Profilbild von Krimine

Krimine

Lesejury Star
offline

Krimine ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Krimine über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2017

Ein tolles Debüt mit einem rasant verlaufenden Fall und sympathischen Ermittlern

The Cutting - Stich ins Herz
0

Auf einer wilden Müllkippe wird die Leiche der jungen Katie Dubies gefunden, die seit Kurzem vermisst worden ist. Detective Sergeant Michael McCabe und seine Partnerin Maggie Savage übernehmen den Fall ...

Auf einer wilden Müllkippe wird die Leiche der jungen Katie Dubies gefunden, die seit Kurzem vermisst worden ist. Detective Sergeant Michael McCabe und seine Partnerin Maggie Savage übernehmen den Fall und werden nach der Obduktion mit einem erschreckenden Detail konfrontiert. Denn die Untersuchung ihres Körpers bringt ans Tageslicht, dass ihr Herz von einem chirurgisch versierten Mediziner entfernt worden ist. Fast zur gleichen Zeit verschwindet eine weitere junge Frau, die genau wie Katie, regelmäßig Sport getrieben hat. Und schon bald erhärtet sich der Verdacht, dass auch sie das Opfer eines Mörders geworden ist, der über gute chirurgische Kenntnisse verfügt.

"The Cutting - Stich ins Herz" ist das Debüt des New Yorker Autors James Haymann der hier zum ersten Mal, das auch zukünftig zu Ermittlungen herangezogene Duo Michael McCabe und Maggie Savage ermitteln lässt. Denn inzwischen gibt es für die beiden New Yorker Detectives zwei weitere Fälle. Aber bevor sie sich diesen widmen können, müssen sie zunächst einmal klären, wer das Herz von Katie Dubois entnommen hat und warum. Dass hierfür nur ein erfahrener Chirurg infrage kommt, ist hinlänglich klar. Deshalb richtet sich ihr Verdacht auf eine Reihe renommierter Mediziner und aufgrund der vorhandenen Indizien ganz speziell auf einen führenden
Kardiologen, der ausreichend Erfahrungen bei der Entnahme von Organen hat.

Abwechslungsreiche Ermittlungen, ein hohes Tempo und sympathische Figuren sorgen dafür, dass der Thriller in einem Rutsch gelesen werden kann. Deshalb tritt auch schnell die Tatsache in den Hintergrund, dass zeitig klar ist, welche Absicht hinter den Morden steckt und wer dafür infrage kommt. Denn James Haymann versteht es, seine Leser mitzureißen. Sei es durch seine flüssige Schreibweise, die viele interessante Details enthält oder durch das turbulent inszenierte Geschehen, in dem er versteht, dem Leser das Ermittlerduo nahezubringen. Denn beide Detectives haben ganz alltägliche Probleme und ergehen sich nicht in unnötige Zwistigkeiten oder sinnlose Kompetenzrangeleien.

Fazit:
"The Cutting - Stich ins Herz" überzeugt mit einem tollen Ermittlerteam und einem rasant verlaufenden Fall, dessen Spannung jede Zeit spürbar ist.

Veröffentlicht am 27.07.2017

Ein turbulenter und liebenswerter Roman

New York Diaries – Zoe
0

Zoe Hunter zieht gemeinsam mit ihrer pinken Wohlfühlcouch von der Westküste nach New York, um dort als Schauspielerin Fuß zu fassen. Doch ihr großer Traum platzt gleich am ersten Tag, als sie erfährt, ...

Zoe Hunter zieht gemeinsam mit ihrer pinken Wohlfühlcouch von der Westküste nach New York, um dort als Schauspielerin Fuß zu fassen. Doch ihr großer Traum platzt gleich am ersten Tag, als sie erfährt, dass ihre Wohnung anderweitig vergeben ist und sie mit ihren Sachen auf der Straße steht. Ein Desaster, dass Zoe fast zum Aufgeben zwingt, wäre da nicht der Multijobber Matt, der mit ihr die Nacht auf der Straße verbringt und Zoe zu einer neuen Bleibe verhilft. Aber auch die Suche nach einem Job läuft nicht, wie gedacht und schon bald muss Zoe sich entscheiden, was ihr wirklich wichtig ist. Eine Karriere als Schauspielerin oder die Liebe zu Matt, mit dem sie etwas ganz Besonderes verbindet.

"New York Diaries – Zoe" ist ein turbulenter, leicht zu lesender und liebenswerter Roman, der es als vierter und wohl auch letzter Teil der New York Diaries Reihe versteht, seine Leser zu verzaubern. Gemeinsam mit der Schauspielerin Zoe und ihren neu gewonnen Freunden taucht der Leser in das Leben einer Großstadt ein, die viel zu bieten hat, aber auch viel verlangt. Eine Stadt, die von der Autorin Adriana Popescu, die hier unter ihrem Pseudonym Carrie Preis schreibt, mit allen ihren Vorzügen geschildert wird und damit die Lust auf einen Besuch in der gigantischen Metropole weckt.

Besetzt wurde der unter der Kategorie New Adult einzuordnende Roman mit der ambitionierten Hauptfigur Zoe Hunter, die nach ihrer kleinen Rolle in einer Soap nach Höherem strebt. Dass sie das Talent dafür mitbringt, wird im Verlaufe der Handlung klar. Aber Talent allein ist nicht alles. So stolpert Zoe in die Fänge eines Agenten, der ein falsches Spiel mit ihr treibt und sie in der Glitzerwelt regelrecht verheizt. Eine Figur, die sehr sympathisch ist, aber auch unheimlich naiv. So möchte der Leser sie ständig schütteln, wenn sie dem windigen Agenten vertraut, und leidet unter dem entstehenden Fiasko genauso wie sie.

Neben Zoe erscheinen auf der Bühne New Yorks aber auch noch weitere Figuren, die gut durchdacht und nachvollziehbar beschrieben sind. Beginnend mit Matt und Becca, die Zoe zu einem Neuanfang verhelfen und ihr zeigen, wie wichtig es ist, Fehler einzugestehen. Über den smarten Agenten Peter Nicholls, der Talente zwar von Weitem erkennt, allerdings nicht vertrauenswürdig ist. Bis hin zu weiteren Bewohner des Knight Buildings, die der Leser in den vorangegangenen Teilen bereits kennenlernen durfte und die hier eine Nebenrolle spielen. Eine gelungene Charaktervielfalt, die das Geschehen ungemein belebt und dem vorhersehbaren Ende geschickt Steine in den Weg zu legen versteht.

Fazit:
"New York Diaries – Zoe" ist der mit einer spontanen Leichtigkeit geschriebene vierte Teil der Reihe um eine Handvoll Frauen, die ihr Glück im Herzen New Yorks suchen. Ein Leseerlebnis, das viel zu schnell verfliegt und trotz anderer Ankündigungen auf weitere Teile der ungemein unterhaltsamen Romanreihe hoffen lässt.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Der Mythos Diana - Eine sorgfältig recherchierte Biographie

Diana
0

Am 31. August 1997 verunglückte die britische Prinzessin Diana bei einem Verkehrsunfall im Pariser Alma Tunnel tödlich. Eine Nachricht, die die Welt schockierte. Denn Diana Frances Spencer, Princess of ...

Am 31. August 1997 verunglückte die britische Prinzessin Diana bei einem Verkehrsunfall im Pariser Alma Tunnel tödlich. Eine Nachricht, die die Welt schockierte. Denn Diana Frances Spencer, Princess of Wales, war überaus beliebt. Vor allem ihr soziales Engagement, ihre Volksverbundenheit und ihr sympathisches Auftreten führten dazu, dass man ihr den Beinamen "Königin der Herzen" gab. Doch wer war Diana wirklich? Was für ein Mensch steckte hinter der schüchternen Londoner Kindergärtnerin, die sich Verlaufe der Ehe mit dem britischen Thronfolger Prinz Charles zu einer Medienikone entwickelte?

Zehn Jahre nach Dianas tragischem Tod veröffentlichte die Journalistin Tina Brown erstmals ihre Biografie und räumte mit dem in der Öffentlichkeit gern propagierten Bild der unschuldigen Prinzessin gnadenlos auf. Sie zeigte, wie Diana wirklich war, mit all ihren Fehlern und Schwächen und mit ihrem Mut, gängige Klischees zu umgehen. Wie sie als Scheidungskind aufgewachsen, gegen Kindermädchen und Stiefmutter rebellierte und sich später mit manipulativem Charme die Pressemeute zunutze machte. Dass ihr das einmal zum Verhängnis werden wird, hat die Princess of Wales nicht gedacht und doch ist das in der verhängnisvollen Nacht im Pariser Alma Tunnel geschehen.

Tina Brown, die bereits vor der Märchenhochzeit von Charles und Diana eine enge Verbindung zum britischen Königshaus hatte, stützt ihre Biografie von Diana auf eigene Beobachtungen und geführte Gespräche, auf diverse Quellen und unzählige Zeitzeugenberichte und präsentiert der Öffentlichkeit eine Frau, die es verstand, die Herzen den Menschen zu erobern. Beginnend mit ihrer Kindheit, über die Ehe mit Charles, bis hin zu der Zeit nach der Scheidung und ihren frühen Tod, rollt sie wichtige Geschehnisse in Dianas Leben auf und vermittelt einen objektiven Einblick aus verschiedenen Sichten heraus. Mit einem packenden Schreibstil kurzweilig erzählt, räumt sie mit dem Mythos einer Märchenprinzessin auf und lässt den Leser eine Frau erleben, die gleichermaßen emotional und mutig war.

Fazit:
Eine sehr sorgfältig recherchierte Biografie, die den Menschen Diana Frances Spencer umfassend beleuchtet und ihre Rolle in einer umstrittenen Dynastie.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Ein atmosphärischer und spannender Küstenthriller

Blutebbe
0

Ein unbekanntes Geisterschiff gibt den Polizeibeamten des kleinen Küstenortes Valandsiel einige Rätsel auf. Denn kaum hat ihr Revierleiter Knut Jansen die im Watt treibende Segeljacht betreten, stößt er ...

Ein unbekanntes Geisterschiff gibt den Polizeibeamten des kleinen Küstenortes Valandsiel einige Rätsel auf. Denn kaum hat ihr Revierleiter Knut Jansen die im Watt treibende Segeljacht betreten, stößt er auch schon auf zwei grausam zugerichtete Leichen, deren Anblick er nie wieder vergessen wird. Wie Schlachtvieh zum Ausbluten aufgehängt, baumeln zwei Frauen mit gefesselten Händen am Mast, während aus ihren fachmännisch ausgeweideten Körpern das Blut auf die weißen Schiffsplanken fließt. Ein Verbrechen, das Knut Jansen nicht alleine aufklären kann und so nimmt er gemeinsam mit der einstigen FBI-Profilerin Helen Henning die Ermittlungen auf und stößt schon bald auf einen alten Fall und auf einen Mörder, der es auch auf sie abgesehen hat.

„Blutebbe“ ist nach „Der Jungfrauenmacher* und „Die Sandwitwe“ der dritte Thriller der Valandsiel-Trilogie, in der Derek Meister das inzwischen eingespielte Duo Knut Jansen und Helen Henning erneut zum Einsatz bringt. Zwei sympathische Figuren, die einem Fall ermitteln, der durch das Auffinden einer seltsamen Rune am Tatort an einen Ritualmord denken lässt. Und während schon die letzten beiden Verbrechensserien in Valandsiel mit ungewöhnlichen Todesarten verbunden waren, lässt Derek Meister auch diesmal seiner Fantasie freien Lauf und den Mörder das grausame Werk auf ungewöhnliche Weise verrichten. Deshalb ist dieser Thriller nicht für zartbesaitete Leser gedacht. Denn an schaurigen Details und schockierenden Bildern mangelt es nicht. Aber auch ein wenig Mystik belebt den dramatischen Plot, die von einem auf dem Watt treibenden Geisterschiff und von einem unbekannten und mit Blut besudelten Schriftzeichen ausgeht.

Kurze Kapitel, ein flüssiger Schreibstil, lebendige Figuren und eine spannend verlaufende Ermittlung sorgen dafür, dass der Thriller in einem Rutsch gelesen werden kann. Dabei ist es nicht vonnöten, dass der Leser die ersten beiden Teile der beiden ungleichen Ermittler kennt. Denn die Probleme aus der Vergangenheit, die vor allem im Privatleben der einstigen FBI-Profilerin und jetzigen Gaststättenbesitzerin Helen Henning eine große Rolle spielen, werden im Verlaufe des turbulenten Geschehens ausreichend erwähnt. Auch steht die Identität des Mörders beizeiten fest, sodass der Leser recht schnell einen guten Einblick in dessen Leben erhält und in die verhängnisvollen Umstände, die verantwortlich dafür sind, dass er zu einem Monster geworden ist. Klar gibt es auch ab und an eine Flaute in dem gut durchdachten Fall, was aber die Ermittlungen umso greifbarer werden lässt.

Fazit:
„Blutebbe“ ist ein atmosphärischer und spannender Küstenthriller, der durchgängig gut unterhält und hoffentlich nicht der letzte Fall von Knut und Helen ist. Zwar wurde die Thrillerserie in Valandsiel als Trilogie angelegt, aber eine Erweiterung zur Tetralogie oder Pentalogie ist durchaus möglich und würde uns Leser unheimlich freuen.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Ein Thriller voller Dramatik und Rätsel

Hölle auf Erden
0

Am sechsten Geburtstag seines Sohnes Jamie erhält Detective David Groves eine Karte, auf der ein Fremder ihm mitteilt, dass er weiß, wer Jamie ermordet hat. Eine Botschaft, die ihn jedes Jahr aufs Neue ...

Am sechsten Geburtstag seines Sohnes Jamie erhält Detective David Groves eine Karte, auf der ein Fremder ihm mitteilt, dass er weiß, wer Jamie ermordet hat. Eine Botschaft, die ihn jedes Jahr aufs Neue erreicht und die ihn wissen lässt, dass eine perfide Racheaktion hinter dem Mord an Jamie steckt. Doch er ist nicht der einzige Polizist, der mit einem schweren Verlust zu kämpfen hat. Auch Detective Mark Nelson ist in der qualvollen Situation einen geliebten Menschen verloren zu haben, nur dass seine Freundin nicht durch fremde Hand gestorben ist, sondern Opfer eines fatalen Unfalls wurde. Zwei vom Leben gebeutelte Detectives, die während ihrer Ermittlungen aufeinanderstoßen und einen Fall aufklären, der überaus rätselhaft ist. Denn eine junge Frau, die zwei Jahre zuvor bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, taucht plötzlich mit Narben im Gesicht schwer gezeichnet wieder auf und behauptet, aus der Hölle gekommen zu sein.

Mit „Hölle auf Erden“ hat Steve Mosby eine Fortsetzung seines erfolgreichen Thrillers „Der 50/50-Killer“ geschrieben, in dem ein psychopathischer Mörder junge Paare eine Nacht lang gequält und sie dann vor eine tödliche Entscheidung stellt. Doch der skrupellose Killer ist tot und trotz dieses unabänderlichen Fakts kommen den Ermittlern während ihrer Recherchen zu einem neuen Fall arge Zweifel an dessen Ableben auf. Zu ähnlich ist die Handschrift eines Unbekannten, der eine junge Frau die Hölle auf Erden erleben lässt und das, nachdem sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Ein merkwürdiger Fall, der voller Dramatik und Rätsel steckt und vor allem durch seine unvorhersehbaren Wendungen und durch ein häufiges Wechseln von Szenen und Perspektiven zu fesseln versteht.

Erzählt werden die dramatischen Ereignisse in zwei nebeneinander herlaufenden Ermittlungssträngen, die sich später zu einem spannenden Finale vereinen. Bis dahin aber erlebt der Leser zum einen, wie die Ehe von Detective David Groves nach dem Auffinden seines toten Sohnes scheitert und er versucht, den Mörder von Jamie zu finden. Zum anderen ist er dabei, wenn Detective Mark Nelson die Ermittlungen in einem mysteriösen Fall aufnimmt, um Licht in das unerklärliche Auftauchen einer Toten zu bringen. Während dieser Zeit stößt er auf eine Vielzahl von Figuren, die alle mehr oder weniger eine Rolle in dem mysteriösen Geschehen spielen, und sei es nur als besorgte Ehefrau. Charaktere, die Steve Mosby wunderbarplastisch dargestellt hat und die durch ihre Eigenheiten und ihr oftmals kompliziertes Zusammenspiel die Handlung beleben.

Fazit:
„Hölle auf Erden“ ist ein ergreifender Thriller, der durch einen undurchsichtigen Plot, einen fesselnden Schreibstil und einem wechselhaften Erzähltempo Spannung aufbaut und angenehm tiefgründig und ereignisreich in Erscheinung tritt.