jahren in diese Welt kamen, und nutzen das Wissen, das ihnen hinterlassen wurde.
Die Geschichte beginnt damit, dass einer von ihnen unbedingt die Sterne sehen will. Eine dichte Wolkendecke verhindert das. Doch sie bewirkt auch, dass dieses Paradies von außen unbewohnbar aussieht und damit sicher ist vor der Aufmerksamkeit einer brutalen Zivilisation.
Die Neugier von Owen führt zu Ereignissen, die die Welt und das Leben ihrer Bewohner erschüttern. Doch zuerst lernen wir sie sehr detailliert und aus der Sicht vieler Protagonisten kennen. Das ist unterhaltsam und lebendig zu lesen. Es wird geradezu eine ideale Gesellschaft beschrieben, in der sehr konsequent die Tatsache integriert ist, dass man hierzulande fliegt.
Doch auch hier gibt es Dinge, gegen die man sich auflehnen muss: Warum haben die Ahnen Technik verboten? Wer ist die geheime Bruderschaft, die diese Verbote überwacht? Und gibt es wirklich Sterne hinter dem Himmel?
Fazit: Ein spannender Fantasy-Roman, nicht nur für Fans. Und eine Rahmenhandlung aus der Science Fiction. Ich hätte mir allerdings ein Inhaltsverzeichnis gewünscht, um gelegentlich etwas leichter nachschlagen zu können.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Krähe und Hammer - wir schlagen immer zurück

Drei Magier und eine Margarita
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Tori sucht dringend einen Job. In einer heruntergekommenen Bar, an deren Eingang sie bereits am liebsten weglaufen würde, kann sie sofort anfangen. Wie stets, lässt sie sich auch hier von den Gästen nicht ...

Tori sucht dringend einen Job. In einer heruntergekommenen Bar, an deren Eingang sie bereits am liebsten weglaufen würde, kann sie sofort anfangen. Wie stets, lässt sie sich auch hier von den Gästen nicht alles gefallen. Aber sie wird diesmal nicht entlassen. Erst am nächsten Tag wird klar, warum es hier so sonderbar ist.
Tori ist ein toughe Heldin, die Humor hat und hier ihre Geschichte selbst erzählt. Die Umstände, in denen sie landet, sind manchmal etwas schwierig zu verstehen, und wie alles zusammmenhängt, versteht auch die Protagonistin nicht so recht. Ein Überfall und eine Entführung erfordern Ermittlungen und Überlegungen, wer von was etwas wusste. Sie führen in ein lebensgefährliches Abenteuer, in dem Tori immer wieder Mut und Entschlossenheit beweist. Sehr viele Menschen mit sonderbaren Fähigkeiten treten auf. Der Stil ist humorvoll und frech. Ein großer Lesespaß!

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Hexen!

Als wir an Wunder glaubten
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Unnenmoor liegt in Ostfriesland. Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs warten die Bäuerinnen Anni und Edith noch immer auf die Rückkehr ihrer Ehemänner, die in Russland gekämpft haben. Schließlich ...

Unnenmoor liegt in Ostfriesland. Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs warten die Bäuerinnen Anni und Edith noch immer auf die Rückkehr ihrer Ehemänner, die in Russland gekämpft haben. Schließlich kehrt einer zurück.

Die Atmosphäre in diesem Buch ist so düster wie die lichtlosen Katen, in denen die Menschen leben, denn Strom gibt es noch lange nicht. In der Nähe des Dorfes stand eine Baracke, in der Zwangsarbeiter lebten, wie jeder im Dorf wusste. Der Krieg kam den Menschen also sehr nah. Die Überlebenden sind verstört und traumatisiert, sie suchen nun nach Orientierung, begleitet von Aberglauben. Zwischen Arbeit, Kirche und Kneipe erscheint das Leben eng und aussichtslos.

Mir gefielen die dichte Atmosphäre, die glaubhaften Figuren und die begreifliche Handlung, die zum Schluss fast in eine Katastrophe mündet. Gerade die emotionale Schilderung der Personen macht es leicht, ihnen zu folgen und sie zu verstehen. Die häufig gesprochene Mundart lässt das Ganze noch authentischer wirken.

Eine bewegende Geschichte, dicht erzählt und mit einem versöhnlichen Ende im Heute. Es ist der dritte Roman der Autorin.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Thomas rettet die Welt

Ein ko(s)mischer Auftrag
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Privatdetektiv Thomas Lohbeck hat vom Leben genug. Er will sich umbringen, aber seine Versuche schlagen fehl. Stunden später erhält er einen Auftrag.
Was wie eine Detektivgeschichte beginnt, führt bis ...

Privatdetektiv Thomas Lohbeck hat vom Leben genug. Er will sich umbringen, aber seine Versuche schlagen fehl. Stunden später erhält er einen Auftrag.
Was wie eine Detektivgeschichte beginnt, führt bis ins fernste Weltall und an den Ursprung allen Lebens. Ein böses Alien-Volk, die Düsteren, hat sich auf der Erde festgesetzt und muss vertrieben werden. Jede Menge schwere Waffen sind dafür notwendig. Immer wieder gibt es Überraschungen und Deja-Vu-Erlebnisse. Elvis Presley und Michael Jackson treten auf, der Babelfisch aus dem Anhalter erlebt eine Wiedergeburt und das sind nicht die einzigen Verweise auf die Popkultur der 80er und 90er Jahre.
Das Buch ist witzig geschrieben und nimmt sich selbst nicht allzu ernst. Es hat großen Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Atmosphärisches Gemälde

Die Erfindung des Lächelns
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1911 wurde die Mona Lisa aus dem Louvre gestohlen. Zwei Jahre später tauchte sie wieder auf. Was dazwischen passierte, wurde nie endgültig geklärt.
Hillenbrand erzählt die Einzelheiten. Er startet wie ...

1911 wurde die Mona Lisa aus dem Louvre gestohlen. Zwei Jahre später tauchte sie wieder auf. Was dazwischen passierte, wurde nie endgültig geklärt.
Hillenbrand erzählt die Einzelheiten. Er startet wie ein Thriller, dann steigt er tief in die Künstlerszene in Paris ein. Wir treffen Maler wie Picasso, Tänzerin Isadora Duncan, anarchistische Attentäter, Poeten, Magier, Kriminelle und viele andere in den Cafes und Gaststätten der Stadt. Es gibt zwei offizielle Stellen, die den Kunstraub aufklären sollen und dabei miteinander konkurrieren.
Es sind im Ganzen fünf verschiedene Hauptpersonen, deren Geschichten parallel erzählt werden und die alle mit der Mona Lisa verknüpft sind. Untereinander kennen sich diese Personen teilweise gar nicht, teilweise gut. So wird der Roman vielschichtig. Insgesamt ist es eher ein Kaleidoskop als eine Erzählung oder gar ein Kriminalroman. Spannung kommt stets nur kurz auf und ist, wenn die jeweilige Episode zu Ende ist, auch schon wieder vorbei. Doch der Autor ist Profi: Der rote Faden geht nie verloren. Die Menschen sind authentisch und glaubhaft dargestellt. Man taucht ein in die Atmosphäre der Belle Epoque in Paris, dem Zentrum der damaligen Welt. Das lässt sich gemütlich schmökern. Viele bekannte Namen tauchen auf, und wer etwas von Malerei versteht, hat ein zusätzliches Vergnügen.
Lange ehe das gestohlene Gemälde offiziell wieder auftaucht, wissen wir als Lesende, wo es ist und was ihm passiert. Das berühmte Lächeln der Mona Lisa hat einen eigenen Auftritt und wird sogar erklärt. Zum Schluss kehrt sie in den Louvre zurück - das ist Geschichte.
Fazit: Unaufgeregt, gut recherchiert und leicht zu lesen. Eine runde Sache!

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