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Veröffentlicht am 09.07.2018

Ein vielschichtiger zweiter Fall für Staatsanwältin Rachel Eisenberg

Eifersucht
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Ein altes Geheimnis aus der Vergangenheit sorgt dafür, dass die erfolgreiche Anwältin Rachel Eisenberg an einem sonnigen Maitag nicht mit ihrer Tochter Sarah reden will. Stattdessen ergreift sie die Flucht ...

Ein altes Geheimnis aus der Vergangenheit sorgt dafür, dass die erfolgreiche Anwältin Rachel Eisenberg an einem sonnigen Maitag nicht mit ihrer Tochter Sarah reden will. Stattdessen ergreift sie die Flucht und sucht einen naheliegenden Biergarten auf. Doch kaum ist Rachel dort angekommen, muss sie mit ansehen, wie eine entfernte Freundin verhaftet wird. Dabei ist Judith Kellermann, die als Tochter eines bekannten Produzenten ebenfalls in der Filmbranche tätig ist, alles andere, als eine kaltblütige Mörderin. Aber genau das wird ihr zur Last gelegt. Deshalb lässt sich Rachel nach einigem Zögern auf die Bitte von Judith ein, sie anwaltlich zu vertreten. Und steht schon bald einem Komplott gegenüber, das es in sich hat und überaus gefährlich für alle Beteiligten ist.

"Eifersucht" ist nach "Eisenberg" der zweite Fall für die hoch dotierte Strafverteidigerin Rachel Eisenberg, die gemeinsam mit ihrem Ex-Mann Sascha eine Kanzlei in München betreibt. Mit einem untrüglichen Gespür für die Spielarten von Verbrechern gelingt es ihr, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Aber nicht nur ihre geschulte Kombinationsgabe ist der Grund dafür, dass sie gut verpackte Lügen potenzieller Täter schnell durchschaut. Auch der Kontakt zu einem einflussreichen Mitarbeiter in der Staatsanwaltschaft und ihre Vorliebe für juristische Spitzfindigkeiten tragen dazu bei, dass Rachel Eisenberg in ihrem Job überaus erfolgreich ist.

Ein wohldurchdachter Plot, überraschende Wendungen und einige dubiose Gestalten sorgen dafür, dass in diesem Krimi die Spannung auf einem hohen Level bleibt, während der Leser über die Figur der toughen Staatsanwältin einen interessanten Einblick in das deutsche Rechtswesen erhält. Eine Kombination, die angereichert mit akribischer Ermittlungsarbeit und riskanten Verfolgungsjagden fesselnd unterhält. Dabei ist es nicht Rachel Eisenberg allein, die den Verbrechern mit viel Mut und körperlichem Einsatz zu Leibe rückt. Auch der von ihr engagierte Privatdetektiv macht eine gute Figur und taucht stets auf, wenn seine Auftraggeberin ihn braucht. Hinzu kommen einige Geheimnisse aus der Vergangenheit, denen sich Rachel stellen muss und eine Mordserie, die nur am Rande bedeutsam für Judiths Verteidigung ist.

Fazit:
Ein wunderbar spannender und sehr vielschichtiger Justizkrimi, der bis fast zum Schluss rätselhaft bleibt.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Ein toller Sommerroman mit liebenswerten Figuren

Sommerhaus zum Glück
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Um der gescheiterten Affäre mit ihrem Chef Per zu entfliehen, flüchtet Elodie nach St. Ives, wo sie ein am Meer liegendes Bed & Breakfast kauft. Doch der anfänglichen Euphorie folgt schon bald eine nicht ...

Um der gescheiterten Affäre mit ihrem Chef Per zu entfliehen, flüchtet Elodie nach St. Ives, wo sie ein am Meer liegendes Bed & Breakfast kauft. Doch der anfänglichen Euphorie folgt schon bald eine nicht geahnte Ernüchterung. Denn kaum ist Elodie in dem kleinen Fischerdorf angekommen, muss sie erkennen, dass die erhoffte Goldgrube ein Geld verschlingende Bruchbude ist und vom versprochenen Blick auf das Meer fehlt auch jede Spur. Ein Desaster, dass sie zwar anfänglich erschreckt, das aber nach einigem Hin und Her eine ungeahnte Kampfeslust in ihr weckt. So beginnt sie mithilfe einiger Bewohner das alte Cottage zu renovieren und lernt dabei nicht nur zwei neue Freundinnen kennen, sondern auch einen merkwürdigen Deutschen, der schon bald eine nicht zu unterschätzende Rolle in ihrem Leben spielt.

Nach "Sommer in St. Ives" und „Mein Herz ist eine Insel“ ist „Sommerhaus zum Glück“ der dritte Roman, den Anne Sanders geschrieben hat. Aber nicht nur unter diesem Pseudonym veröffentlicht die ehemalige Journalistin ihre Bücher. Auch als Alexandra Pilz hat sie sich einen Namen gemacht. Hier allerdings im Jugendbereich, wo sie die 17-jährige Emily gleichermaßen in der Gegenwart und in der Vergangenheit spannenden Abenteuern aussetzt. Eine vielseitige und talentierte Autorin, deren Schreibstil nur so über die Seiten fliegen lässt und die ihre Leser tief in die Gedankenwelt der handelnden Figuren entführt. Dorthin, wo sie sich mit dem was ihnen geschieht, auseinandersetzen und abwägen, was sie als Nächstes tun.

Aber nicht nur die interessanten und nicht immer logisch handelnden Figuren sind es, die auch das "Sommerhaus zum Glück" mit Leben füllen. Auch die Atmosphäre stimmt und der sich in den Dialogen niederschlagende Humor. So liefert sich Elodie, die nach Cornwall geflüchtet ist, mit dem aus Lübeck stammenden Kaffeeshop-Besitzer Tom einen regelmäßigen Schlagabtausch, der beim Lesen schmunzeln lässt, während romantische Gefühle und handfeste Lebenskrisen gleichermaßen an der Tagesordnung sind. Eine gute Mischung, die realitätsnah in Erscheinung tritt, dabei aber auch ein zufriedenstellendes Happy End mit sich bringt.

Fazit:
Ein toller Sommerroman, der sich wunderbar kurzweilig liest und mit einem turbulenten Plot und liebenswerten Figuren überzeugt.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Ein turbulenter Geheimagentenfall mit einer cleveren jungen Heldin

Ruby Redfort – Gefährlicher als Gold
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Ruby Redfort liebt es, knifflige Rätsel zu lösen und schwierige Codes zu knacken. Deshalb gerät sie auch schon bald in einen kniffligen Fall hinein, der es in sich hat. Denn eine ominöse Verbrecherbande ...

Ruby Redfort liebt es, knifflige Rätsel zu lösen und schwierige Codes zu knacken. Deshalb gerät sie auch schon bald in einen kniffligen Fall hinein, der es in sich hat. Denn eine ominöse Verbrecherbande hat es auf einen Jadebuddha abgesehen, der gut verschlossen in einem Banktresor liegt. Und während der Geheimdienst seine einzige Spur verliert, gelingt es Ruby, den hinterhältigen Plänen auf die Schliche zu kommen. Eine sehr gefährliche Mission, obwohl der Geheimdienst seine schützenden Hände über sie hält.

Was für eine Heldin! Gerade erst einmal 13 Jahre alt nimmt es Ruby gleichzeitig mit einer Reihe an cleveren Agenten und einer zu allem entschlossenen Verbrecherbande auf. Dabei beweist sie, dass sie neben einer hohen Intelligenz auch viel Mut besitzt und die trügerische Unbefangenheit, die nur jungen Menschen zueigen ist. Stets mit einem Spruch auf dem T-Shirt und einem Kaugummi im Mund ist sie immer dort anzutreffen, wo es etwas zu erleben gibt. So wundert es auch nicht, dass sie nach der Lösung des heiklen Falls die jüngste Agentin des Geheimdienstes wird, für den sie von nun an regelmäßig tätig ist.

Superspannend, mit viel Humor und einem turbulenten Geschehen hat Lauren Schild mit "Ruby Refort" eine neue Geheimagentenserie für junge Leser geschaffen, die hoffentlich mit vielen Folgen ins Rennen geht. Denn der gewitzten Tochter viel beschäftigter Eltern nimmt man gerne die Rolle der Superagentin ab, weil sie trotz ihrer Hochbegabung wunderbar bodenständig ist und über ein altersentsprechendes Verhalten verfügt. Eine sympathische Figur, die keinesfalls perfekt geraten ist und mit ihrem besten Freund Clancy ein fantastisches Ermittlerteam abgibt.

Fazit:
Eine abenteuerliche Geschichte für junge Leser ab 10 Jahre, die alles besitzt, um fesselnd und humorvoll zu unterhalten.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Ein spannender und sehr glaubwürdiger Krimi

Winterfest
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An einem nebligen Herbstabend fährt der Steuerberater Ove Bakkerrud zu seiner Hütte am Meer, um diese für den Winter zu sichern. Doch kaum ist er dort angekommen, wird er von einer aufgebrochenen Tür überrascht ...

An einem nebligen Herbstabend fährt der Steuerberater Ove Bakkerrud zu seiner Hütte am Meer, um diese für den Winter zu sichern. Doch kaum ist er dort angekommen, wird er von einer aufgebrochenen Tür überrascht und muss erkennen, dass er von Einbrechern ausgeraubt worden ist. Als er dann auch noch entdeckt, dass ein dunkler Schatten hinter dem Fenster des Nachbarhauses erscheint, ist seine Neugier geweckt. Ohne zu zögern, geht er dorthin und stolpert prompt über einen Toten, der in seinem Blut am Boden liegt. Ein neuer Fall für Kommissar William Wisting und sein Team, der enorme Kreise zieht und ihnen noch weitere Leichen beschert.

"Winterfest" ist der dritte Fall für den norwegischen Kommissar William Wisting, der nicht nur einen komplizierten Mordfall lösen muss, sondern sich auch noch um seine Tochter Line sorgt. Denn diese ist mit einem Mann liiert, der Kontakt zu zwielichtigen Gestalten hat, was sie aufgrund der Verschwiegenheit ihres Vaters nicht einmal weiß. Aber nicht nur sie gerät im Verlaufe der Handlung in Gefahr. Auch Wisting selbst bleibt von einem handfesten Angriff und einer undurchsichtigen Entführung nicht verschont, was beweist, wie heikel seine Ermittlungen sind. Diese dehnen sie sich auch schon bald ins Ausland aus, wo vermutlich die Drahtzieher der Verbrechen zu finden sind.

Jørn Lier Horst hat mit "Winterfest" einen sehr authentischen Kriminalroman verfasst, mit dem er durch die Darstellung einer detailreichen Ermittlungsarbeit beweist, dass er über tief reichende Kenntnisse der norwegischen Polizeiarbeit verfügt. Schließlich war er selbst im norwegischen Polizeibezirk Vestfold Kriminalhauptkommissar, bevor er sich entschieden hat, hauptberuflich als Autor tätig zu sein. Aber nicht nur der Jagd nach Verbrechern gilt in diesem Buch sein Augenmerk, sondern auch den Figuren, die er glaubwürdig charakterisiert und denen er ein ganz normales Familienleben verleiht. Eine Wohltat für uns Leser, auch mal einem skandinavischen Kommissar bei der Arbeit zuzuschauen, der nicht dem Alkohol oder sonstigen dramatischen Dingen verfallen ist, sondern genauso gewöhnlich erscheint, wie viele von uns.

Fazit:
"Winterfest" ist ein gelungener Kriminalroman, der einen spannenden und glaubwürdigen Kriminalfall, einige interessante Charaktere und jede Menge Atmosphäre in sich vereint. Ein Lesegenuss, der wunderbar unterhaltsam und rätselhaft ist.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Ein kurzweiliger und wunderbar atmosphärischer Provence-Krimi

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Im verschlafenen Fragolin an der Côte d’Azur ist nicht viel los. Ein Umstand, den Isabelle Bonnet dazu nutzt, um mit einer Freundin in den botanischen Garten zu gehen. Doch kaum ist sie dort angekommen, ...

Im verschlafenen Fragolin an der Côte d’Azur ist nicht viel los. Ein Umstand, den Isabelle Bonnet dazu nutzt, um mit einer Freundin in den botanischen Garten zu gehen. Doch kaum ist sie dort angekommen, stolpert sie auch gleich über eine tote Nonne, die mit verrenkten Gliedern am Fuß einer steil abfallenden Klippe liegt. Und während die örtliche Polizei von einem Unfalltod ausgeht, zweifelt Isabell an der zunächst naheliegenden Version. Deshalb beginnt sie gleich vor Ort nach Spuren zu suchen, um zu beweisen, dass die Ordensschwester heimtückisch ermordet worden ist. Und tatsächlich behält die versierte Ermittlerin recht. Denn schon bald stellt sich heraus, dass die Ordensschwester ermordet worden ist und Isabell in einem Fall zu ermitteln beginnt, der weitreichende Kreise zieht.

"Madame le Commissaire und die tote Nonne" ist der fünfte Fall für die französische Kommissarin Isabelle Bonnet, die nach einem Attentat in Paris nur knapp dem Tod entronnen ist. Grund genug, ihr neu gewonnenes Leben zu genießen. So versieht sie bereits seit einiger Zeit ihren Dienst als Chefin einer kleinen Polizeistation in der Provence, wo im wahrsten Sinne des Wortes der Hund begraben liegt. Doch zum Glück gibt es auch im französischen Hinterland Verbrechen, die geahndet werden müssen. Und einige kleine Spezialaufträge aus Paris, bei denen sie ihre Fähigkeiten nutzen kann. Aber nicht nur sie bekommt es in ihrem neuen Fall mit einem perfiden Mörder zu tun. Auch ihr Assistenten Apollinaire ist wieder mit dabei und überzeugt durch seine unterhaltsame Schrulligkeit.

Flüssig erzählt, mit einer spannenden Handlung und viel Atmosphäre weiß der in einem beliebten Urlaubsgebiet angesiedelte Krimi gut zu unterhalten. Dabei sind es vor allem die geschickt platzierten Wendungen und die gut gestreuten Verdachtsmomente, die den Leser immer wieder auf eine falsche Fährte locken, während er mit der engagierten Kommissarin mit zu rätseln versucht. Aber nicht nur ihr scharfer Verstand und ihre untrügliche Intuition sorgen dafür, dass sie und ihre Ermittlungen im Zentrum der Handlung stehen. Auch Isabell Bonnets Privatleben erweist sich als interessant, wobei sie dort eher chaotisch und unentschlossen in Erscheinung tritt. Denn anstatt sich für einen Mann zu entscheiden, trifft sie sich regelmäßig mit zwei und scheut sich nicht, das in aller Öffentlichkeit zu tun.

Fazit:
Ein sehr lebendiger und mit viel Atmosphäre versehender Provence-Krimi, der vor allem von seiner charmanten Hauptfigur und einem wunderbar kniffligen Fall lebt.