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Veröffentlicht am 11.02.2018

Ein kurzweiliger Roman mit einer behaglichen Atmosphäre und einer Prise Romantik

Die Chocolaterie der Träume
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Keira liebt es, wohlschmeckende Kreationen aus Schokolade herzustellen und in ihrem kleinen Laden in der Valerie Lane zu verkaufen. Deshalb bleibt es auch nicht aus, dass sie selbst von ihren Pralinen ...

Keira liebt es, wohlschmeckende Kreationen aus Schokolade herzustellen und in ihrem kleinen Laden in der Valerie Lane zu verkaufen. Deshalb bleibt es auch nicht aus, dass sie selbst von ihren Pralinen und Trüffel nascht und in letzter Zeit etwas kurvenreicher geworden ist. Ein Umstand, der sie wenig stört, ihren Freund Jordan aber zur Weisglut bringt. Denn anstatt großzügig über die kleinen Fettpölsterchen seiner Geliebten hinwegzusehen, lässt er keine Gelegenheit aus, um sie zu kritisieren. Doch zum Glück gibt es ihre Freundinnen in der Valerie Lane, die sie so mögen, wie sie ist und einen ganz besonders netten Kunden, der zu schätzen weiß, wie köstlich ihre Schokolade ist.

"Die Chocolaterie der Träume" ist der zweite Teil einer Romanserie, die sich rund um eine romantische Gasse namens Valerie Lane rankt. Dort verwöhnen eine Handvoll Ladenbesitzerinnen ihre Kunden mit handgefertigten Produkten, verkaufen Geschenkartikel und Antiquitäten oder laden jeden Mittwochabend zu einem gemütlichen Plausch mit Tee und Keksen ein. Ein offenes Ohr für die Probleme aller gehört dazu, und wenn es nötig ist, bieten sie Hilfe an. So rüstet Keira zum Beispiel alle Läden mit Sammelbüchsen aus, um Kindern in Not zu helfen oder um einen Kühlschrank für ihre bedürftige Lieblingskundin zu beschaffen, während Laurie sofort zur Stelle ist, als es Jordan mit seiner Kritik an Keiras Naschsucht übertreibt. Schon allein deshalb macht es Spaß, die Ereignisse in der Valerie Lane zu verfolgen und dabei zu sein, wenn die sympatischen Damen mit Leidenschaft an ihre Arbeit gehen.

Manuela Insa versteht es, mit einem kurzweiligen Geschehen, einer ordentlichen Prise Romantik, ein wenig Humor und gut verpackten Lebensweisheiten gut zu unterhalten. Und obwohl die Spannung auf einem niedrigen Level verweilt, lesen sich die Seiten nur so weg und ein Gefühl breitet sich aus, das angenehm behaglich ist. Denn während Keira ihr Leben allmählich neu sortiert, merkt auch der Leser, wie wichtig echte Freunde sind und wie gut es tut, anderen Menschen helfen zu können.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman, der sich leicht und flüssig liest und der seine Leser ganz zum Schluss in Keiras Rezeptebuch blicken lässt.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Ein unterhaltsamer Romantikroman für junge Leser

All for You – Sehnsucht
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Maya und Cameron lieben sich und genießen eine wundervolle Zeit, bis Cameron während eines Heimaturlaubs Maya einen Heiratsantrag macht und sie noch nicht bereit für eine solche Entscheidung ist. Von der ...

Maya und Cameron lieben sich und genießen eine wundervolle Zeit, bis Cameron während eines Heimaturlaubs Maya einen Heiratsantrag macht und sie noch nicht bereit für eine solche Entscheidung ist. Von der abrupten Zurückweisung schwer verletzt, beendet Cameron ihre Beziehung ihr und fliegt noch am gleichen Tag in die Militärbasis zurück.

Fünf Jahre danach begegnen sich Maya und Cameron in New York erneut und stellen fest, dass ihre Gefühle füreinander noch lange nicht erloschen sind. Doch obwohl Maya weiß, dass sie niemals einen anderen Mann so lieben wird, wie ihn, gibt es Dinge in ihrer Vergangenheit, die sie erneut zweifeln lassen.

"All for You - Sehnsucht" ist ein Liebesroman für junge Leser, der den Auftakt für die dreiteilige Bridge-Reihe bildet, in der es um jede Menge schicksalhafte Verwicklungen und romantische Gefühle geht. Und während diesmal Maya und Cameron das Geschehen bestimmen und sich für oder gegen ihre Liebe entscheiden müssen, geht es in den beiden anderen Bänden um Camerons Geschwister Warren und Olivia, deren Liebesleben nicht weniger prickelnd ist.

Meredith Wild versteht es, ihre Romanfiguren vor scheinbar unüberwindbare Hindernisse zu stellen und sie neben ordentlich Herzpochen auch unsägliche Qualen erleiden zu lassen. Doch trotz dieser tiefen Einblicke in ihre Beziehungen und der damit einhergehenden erotischen Szenen bleiben sie selbst überraschend blass. Dafür aber weiß die Autorin wunderbar mit Worten umzugehen und deshalb liest sich die Geschichte in einem Zug weg, obwohl nicht wirklich viel geschieht.

Fazit:
"All for You - Sehnsucht" ist ein unterhaltsamer Romantikroman für junge Leser, der einige gemütliche Stunden beschert, allerdings weder durchgängig spannend noch tiefgründig ist.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein durchwachsener Roman mit toller Atmosphäre, dem aber die Spannung fehlt

Glück schmeckt nach Popcorn
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Nachdem Martha in ihrer letzten Beziehung eine Enttäuschung erlebt hat, glaubt sie nicht mehr an das große Glück. Deshalb sucht sie für ihr kleines Lichtspielhaus nur noch Filme aus, die frei von romantischen ...

Nachdem Martha in ihrer letzten Beziehung eine Enttäuschung erlebt hat, glaubt sie nicht mehr an das große Glück. Deshalb sucht sie für ihr kleines Lichtspielhaus nur noch Filme aus, die frei von romantischen Plänkeleien sind. Doch wie so oft hat das Leben Überraschungen im Gepäck und schon bald geschieht es, dass ihre Mitarbeiterin Susanne schwanger wird und sich Martha nach einem Ersatz für sie umsehen muss. Den findet sie zwar recht schnell und schon bald fängt der Filmstudent Erik in dem kleinen Lichtspielhaus an. Aber seine ständige gute Laune und seine Bemühungen, das Programm zu verändern, führen dazu, dass Martha bald die Reißleine zieht. Denn nicht nur seine Unbeschwertheit setzt ihr ordentlich zu, auch das Gefühl, dass er mehr als nur ein guter Freund sein will, ist ihr einfach zu viel.

"Glück schmeckt nach Popcorn" ist nach "Das Café der guten Wünsche" der zweite Roman von Maria Adams, in dem sie ihre Hauptfigur nach dem ganz persönlichen Glück suchen lässt. Dass es dabei zu einigen Verwicklungen und Missverständnissen kommt, bleibt nicht aus. Doch ganz zum Schluss reicht es immer für ein kleines Happy End und für die Erkenntnis, dass man der Liebe eine Chance geben muss. Das allerdings fällt der Lichtspielbetreiberin Martha unheimlich schwer. Immer ein wenig pessimistisch eingestellt und sich selbst im Wege stehend, pendelt sie zwischen zwei Männern hin und her und merkt nicht, wie schwer sie es sich selber macht. Eine Figur, die man als Leser gerne einmal schütteln würde, damit sie merkt, wie zerstörerisch ihr Selbstmitleid nicht nur für sie, sondern auch für ihre Mitmenschen ist.

Marie Adams versteht es wunderbar eine heimelige Atmosphäre in die Geschichte zu zaubern, indem sie den Hauptteil der Handlung in einem kleinen, altmodischen Lichtspielhaus angesiedelt hat. Hier fühlen sich die Besucher richtig wohl und auch der Leser verweilt gerne dort. Doch trotz der gelungenen Kulisse kommt das Geschehen nur langsam in Schwung. So passiert in der ersten Hälfte einfach zu wenig, was daran liegt, dass vor allem die Gedanken von Martha überhand nehmen, während spannende Dialoge viel zu knapp gesät sind. Auch gibt es weder einen ordentlichen Knall, noch sorgt eine überraschende Wendung dafür, dass der Leser regelrecht mitgerissen wird und um das Glück der Figuren bangen muss. Erst in der zweiten Hälfte lebt die Handlung merklich auf und bahnt sich ihren Weg für ein Happy End.

Fazit:
Ein durchwachsener Roman, dessen tolle Atmosphäre einfach nicht ausgereicht hat, um die fehlende Spannung zu kompensieren. Schade, denn die Idee, eine verzwickte Liebesgeschichte rund um ein Kino und dessen Besitzerin anzusiedeln, ist wirklich gut.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Ein durchwachsener Thriller, der erst sehr spät fesselt

Der Psychiater
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Der Geschichtsstudent Timothy Warner ist süchtig nach Alkohol. Genau wie sein Onkel Ed, der als Psychiater eine gu tgehende Praxis betreibt. Nur, dass Ed es geschafft hat, dem Alkohol abzuschwören, während ...

Der Geschichtsstudent Timothy Warner ist süchtig nach Alkohol. Genau wie sein Onkel Ed, der als Psychiater eine gu tgehende Praxis betreibt. Nur, dass Ed es geschafft hat, dem Alkohol abzuschwören, während Timothy jeden Tag darum kämpft, clean zu bleiben. Doch zum Glück findet er bei seinem Onkel den Halt, den er braucht, um das Martyrium durchzustehen. Allerdings nur bis zu dem Tag, als Ed tot in seiner Praxis aufgefunden wird und die Ermittlungen der Polizei ergeben, dass es Selbstmord war. Aber Timothy glaubt nicht daran, dass sein Onkel ihn je im Stich gelassen hätte, und macht sich gemeinsam mit seiner einstigen Freundin Andy daran, den unerklärlichen Vorkommnissen nachzugehen. Dabei stößt er auf einen Killer, der eine alte Rechnung begleicht und der es auch schon bald auch auf sie abgesehen hat.

„Der Psychiater“ ist ein nur langsam in Fahrt kommender Thriller, mit dem John Katzenbach versucht, an alte Erfolge anzuknüpfen. Dass ihm das nicht gelingt, liegt wohl zum einen daran, dass der Plot nicht sehr originell geraten ist, sondern ein viel zu oft bemühtes Szenario thematisiert. Zum anderen fehlt neben der zündenden Idee auch der Funke, der die Begeisterung des Lesers entfacht. Denn die Handlung plätschert lange Zeit nur seicht vor sich hin, bis die Timothy und Andy plötzlich in das Fadenkreuz eines perfiden Killers geraten und die Spannung merklich anzieht. Bis dahin aber ist die Handlung von den Problemen des Geschichtsstudenten ausgefüllt, der neben seinen Vorlesungen auch regelmäßig eine Therapiegruppe besucht, um dort zu lernen, mit seinen Problemen umzugehen.

Erzählt wird die oftmals etwas bemüht wirkende Geschichte in mehreren Handlungssträngen, die allerdings für sich gesehen, flüssig und mit gut durchdachten Figuren angereichert, erzählt werden. So entpuppt sich zum einen die Nebenfigur Susan als überaus interessant, die ebenfalls mit einer Sucht kämpfend, als Staatsanwältin den Fall von Ed übernimmt. Zum anderen wurden auch Timothy und Andy vielschichtig dargestellt, wobei Andy nach der an ihr verübten Vergewaltigung völlig andere Probleme als ihr Ex-Freund Timothy hat. Und trotzdem gelingt es ihnen in der für sie besonderen Situation aus ihren wohlbehüteten Kokons zu schlüpfen und sich den Anfeindungen eines brutalen Mörders zu stellen. Und genau diese Wandlung ist es, die den Thriller lesenswert macht und durch die das Geschehen letztendlich noch sehr spannend wird.

Fazit:
"Der Psychiater" ist ein durchwachsener Thriller, der nach einem anfänglich verübten Mord nur schwer in Fahrt kommt, später aber dann doch noch mit einem perfiden Katz- und Mausspiel zu fesseln versteht.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Ein schwacher letzter Teil um den schwedischen Journalisten Henning Juul

Tödlich
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Henning Juul ist noch immer auf der Suche nach den Verantwortlichen für den Wohnungsbrand, bei dem sein kleiner Sohn Jonas starb. Bisher aber hat er nicht viel Erfolg in seinen Nachforschungen verbuchen ...

Henning Juul ist noch immer auf der Suche nach den Verantwortlichen für den Wohnungsbrand, bei dem sein kleiner Sohn Jonas starb. Bisher aber hat er nicht viel Erfolg in seinen Nachforschungen verbuchen können, und wendet sich erneut einer neuen Spur zu. Denn ausgerechnet seine Schwester Trine taucht auf einem Foto auf, das konkrete Hinweise zu den Tätern enthält. Aber nicht nur er glaubt endlich, den Drahtziehern näherzukommen. Auch sein Kollege Iver ist an der Sache dran und sticht in ein wahres Wespennest. Nur kurz darauf ist Iver tot und Henning wird von einem Profikiller niedergeschossen. Wird es ihm trotzdem gelingen, die Schuldigen ausfindig zu machen?

"Tödlich" ist der fünfte und letzte Fall mit dem Journalisten Henning Juul, der unter Einsatz seines Lebens eine ganz persönliche Mission verfolgt. Und obwohl er viel zu oft am Rande der Legalität seine Recherchen anstellt, ist er dabei nicht allein. Denn neben seiner Ex-Frau Nora und ihrem neuen Freund Iver wird er auch von einer unbekannten Polizistin und dem mit ihm befreundeten Osloer Hauptkommissar Bjarne Brogeland unterstützt. Figuren, die wunderbar lebensecht geschildert sind und auf ihre ganz eigene Art und Weise den Kampf gegen Unrecht und Verbrechen führen. Vor allem durch sie erhält die manchmal etwas schwerfällige Handlung neuen Schwung und driftet nicht in eine von Depressionen und Selbstzerstörung gezeichnete Stimmung ab.

Juuls letzter Fall ist ein nachdenklicher Thriller, bei dem der Leser merkt, dass die Reihe um den mit einer schweren Schuld kämpfende Journalisten dem Ende zugeht. So wird es einfach Zeit, dass Henning Juul zu Ruhe kommt. Sei es durch einen lang ersehnten Ermittlungserfolg oder durch den zu Beginn des Buches angedeuteten unfreiwilligen Tod. Denn während die ersten vier Bände der Reihe von wendungsreichen und teilweise sehr dramatischen Mordermittlungen durchzogen sind und sich der erfolgreiche Journalist nach einem schweren Schicksalsschlag mit aller Kraft zurück ins Leben kämpft, ist er nun völlig ausgebrannt und nur noch auf seinen eigenen Fall fokussiert.

Fazit:
Der letzte Fall des schwedischen Enthüllungsjournalisten Henning Juul weiß nicht vollständig zu überzeugen. Zwar wird auch hier wieder mit voller Kraft ermittelt, doch wirkt die Story, genau wie seine Hauptfigur, ausgelaugt und erschöpft und pendelt zwischen dramatischen Ereignissen und tristen Wiederholungen hin und her.